Bikehändler gegen Chain Reaction Cycles?

Hier im Forum schon x fach diskutiert: wie sieht die Zukunft des Handels, speziell im Fahrradbereich aus? Ein spanischer Händlerverband hat jetzt eine Protestaktion in Form eines offenen Briefes gestartet - der Name teilt direkt mit worum es geht: Antichainreaction. Auf der gleichnamigen Website wird in mehreren Sprachen mitgeteilt worum es geht, die dazugehörige Facebook Fansite haben bisher 107 Personen geliked.


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Um diese Anti-Aktion richtig einzuordnen, sollte man einen kurzen Blick auf die Macher dieser Kampagne werfen: Es sind spanische Fahrradhändler und die spanischen Bike-Importeure (Motor-Dealer, etc).
Und wer schon mal Bike-Artikel in spanischen Bike-Läden eingekauft hat, der wird die Feststellung machen, dass die überwiegende Mehrheit der gleichen Ersatzteile in spanischen Bike-shops ERHEBLICH teurer verkauft werden als in den meisten Bike-shops in jedem anderen Land der Europäischen Gemeinschaft. Der Verdacht liegt nahe, dass die spanischen Importeure (und vermutlich auch die Bike-Shops) sich hier jahrelang auf Kosten der Kunden ein wenig mehr bereichert haben als z.B. in Deutschland... Es liegt auch der Verdacht nahe, dass hier seit Jahrzehnten Preisabsprachen zwischen den beteiligten Parteien existieren - die einfach noch nicht geahndet wurden, weil keiner geklagt hat, oder aber weil hier eventuelle Kläger vielleicht einfach mal "ins Boot geholt" wurden. Man weiss es (noch) nicht...

Dazu hinzu kommt eine wiederholt überprüfte, extreme Inflexibilität und Inkompetenz von Seiten der spanischen Importeure hinsichtlich der Dienstleistungskompetenz - sie ist schlicht und einfach unterirdisch.

Die Preisunterschiede zwischen Bikeladen und Online-Angebot für ein und das gleiche Produkt sind daher in Spanien noch sehr viel eklatanter als z.B. in Deutschland oder Frankreich. Kein Wunder also, dass selbst die spanischen Konsumenten irgendwann mal Preise bei CRC, Bike-Discount, Canyon, Rose, etc. vergleichen.

Der Hauptgrund dafür dass diese Kampagne von seiten spanischer Bikehändler u. - Importeure ERST JETZT gestartet wird, ist meines Erachtens nur dadurch erklärbar, dass der spanische Konsument bis vor kurzem tendenziell nur sehr wenig Vertrauen zum Online-Shoppen hatte. Ganz nach dem spanischen Vorsichts-Gebot "Was? Ein Shimano-XT Umwerfer so preiswert? Im Online-Shop? Das kann ja nur gefälscht sein..."

Dieses Misstrauen schwindet bei den Spaniern nun zusehends - und die Folge ist, dass schlecht geführte Bikeläden und bräsige Bike-Importeure mit einem mehr als denkwürdigen Service-Gebaren nun auf einmal wie aus allen Wolken fallen und solche Heul-Kampagnen publizieren.

Um Missverständnisse auszuräumen, ich gehe durchaus in einen kompetenten Fahrradladen, lasse das Bike reparieren und nehme durchaus auch in Kauf, das ein Ersatzteil dort auch einen anderen Preis als im Online-Shop hat: Ich zahle für getätigte Arbeits-stunden und natürlich auch für Ersatzteile, wenn der Preis für diese in vertretbarem Masse etwas höher liegen sollten als z.b. in einem Online-Shop. Man kann jetzt darüber diskutieren, was ein "vertretbares Mass" ist. Das muss jeder Kunde für sich selbst entscheiden.

Aber für Spanien möchte ich gerne einige wenige Beispiele anführen (aus eigener Erfahrung), die das Verhalten der spanischen Konsumenten umso erklärlicher machen:

a) Defekt einer Rockshox-Gabel (Lyric): Beim Eintauchen verhärtetete diese sich spürbar und reagierte nicht mehr 1a. Der Bike-Händler meinte, die müsste er einschicken nach Madrid. Resultat: 8 Wochen Wartezeit, Ergebnis: nach der ersten Ausfahrt genau dasselbe Problem und 50 Tacken ärmer... Ich reklamiere, und die Antwort ist eine Woche später, wenn ich die Gabel erneut einschicke und diese inspiziert würde, müssten sie dieses auch in Rechnung stellen...

b) Shimano-XT Umwerfer (2009): im Laden um die 65 Teuro, im Online-Shop um die 43,- Teuro, zusätzliche Montagegebühr: 25 Euro (für jede angefangene Stunde)

c) Ein bekannter grosser Bikeladen in Barcelona, bei dem ich um einen Termin zum Durchchecken u. Säubern von Federgabel u. Dämpfern bitte, erklärt mir, dass momentan nur Bikes angenommen würden, die auch im Laden selbst gekauft worden sind. Ansonsten nochmal in ca. 8 Wochen anfragen... (offensichtlich herrscht bei DENEN keine Krise...)

Es ist also mehr als verständlich, dass ich mit der Zeit:
1. mir meine eigene Reparaturwerkstatt ausgebaut und mir so einiges teure Werkzeug angeschafft habe, so dass ich jetzt immer weniger auf solche fragwürdigen Dienstleister hier in Spanien angewiesen bin;
2. ich weiterhin AUCH (nicht ausschliesslich) bei Online-Shops einkaufe, da sie einfach vielfach besser sind: sie sind oftmals ERHEBLICH preisgünstiger und sie sind meistens SCHNELLER - eine in derselben Stunde aufgegebene Bestellung von zwei Teilen vergleichbarer Grösse (1 über CRC, eines über einen Bike-Shop in Madrid) ergab, dass das Teil aus England genau 2 Tage früher bei mir landete. Shit happens.

Fazit: Anstatt so dumm rumzuheulen, empfehle ich den spanischen Bike-Importeuren und schläfrigen Bikeshops ihre Servicekompetenz mal an das Jahr 2011 anzupassen und völlig überzogene Ersatzteilpreise und Arbeitshonorare ein wenig anzupassen, dann klappts auch wieder mit dem Kunden!

Viele Grüsse aus Barcelona.

Ich kann alles 100% bestätigen, die Sache mit den Importeurenn in Spanien ist wirklich unglaublich. Und das nicht nur für Kunden, sogar auch für Bikeladen

z.B Kundendienst von Rock Shox ist so schlecht, dass einige Laden Facharbeiter anstellen müssen, um einen guten Dienst für Ihre Stammkunden anbieten zu können. Was Carlos erzählt hat, ist die traurige Realität.

Oder die Geschichte mit Fox-Kundendienst: Sie werden alle Reparaturen in Kundendienst zentralisiert, nur 2 Laden durften "Ofiziell" auch Fox-Produkte reparieren. Man kann es verstehen für neue Produkte, die einen Garantieanspruch haben. Aber Fox Spanien verkauft überhaupt keine Ersatztteile für Einzelhander in Spanien, von daher, sie können keine Fox-Produkte reparieren. Einige Laden mussen Teile aus der USA kaufen, um die Gabeln ihre Kunden reparieren zu können...

Gruss aus Madrid,
 
ich für meinen teil suche immer den besten kompromiss! man muß einfach beides mögen, den onlinehandel und den händler um die ecke! nur mit beidem kann man optimal kaufen! und somit find ich einfach nen aufstand gegen nen onlinehändler sinnfrei! was ist mit den andern tausenden onlinehändlern???? va CRC ist def nicht immer billig! kommt ganz auf marke und herkunft der ware an!
 
Schlechter Service, schlechter Umsatz... Kaufe ja auch nicht bei Media Markt nen Fernseher nur weil ich mitleid habe, weil die Ihr "qualifiziertes Personal" bezahlen und deswegen die Preise so hoch ansetzen müssen...! :D ist ja schon fast lächerlich! 2011 werden Onlineshops von lokalen abzockern mit solchen schreiben belästigt.... Naja spätestens jetzt weiß so gut wie jeder wer Chain reaction Cycles ist :D Ob das mal kein eigentor war...
 
Wie gesagt: Ich habe kein Problem damit "Apothekerpreise" zu zahlen wenn die Beratung und der Service stimmt!!!

Nicht direkt auf den user bezogen. Generell halte ich das für die größte Lüge der Welt.
nicht immer von sich auf andere schliessen.
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Nicht unbedingt. Es gibt erkenntnisse über das Konsumentenverhalten die genau das zeigen. Die "Lüge" ist allenfalls die bewusste Entscheidung dazu etwas aufgrund guter Beratung teurer zu kaufen.

naja naja naja.....bedingt durch unsere multimediale vernetzung sind wir wohl die best informierteste gesellschaft die es je gab. manche mehr manche weniger!
wink.gif


daher halte ich das für eine lüge! du wirst vielleicht mehr zahlen, aber du wirst keine apothekenpreise zahlen, nur weil dich jemand mit engagement und fachwissen berät.

keiner wird das hier machen. hier gehts meistens um hunderte bis tausende euro. daher weiß zumindest "jeder" schon "vor" der beratung wie es um aktuelle durchschnittliche preise steht.

keiner hat was zu verschenken. daher habe ich auch nichts gegen die onlineshops.

aber hier rotzen so viele in die gleiche kerbe rein - bam bam bam - schon irgendwie peinlich! sowas treibt es dann echt auf die spitze: :spinner:

Wenn ich das hier lese möchte ich gerade irgendwas bei CRC bestellen obwohl ich nichts brauche und meinem Laden die Scheibe einschmeissen, obwohl der nichts damit zu tun hat.

und jeder hat noch einen und noch einen und noch einen....

mich wundert es eigentlich stark, das hier noch keine händler an den pranger gestellt wurden.
xyxthumbs.gif
wenigstens etwas. respekt.

viele, negativ beispiele halte ich hier einfach für überzogen, falsch bewertet bzw. sie zeugen eher von einem - sorry- "dummen" kunden.

beispiel die anspielungen auf die ZEG shops!

selbst als blutiger mtb anfänger vor ein paar jahren, war mir von anfang an klar, das ich beim ortsmelonen ZEG shop um die ecke nicht mit einer fundierten mtb beratung zu rechnen brauche!

da brauche ich mir doch nur im schaufenster das produktportfolio anschauen.

genauso verhält es sich doch auch meistens beim "alten lieschen müller zweiradfachgeschäft" - schön über 40 jahre am markt.

die läden haben ihre berechtigung, aber sind für unsere bedürfnisse absolut untauglich. finde ich einfach schwach diese hier als negativ beispiele für den ach so schlechten händler aufzuführen.

als ich damals im rhein-main gebiet auf der suche nach einem händler war, hat mir 30min web recherche gereicht um auf 3-4 läden zu stoßen, von denen ich mir eine gute fachberatung versprochen habe und diese hoffnung auch nicht entäuscht wurde.

naja.....
 
Zuletzt bearbeitet:
(...) Aber Fox Spanien verkauft überhaupt keine Ersatztteile für Einzelhander in Spanien, von daher, sie können keine Fox-Produkte reparieren. Einige Laden mussen Teile aus der USA kaufen, um die Gabeln ihre Kunden reparieren zu können...

Gruss aus Madrid,

Gruß zurück!

Und ich dachte, Fox wäre schon in D ein zweifelhafter Spaß...

Eigentlich braucht sich keiner zu wundern, oder zu jammern.
 
Jeder kameltreiber in Ägypten greift zur zeit auf Facebook und Co. bzw.. auf das Web zur informationsgewinnung zurück! Also was gibt's dumm zu lachen? Du gehörst dann wahrscheinlich zu der "manche weniger" Gruppe. Muhahaha
 
Nur weil unmassen Informationen leichter auffindbar sind ist die Gesellschaft nicht besser informiert. Die Fähigkeit Informationen aus verschiedenen Quellen zu finden und kritisch zu verarbeiten sinkt in gleichem Maße wie die Menge der manipulierten Informationen wächst. Oder aber es werden Informationen zu vernetzt, dass, dass sie ein gewünschtes Bild ergeben. Sowas betreiben ja dann auch "Toppolitiker" die Theorien zur Genetik aufstellen (nicht schonwieder -.-). Wird von einer Mehrheit der Bevölkerung doch fast Kritiklos verkonsumiert und als richtig hingenommen weil es dem eigenem Weltbild des informierten Bürgers entspreicht (was darauf hindeutet, das keinerlei Interesse daran besteht die Möglichkeiten einer Infromationsgesellschaft zu nutzen).

Es sei auch fraglich, ob nicht gerade viele Ägypter so reagieren, weil sie mit verfälschten Informationen gefüttert wurden. Wäre an der Stelle mal was vollkommen Neues, wenn die die aktuelle Regierung stürzen wollen mit vollkommen offenen Karten spielen.
 
Wird es jetzt wieder off topic, ja?

@piktogramm:
Dein Beispiel ist in seinr Aussage richtig aber in der darstellung Falsch.
Das was mit Sarrazin gemacht wurde ist durchaus ein paradebeispiel für unseren jetztigen zeitgeist. (auch deine aussage über ihn)
95% der Leute die schlecht über Sarrazin reden haben das Buch warscheinlich nichteinmal in der Hand gehalten und spulen immer wieder die gleichen Urteile (die ja nichteinmal richtig sind) runter, weil sie das von Journalisten gehört haben, die das buch quergelesen haben und ohne jede Ahnung von der sache einige zitate aus dem Kontext gerissen rauspicken und mit der nazikeule kommen.
Kann man ja noch mit leben, wenn zumindest der rest der Leute verstand hat das zu erkennen.
Noch schlimmer sind aber diejenigen die diese aus dem kontext gerissenen Zitate (denn die würden tatsächlich auf Rassistische Hintergründe schließen lassen!) dann hören und dann auch noch konform gehen!?
Ja was haben wir denn jetzt?

Was viele leute verlernt haben ist, sich erst zu informieren, dann zu labern oder zumindest die klappe zu halten wenn man sich nicht informieren will. Sieht man ja tagtäglich hier im Forum und manchmal erwische ich mich auch selbst dabei...
 
@ phone: schön das Du da einkaufen kannst wenn andere noch arbeiten. Du bist ja wie die Gewerkschaft die eine 35 Stundenwoche fordern, hauptsache Du musst nicht länger arbeiten. Die meisten Kollegen arbeiten länger als 18:00 Uhr oder das ich noch 22:00 einen Reifen aus einem anderen Fahrradladen geholt habe, damit ein Kunde am Wochenende noch fahren konnte oder Sonntag noch mal eben schnell in der Werkstatt stehen, damit der Familienurlaub nicht ins wasser fällt.

Hauptsache Du hast Deine 35 Stundenwoche und verdienst gut.

Meine Kollegen und ich machen das aber mit sehr viel Leidenschaft und freude, selbstverständlich ist es aber nicht.

Finde ich richtig klasse von dir! Jemanden wie dich müsste man dann auch besser entlohnen. Ich hoffe du siehst Freundschaft und Leidenschaft auch zum teil des Verdienst und bleibst so, wie du bist :daumen:

Ich wünschte solche Händler hätte ich bei mir ums Eck
 
Ich lese das Buch gerade selber und die Lesung die er hier lokal gehalten hat luft quasi in Endlosschleife im Regionalfernsehen. Das was er da von sich lässt ist wenig reflektiert und eindimensionaler als das Gefasel meines Ururgroßonkels*. Zwar ordne ich seine Aussagen nicht ins all zu rechte Spektrum ein, aber ich verbuche sie eben nicht unter bedeutende Thesen. Beim Lesen kommt mir zunehmend das Gefühl, dass immer alle Anderen schuldig sind und bewusst daran arbeiten, dass es schlimmer wird. Das er dann noch nen Buch schreibt, welches die Vergangenheit etwas verklärt. Schon in der Einleitung das "Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs dank der Tüchtigkeit der Bürger". Das die (west-)deutsche Wirtschaft als Front gegen den Komunismus von Anderen mit Absicht gestärgt wurde und sicher nicht alles mit Eigenleistung begründen lässt. Zwar hat die Eigenleistung einen enormen Anteil, jedoch wäre diese Eigenleistung recht sinnlos verpufft, wenn keine Förderung stattgefunden hätte. Hey Deutschland war pleite, Deutschland hatte (und hat) bis auf bisserl Kohle und Kalisalze keine größeren Resourcenvorkommen. Unter freien marktwirschaftlichen Gesichtpunkten wäre Schicht im Schacht gewesen. Jedoch nimmt der gute Thilo anscheind diesen schon leicht verklärten Ausgangspunkt her und baut seine "es wird alles immer schlimmer"-Thesen darauf auf. Für mich bleibt es damit ausformulierte Stammtischparolen und gut ist. Das sich mein Bild in den nächsten 2/3 Buch ändert glaube ich kaum.
Kritik hat er auf jeden Fall verdient, das Buch was er da geschrieben hat war absehbar nur dazu gut eine Stimmung zu schaffen die seinem eigentlichem Anliegen entgegenwirkt. Sollte man zumindest von einem weitsichtigem Politiker erwarten können, dass er die Wirkung der eigenen Worte besser einschätzen und dosieren kann.

*So ein "Früher war alles besser"-Typ "DDR, 3. Reich etc. war alles besser" *blabla*
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich kommt das nicht so rüber. Ich habe das eher so verstanden, dass er zustände aus früheren zeiten mit den heutigen vergleicht, sprich dass er betimmte werte die es früher (angeblich) gegeben hat, heute misst. Das alles besser gewesen sei habe ich nicht gelesen...

aber es driftet wieder ab...
 
Ob nun abdriftet oder nicht ist doch total egal. Das eigentliche Thema ist doch mittlerweile eh als interessantes Stammtischthema schonwieder verflogen.


Nunja, alles was sich auf die Vergangenheit bezieht hat er für mich mit positiven Atributen versehen und wenn er Vergleiche heranzieht nimmt das Aktuelle dazu in der Tendenz eine negativere Stellung ein. Jedoch vergleicht er eher oberflächig und ignoriert teils völlig andere Randbedingungen. Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass das was er an früheren Werten und Atributen misst wirklich so vorhanden war. Wenn es so wäre, müsste man sich doch fragen wieso es mittlerweile anders ist... so beständige und von ihm positiv gesehene Werte können es ja garnicht gewesen sein. Oder aber man will herauslesen, dass irgend eine böse zersetzende Macht das deutsche Volk unterwandert hat. Denen die das so lesen wollen gibt er reichlich Futter. Ist alles bisserl merkwürdig.
 
Er drück sich manchmal was komisch aus, das ist wahr. Am witzigsten fand ich das Kapitel über die Harz IV Menüs, die er angeblich da mit seiner Frau getestet hat.
Ich meine ja auch nicht, dass Sarrazin was ganz tolles sagt, aber er greift ab und an mal Erkenntnisse auf, die aus der Sozialforschung und der Demographie kommen (und die nicht soo neu sind) die falsch zitiert von Journalisten gegen ihn verwedet werden - m.E. zu unrecht. Das ist das Problem heutzutage (und das war früher warscheinlich genau so, wenngleich das damals nicht so um die welt ging), es wird zuvel polemisiert und polarisiert.
 
Zu unrecht... je nach Medium wird er gelobt oder zerpflückt, teils auch Beides. Sein Buch ist wie auch sein Vorgehen in der Politik ist populistischer Natur. Alles was man von dem Herrn mitbekommen hat war uns ist, dass er populistische Floskeln ins Volk wirft. Tja toll da kritisiert er politisch überkorrekte Sprache die Probleme verdeckt und nicht beseitigt und poltert im krassen Gegensatz dazu nur wenig konstruktiv herum.

Das die Journaille andere Dinge kritisiert und zwischen Lob und Tadel großteils auch nur Mist zustande bringt ist eine andere Geschichte und hätte wieder was mit der lieben Informationsgesellschaft zu tun. Informationen schön zerpflückt, so dass sie ein gewünschtes Bild ergeben... Das es die Aussagen vom Thilo verfälscht ist zwar so, aber tragisch ist es nicht, der Mehrwert bleibt so im Vergleich zum Original auf gleich niedrigem Niveau. Einzig, dass sich jetzt mehr einbilden offen Ausländerunfreundlich bis -feindlich sein zu können stört etwas, was jedoch mehr den "kritischen" Medien zuzuschreiben ist als dem Buch.
 
ich merke, ich werde missverstanden. So Ottos wie sarrazin nehme ich eigentlich nicht ernst, die wirklich hellen köpfe würden niemals so in der öffentlichkeit auftreten und auch kein populär(wissenschaftliches?) buch veröffentlichen.
Was ich zu verstehen geben wollte: der Mann stellt paar sachen vor die durchaus Wahrheitsgehalt haben, denn die meisten Erkenntnisse (alle wissenschaftlichen eigentlich) sind nicht auf seinem Mist gewachsen.
Genau diese aber werden von den Journalisten als "Rassistisch" und von Margott Käßmann sogar als "Menschenverachtend" dargestellt.
Dem Papst könnte ich das noch nachsehen aber zumindest bei den "modernen" Meinungsmachern hätte ich mir ein bisschen mehr aufgeklärtheit gewünscht...
 
wer ist denn sarazin überhaupt das der solche resonanz findet?
lass stecken...

ich empfehle für diejenigen die durchblick brauchen BIS NEULICH 2010
von volker pispers.
besten gruss
 
Bei den wissenschaftlichen Dingen bin ich noch nicht so recht. Da sehe ich aber die Gefahr, dass er sich da Sachen rausgesucht hat die ihm passen.

Ansonsten haben wir anscheinend doch eine ähnliche Meinung

Pispers: Ganz nett, aber oftmals auch zu offensiv und offensichtlich und mit fehlender Mehrschichtigkeit.
 
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