Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob jeder der Verantwortlichen wirklich weiß, was er/sie da hat bauen lassen. Aus der PM: "Der neue Bikepark Pulheim bietet alles, was das Herz von Mountainbike- und BMX-Fans höherschlagen lässt."
Echt?
Du hast natürlich Recht. Von den Beteiligten der Stadt hat da niemand Ahnung, die sind komplett fachfremd und haben selbst nichts mit dem Sport am Hut.
Wie im ersten Beitrag erwähnt, wurde das Projekt von ein paar Schülern/Jugendlichen aus Pulheim initiiert und dann durch viel Engagement weiter kräftig angeschoben. Nach meinem Verständnis haben anfangs die Jungs das Projekt gepusht, es gab auch mehrere Runden der Bürgerbeteiligung (die ich aber zugegebenermaßen auch verpasst habe) und nach Auftragsvergabe hat man sich auf die Beratung der beteiligten Firmen (Lndskt und Schanzenwerk) verlassen.
Insofern sehe ich die Sache positiv - es ist doch schön, dass die Stadt das Projekt und (nicht unerhebliche) Investment auf sich genommen hat, obwohl dort offenkundig keiner aus der Bike-Bubble kommt.
Mein Herz hätte es schlagen lassen, wenn die Trails im Gebiet der Glessener Höhe hätten weiter befahren werden können. Diese wurden aber aus fadenscheinigen Naturschutzgründen nicht nur gesperrt sondern zerstört. Sie waren entstanden durch Wanderer, Läufer und Hundefreunde und wurden einvernehmlich genutzt.
Ja, Dirtpark und Trails sind zwei komplett verschiedene Disziplinen. Sie haben aber schon eine sich überschneidende Zielgruppe. Man darf die Wortwahl einer fachfremden Person in der Pressemitteilung da nicht auf die Goldwaage legen. Und die Stadt Pulheim als Träger dieses Projektes hat an der Glessener Höhe keine Aktien - das obliegt dem Rhein-Erft-Kreis. Insofern muss man das Projekt m. E. unabhängig davon und als Ergänzung sehen. Nichtsdestotrotz kann es natürlich sein, dass MTB-ler von fachfremden Behörden dann zukünftig auch auf den Dirtpark als Angebot verwiesen werden, weil man dort den Unterschied nicht kennt.
An der Glessener Höhe tut sich ja im übrigen auch etwas, wie im
entsprechenden Thread zu lesen war. In rund zwei Wochen trifft sich der dafür gegründete, lokale Zweig der DIMB, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Eine Dirtjump-Strecke dieses Ausmaßes ist für eine Nischengemeinschaft der MTBler nutzbar, Pumptracks sind z.B. m.E. von mehr Menschen sinnvoll nutzbar. Wir hatten in Euskirchen bis zur Flut eine kleine Dirtline, da haben sich auch Kids draufgetraut und die hat auch recht lange einigermaßen funktioniert. War natürlich für ernsthafte Dirtjumper viel zu klein. Also: coole Strecke, aber MTB-Sport ist viel mehr. Und da hat sich die Kommune resp die Region im letzten Jahr nicht mit Ruhm bekleckert.
Hat ja auch niemand behauptet, dass Dirt alles ist was den MTB-Sport ausmacht, oder?
Aber dass die Feinheiten einem außenstehenden Behördenmitarbeiter nicht geläufig sind wunder mich jetzt auch nicht. Und wenn ich mir anschaue wie viele dort schon vor der Eröffnung gefahren sind, dann gehe ich eigentlich davon aus, dass der Park gut angenommen und genutzt werden wird.
Ich fände einen ergänzenden Pumptrack auch schön - da könnte man ja z. B. die Fläche des ehemaligen Skateplatzes nutzen.

Bei der Stadt ist man jetzt aber erst mal noch mit der zweiten Hälfte des Projekts (dem Skatepark) beschäftigt und vermutlich auch - weil fachfremd - der Meinung, dass die Biker damit zufriedengestellt sind. Und alle mit denen ich gesprochen habe freuen sich auch über das neue Angebot.
Ein weiteres - also einen Pumptrack - müsste dann wohl erst mal jemand anregen und anschieben...
Und als kleiner Ausblick: Offenbar wird in Köln gerade über mehrere neue Pumptracks nachgedacht. Ein erster soll wohl im kommenden Jahr in Weidenpesch gebaut werden.
Klar: DJ braucht solche Strecken. Aber das ist (nur) eine Ergänzung des Spektrums.
Da hast Du vollkommen Recht.