Bike-Fitting im Norden? Generell sinnvoll oder selber machen?

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Moin,

ich habe seit 4 Monaten ein neues Rad und bin mir bei manchen Dingen einfach etwas unsicher. Es gibt ja so viel Einstellmöglichkeiten: Bremshebel, Lenker, Pedale, Cleats, Sattel...

Die Grundeinstellungen sind mir schon klar und kann man ja überall nachlesen aber so ganz sicher bin ich mir dann doch nicht. Manchmal zwickt auch mal das Knie oder was anderes der jüngse bin ich ja auch nicht mehr.

Daher hab ich mir überlegt mal nach einem Bikefitter hier in Hamburg zu gucke oder bestellt man sich so eine Ergon Fitting Box und macht das mit nem Freund zusammen?

Was sind so eure Erfahrungen und tipps? Lohnt sich das? Macht das selbst? Habt ihr einen konkreten Tipp?

Liebe Grüße,

Markus
 
Also wenn Du die Grundeinstellungen kennst und trotzdem ständig Schmerzen hast, die nicht aus Übertraining, zuviel in zu kurzer Zeit wollen, herrühren (Bei mir z.b. Knieschmerzen oder Krämpfe, wenn ichs übertreibe), würd ich an Deiner Stelle
1. mal einige Fotos mit Dir auf dem Bike hier einstellen und mal ein paar Kommentare zu Deiner Sitzposition abfragen
2. zum Arzt, um abzuklären, was hinter den Schmerzen stecken könnte.
Erst wenn Du damit keine Verbesserung erzielst, wüde ich zum Fitting gehen. Aber auch nur zu jemandem, der sich mit Fitting fürs MTB auskennt (und nicht nur RR und Triathlon Fitting macht. Beim MTB sitzt man ja lange nicht so statisch auf dem Bike wie bei den beiden anderen Rädern). Von daher kann ich mir nicht vorstellen, daß das teure Fitting da so erheblich bessere Ergebnisse bringt als die Hilfe von erfahrenen MTBlern und eben nem Arzt, wenns ernster ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Knieschmerzen: Zu große Sattelüberhöhung, wenn die Kurbel im unteren Totpunkt ist, wird das Knie zu sehr gestreckt und es kann zu Schmerzen kommen.
Der Sattel darf nur etwas über Lenkerhöhe stehen, im Idealfall sogar gleich hoch. Man meint zwar, nicht mehr soviel Druck auf das Pedal zu bekommen, ist aber gut für alle Gelenke.
Lenkerbreite=Schulterbreite
Dabei darf die Biegung ruhig zum Körper zeigen, entlastet die Handgelenke. Gekröpfte Lenker sind da top.
Das sind die beiden Sachen, die mir selber bei Problemen geholfen haben.
 
Knieschmerzen: Zu große Sattelüberhöhung, wenn die Kurbel im unteren Totpunkt ist, wird das Knie zu sehr gestreckt und es kann zu Schmerzen kommen.
Der Sattel darf nur etwas über Lenkerhöhe stehen, im Idealfall sogar gleich hoch.

Das stimmt so nicht. Wenn der Sattel zu tief ist, ist der Druck auf das Knie ebenfalls zu groß. Desweiteren kann ein zu weit nach vorne oder hinten verschobener Sattel ebenfalls Knieschmerzen auslösen. Es gibt also 4 Richtungen (vor zurück hoch runter) die Ursache sein können.

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Jeder Körper ist anders. Daher emfehle ich kein Bike Fitting sondern daß einlesen im Internet. Dadurch verstehst Du auch warum Du etwas in die entsprechende Richtung verstellen solltest und kennst die Zusammenhänge. Das macht es einfacher, wenn es irgendwo zwickt, zu entscheiden, wo Du etwas verstellen mußt um das Problem zukünftig auszuschalten.

Grob angefangen:

1. Schrittlänge messen und Sattelhöhe einstellen (SL * 0,885 = Sattelhöhe)
2. Danach das Knielot einstellen (Sattel verschieben...google)
3. Unterarmlänge von Sattelspitze bis Lenker-Vorbauklemmung einstellen
4. Fahren und von dieser Basis aus dann Millimeterweise Änderungen vornehmen

Das Testen wird natürlich etwas dauern, aber nach einem Bikefitting wird mit Sicherheit auch alles verstellt sein wodurch Du Dich an die neue Sitzposition erstmal gewöhnen müßtest. Als Vielfahrer geht das schneller als beim Gelegenheitsradler der nur 1x Woche aufs Rad steigt.
 
Was Leute für Unsinn halten oder nicht ist mir egal.
Nochmals: Sowohl die Änderung der Sattelhöhe als auch der Lenkerbreite haben dazu geführt, das ich mich beim biken wohler fühle.
 
Was Leute für Unsinn halten oder nicht ist mir egal.
Nochmals: Sowohl die Änderung der Sattelhöhe als auch der Lenkerbreite haben dazu geführt, das ich mich beim biken wohler fühle.
schön, der threadersteller ist aber nicht du!
weil es bei dir geholfen hat, muss es noch nicht die lösung für andere sein. und vor allem nicht die allgemein gültige soll-einstellung.
 
Moin zusammen,

und danke für Eure Antworten. Also ich meinte mit etwas zwicken wirklich etwas zwicken und keine wirklichen Schmerzen. Ich glaube das liegt in meinem Fall auch gerne mal daran, dass ich den Sattel runter stelle und kurz unten lasse und kurz trete und dann der Winkel eben mist ist.

Im letzten Jahr hab ich mir die Schulter gebrochen und schnell gelernt, wie gut der menschliche Körper ist. Meine Rückenmuskeln haben viele Aufgaben einfach übernommen. So ist es ja auch beim biken. Im Normalfall fahre ich 1-2,5 Stunden. In dieser Zeit kann der Körper einiges ausgleichen und so resultieren keine Schmerzen trotz ggf. Fehlstellung. Daher kam meine Frage.

Lenkerbreite=Schulterbreite ist in meinen Augen schon lange überholt.

Was haltet ihr von dieser Fitting-Box von Ergon?

Unsicher bin ich aktuell bei den Bremsgriffen. Soll ja mit dem Fingern eine Linie geben aber so richtig komme ich damit noch nicht klar.

Grüße, Markus
 
Hallo Markus,
eigentlich wurde schon alles geschrieben. Hinsichtlich Sitzposition würde ich mir auch über die „Kontaktpunkte“ Gedanken machen, sprich: passender Sattel und ggf. Schuhe mit Einlegesohle für optimierte Kraftübertragung wenn Du mit Klicks fahren möchtest. Ganz sinnvoll ist es, sich mit einem variablen Cockpit wegen deiner Problematik an die optimale Länge nach vorne anzunähern. Freund von mir hat das ganz gut mit dem Syntace VRO hinbekommen, der variabel in Länge und Höhe ist. Ansonsten komm ich auch aus dem Norden und hinsichlich bikefitting hab ich nur von veloskop in Elmshorn gehört. Wenn Du mal in Kiel bist, kann ich aber auch mal drüber schauen..
Grüße aus zur Zeit Rhodos..
Sven
vro-vorbau-medium.jpg
 
Was haltet ihr von dieser Fitting-Box von Ergon?

Unsicher bin ich aktuell bei den Bremsgriffen. Soll ja mit dem Fingern eine Linie geben aber so richtig komme ich damit noch nicht klar.

Grüße, Markus

Die Ergon Box macht es ähnlich dem was ich beschrieben habe. Du findest in diesem Forum einiges an Meinungen und Erfahrungen dazu. Ich würde es nicht investieren. Der Wohlfühlfaktor (weil Du keine Rennen gewinnen möchtest) spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die theoretisch korrekte Sitzposition. Wohlfühlen kann man mit der Ergon Box nicht abbilden.

Wo ist das Problem mit den Bremsgriffen ? Ist es ungewohnt die Griffe in eine solche Position zu stellen ? Das mit der Linie stimmt schon. Macht man auch so beim Motorrad fahren. Allerdings macht sich das erst bei "viel und oft und stark" bremsen positiv bemerkbar.
 
Danke für den Hinweis..Die Ergon–Box ist ein guter Ansatz und für 25€ eine gute Alternative zum bikefitting im Laden, wenn man kein „Lot“ und Wasserwaage hat...im Grunde lächerlich wenig Geld, wenn man sonst ao schaut, was man für das Hobby ausgibt, um „schneller“ zu sein. Ich hab mir gerade auch zwei neue Bike angeschafft..ein MTB und ein TTRad und werd meine Einstellungen damit nochmal überprüfen um sie zu verbessern und mir das Set anschaffen.

EDIT: zu dem was filiale schrieb: ich finde schon, dass man sich mit der richtigen Einstellung „wohlfühlen“ kann... sicherlich gibt es dafür unterschiedliche Wege aber für den weniger erfahrenen biker ist das eine gute Alternative.
 
Habe die Ergon Box seit ner Woche weil es Rabatt gab und für 15E hab ich es mal probiert. Bin positiv Überrascht. Bei dem Rad auf dem ich mich am wohlsten fühle stimmten alle Einstellungen,brauchte nichts ändern. Es ist auch nicht so dass man starre Zahlen bekommt und fertig sondern man bekommt je nach Einsatzzweck und persönlichen Vorlieben Korrekturwerte die man zu den Grundwerten zu- oder abzählt.
Die Bremsgriffeinstellung geht auch sehr gut mit Winkelschablone.
 
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