Bericht G-Waldtour 21. 10. 01

Husten

ESK, is doch klar
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21. September 2001
Reaktionspunkte
1
Ort
Berlin
Moin Loide,

hier nun der Geschehnissbericht frisch von der Westfront.

Früh Aufstehen war wieder mal angesegt, denn Husten hatte zum gemeinsamen Ausflug in Berlins westlichstes Gebüsch aufgerufen. Dem Ruf folgten folgende Plaudertaschen: Menis Zugenkuss, Rob, Staubi und G-Punkt. War sozusagen die Zusammenkunft der IBC Grünhörner. Eine zeitlang lief auch ein behandschellter Nackter neben uns her, bis er sich an einem Stumpen den großen Zeh stieß. Das einzige Kleidungsstück war ein Mtb-Helm und so kombinierten wir, dass das Agent A. Dent auf verwirrter Mission gewesen sein könnte. Hoffentlich erfahren wir hier im Forum bald die Details aus erster Hand.

Zur allgemeinen Erleichterung stellte sich übrigens heraus, dass "G-Punkt" für einen mit G anfangenen Vornamen steht und G-Punkt nicht selbst im Besitz eines solchen Punktes ist.

Eine weitere Überraschung war für mich, dass 3 von 5 Teilnehmern das Mitbringen von Helmen für überflüssig erachtet hatten. Lies sich nur dadurch erklären, dass die Armen keinen Schimmer hatten was der gute Husten noch so vorhatte mit den Unschuldslämmern....

Es war wieder einmal eine erbauliche Mischung an unterschiedlichster Hardware zusammengekommen und ich als verantwortlicher Systemintegrator konnte ob soviel gehäufter Inkompatibilität nur den Kopf schütteln. Die Lösung bestand darin das Problem einfach zu ignorieren.

In flüssiger Fahrt ging es um Punkt 10 bei trockener aber kühler Witterung von Schmetterlingsplatz über kurvige Singeltrails gen Teufelsberg. Die fleissigen Bergabfahrer, die sich hier gern ein Stelldichein geben, hatten mal wieder ganze Arbeit auf den Serpentinen geleistet. Immer ordentlich mit blockierten Hinterrädern talwärts gepflügt, um den Teufelsberger Schutt aus den Tiefen des Berges an die Trailoberflächen zu fördern. Mehr als einmal konnte man in Staubis Gesicht den Wunsch lesen, dass G-Punkt ihm doch etwas von seinem reichlich bemessenen Federweg abgeben könnte.

Kurz darauf verabschiedete sich auf unerklärliche Weise ein Bremsbelag rechts hinten an Staubis wunderschönem Breezer.

Meinen Tip, doch lieber die hintere Bremse mit einem Belag der vorderen Bremse zu komplettieren wurde mit spöttischen Bemerkungen der gesamten Runde abgetan, dass doch jedes Kind wüsste, die vordere Bremse hätte viel mehr Wirkung.

Eben deshalb! Dachte ich mir und hielt die Klappe.

Wenig später zahlte Staubi bei dem Versuch Baumkontakt durch heftige Notbremsung zu vermeiden den angekündigten Preis und lies sich anschliessend doch dazu überreden mit hinten zu bremsen. Seine äussere Erscheinung gab nun auch endlich Aufschluss über die Herkunft seines Pseudonyms.

Weiter gings ohne irgendwas an interessanten Rauf- oder Runterfahrten auszulassen.

Über Havelberg und Havelhöhenweg erreichten wir schließlich so gegen halb 2 den rettenden S-Bahnhof Wannsee, nachdem Staubi und Menis Kuss unter Vortäuschung fadenscheiniger Tatsachen schon vorher die Segel gestrichen hatten.

Steckenlänge und Schnitt sowie Höhenprofil interessierte keinen, denn alle wussten, dass es reichte.

Alles in allem ein herlicher Tag. Mit netten Leuten im Wald Fahrad fahren ist doch was Feines. Der Wunsch sich hoffentlich bald wieder zu sehen wurde allseits geäußert,

in dem Sinne:
Auf bald!
 
Moin Husten,

schön von Dir zu hören. Scheinen ja alle Lämmer und Hirten wohlauf und gesund nach Hause gekommen zu sein...und das freut den Staubi :) .

Hier nun meine subjektive Schilderung dieses doch sehr schönen Erlebnisses (der Verfasser ist zu diesem Zeitpunkt schmerzfrei):

Ich hatte ja schon so´n komisches Gefühl beim aufstehen. So in der Art: "Warum tust Du Dir das eigentlich an, in Deinem Alter". Bin dann aber doch los und schön durch die verwaiste Stadt zum Treffpunkt geradelt. Und siehe da, es war auf einmal richtige Thermik....überall Biker die geschäftigerweise an Ihren Laufrädern fummelten oder sich professionellem Aufwärmtraining unterzogen (Hubschrauber-Loch-Buddel-Technik usw.).
Dann kam G-Punkt mit seinem Monster-Bike ;) und meine Angst keimte wieder auf..."Du hast hier nichts verloren, so ganz ohne Federweg".
Bin dann aber doch ruhig geblieben und hab´mich meinem Schicksal (als Lamm) ergeben. Die anderen Protagonisten erschienen dann auch so nach und nach auf der Bildfläche: Rob, Husten und Menis Kuss.
Mit Husten hatten wir dann ja auch unseren Hirten und nach kurzer Wartezeit auf weitere Lämmer sind wir dann los...
Husten bolzte voran, der Rest immer schön hinterher. Nach kurzer Strecke auf einem Hauptweg sind wir dann irgendwo abgebogen und in den Tiefen des Grunewalds verschwunden...und hier begann eine für mich doch sehr beindruckende Vorstellung von Husten als dem einzig wahren "G-Wood-Trailmaster" unter der Sonne.
Schon nach kurzer Zeit hatte ich jegliche Orientierung verloren und hab´ mich nur noch auf irgendein Hinterad (meistens das von G-Punkts "Ich-bügel-ALLES-glatt-Maschine) konzentriert. Die Performance war schon ziemlich beeindruckend.
Durch meinen bei jeder Abfahrt steigenden Adrenalinspiegel und den Raubbau an meiner Kondition (unzählige miese kleine Anstiege) entzieht sich das Weitere meiner bewußten Wahrnehmung.
An EINES meine ich mich jedoch zu erinnern: Nach ca. 30 min. Fahrtzeit meine ich mich auf dem Teufelsberg gesehen zu haben. Einer der wenigen Momente wo ich meine Orientierung in diesem "riesigen" Waldgebiet wiedergefunden habe :D .
Und als ob ich zu diesem Zeitpunkt nicht schon genug Ärger am Hals hatte, hat sich auch noch ein hinterer Bremsbelag verabschiedet - war spurlos verschwunden...und hat in der Truppe für reichlich Diskussionsstoff bezgl. Bremstheorie gesorgt (siehe Beitrag Husten).
Nach kurzer Verschnaufpause ging´s dann ´ne "Schlucht" runter. Hier zögerte ich doch ein wenig und erntete das Lächeln eines Wanderers. Dieses "Na-Alter-traust-Dich-nicht-Lächeln" gab mir meinen Mut zurück und ich stürzte mich mit meiner Vorderbremse in die Abfahrt und weiter in die Tiefen von Grunewald-Forrest. Das ging dann auch ´ne Zeitlang gut...eben bis zu dem von Husten erwähnten Baum. Kurze Mechaniker-Pause und dann ging´s noch ma´bischen weiter.
Mittlerweile wieder ziemlich schwindelig gefahren, war ich dann irgendwann ziemlich froh eine Strasse zu sehen. Hier nutzte ich die Gelegenheit und unter Vorgabe "fadenscheiniger Gründe" stieg aus der Runde aus.

Bin dann gemütlich nach K-Berg geradelt und erstma´ Frühstücken gegangen.

Fazit: Hat sehr viel Spaß gemacht und ich wäre gerne noch weiter mitgefahren...aber diese Bremse!!!

Grüße an Alle von
Staubi (der ziemlich platt war)
 
...bin ich aber spät mit meinem bericht... egal. er is fertig und deshalb rein mit ihm:

treffen war - wie von husten geposted - sonntag morgen bis 10.00 am schmetterlingsplatz (s-bahn g-wood). erster blick morgens ausm fenster ließ mich erschaudern. sah kühl und feucht aus - allerdings kein regen. die flasche rotwein des letzten abends pochte leicht in den schläfen.

nagut - zugesagt is zugesagt. also müsli mit banane rein in die mühle, wurstanzug anziehen und aufm bike zum schmetterlingsplatz. dort waren bereits g-spot, staubi, rob und husten. wir haben dann noch auf den kollegen a. dent gewartet, eine schweigeminute auf jockels nebenhöhlen abgehalten und uns dann in hustens windschatten rein gehängt.

nach wenigen metern war klar, das schmetterlingsplatz von "schmettern bis es platzt" kommt. husten ist in der lage alle denkbaren steigungen so zu kombinieren, dass man sich auf etwa 1 quadratkilometer grundfläche 1000 höhenmeter reinstopfen kann, ohne einen weg doppelt zu fahren. nachdem wir auf relativ bevölkerten trails den bereich teufelsberg abgegrast hatten, ging es weiter in den östlichen bereich des grunewalds. dort fuhren wir traumhafte kleine wege, sehr abwechslungsreiches streckenprofil, teilweise achterbahn artige up- and downs - immer unter dem bunten blätterdach des herbstlichen laubwaldes. inzwischen hatte sich das wetter auch deutlich in richtung astrein entwickelt, sodass leider kein grund zur aufgabe zwang.

nach einem kleinen downhill war staubi weg. kurz gewartet tauchte er auf. einer der v-brake beläge hatte sich verabschieded. nun denn. also nur mit vorderbremse gings weiter, bis ihn schliesslich das vorhersehbare ereilte... staubi schlugs hin. seinem namen ehre bereitend verschwand staubi direkt hinter einer kuppe und presste sein durch tempo erhitzen körper fest auf den kühlen waldboden. ergebniss: kleine pause mit bananen, power-bar und robs selbstgebastelten müsli-riegeln. husten wurde zappelig und so musste das gerade entstandene gespräch über den guten alten trek-carbon rahmen (rob) und den schönen brezzer-stahlwerk (staubi) ein ende gesetzt werden. staubi entschloss sich dann für die hintere statt der vorderen bremse und weiter gings.

über die havelchaussee - höhe g-wood tower - führten kleine mit wurzeln und absätzen durchzogene wege runter zu havel. wieder begeisterte die location mit abwechslungsreichen naturszenen. hügel, blick auf den wannsee (oder auch wahnsee) optik fast wie norwegische fjorde und immer wieder knackige anstiege auf kleinstem blatt. dann zog staubi endgültig die bremse... . neben dem v-brake defekt deutete staubi auf geringe wohlstandsprobleme hin... . fest entschlossen diese durch diät-bier, magerjoguhrt und heimliches training zu beheben verabschiedete sich staubi gen heimat.

der rest eierte noch über wurzeln und sandwege in richtung havelberge. hier zog husten (der seinem namen alle ehre machte - hoffe das gilt nicht für riechende wunde...) wieder einiges aus dem "es-geht-noch-linker-koffer". wir wurden also auf die höchsten höhen die der g-wood zu bieten hat gelotst. schliesslich stellten g-spot (übrigens der einzige "fully" unter uns) und ich fest, das es zeit ist langsam über den rest des tages nachzudenken. husten lockte dann mit kaffee und kuchen am ess-bahnhof wahnsee und so zogen rob, g-spot und husten ab in richtung havelhöhenweg. icke bin dann meine hausstrecke nutzend zurück in die arme der familie.

also nochmals danke an husten, der sich für die pfadfinder-goldmedallie qualifiziert haben dürfte und auch danke für den haushohen windschutz den du bietest. hoffentlich bis bald - hab ich was vergessen? beste grüsse....menis
 
Schön, dass die meisten Kinder ihren Aufsatz über den Wandertag schon abgegeben haben. Bin ja gespannt ob Rob und G-Punkt noch rechtzeitig fertig werden. Sonst gibts ne 6. :D :D :D

Spaß beiseite: Unglaublich, so gut ist ja wohl noch nie eine so kurze Tour dokumentiert worden. Interessant drei Sichtweisen des selben Events zu vergleichen....

Kann mir gar nicht vorstellen wie dieser intensive Kommunikationslevel in Zukunft aufrecht erhalten werden soll. Aber ist ja egal.

Freut mich jedenfalls ehrlich für soviel Kurzweil unter meinen Mitschülern gesorgt zu haben.

Bis denn,
 
Prima, Prima liebe Leute,
da treffen sich doch tatsächlich mal mehr als 2 IBC'ler und wer fehlt? Jockel.

Na wartet mal ab, wenn ich erst wieder hergestellt bin, dann werde ich erst mal ein kleines Geheimtraining absolvieren und dann zu einer "Runde of Death and Darkness" ins brandenburger Land laden. Und dann müssen alle mit.
Kein rettendes Asphaltband welches den vorzeitigen Heimweg anzeigt, kein gnädiger Haltepunkt der Bahn welcher es ermöglicht sich aus dem Windschatten der Truppe zu schleichen... :D .

Nee, mal im Ernst, schön das es so langsam aber sicher immer mehr werden, die sich bei einer gemeinsamen Tour den Wind um die Nase wehen lassen. Ich freu mich schon auf die nächsten Touren. Dann aber mal wirklich jenseits des G-Waldes (und mag er auch noch so heimelig sein ;) ).

Noch ein Prima für die schöne Berichtserstattung, welche es auch NichtMitFahrern ermöglicht die Strapazen der Heroes nachzuempfinden.

PS: Im Forum Norddeutschland werden jetzt auch schon Berichte geschrieben :) . Also weiter so liebe Mitstreiter.
 
Tja nun versuch ich es noch mal, den 1. versuch hat wohl die firewall verschluckt.

moin alle zusammen,

berichtet wurde ja nun genug, aber ein paar punkte sind noch zu ergänzen:

respekt vor dem g.wald!!!
als "ignoranter" ossi war es mein erster versuch... daher dachte ich auch eher an eine gemütliche "wald"tour - zu der man schließlich keinen helm braucht - ich hab’s sehr schnell bereut :p

arthur dent hat sein fehlen noch nicht erklärt - die schnecke muss es ja wert sein eine solche tour zu verpassen???

ein punkt noch: bevor ich mich einer höllen jockel-tour anschließe muss ich wohl noch etwas für die kondition tun - wie staubi hab auch ich meine umwelt nur sehr bruchstückhaft wahrgenommen -was definitiv nicht am alk lag.

also betoniert schön die federgabeln weiter,

g.
 
also, um das ergebnis ersteinmal vorweg zu nehmen bring ich hier doch mal zwei daten: ich hätte es nie gedacht, dass auf exakt 30 grunewaldkilomtern (und das sind ja, wie man vermuten sollte, flachlandkilomter) satte 550 höhenmeter zusammenkommen. geil!! das sind schon fast mittelgebirgswerte.

da ich mit köpenick den weitesten anweg hatte und so schon um kurz nach 7 aufstehen mußte, kam ich auch eher unausgeschlafen am s-bahnhof grunewald an (sone lange s-bahnfahrt is auch nich gerade aufmunternd). die müdigkeit verflog sofort, nachdem sich alle teilnehmer des reisen-blind-dates miteinander bekannt machten und starteten.
den beschreibungen der anderen hab ich nich mehr soviel hinzuzufügen, ich will ja nich alles wiederholen. von meinen allwöchentlichen ausflügen vor ein paar jahren kam mir aber noch so einiges an wegen und trails bekannt vor.

honorierend muß ich die leistung aller anwesenden erwähnen. husten und menis kuss hatten wohl die beste kondi und dampften an anstiegen schonmal davon, aber auch g-punkt als neueinsteiger in den mtb-sport und staubi schlugen sich sehr gut.

@ menis kuss: die "selbstgebackenen müsliriegel" sind garkeine selbstgebackenen müsliriegel, sondern einfach nur knäckebrot mit honig :)

@ jockel: nach den beschreibungen von husten hast du "geheimtrainings nun wirklich nich nötig. wir wollwn doch die chancengleichheit waren ;)

@ husten: hier auch ein wenig kritik. passend zu deiner aussage"Immer ordentlich mit blockierten Hinterrädern talwärts gepflügt"! man sieht ja welche schäden die dauerbremser
;) (downhiller) hinterlassen, und da wollte ich nur mal sagen, ohne glug*******risch zu wirken, wir sollten doch alle darauf achten beim bremsen nich zu sehr reinzuhauen (d.h. vorausschauend und angepasst fahren und bremsen) und den boden nich auch so zu zerstören (erosion, zuckersand, grasnabe, blabla).

ach ja, eine lustige aktion war noch unerwähnt: meine mißglückte abfahrtsaktion aufm havelhöhenweg, wo ich mein bike im geländer verkeilt habe :p :p ohje


ich freu mich auf die nächste runde, dann vielleicht mit jockel als guide.

gut nacht, rob.
 
Ähem, Moin Jungs!

Wirlkich dufte Party gewesen am Sonnabend in der Kalkscheune, ich hab's sogar über mich gebracht, die fesche Blondine anzusprechen ("Hallo Du, ich bin der Arthur Dent, äh, willste ne Limo?") Als ich ihr von einem geplanten MTB-Ausritt am Sonntag morgen erzählte, beugte sie sich zu mir herüber und flüsterte mir ins Ohr "Reiten? Da musst Du aber nicht bis morgen früh warten! Wollen wir nicht zu mir reiten?" Also nahm ich mein Bike und auf ging's. Bei Ihr zuhause angekommen, wunderte ich mich etwas über die schwarze Einrichtung mit den ganzen Stahlmöbeln und Ketten überall, aber da sich mein Bike dort gut mit anschliessen liess, dachte ich mir "das geht schon in Ordnung". Sie verschwand für eine Weile in einem kleinen Nebenraum, nicht ohne mir vorher zu heissen: "Athur, mach Dich doch schon mal frei und warte kurz, ich bin gleich wieder da, nicht weglaufen!" Etwas verwirrt muss ich dann doch gewirkt haben, als sie ganz in poliertem Leder und mit mit einer langen Gerte wieder auftauchte, denn sie zischte mich an: "Los du Waschlappen, geh besser auf die Knie, damit du nicht so zitterst, und leck mir die Stiefel" Mein Einwand, dass das doch schade wär, wo sie so schön geputzt sind, darauf herumzuspeicheln, wurde mit einem kräftigen Hieb auf mein nacktes Hinterteil erwidert, und so tat ich wie geheissen, nicht ohne mir dabei Sprüche wie "Na, das gefällt dir wohl, du kleiner Wicht!" anhören zu müssen und weitere Hiebe zu sammeln. Ich fürchte, mein leiser Protest wurde missverstanden, denn ruckzuck hatte ich ein Paar Handschellen um, wurde mit "das reicht Dir wohl noch nicht, du Würstchen!" an einen Pfahl gekettet und musste mit zusehen wie sie mit Genuss die Reifen meines Bikes zerstach, Brandzeichen auf den Sattel setzte und die Luft aus der Gabel liess. "Du entkommst mir nicht, jetzt wirst Du mir dienen!" waren ihre Worte dabei.
An dieser Stelle blenden wir aus Jugendschutzgründen aus. Schmerzvolle Stunden später, sie war inzwischen eingeschlafen, gelang es mir, die Verankerung aus der Wand zu reissen, mit den Zehen das Fenster zu öffnen (Glück gehabt, parterre!) und quer durch die Stadt zum Schmetterlingsplatz zu rennen. Dort warteten ein paar Biker, einer von Ihnen hustete gar fürchterlich, als wäre er statt meiner durch die morgendlich-kalte Stadt gerannt, aber mit meinem Knebel im Mund konnte ich mich nicht so recht verständlich machen, sie starrten mich nur etwas verwirrt an, und da ihnen meine Gesellschaft wohl peinlich war (oder aus Neid auf dei nackten Tatsachen) fuhren sie plötzlich los, dass die Bremsklötze nur so wegflogen. Beim Verfolgungsversuch rammte ich dann meinen grossen Zeh zielsicher gegen einen Baumstumpf und hüpfte vor Schmerz so aufgeregt hin und her, dass die berittene Polizei auf mich aufmerksam wurde und mich ob meiner Nacktheit in Gewahrsam nahm.

Tja, Leute, so könnte es gewesen sein. Tatsache ist: schöne Party, viel getrunken, wie wild getanzt, Telefonnummern getauscht, allein nach Haus geradelt, ungleiches Duell (fünf gegen einen) gespielt, Wecker nach 2,5 h geklingelt, im Halbschlaf ignoriert, un 11 Uhr mit leichtem Schuldkomplex wachgeworden, Schädelbrummen, Frühstück, Freunde angerufen, zum Wahllokal gewackelt, Liegedreiräder aus'm Laden geschnappt und mit Kumpel Test-Erfahrungstour Schmachtenhagen- Havelweg- Liebenwalde- Neu Holland- Liebenberg- Grüneberg- Freienhagen- Schmachtenhagen gemacht. Liegedreirad ist geil, weil: man kann beim Fahren Bier trinken und kippt trotzdem nicht vom Rad.
Nichtsdestotrotz, ich sehe, Ihr hattet Euren Spass auch ohne mich, aber beim nächsten Mal bin ich dabei und werde ihn euch gründlich austreiben. Vorausgesetzt natürlich, es geht nicht so früh los.

Also, man sieht sich! Bis dahin, machtit jut, Stefan
 
deine phantasie ist mit sprudeln ja nich annähernd hinreichend beschrieben........oder war das wunschdenken?? dann sollten wir uns doch vielleicht leber nicht treffem, wer weiß was dann im einsamen brandenburger wald mit uns geschieht...;)

doofe sache, aber dafür hast du schön gefeiert - und mit 2h schlaf hätste eh nich mitgehalten ;)

dieser vorteil des liegerades könnte mich glatt überzeugen. hat das auch ne ablagemöglichkeit für die vollen/leeren flaschen (n korb oder so)?

ich werde deinem mal sehen ob ich es schaffe deinem laden irgendwann mal nen besuch abzustatten, gut-nacht-grüße grüße (mist, ich muß morgen um 7 raus), rob
 
Naja, immerhin träume ich noch von Frauen und nicht von Bikern, also keine Angst (obwohl, wenn Du ein richtig geiles Lycra-Leibchen mit Kunstlederapplikationen trägst, kann ich vielleicht doch für nix garantieren!):lol:
Wenn man hinten am Gepäckträger der Trikes Taschen montiert kann man dort den Gerstensaft transportieren, man kommt sogar während der Fahrt 'ran. Obwohl, am besten man befestigt mit 'ner Hand voll Kabelbinder und Schlauchschellen gleich links und rechts jeweils 'nen Kasten. Wär dann sozusagen das Herrentags-Equipment (braucht man nur noch jemand, der einen zieht)

Gut's Nächtle
Stefan
 
Moin Leute,
ist ja wirklch ´ne schöne Lektüre...

Arthur Dent - meinen Respekt hast Du!!! Hätte Deine schöne Geschichte selbst gern erlebt und liest sich wie ein guter Roman...
Leider waren mir solche Erlebnisse an diesem Tage vergönnt - ich meine die mit Frauen und so.
Zum Thema Liegedreirad und trinken fällt mir noch mein Trinkproblem bei unserer Hatz durch den G-Wald ein. Ständig nahe am Verdursten hatte ich einfach keine Hand frei...naja, einige hatten sich da besser vorbereitet.

Rob - schön das Du da ein paar Daten aus Deinem Bordkompi nennst. Schön auch das Du von Mittelgebirgswerten sprichts. Obwohl ich, wegen akuter Bremsprobleme!!!, leider vorzeitig aussteigen mußte, haben mich Deine Daten mit Freude erfüllt.

Zum Thema Naturschutz und blockierenden Reifen und Erde umpflügen hier noch ein kleiner Tip von Staubi: Bremst nur noch vorne!!!

G-Punkt - schön das Du auch heile und gesund unter uns weilst...und das mit ´ner Jockel-Höllentour muß ich mir auch noch mal überlegen. Aber als alter Surfer muß ich Dir sagen: Im Wald kann man nicht ertrinken!

Jockel - nach Hörensagen von Eisenbein-Husten kann ich mich nur für ein Geheimtrainingsverbot aussprechen!

Menis Kuss - Diät-Bier geht ja wohl ein bischen zu weit :bier: , ansonsten bist Du ein wunderbarer Naturbeobachter und Zeitzeuge.

Husten - Nur noch mit Helm!

Grüße an Alle
Staubi
 
...als mir dieser bericht aus den händen der polizei zugespielt wurde:

Zeit:

Sonnabend 23.54
Ort:

Berlin, Kalkscheune
Vorfall:

Ein anonymer, stark hustender Anrufer berichtete von eskalierenden Drogenorgien in einer Berliner Großraumdiskothek. Um den Sachverhalt zu überprüfen, wurde Kollegin Polizeioberwachtmeisterin D. Buster von der Wache 69 zum Ort des Geschehens befohlen.

Dort wurde POM (Polizeioberwachtmeisterin) Buster von einem stark alkoholisierten Besucher des Tanzlokals belästigt. Er zwang POM Buster zu der Einnahme verschiedener Modegetränke. POM Buster konnte dem Täter Einzelheiten eines für den nächsten Tag geplanten Gruppenattentats in der bekannten Berliner Prominentenwohngegend „Grunewald“ entlocken.

Schließlich gelang es POM Buster den Täter – der sich immer wieder als Dentist ausgab – dazu bewegen, ihr auf die Wache 69 zu folgen. Dort wurde der Täter von POM Buster in Einzelhaft genommen. Es bestand Grund zu der Annahme, das der Täter zu einem Kreis von Berliner Selbstmord-Attentäter gehört. Deshalb wurde im Rahmen der Protokollaufnahme und der Aufnahme von Personalien auch das von dem Täter krampfhaft festgehaltene Fahrrad gründlich nach Sprengstoff, Drogen und/oder teuren Komponenten untersucht. Ebenso wurde der Täter entkleidet und auf Herz und Niere nach Waffen, Sprengstoff oder anderen Gegenständen geprüft.

Nach verschiedenen Versuchen sich POM Buster unsittlich zu nähern sah sich POM Buster dazu gezwungen den Täter an die Gitterstäbe der Zelle zu ketten. Dieses war erst möglich, nachdem POM Buster den Täter mehrfach mit festen Ohrfeigen zur Aufgabe zwang.

Die weiteren Geschehnisse sind nur schwer rekonstruierbar. Es gelang dem Täter einen der Zellenstäbe aus der Halterung zu reißen und zu entkommen.

Eine sofort eingeleitete Sondersuchaktion blieb bisher erfolglos. Einzelnen Hinweisen zur Folge wurde der Täter nackt und mit Ketten und Handschellen im Bereich des geplanten Gruppenattentats auf die Region „Grunewald“ gesehen.

Alle Hinweise die zum Ergreifen des Täters führen werden mit einer hooohen Belohnung prämiert.


...menis
 
ich hoffe am kommenden wochenende ist keine forumstour geplant (man muß es ja nich übertreiben;) ), denn ich habe absolut keine zeit und will aber nix verpassen (z.b. ne jockel-brandenburg-tour). :heul:

rob
 
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