Beratung Drehbank

Ich arbeite von Berufs wegen fast täglich an Drehmaschinen und habe damit das Problem, das ich weiß, was man von einer Drehmaschine erwarten kann.
Mein Bruder hat sich mal vor Jahren im Baumarkt eine kleine (chinesische)Rotwerk-Drehmaschine gekauft, an die ging ich manchmal, wenn ich z.B. am Wochenende schnell was drehen musste, wenn ich gerade an einer Auto-, Motorrad oder Bikereparatur war.
Ich bekam jedes Mal die allergrößte Lust, mit einem gaaaaanz großen Hammer auf das Teil einzuschlagen. Wenn man eben gewohnt ist, mal schnell 5 mm am Werkstück anzusetzen, kommt man um den Verstand, wenn das Billigteil bei 0,2 mm (2 Zehntel mm) schon in die Knie geht, bei einem zu heftigen Vorschub beim Bohren das Futter bzw.das Antriebsmotörchen stehen bleibt und allers mit fummeligen Schrauben statt mit Schnellklemmhebeln geklemmt wird.
Ich habe jetzt glücklicherweise beim Entrümpeln in der Firma einen alte Weilerdrehmaschine, die im Keller vor sich hingammelte, für einen Hunderter gekauft. Da steckt zwar noch eine Menge Überholungs- und Schönheitspflege drin, aber das fällt mir von Berufs wegen leicht (wenn es nur nicht so kalt in der Garage wäre).
Ich habe den Markt schon eine ganze Weile beobachtet und kann sagen, das bei Ebay * viel zu überhöhte Preise für Gebrauchtmaschinen verlangt bzw. erzielt werden.
Meiner Meinung nach findet man preiswerte Maschinen eher über Kleinanzeigen in Zeitung oder Internet (Ebay *-Kleinanzeigen, quoka usw.), wenn jemand Opas Werkstatt auflöst und die Preise nicht kennt.
Grundsätzlich sollte man auch wissen, was man drehen will.Für "normale " Drehteile reicht eine ältere Maschine ohne Leit- und Zugspindel, sprich ohne maschinellen Vorschub und ohne Möglichkeit, ein Sondergewinde (wie oft braucht man das schon?)mittels Drehmeißel zu fertigen. Den Vorschub macht man dann mittels Handrad am Schlitten(reine Übungssache)und normale Gewinde schneidet man mit Gewindebohrer oder Schneideisen, die man ja mittlerweile im Internet bezahlbar bekommt.
(Der letzte Absatz war für Drehmaschinen-Einsteiger gedacht, darum bewußt einfach gehalten - also bitte keine Kommentare dazu, ich beherrsche meinen Beruf ;))
 
Ich bekam jedes Mal die allergrößte Lust, mit einem gaaaaanz großen Hammer auf das Teil einzuschlagen. Wenn man eben gewohnt ist, mal schnell 5 mm am Werkstück anzusetzen, kommt man um den Verstand, wenn das Billigteil bei 0,2 mm (2 Zehntel mm) schon in die Knie geht, bei einem zu heftigen Vorschub beim Bohren das Futter bzw.das Antriebsmotörchen stehen bleibt und allers mit fummeligen Schrauben statt mit Schnellklemmhebeln geklemmt wird....
Naja. Bin früher mit einem Trial-Motorrad im Gelände rumgefahren. Ein Berg, ein Gasstoß und ich war oben. Mit dem Bike ist es da schon schwieriger. So isses auch mit der Drehbank. Eine Große kann mehr, kostet aber auch mehr und braucht auch mehr Platz.
Bei Sartorius (Drehbankzubehör-Händler) gibt es auch für kleine Drehbänke Schnellwechselhalter und Drehstähle mit Wechsel-Hartmetallplättchen.
Für "normale " Drehteile reicht eine ältere Maschine ohne Leit- und Zugspindel, sprich ohne maschinellen Vorschub...
Nee, auf keinen Fall. Lieber etwas drauflegen. Hinterher, wenn man mehr kann, will man auch mehr und dann ist die Drehbank nicht ausbaufähig.
 
Sooo, endlich- nachdem ich mich mehrere Jahre immer wieder rumgeärgert habe wenn mal wieder irgendwo ein Scheibchen fehlt oder sonstwas zu drehen ist, habe ich mir ENDLICH eine kleine Drehmaschine bestellt.
Nach vielem hin und her habe ich mich dann doch gegen eine Reisdrehe entschieden und mir eine WABECO D4000 bestellt.

Ich werde in Kürze berichten!
 
sind ok die dinger, habe einige jahre an einer kleinen wabeco gearbeitet. allerdings hätte man sich für das geld auch eine schöne alte weiler kriegen können...
 
Das stimmt schon, aber ich war einfach auch das Suchen nach einer guten gebrauchten leid + habe ich das Problem, das sie in´s Wohnzimmer passen muss. Da gibt´s dann leider doch einige Einschränkungen: Größe, Gewicht, Dreck, ...

Klar wäre ne schöne alte Weiler (in gutem Zustand) ein Traum.
 
Spielzeug ist doch was feines ;)
Ich bin schon gespannt.

Wie hoch ist denn die Einstiegshürde wirklich, z.B. für einen gelernten Holzwurm?

Wenn du das Drehen meinst, würde ich dies als nicht so schwer beschreiben. Da du ja anscheinend schon technisch versiert bist dürfe dies kein Problem darstellen. Wie bei allem ist es am Ende die Erfahrung die den großen Unterschied ausmacht.
 
Kauf dir erstmal das Tabellenbuch Metall [ame="http://www.amazon.de/Tabellenbuch-Metall-Formelsammlung-Ulrich-Fischer/dp/3808517255/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1360864770&sr=8-1"]http://www.amazon.de/Tabellenbuch-Metall-Formelsammlung-Ulrich-Fischer/dp/3808517255/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1360864770&sr=8-1[/ame]

Ich arbeite als Zerspanungsmechaniker und guck da mindestens einmal täglich rein.
 
Sie ist da:



Jeeeha!!!

Jetzt muss ich halt meine Skills mal wieder auffrischen. Hab das letzte mal im Studium an der Drehmaschine gestanden. UNd da hab ich´s mir auch nur selbst angeeignet... sollte aber zu schaffen sein. Vorm Gewinde "schneiden" hab ich halt noch ziemlichen Respekt.
 
Alle wichtigen Daten rund um die Metallverarbeitung: Berechnung von Drehzahlen, Vorschubgeschwindigkeiten, Maße fürs Gewindeschneiden usw.

Ich gebe zu steht natürlich nicht drin wie du deine Drehmaschine bedienen mußt, aber ohne dieses Buch könnte ich nicht vernünftig arbeiten.
 
nicht zu vergessen, passungsreihen, außendurchmesser für vielecke, daten verschiedener metalle.

grundsätzlich würde ich auch sagen ist ein "must have", selbst wenn du es am anfang nicht so wirklich gebrauchen kannst wird der tag kommen an dem du da stehst und dir denkst, hmmmm, das steht doch irgendwo in dem drecks buch drin^^
 
Na ja, ein paar Sachen sind wirklich nicht so trival.

zum Beispiel sollte man wissen, das man beim Geschwindeschneiden nicht auf den Anschlag fahren sollte.

Wir hatten mal einen Lehrling, der hat das fünfmal hintereinander geschafft und 5 Scherstifte abgerissen. :lol: Hat dann zum Glück die Lehre hingeschmissen, ich glaube wegen dem gleichlauf und gegenlauffräsen hätte es auch öfters mal gerumpelt.
 
Wir hatten mal einen Lehrling, der hat das fünfmal hintereinander geschafft und 5 Scherstifte abgerissen. :lol: Hat dann zum Glück die Lehre hingeschmissen, ich glaube wegen dem gleichlauf und gegenlauffräsen hätte es auch öfters mal gerumpelt.

Auf einer konventionelle Fräsmaschine macht gleichlauffräsen mit ordentlicher Zustellung richtig Spass. ;)
 


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