Das in der City etwas für das Radlfahren ins Leben gerufen wird, find ich supi. Gerne mehr davon. Pumptracks, Skatebahnen, Murmeltrails von mir aus. Tourismussteigerung passt auch (gut für die Kassen, meist eher nicht so gut fürs Klima >>> alles hat mindestens zwei Seiten).
Aber dafür brauche ich eben kein MTB mehr. Meine Meinung, auch wenn der Eine oder Andere hier das nicht akzeptieren/tolerieren will und sich auf den Pfad der Missionierung zu begeben scheint.
Eine weitere Maßnahme in der Stadt wäre die, immer mehr Bereiche für KFZ (außer Lieferverkehr, Einsatzfahrzeuge) zu sperren. Das bestehende Straßennetz könnte so einigermaßen ungefährdet von sehr viel mehr Radlfahrern genutzt werden, wie von Eltern mit ihren mit Kindern besetzten Lastenrädern, für den Einkauf zum Supermarkt, für den Weg in die Arbeit etc..
Wäre bereits jetzt ohne besonders viele bauliche Maßnahmen möglich/umsetzbar, scheitert aber bereits nur in der Überlegung am Faktor Mensch und dürfte im Auto-Land BRD schwer durchzusetzen sein. Wäre für Viele vermutlich ein zu großer Eingriff in ihre Selbstbestimmung etc.. Lieber ewig im Stau stehen...
Erosion: Auf jeden Fall ein Problem. Allerdings nicht nur durch ein paar Trails hervorgerufen. Die ins Lande ziehenden Jahre werden immer trockener bzw. es brechen wahre Sturmfluten mit zur Folge habenden Überschwemmungen vom Himmel. Ich bin doch recht häufig in verschiedenen Wäldern und auf Bergen unterwegs. Überall das gleiche Bild. Unsere Wälder sind großflächig krank und das nicht erst seit gestern. Die Gründe sind vielfältig.
Die trockenen Böden, die das häufig sturzflutartig vom Himmel fallende Wasser (wenn es mal regnet) nicht mehr aufnehmen können, bieten den Bäumen nicht mehr ausreichend Halt. Ein kleiner Sturm reicht aus, um große Zerstörung anzurichten.
Wir und unser Wald und im Endeffekt unser Planet haben weitaus größere Probleme, als das bisschen Trailerosion. Millionen von Menschen müssen sich aufgrund von sich ausbreitenden wüstenähnlichen Verhältnissen in Bewegung setzten. Die paar Trailkrümmel, die sich da in Bewegung setzen, sind angesichts dieser uns alle betreffender Probleme mMn eher zu vernachlässigen.
Sorry, aber eine Asphalt-Murmel-Bahn durch den Wald hat für mich nichts mehr mit MTB in seiner jetzigen Form zu tun. Da könnte ich mein 160 mm/150 mm Enduro und mein Trailbike (beides Bikes, die seit einigen Jahren sowohl auf Plattformen wie dieser hier als auch von der Industrie massiv gepusht werden) auch gleich verkaufen. Soll nicht heißen, dass es Spaß macht, sowas zu fahren. Aber halt trotzdem nix für mich.
Fazit: Asphalttrails, Betonpumptracks in der City und Umgebung, Radlwege für "Normalos" von mir aus gerne.
Aber Asphalttrails im Wald oder in den Bergen "Nein Danke". Gefällt mir einfach nicht. Punkt.
Wie bereits oben geschrieben, würde oder werde ich dann eben vermehrt Rennradl fahren und mir evtl. noch ein Gravel mit vielen Packmöglichkeiten zulegen.
Auf Pässen in und über die Alpen zu fahren ist auch ein wunderbares Erlebnis. Soviel Flexibilität kann ich trotz meines Baujahrs noch aufweisen. Und XC mäßig im Rahmen eines Alpencross über die Alpen fahren, sollte weiterhin möglich sein, da sowieso die meiste Zeit auf Asphalt, nach oben hin auf Schotter gefahren und ganz oben meist auf Pfaden getragen werden muss. Dafür hat mir schon früher ein 100 mm-Hardtail ausgereicht. Sollte die Ausübung eines Teilaspekts unseres Sports (Trail/Enduro/DH) in seiner jetzigen Form nicht mehr möglich sein, dann ist das eben so. Ich kann auch nicht mit meinem Schlauchboot vor einem leeren See stehen und darauf beharren, daß ich aber jetzt Schlauchboot fahren will (kann ich schon, bringt halt nix).
Für den Einen oder Anderen vielleicht momentan eher unvorstellbar, aber es gibt vielleicht Gründe, dass ein Trail-/Enduro-MTB in der heutigen Form nicht mehr erforderlich sein wird. Wer hätte sich vor 30 Jahren vorstellen können, dass die ersten Skigebiete komplett dicht machen, weil einfach nicht mehr ausreichend Schnee fällt. Die Energie für den Betrieb von Schneekanonen wird immer teurer und ist als Maßnahme für mich noch absurder, als Asphalttrails in den Wald zu bauen/befestigen. In den kommenden Jahren wird sich diese Industrie voraussichtlich immer weiter zurückziehen müssen. Das könnte mit dem MTB-Sport im Trailsegment in seiner jetzigen Form (und um den geht es hier mir) ebenfalls passieren.
Soll nicht heißen, dass neue Konzepte nicht sinnvoll und notwendig sind und auch Spaß machen können.
Bei mir regnet es heute. Ich werde heute daher die Hometrails in Ruhe lassen (Schonung der Trails), evtl. ein Stündchen locker Laufen gehen (ein wenig Ausgleichssport ist immer gut) und schon einmal meinen Renner putzen, Winterradl aufziehen etc.. Quasi als Vorbereitung auf vielleicht kommende dunkle Tage für unseren Trailsport in der jetzigen Form.
Evtl. nicht das Einzige, was wir lernen müssen, dass es bald nicht mehr in seiner jetzigen Form möglich ist. Wir haben es, glaube ich manchmal, wenn ich mich so umsehe (mich selber eingeschlossen), in unserem kleinen Wohlstandsländchen nur noch nicht wirklich kapiert. Oder wie ist der immer noch mehr steigende Straßen- und Flugverkehr, der unverhältnismäßig hohe Konsum verschiedenster Güter/Nahrungsmittel etc. zu erklären.
Da passt für mich das Asphaltieren von Trails im Wald als kleiner Verzweiflungsakt, nämlich an etwas Festhalten zu wollen, dass uns gerade aus den Händen gleitet, genau hinein.