- Registriert
- 13. Juni 2012
- Reaktionspunkte
- 22.763
Moin zusammen,
angeregt durch die vielen Aufbauthreads im MTB-Bereich, hatte ich Lust, einen eigenen Aufbauthread zu starten.
Eins Vorweg: Dies wird keinen High-End Aufbau. Ziel war es, einen einigermaßen leichten und bezahlbaren Renner aufzubauen. Das Ganze mehr des Bauens und des Stöberns und Vergleichens nach Teilen wegen, als der Notwendigkeit wegen. Aber so ists wohl immer
Angefixt wurde ich im letzten Frühling. Bis da nur auf dem Mountainbike unterwegs, wurde ich von einem Kumpel dazu angestachelt, mir ein Rennrad zu kaufen. Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, dass mir das Strecke machen auf Asphalt Spass machen könnte. Deshalb kam der Plan mir einen günstigen Renner zu kaufen um zu gucken, was passiert. Also Ebay-Kleinanzeigen durchforstet und mir für knapp 100€ einen Stahlrenner aus den 90ern gekauft. Villiger Starling mit kompletter 105er Gruppe, die "schon" mit den Bremshebeln geschaltet wird. Das war mir wichtig. Ich wollte nicht am Rahmen schalten. Den Hobel habe ich dann noch vor der ersten Ausfahrt aus Spass am Basteln komplett zerlegt und überholt. Das hieß in diesem Fall: Steuersatz neu fetten, Naben einstellen, neues Innenlager, neue Züge, neue Schläuche und Reifen, Teile blank polieren, STI, Umwefer und Schaltwerk so weit wie möglich zerlegt und bewegliche Teile neu geölt usw. Ich wollte das Rad technisch wieder einwandfrei da stehen haben - hat gut funktioniert.
Ergebnis:
Vorher: Nachher:
Schon nach der ersten Ausfahrt war klar: Junge, du hast dich vertan. Auch aufm Renner hast du irre Spass. So kam es dazu, dass ich mich für die ersten Rennen angemeldet habe und das Cyclassics in Hamburg, sowie den Münsterlandgiro mitgefahren bin. In 2016 habe ich mich mittlerweile für das Velthon in Berlin und den Giro in Wien angemeldet. Die Cyclassics werden aufgrund einer Hochzeit im Freundeskreis leider ausfallen. In Münster werde ich aber wieder starten. Soviel zur Vorgeschichte...
So kam Eins zum Anderen und mir der Gedanke in den Sinn, dass ich einen neuen Renner "benötige" bzw. mir einen aufbauen möchte. Obwohl ich sagen muss, dass ich mit meinem Stahlrenner sehr zufrieden bin und dieser mich gut in meinen ersten beiden Rennradsaisons begleitet hat.
Egal. Zum Giro in Wien kommt n neuer Renner ins Haus, dachte ich mir. Also Deadline: Mai 2015.
Weil mir das Basteln sehr viel Spass macht und für mich genauso zum Hobby gehört, war von vornherein klar, dass es ein Selbstaufbau wird.
Also zum örtlichen Fahrradhändler und nach Alu- Rahmensets gefragt. Er hatte das CAAD 10 und eine Eigenmarke da. Nach langem hin- und her viel die Wahl auf die Eigenmarke. Individuell anpassbar, was die Pulverung und Decals angeht, 400€ günstiger als der CAAD 10, allerdings 500g als Rahmenset schwerer. Also Probe gefahren. Vom Gefühl her etwas zu klein, Verkäufer ebenfalls der Meinung: "Wir probieren ne Nummer größer. Wir haben grad nur keinen da, weil sie uns in der letzten Woche den Laden ausgeräumt haben. Ich bau aber eins in der Größe auf, wir brauchen das eh. Dann kommste nächste Woche wieder." Gesagt getan. Eine Woche später wieder im Laden. Probegesessen. Da stimmt was nicht. Also Sattelrohr gemessen: Mist, falschen Rahmen aufgebaut. Wieder die Größe von letzter Woche. Komm nächstes Wochenende nochmal wieder.
Da ich überhaupt keinen Stress hatte, war für mich bis dahin immer noch klar, dass es der Rahmen wird. Ich wollte aber vorher nochmal Probe fahren. Dann kam dieser Thread und der Gedanke, die Zeit zur Probefahrt mit Recherche zu „diesen“ Chinacarbonrahmen zu starten. Bis dahin noch absolutes Neuland für mich. Also gesagt, getan und letztendlich entschieden, mir einen günstigen Chinacarbonrenner aufzubauen. Sorry dafür Lieblingshändler ;-)
An Weihnachten habe ich es dann fix gemacht und mir den Carbonal Tialia C nach sehr freundlichem und schnellem Emailkontakt nach China bestellt. Ich finde die Chinacarbonrahmen ansonsten oftmals sehr spacig und mit komischen Formen. Diesen Rahmen fand ich vom Ausehen her noch am „normalsten“, bzw. richtig gut.
Da es mein erstes Mal in China war, war ich gespannt, wie das so mit dem Zoll laufen würde. Im Internet kreisen Anleitungen dazu, dass man seine Ware ganz selber verzollen kann, ohne die 30€ Bearbeitungsgebühr an das Transportunternehmen zu entrichten. Also rangesetzt und mit Hilfe dieses Threads und diesem Blog den ganzen Zollkram an einem ruhigen Abend ausgefüllt.
Ca. 2 Wochen später stand der Rahmen vor meiner Tür und nochmal 2 Tage später der Brief vom Zoll – keine Antidumpinggebühren! Gott sei dank!
So, nun zum ersten Fahrradteil. Dem Hauptteil: Der Rahmen
Tialia C, schwarz matt, Rahmenhöhe 56, innenverlegte Züge, Pressfit Innelager
Ich hatte mir ehrlich gesagt keine allzu großen Gedanken dazu gemacht, wie der Rahmen denn wohl qualitätsmäßig ausfallen würde. Ich bin ganz zufrieden. Der Lack ist schön, Einbauteile für Flaschenhalter etc passen gut und sind sauber gearbeitet und alle Maße sind so wie sie sollen. Es gab kurz Verwirrung bezgl. dem Sattelrohrdurchmesser, aber dazu später mehr. Eine unschöne Stelle gibt es am Austritt vom Umwerferzug. Dort gibt es einen Lackabplatzer. Mich stört es aber nicht weiter, ich sehe auch den gezahlten Preis dabei. Ich werde selber mit dem Lackstift nacharbeiten. Gespannt bin ich noch auf die Steifigkeit. Aber das zu testen wird noch dauern.
Der Rahmen wiegt 14g weniger, als angegeben
Die Gabel war laut Gewichtsangabe von 410g schon von vornherein nicht besonders leicht. Das tatsächliche Gewicht liegt wie man sieht um 42g höher. Das sind knapp 10% mehr. Das finde ich nicht wenig.
Den Steuersatz habe ich zum Rahmen dazugeordert. Ist n integrierter FSA No 42
Darauf wird aufgebaut.
Viele Grüße,
Kordesh
Aktuelles Gewicht:
Rahmen: 1.086g
Gabel: 452g
Steuersatz: 69g
_____________
Summe: 1.607g
angeregt durch die vielen Aufbauthreads im MTB-Bereich, hatte ich Lust, einen eigenen Aufbauthread zu starten.
Eins Vorweg: Dies wird keinen High-End Aufbau. Ziel war es, einen einigermaßen leichten und bezahlbaren Renner aufzubauen. Das Ganze mehr des Bauens und des Stöberns und Vergleichens nach Teilen wegen, als der Notwendigkeit wegen. Aber so ists wohl immer
Angefixt wurde ich im letzten Frühling. Bis da nur auf dem Mountainbike unterwegs, wurde ich von einem Kumpel dazu angestachelt, mir ein Rennrad zu kaufen. Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, dass mir das Strecke machen auf Asphalt Spass machen könnte. Deshalb kam der Plan mir einen günstigen Renner zu kaufen um zu gucken, was passiert. Also Ebay-Kleinanzeigen durchforstet und mir für knapp 100€ einen Stahlrenner aus den 90ern gekauft. Villiger Starling mit kompletter 105er Gruppe, die "schon" mit den Bremshebeln geschaltet wird. Das war mir wichtig. Ich wollte nicht am Rahmen schalten. Den Hobel habe ich dann noch vor der ersten Ausfahrt aus Spass am Basteln komplett zerlegt und überholt. Das hieß in diesem Fall: Steuersatz neu fetten, Naben einstellen, neues Innenlager, neue Züge, neue Schläuche und Reifen, Teile blank polieren, STI, Umwefer und Schaltwerk so weit wie möglich zerlegt und bewegliche Teile neu geölt usw. Ich wollte das Rad technisch wieder einwandfrei da stehen haben - hat gut funktioniert.
Ergebnis:
Vorher: Nachher:
Schon nach der ersten Ausfahrt war klar: Junge, du hast dich vertan. Auch aufm Renner hast du irre Spass. So kam es dazu, dass ich mich für die ersten Rennen angemeldet habe und das Cyclassics in Hamburg, sowie den Münsterlandgiro mitgefahren bin. In 2016 habe ich mich mittlerweile für das Velthon in Berlin und den Giro in Wien angemeldet. Die Cyclassics werden aufgrund einer Hochzeit im Freundeskreis leider ausfallen. In Münster werde ich aber wieder starten. Soviel zur Vorgeschichte...
So kam Eins zum Anderen und mir der Gedanke in den Sinn, dass ich einen neuen Renner "benötige" bzw. mir einen aufbauen möchte. Obwohl ich sagen muss, dass ich mit meinem Stahlrenner sehr zufrieden bin und dieser mich gut in meinen ersten beiden Rennradsaisons begleitet hat.
Egal. Zum Giro in Wien kommt n neuer Renner ins Haus, dachte ich mir. Also Deadline: Mai 2015.
Weil mir das Basteln sehr viel Spass macht und für mich genauso zum Hobby gehört, war von vornherein klar, dass es ein Selbstaufbau wird.
Also zum örtlichen Fahrradhändler und nach Alu- Rahmensets gefragt. Er hatte das CAAD 10 und eine Eigenmarke da. Nach langem hin- und her viel die Wahl auf die Eigenmarke. Individuell anpassbar, was die Pulverung und Decals angeht, 400€ günstiger als der CAAD 10, allerdings 500g als Rahmenset schwerer. Also Probe gefahren. Vom Gefühl her etwas zu klein, Verkäufer ebenfalls der Meinung: "Wir probieren ne Nummer größer. Wir haben grad nur keinen da, weil sie uns in der letzten Woche den Laden ausgeräumt haben. Ich bau aber eins in der Größe auf, wir brauchen das eh. Dann kommste nächste Woche wieder." Gesagt getan. Eine Woche später wieder im Laden. Probegesessen. Da stimmt was nicht. Also Sattelrohr gemessen: Mist, falschen Rahmen aufgebaut. Wieder die Größe von letzter Woche. Komm nächstes Wochenende nochmal wieder.
Da ich überhaupt keinen Stress hatte, war für mich bis dahin immer noch klar, dass es der Rahmen wird. Ich wollte aber vorher nochmal Probe fahren. Dann kam dieser Thread und der Gedanke, die Zeit zur Probefahrt mit Recherche zu „diesen“ Chinacarbonrahmen zu starten. Bis dahin noch absolutes Neuland für mich. Also gesagt, getan und letztendlich entschieden, mir einen günstigen Chinacarbonrenner aufzubauen. Sorry dafür Lieblingshändler ;-)
An Weihnachten habe ich es dann fix gemacht und mir den Carbonal Tialia C nach sehr freundlichem und schnellem Emailkontakt nach China bestellt. Ich finde die Chinacarbonrahmen ansonsten oftmals sehr spacig und mit komischen Formen. Diesen Rahmen fand ich vom Ausehen her noch am „normalsten“, bzw. richtig gut.
Da es mein erstes Mal in China war, war ich gespannt, wie das so mit dem Zoll laufen würde. Im Internet kreisen Anleitungen dazu, dass man seine Ware ganz selber verzollen kann, ohne die 30€ Bearbeitungsgebühr an das Transportunternehmen zu entrichten. Also rangesetzt und mit Hilfe dieses Threads und diesem Blog den ganzen Zollkram an einem ruhigen Abend ausgefüllt.
Ca. 2 Wochen später stand der Rahmen vor meiner Tür und nochmal 2 Tage später der Brief vom Zoll – keine Antidumpinggebühren! Gott sei dank!
So, nun zum ersten Fahrradteil. Dem Hauptteil: Der Rahmen
Tialia C, schwarz matt, Rahmenhöhe 56, innenverlegte Züge, Pressfit Innelager
Ich hatte mir ehrlich gesagt keine allzu großen Gedanken dazu gemacht, wie der Rahmen denn wohl qualitätsmäßig ausfallen würde. Ich bin ganz zufrieden. Der Lack ist schön, Einbauteile für Flaschenhalter etc passen gut und sind sauber gearbeitet und alle Maße sind so wie sie sollen. Es gab kurz Verwirrung bezgl. dem Sattelrohrdurchmesser, aber dazu später mehr. Eine unschöne Stelle gibt es am Austritt vom Umwerferzug. Dort gibt es einen Lackabplatzer. Mich stört es aber nicht weiter, ich sehe auch den gezahlten Preis dabei. Ich werde selber mit dem Lackstift nacharbeiten. Gespannt bin ich noch auf die Steifigkeit. Aber das zu testen wird noch dauern.
Der Rahmen wiegt 14g weniger, als angegeben
Die Gabel war laut Gewichtsangabe von 410g schon von vornherein nicht besonders leicht. Das tatsächliche Gewicht liegt wie man sieht um 42g höher. Das sind knapp 10% mehr. Das finde ich nicht wenig.
Den Steuersatz habe ich zum Rahmen dazugeordert. Ist n integrierter FSA No 42
Darauf wird aufgebaut.
Viele Grüße,
Kordesh
Aktuelles Gewicht:
Rahmen: 1.086g
Gabel: 452g
Steuersatz: 69g
_____________
Summe: 1.607g