Aufräumen bitte... Quasi an jedem Rad von der Stange hatte ich bisher die Züge und Leitungen neu, bzw. anders verlegt. Nie war das befriedigend von den Herstellern gelöst. Krönung war das Flash; angefangen bei den Bremsleitung hinten, über die Führung der Brems- und Schaltleitungen "durch" die Lefty, bis zum Chaos an der Lenkereinheit.
Ich wollte also konsequent aufräumen... Alle Kabel weg! Mit dem Bau als Singlespeeder bzw. Dualspeed war das Schaltseilproblem ja bereits gelöst und nur die Bremsleitungen waren zu "verstecken". Die Wahl der Bremse war recht schnell klar... die
Avid XX oder X0 bot mit dem nicht vorhandenen, bzw. im Zylinder integrierten Ausgleichbehältnis, und der in gleicher Richtung abgehenden Bremsleitung die einzige Möglichkeit auf Serienprodukte zurück zu greifen. Nach einigem vermessen, grübeln und Skizzen anfertigen, habe ich dann eine X0 in der Bucht "geschossen".
Plan war, die Zylinder mit samt Leitung in die Lenkerenden zu schieben, die Leitungen dann durch den Vorbau ins Steuerrohr sowie Unter- und Gabelrohr an den Bestimmungsort zu führen und danach den Bremshebel zu montieren.
Den ersten Plan, -die Bremsgriffbefestigung an der Bremseinheit zu belassen-, musste ich schnell verwerfen, da die nötige Ausklinkung im Lenker zu groß, und das Teil zu sehr schwächen würde, außerdem war das optisch alles andere als schön. Also ein 1" Edelstahlrohr mit 1mm Wandung her, am Ende mit dem Schneideisen ein Steuerrohrgewinde 1"x24 geschnitten und ein Alurohr mit dem entsprechenden Innengewinde hergestellt (mein erstes Gewinde auf der Drehbank
) und das Ganze auf Festigkeit geprüft.
Danach habe ich dann Anschweißteile zur Griffbefestigung hergestellt; die für den Prototypen erst einmal nur mit dem Winkelschleifer in Form gebracht und an die Ausfräsung am Lenkerrohr angeschweißt, die Bohrung für die Entlüftungsschraube angebracht und probeweise den Hebel montiert. Bis dahin war ich davon ausgegangen, auch andere Hebel verwenden zu müssen, da die Stellung der Bremse zu Lenker und Unterarm ja ganz verändert war. Es stellte sich jedoch heraus, dass, -bei 1-2Fingermontage-, der Hebel sich weiter zum Lenkergriff bewegen ließ, aber durchaus angenehm zu bedienen war.
Oben im Bild das Gewindestück nach Belastungstest bis zum Bruch/Knick, unten "Hebelhalterung"