Anfänger sucht Gravelbike

Registriert
13. Juni 2021
Reaktionspunkte
903
Hallo Forenten,

mein Name ist Johannes, ich bin neu hier und möchte mich zunächst für die Aufnahme in Euer Forum bedanken! Ich bin 27 Jahre alt, wohne im Hügelland Rheinhessen und möchte nun in ein neues Hobby – das Radfahren – starten. 8-)

Da ich einer Bürotätigkeit nachgehe, bewege ich mich am Tag relativ wenig. In meiner Freizeit kam sportliche Aktivität bisher auch immer knapp bis gar nicht vor. Da mir das permanente „Gefühl der Schlappheit“ aber zunehmend missfällt, möchte ich daran etwas ändern. :D Die einzige Sportart, die mir bisher eigentlich immer Freude bereitet hat, war das Radfahren. Aber auch das vernachlässige ich schon ziemlich lange, da mit meinem Trekkingrad nicht wirklich Fahrfreude aufkommt, es ist zwar universell einsetzbar, aber auch behäbig und schwer. Ich möchte viel lieber schnell und sportlich unterwegs sein.

Nun möchte ich den Schritt wagen und mir ein neues Rad zulegen und dachte dabei an ein Gravelbike. Das scheint meinen Anforderungen gerecht zu werden: Sportlich (aber nicht so „unbequem“ wie ein Cyclocross und deshalb langstreckentauglich), leicht und geländetauglich. Fahren möchte ich auf der Straße sowie auf Feld- und Waldwegen.

Da ich Anfänger bin, tue ich mich ein wenig schwer bei der Auswahl, welche Komponenten wirklich gut sind. Wichtig ist mir insbesondere, dass das Gravelbike auch für Steigungen geeignet ist, hier geht es permanent hoch und runter. Außerdem muss ich auf dem Weg nach Hause – egal von welcher Route ich komme – immer auf dem letzten Kilometer auf gerader Strecke ca. 100 Höhenmeter überwinden. Das ist ein Grund, weshalb mein schweres Trekkingrad nur noch selten zum Einsatz kommt, es ist dafür einfach nicht ausgelegt. :(

Im Internet habe ich ein wenig recherchiert: die Canyon-Räder finde ich ganz schick und bei einem Preis von knapp 1.800 € bekommt man schon ein leichtes Rad (9,5 kg), allerdings sind die Lieferzeiten lang. Ich überlege aber auch, vielleicht etwas mehr zu investieren. Ein Geschäft in einiger (aber noch überbrückbarer) Entfernung hat wohl Cube-Räder vorrätig. Das Cube Nuroad C:62 Race finde ich recht interessant, schön leicht (8,5 kg) und die Beschreibung und die Testberichte im Internet lesen sich gut.

Was meint Ihr? Welche Tipps könnt Ihr mir als Einsteiger geben? Worauf sollte ich unbedingt achten? :)

Schon jetzt vielen Dank für Eure Kommentare!

Viele Grüße

Johannes

PS: Die Bilder-Threads haben die Lust auf ein Gravelbike nochmal deutlich gesteigert.
 
Das wichtigste ist, dass dir das Rad passt. Die Suche nach den "besten Komponenten" ist ein typischer Anfängerfehler, ebenso wie nach "schickes Rad", "mega Optik", "stimmiges Gesamtpaket" usw. - der Rahmen muss passen!

Wenn dir nach 50km Hintern oder Hände abfaulen, wirst du wissen, was gemeint ist 😬

Deswegen: lass dich erstmal professionell vermessen (Körpergröße, Innenbeinlänge mit Bib/ohne Schuhe, Armlänge, Rumpflänge) und filtere bei der Suche als erstem Kriterium nach "passender Geometrie".

Danach alle anderen Sachen, die dir wichtig sind.

Eine Vermessung darf auch Geld kosten, wenn man im Gegenzug nicht versucht, dir irgendwelche unpassenden Ladenhüter anzudrehen. (Klassiker. Deswegen lieber zum Bikefitter als zum Händler)

Dank Corona sind Komponenten knapp und dass "Gravel" ein Modetrend ist, macht die 'Liefersituation nicht besser. Daher ggf. auch den Gebrauchtmarkt durchforsten.
 
Deswegen: lass dich erstmal professionell vermessen (Körpergröße, Innenbeinlänge mit Bib/ohne Schuhe, Armlänge, Rumpflänge) und filtere bei der Suche als erstem Kriterium nach "passender Geometrie".
Vielen Dank für den Hinweis! Dann werde ich mich mal erkundigen, wo dies möglich ist ... 8-)

Mein bester Tip wäre einfach mal die 200 anderen Threads zu genau dem gleichen Thema lesen 😉
Schon die letzten 4 Threads gehen um das gleiche wie hier im Prinzip
Die anderen Threads bzw. deren Fragestellungen sind allerdings nicht ganz deckungsgleich, wenn auch ähnlich. :)

Besten Dank für Eure Kommentare!
 
Bikefitter kann man sich gönnen, muss man aber nicht. Trotzdem ist das Ermitteln der eigenen Körpermaße hilfreich, speziell Schrittlänge aka Beininnenlänge. Körpergröße, nicht Körbchengröße, und Armlänge helfen dann den Affenindex (lange Extremitäten oder halt nicht) zu ermitteln. Damit kann man dann zumindest eine ganz gute Prognose treffen. Rest kann man idR mit Vorbau, Lenker und wenn nötig mit der Sattelstütze hinbekommen. Als Nicht-Radrennsportler muss man sich eh erstmal an das Ding gewöhnen
 
Vielen Dank für den Hinweis! Dann werde ich mich mal erkundigen, wo dies möglich ist ... 8-)
Google Maps und Suchbegriff "Bikefitting" ergibt sowas: https://goo.gl/maps/bwduGVNL2n9f1EvC9

Beispiel: https://www.radlabor.de/bike-fitting/fahrrad-kaufberatung

Das Geld ist auf jeden Fall besser investiert als in einen Fehlkauf oder eine endlose Kauf-Odyssee mit neuen Sätteln, Vorbauten, Lenkern... Wenn die Vermessung ordentlich gemacht wird, hast du die nächsten 20 Jahre und 10 Fahrräder was davon.
 
endlose Kauf-Odyssee
1 oder 2 Vorbauten a 10,- Euro. Sattel * ist eh individuell so wie Schuhe. Gelhandschuhe und Hose mit Sitzpolster helfen unabhängig von irgendwelchen Bikefit-Geschichten. Sattelstütze und Lenker sind schon eher fortgeschrittene Anpassungsmöglichkeiten.
Kauf-Odysseen entstehen eher dadurch, dass man meint mit besserer/teurerer Technik irgendwelche Zipperlein bekämpfen zu können. Das ist suboptimal und man sollte besser erstmal seine Kontaktpunkte ordentlich einstellen.
Moderne Räder sind dafür gebaut variabel konfigurierbar zu sein. Auch sind die Größentabellen der Hersteller ausreichend, wenn man nicht zwischen den Größen liegt. Liegt man genau in der Angabe, kann man schon zugreifen. Man muss also nicht zwingend erstmal zum Bikefitter rennen. Schön, wenn man kann oder sich leisten möchte, aber halt nicht zwingend. Und wie man so hört, kriegt man von 10 Bikefittern mindestens 10 verschieden Angaben. Also auch nicht so die sichere Bank wie man vielleicht meinen könnte.
Bikefitting scheint mir mehr so eine Kunst zu sein, kein solides Handwerk. ;)
 
Kauf-Odysseen entstehen eher dadurch, dass man meint mit besserer/teurerer Technik irgendwelche Zipperlein bekämpfen zu können. Das ist suboptimal und man sollte besser erstmal seine Kontaktpunkte ordentlich einstellen.
Moderne Räder sind dafür gebaut variabel konfigurierbar zu sein.
Manche Leute kaufen vielleicht einen neuen Lenker, weil ihnen die Hände einschlafen und sie denken, Flare könnte die Lösung sein. Bringts der Lenker nicht, könnten es die abgeklemmten Nerven im Becken sein, also neuer Sattel *... usw.. Es könnte aber auch einfach nur die falsche Sitzlänge sein.

Hier im Forum stoße ich auch immer wieder auf Threads, in denen der TE mal 2cm kürzere und mal 2cm längere Beine hat, je nachdem, welcher Kumpel grad bei der letzten Messung geholfen hat.

Fitting ist auch Moden unterworfen und keine exakte Naturwissenschaft, keine Frage.

Und natürlich kann man sich die Vermessung auch sparen, z.B. wenn man weiß, dass man durchschnittliche Körpermaße und/oder Kollegen mit Rad-Expertise hat.

Mangelt es an beidem, halte ich eine bezahlte Beratung trotzdem für eine sinnvolle Sache.
 
Manche Leute kaufen vielleicht einen neuen Lenker, weil ihnen die Hände einschlafen und sie denken, Flare könnte die Lösung sein. Bringts der Lenker nicht, könnten es die abgeklemmten Nerven im Becken sein, also neuer Sattel *... usw.. Es könnte aber auch einfach nur die falsche Sitzlänge sein.
Da bin ich ganz bei Dir, aber deswegen jeden Radneukäufer erstmal zum Bikefitter schicken ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen. So wild ist das Ganze auch wieder nicht. Erst recht nicht mit der kompetenten Hilfe hier im Forum. :D
 
Was auf jedenfall sinnvoll ist, Körpergröß, Schritt und Armlänge genau ausmessen lassen, komplettes Fitting kann dann mit eigenem Bike sinnvoller sein, aber da hat jeder seine eigene Ansicht zu.
Mit durchschnittlichen Körpermaßen kommt man aber auch so ganz gut zurecht, viel lesen oder auf youtube schauen und man kann ganz gut selbst klarkommen und beim Händler mit dem angeeigneten Wissen auch die guten von den schlechten unterscheiden.

MfG pseudosportler
 
Ich bedanke mich für die Diskussion bzgl. Bikefittern!
Am nächsten Wochenende werde ich mich mal ausführlich damit auseinandersetzen und auch versuchen, die wichtigsten Maße (zunächst) selbst zu ermitteln. :)
 
Welche Tipps könnt Ihr mir als Einsteiger geben?
Kaufe dir ein günstiges, gebrauchtes Rennrad und mache deine Erfahrungen.
Am nächsten Wochenende werde ich ... auch versuchen, die wichtigsten Maße (zunächst) selbst zu ermitteln.
Und was machst du dann damit?

Die richtige Rahmengröße ist das eine. Das andere ist die Geometrie des Rahmens und damit der Charakter der damit hinterlegt ist. Lenkwinkel, Länge der Kettenstreben, Radstand, Sitzrohrlänge, Oberrohrlänge.... all diese Dinge beeinflussen den Charakter des Rahmens und damit den des ganzen Rades.
Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten. Du findest einen guten Bikefitter oder Fahrradhändler, der dir die Geometrie eines Rahmens erklären kann. Dazu brauchst du aber zunächst Glück, denn es gibt von beiden mehr schlechte als gute. Und dann gehst du mit einem 3000 Euro Bike aus dem Laden, welches in jedem Fall gut ist und auch die richtige Größe hat, aber passt sein Charakter zu deinem? Du wirst es nicht wissen, wenn du nichts anderes kennst.
Oder du machst deine eigenen Erfahrungen. Kaufst dir ein günstiges gebrauchtes Rad, verkaufst es mit wenig Verlust, kaufst dir ein anderes... und dann wirst du wissen was eine 20 mm längere Kettenstrebe oder ein 1 Grad flacherer Lenkwinkel mit einem Rad machen und vor allem, was dir besser gefällt. Das ist nämlich keine Frage von richtig oder falsch. Das gilt übrigens auch für alle anderen Fragen wie Rahmenmaterial, 1x vs. 2x, Reifenbreite usw...
Und es ist billiger als sich gleich ein schickes neues Rad zu kaufen. Selbst wenn es von Canyon ist.
 
Wenn es aufrecht und bequem sein soll, fällt mir immer das Merida Silex ein. Das Silex 700 hat auch ein gutes P/L-Verhältnis. Bezüglich der Lieferbarkeit musst Du Dich selbst schlau machen @bikebild :bier:

1623735475626.png
 
Vielen Dank für die weiteren Kommentare!

Ich bin am vergangenen Wochenende zeitlich leider nicht dazu gekommen meine Maße zu nehmen, das wird demnächst noch nachgeholt. :)

Klingt interessant! :cool:

Wie oft fährst du denn mit dem Trekking Rad?
Momentan tatsächlich ziemlich wenig. Das liegt aber nicht unbedingt daran, dass mir das Radfahren an sich keinen Spaß machen würde, es passt einfach nicht mehr zu meinen Anforderungen bzw. zu meinem Einsatzgebiet. Ich muss dazu sagen, dass ich mir das Rad im Alter von 16 Jahren gekauft habe.
 
Update:

Nach einer längeren "Ruhephase", in der ich beruflich und privat stark eingebunden war, habe ich mich im vergangenen Winter weiter über die angebotenen Gravelbikes informiert. Das Cube Nuroad C:62 Race gefiel mir immer besser, weshalb ich gerne schauen wollte, ob dieses auch von der Geometrie zu mir passt. Der Cube-Premium-Händler in der Nähe bat schließlich an, das nächste Race, das bei ihm eintreffen sollte, für eine Probefahrt und den möglichen Kauf für mich zu reservieren. Das war im Januar, eintreffen sollte das Rad vor zwei Wochen. Mittlerweile wurde das Lieferdatum seitens Cube auf Kalenderwoche 48 verschoben.

Das ist insgesamt ziemlich frustrierend. :(

Wie sind Eure derzeitigen Erfahrungen?
 
Wie sind Eure derzeitigen Erfahrungen?
Ich brauch im Moment Gott sei Dank nichts, aber ich würde mich an Deiner Stelle nicht zu sehr auf das eine Modell fixieren und auf ein Neues mal die Händler der Umgebung abklappern. Man muss im Moment nehmen was da ist. Was man so hört sind durchaus Räder verfügbar, nur man muss sie halt finden.
 
Ich werde mich umschauen! Hoffentlich ist etwas dabei; das neue Lieferdatum bei Cube hat mich ziemlich geschockt. :)
 
Wie sind Eure derzeitigen Erfahrungen?
Strukturiere doch die Suche ein wenig und wende die bereits genannten Empfehlungen an:
1. Sich vermessen oder die Luxusvariante: Sich vermessen lassen
2. Löse dich von der Einmodellpolitik und klappere möglichst viele Händler ab
Cube ist ein Hersteller mit einem möglichen Ansatz für die Gravelidee.
(Giant, Specialized, Focus, Bergamont, Storck, Müsing, Scott, Rose, Ribble, PlanetX, Sonder, Cannondale, Ritchey usw. beinahe ad infinitum.)
3. Alles Probesitzen was da ist und passen könnte, um eine praktische Erfahrung für Radgeometrie zu gewinnen.
(In dem Zuge kann man gleich diverse Sättel erproben, was auch nichts schadet)
4. Erfahrung nutzen um sein Wunschmodell neu oder gebraucht zu finden und gleichzeitig sicher zu sein, dass es passt
5. Budget für sicherheitsrelevanten Kram, wie Helm * und Brille einplanen. Schuhe, Klamotten, Pedale, Getränkehalter usw. kommen früher oder später dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe vor kurzem mein erstes Gravel bei Ebay * Kleinanzeigen geschossen! Ein Centurion Crossfire 🤩

Ich kann den Gebrauchtkauf nur empfehlen weil man probefahren kann und wenns im Nachhinein dann doch nicht passt im Zweifel wenig Geld kaputt macht wenn mans weiter verkauft. Natürlich sind im Internet auch ein paar Halunken unterwegs die einem einen überteuerten Schrott andrehen wollen. Aber mit etwas Selbstschulung und gesundem Menschenverstand identifiztiert man auch diesen Schrott und trifft auch den Verkäufer persönlich.
 
Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank für Eure Kommentare! :cool:

Ich habe gestern diverse Fahrradhändler (telefonisch) abgeklappert und konnte mein Glück kaum fassen: in rund 100 km Entfernung stand ein Cube Nuroad C:62 Pro in passender Größe. Ich bin direkt dorthin gefahren, konnte das Rad ausgiebig testen und habe es für gut befunden. Die Beratung in diesem Laden hatte diesen Namen nicht verdient, aber ich hatte mich ja schon vorher mithilfe des Forums schlau gemacht.

Vor dem Kauf habe ich das Fahrrad genau betrachtet, Schrauben, Kratzer, Lenkeinschlag usw., aber eine Sache habe ich dennoch übersehen, was mich nun extrem ärgert: :(

Cube - Kopie.jpg


Als ich das Kabel soeben ein wenig bewegte, fiel mir auf, dass die Gabel wohl eine Macke hat. Ist das problematisch? Außerdem frage ich mich, ob sich an dieser Stelle nicht eine Dichtung befinden müsste?

Ich wünsche Euch einen schönen sonnigen Tag!

Viele Grüße

Johannes
 
ich glaub die Macke macht nix.
Am Crossroad SL ist da keine Dichtung.
Anhang anzeigen 1484785

Super, vielen Dank für Deine Einschätzung!
Ich war mir unsicher, da es immer heißt, Carbon sei sehr empfindlich. :)


PS: Falls noch jemand auf der Suche nach einem Cube Nuroad C:62 Pro in Größe L mit Standort RLP ist, gerne eine PN an mich. Ich habe gerade den Rückruf eines Händlers erhalten, der auch eines im Lager hat.
 


Schreibe deine Antwort....
Zurück