Amateur-Mountainbiker: Tödliche Dopingspritze (Spiegel Online)

Marc B

MTB Fan, Cycling & Einrad-Freak :-)
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Wollte das auch grad eintragen!

Wer glaubt, dass es irgendeine Ausdauersportart gibt, in der nicht gedopt wird, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Natürlich ist es aber immer zufällig der eigene Sport, von dem man gegen alle Erfahrung sagt, er sei sauber. Wieviel kranker Ehrgeiz auch im MTB-Sport steckt, lässt sich immer sehr schön in den Diskussionen um den IBC-Winterpokal erkennen. Und das ist nur eine virtuelle Meisterschaft ...

Wie lange man gegen alles Offensichtliche einen völlig verseuchten Sport als sauber verteidigen kann, haben uns die Rennradler gezeigt. Da es um weniger Geld geht ist das Doping im MTB-Bereich vermutlich weniger professionell, aber das dürfte auch schon der Unterschied gewesen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich denke, dass gerade im ambitionierten Hobbybereich viel gedopt wird. Das fängt mit 'ner Voltaren oder anderen Schmerzmitteln vor dem Rennen an und geht dann so weiter wie in dem oben geschilderten Fall.
"Dummerweise" haben die Hobby-Doper keine so gute medizinische Unterstützung wie die Profis und dann steigt die Gefahr sich nachhaltig zu schädigen erheblich an.
Für mich ist der krankhafte Ehrgeiz vieler Hobbyrennfahrer ein Grund, keine Marathonrennen mehr zu fahren, da wird gefahren wie wenn's um's Leben ging. Erhöhte Risikobereitschaft ist ja nicht zuletzt eine Wirkung/Nebenwirkung vieler Dopingmittel.
 
Wollte das auch grad eintragen!

Wer glaubt, dass es irgendeine Ausdauersportart gibt, in der nicht gedopt wird, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Da stimme ich Dir zu.

Ich fände es an der Zeit mal mit einem anderen Fokus über Doping zu diskutieren.
Es zu verteufeln und viele machen es im Sport ist doch absurd.
 
Schmerzmittel vorm Marathon sind ja keine Seltenheit, wer glaubt das bringt's solle machen.

und glaubt mir es gibt noch ganz andere Sportarten wo schon ganz unten mit allen Tricks gearbeitet wird.

und voltaren brauch ich ab und an auch. liegt an den Knie und Fußgelenken die bei mir nicht immer so tun wie sie sollen. schneller werde ich damit nicht, allerdings fahr ich eher am Ende des Feldes für mich selber und nicht gegen andere oder die uhr
 
Wer glaubt, dass es irgendeine Ausdauersportart gibt, in der nicht gedopt wird, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

richtig wäre: wer glaubt, dass es irgendeine sportart gibt, in der nicht gedopt wird, glaubt auch an den weihnachtsmann.


das im amateursport doping fast so verbreitet ist wie bei den pros, haben eh schon unzählige studien gezeigt und klar ist mtb davon nicht ausgenommen - es wurden ja auch trotz der doch sehr amateurhaften und löchrigen kontrollen in unserem sport auch schon genug erwischt.

das für mich interesssante ist, dass der zierke erstens ausgerechnet mit einem ex telekom-profi unterwegs war und das zweitens auch leider "vergessen" wurde, die schwerpunktstaatsanwaltschaft doping in freiburg einzuschalten, was für mich mal wieder bestätigt, was viele fachleute sagen:

dopingbekämpfung in deutschland ist leider echt eine alibiveranstaltung, in der suggeriert wir, dass wir doch ach so viel tun - nur erwischen tun wir in deutschland kaum jemanden, weder bei den pros und bei den amateuren schon dreimal nicht.
 
Ich kenne einige Biker, die ziehen vorm fahren Speed und knallen sich Ephedrinpräparate rein ...ich rauch mir ab und zu ein Tütchen auf gemütlichen Touren, auch Doping^^
 
Find es geradezu lächerlich dass manche Leute sich soviel Zeug reinziehen... das ist sicherlich als krankhaftes Verhalten zu bezeichnen, vorallem als 44jähriger (!), müsste man es doch eigentlich besser wissen.

Wenn jetzt ein 20jähriger der Drogensucht verfällt - ok... aber so?

Traurig und psychische Abhängigkeit eindeutig nicht auszuschließen.
Da wird (Leistungs-)Sport zur Falle... Sport sollte Spass machen
 
Ich zieh mir im Bikepark immer Red Bull rein, das macht mental schön aufgedreht so dass der hohe Speed gleich nochmal soviel Spaß macht. Ist das auch schon Doping :confused: :D:D:D

Ansonsten erfordert jeder Sport für den Erfolg eine bestimmte Kombination aus überdurchschnittlicher Kraft, Ausdauer und Schmerzunempfindlichkeit, und für all das gibt es ja Mittelchen.

Und da jeder Sport auch krankhaft Ehrgeizige anzieht, wird das Zeug von den Leuten an der jeweiligen Spitze garantiert genommen, egal ob es um Geld geht oder nur um die anderweitige Bedürfnisbefriedigung als der Stärkste oder Schnellste oder Whatever im Dorf, im Kreis, im Land oder der Welt ...

Und Dopen is ja noch harmlos, das ist ja nur potenzieller Selbstmord; in anderen Sportarten herrschen Mord und Totschlag, da werden Schiedsrichter schon in der Kinder- und Jugendklasse von Eltern und Sportlern gemobbt, bedroht und geschlagen, und wenn sie Pech haben auch mal erschlagen ...

Sport = Mord, da ist leider schon was dran ...
 
Ich würde mich einen ordentlich recherchierten Artikel zu dem Fall auf mtb-news wünschen.

das würde voraussetzen, dass da journalisten am start sind, die mehr machen, als pr-meldungen als news zu verbreiten ...


"bike" und "mountainbike" sind leider aber auch nicht besser - wenn das d-thema mal auftaucht in irgendeinem der wenigen lückennfüller-artikel, die noch was mit echtem journalismus zu tun haben, wird das thema grundsätzlich kein geschrieben (einzelfälle, zu wenig geld im system ...) bzw. in richtung der dackelschneider verschoben.



edit: die meldung hat es noch nicht mal in die "news" geschafft, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
richtig wäre: wer glaubt, dass es irgendeine sportart gibt, in der nicht gedopt wird, glaubt auch an den weihnachtsmann.


...

Stimmt, überall wo Geld zu holen ist oder man mit Siegen sein Ego streicheln kann, wird sicher auch zu leistungssteigernden Mitteln gegriffen.
Zu dem Thema: Einigen sicher längst bekannt, aber ich finde dieses Interview recht interessant zu lesen. Vielleicht kennt es ja der eine oder andere noch nicht.
 
"Wir" sind de facto doch keinen Deut besser als die Dackelschneider.

Keiner, der mit dem Sport Geld verdient, kann an dem Dopingthema ein Interesse haben. Es sollen sich Tausende Marathonbiker das nächste 8000 EUR 29er Racebike kaufen oder ein Enduro, und zwar möglichst das, für das der jeweilige DM/EM/WM-Meister wirbt mit Anzeigen hier in und in den Bravos. Wem bringt da die Erkenntnis was, dass der Werbeheld gedopt hat? Wer will das im Sport denn wissen?

Und die Behauptungen der Fahrer, dass sie Doping ja verabscheuungswürdig finden etc. bis sie dann erwischt werden, kennt man zur Genüge aus dem RR-Bereich.

Daher finde ich es auch bedenklich, dass die bisherige Spaßdisziplin Enduro nun per Wettkampfszene gehypt wird (und für die Megavalance z.B. muss man nicht nur Fahrtechniker sondern auch Ausdauertier sein, selbst da wird also Doping "sinnvoll").

Einfach Spaß haben ohne WM und Doping ist wohl nicht mehr drin ...
 
Fahrtechnik kann man nicht "dopen" - so wird ja begründet, warum Schurter und Co. auf den anspruchsvollen Worldcup-Kursen reine Tretmaschinen schlagen. Aber als die Chinesinnen auftauchten gab es viele Generalverdachte. Whatever, das Thema ist echt komplex und mich wundert es, dass es auch die Amateure betrifft.

Thanks für eure Antworten und die Diskussion :daumen:
Marc
 
Ich würde mich nichtmal dazu durchringen zu sagen, dass es im Hobbybereich viel besser als im Profibereich ist.
Is glaubich einfach ein "Abfall" der Höher-Schneller-Weiter-/Wachstums-Mentalität die in unserer Gesellschaft insgesamt am eskalieren ist. Von Laufmarathons liest man es doch immer wieder, dass nennenswerte zweistellige %-Zahlen der Läufer dopen (Schmerzmittel/Aspirin oÄ.). Vor einiger Zeit ging doch mal wieder ne Meldung rum, dass es im Job nicht unbedingt anders aussieht, eine nennenswerte Anzahl greift hier auch regelmäßig zu irgendwelchen Aufputschmitteln oder arbeitet regelmäßig mal auf Schmerzmitteln*. Warum sollte es im MTB-Bereich also anders sein?

grüße,
Jan

*Ist in einigen Fällen wahrscheinlich wirklich medizinisch notwendig, Betroffene mögen sich hier nicht kritisiert fühlen.
 
Ist halt immer die Frage, was man als Doping definiert. Wenn in dem Artikel von einer Spritze die Rede ist, ist das in meinen Augen etwas anderes, als ein "lediglich" apothekenpflichtiges Schmerzmittel einzuwerfen, das man ohne Rezept bekommt.
 
Naja Doping ist im Wettkampfsport durchs Regelwerk relativ klar definiert.
Der rest ist persöhnliche Definition, das muss jeder für sich selbst entscheiden was er für sich selbst als in Ordnung betrachtet und ab wann er wie über andere "richten" will. Ich pers. halte das Einwerfen von Schmerzmitteln in Zusammenhang mit sport fast immer, im Zusammenhang mit Wettbewerben immer für Doping. Wenns medizinisch wirklich nötig ist (z.B. um überhaupt sport machen zu können) isses -imho- was anderes.

grüße,
Jan
 
Was mich am meisten wundert:
Habe in SPON gerade den Verweis auf Z. gefunden. Dachte erst es wäre ein aktueller Fall, denn die Suche auf mtb-news.de ergab nichts. Im Forum wurde ich dann fündig.
Ich fühlte mich bisher durch mtb-news bestens informiert, vor allem aktueller als durch die Printmedien.
Wenn ich aber an die Umfrage mit Gewinnspiel denke, bei der es darum geht die Werbeeinblendungen zu optimieren, bin ich verwundert.

In China würden wir Zensur brüllen! Hier ist wohl gezielt weggelassen worden.

Mag jemand aus der Redaktion sich mal dazu äußern?
 
Was mich am meisten wundert:
Habe in SPON gerade den Verweis auf Z. gefunden. Dachte erst es wäre ein aktueller Fall, denn die Suche auf mtb-news.de ergab nichts. Im Forum wurde ich dann fündig.
Ich fühlte mich bisher durch mtb-news bestens informiert, vor allem aktueller als durch die Printmedien.
Wenn ich aber an die Umfrage mit Gewinnspiel denke, bei der es darum geht die Werbeeinblendungen zu optimieren, bin ich verwundert.

In China würden wir Zensur brüllen! Hier ist wohl gezielt weggelassen worden.

Mag jemand aus der Redaktion sich mal dazu äußern?

an zensur glaube ich nicht - die redaktion kümmert sich einfach nicht um journalistische themen, sondern lieber darum, die flut von pr-meldungen abzuarbeiten.


zum fall selbst: habe jetzt auch den artikel im spiegel in die finger bekommen. auch da wird dir die frage aufgeworfen, ob die verbindung zierkes zu einem ex-telekom-pro nur als zufall zu sehen ist. der ex-telekom-pro bestreitet natürlich, vom doping seines team-partners gewusst zu haben ...

und auch ein lustiges bild gibt es zu sehen: zierke auf dem podium der transschwarzwald zusammen mit seinem partner, daneben ein weiterer prominenter ex-telekom-fahrer ...

außerdem stellt der autor die these auf, dass die epo-präperate, die bei zierke gefunden wurden, mit ziemlich großer wahrscheinlichkeit aus deutschland stammen - d.h. es muss ebenfalls mit sehr hoher wahrscheinlichkeit ein arzt oder apotheker involviert sein.

laptop, smartphone etc von zierke sind übrigens gesäubert mittlerweile - der ursprüngliche mit dem fall betreute oberstaatsanwalt hat es also ordentlich verbockt, ich denke nicht, dass die freiburger jetzt noch was finden werden. was auromatisch zur nächsten frage führt: wurde der fall einfach aus dummheit so behandelt, wie er behandelt wurde oder steckt auch da noch mehr dahinter ...?
 
der ursprüngliche mit dem fall betreute oberstaatsanwalt hat es also ordentlich verbockt, ich denke nicht, dass die freiburger jetzt noch was finden werden. was auromatisch zur nächsten frage führt: wurde der fall einfach aus dummheit so behandelt, wie er behandelt wurde oder steckt auch da noch mehr dahinter ...?

Das frage ich mich auch immer.
Ich weiß nicht welchen Fall ich schlimmer finde - aber eigentlich bringt man es nicht bis zum Oberstaatsanwalt, wenn man so blöd ist... :(
 
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