Amateur-Mountainbiker: Tödliche Dopingspritze (Spiegel Online)

Da haben so viele Leute Dreck am Stecken, Sportler, Trainer, Apotheker oder Dealer, Ärzte und nicht zuletzt die Medien, und dann haut man auf den Staatsanwalt ein? Der hat vielleicht aus Unkenntnis oder Versehen einen Fehler gemacht, aber da gibt es so viele, die davor aktiv in den Dreck involviert waren, dass er in dem Fall wohl tatsächlich das Bauernopfer wäre.
 
Mag sein - aber den Staatsanwalt bezahle ich, damit er Straftaten und den bösen Buben nachgeht.
Und da hapert es immer wieder.

Meinst du es spricht sich nicht bis zu einem Oberstaatsanwalt rum, dass es eine Spezialeinheit für Doping innerhalb der Staatsanwaltschaft gibt...?
 
Von so einer "Spezialeinheit" weiß ich nichts, mir ist lediglich bekannt, dass solch ein Fall eigentlich gemeldet werden müsste, um Beweise zu sichern. Wie auch immer, der Staatsanwalt hat ja selbst eingeräumt, einen Fehler gemacht zu haben, soll man ihn für das Versäumnis hängen? Kommt mir wie beim Fußball vor- wenn einer einen Elfmeter schindet gilt er als clever und wenn der Schiri es übersieht, ist er ein blinder Depp.
Wenn du schon jemandem auf die Pfoten hauen willst, dann mach das bei den Medien. Die tragen an der jetzigen Situation genauso viel Verantwortung, wie die Ausrüster und die Sportler selbst, vielleicht sogar mehr. Um an Werbeeinnahmen zu kommen ziehen die mitlerweile jeden Sport in einer Weise auf, die nicht mehr weit weg vom Wrestling ist. Wenn dann ein Sportler im Rahmen seiner Möglichkeiten Leistung bringt, wird dem ausgepumpten Athleten ein Mikrofon vor das Gesicht gehalten und nachgefragt, "woran es denn gelegen hat". Ab einem gewissen Level hat kein ambitionierter Sportler mehr eine Siegchance, ohne Doping und das hat wohl auch dem "Amateur- Mountainbiker" das Leben gekostet.
 
ich habe mal einen biker getroffen der sich am alpencross mit schmerzmitteln gedopt hat. total banane. :spinner: jedenfalls weiß ich das selbst im hobbybereich manchmal kräftig nachgeholfen wird. mir egal, sollen sich die leute mit ihrer dummheit halt ins grab dopen, denen kann man nicht helfen. schade nur, dass solche nachrichten halt immer den ruf vom leistungssport versauen.
 
@Dinsdale:
du täuscht dich, ich mache ja nicht den Staatsanwalt verantwortlich.
Zur Anschauung: hätte das Todesopfer Drogen in der Nadel gehabt, hätte ja auch ermittelt werden müssen, ob evtl. Telefon/Computer/sonstige Kommunikationsmedien Aufschluss über die Herkunft geben. Ein Oberstaatsanwalt hätte einfach wissen müssen, dass es eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft (danke Geisterfahrer) gibt, die haben ja wohl Runschreiben o.ä.
Grober Fehler, Punkt.

Natürlich liegt die Ursache woanders, das Stichwort Medien ist gut:
vor einer Weile habe ich im Focus (reimt sich nicht zufällig auf "Lokus") eine "Klarstellung" (bekloppter Titel des Artikels) gelesen. Thema war Doping im Radsport, Tenor des Artikels war, man möge sich nicht so haben, es wüssten doch alles dass es alle tun usw. Kein Wort darüber, dass dadurch ein System gilt, dass es dem Nachwuchs de facto unmöglich macht, sauber mit ins Spiel zu kommen.
Zum Kotzen.

Traurig das, jemand für so hirnloses Geschreibsel Geld bekommt.

Ich kucke/lese sowieso kaum Sport, ist zu traurig dass alle, die nicht erster sind, kaum eine Erwähnung wert sind.
Zum Glück war nie eins meiner Kinder in der Situation, sportlich in Spitzenregionen vorzudringen.
 
Wenn du schon jemandem auf die Pfoten hauen willst, dann mach das bei den Medien. Die tragen an der jetzigen Situation genauso viel Verantwortung, wie die Ausrüster und die Sportler selbst, vielleicht sogar mehr. Um an Werbeeinnahmen zu kommen ziehen die mitlerweile jeden Sport in einer Weise auf, die nicht mehr weit weg vom Wrestling ist. Wenn dann ein Sportler im Rahmen seiner Möglichkeiten Leistung bringt, wird dem ausgepumpten Athleten ein Mikrofon vor das Gesicht gehalten und nachgefragt, "woran es denn gelegen hat".

Natürlich liegt die Ursache woanders, das Stichwort Medien ist gut:
vor einer Weile habe ich im Focus (reimt sich nicht zufällig auf "Lokus") eine "Klarstellung" (bekloppter Titel des Artikels) gelesen. Thema war Doping im Radsport, Tenor des Artikels war, man möge sich nicht so haben, es wüssten doch alles dass es alle tun usw. Kein Wort darüber, dass dadurch ein System gilt, dass es dem Nachwuchs de facto unmöglich macht, sauber mit ins Spiel zu kommen.
Zum Kotzen.

Traurig das, jemand für so hirnloses Geschreibsel Geld bekommt.



Jetzt noch auf die Medien einzudreschen ist ja wohl total daneben. Die Medien bedienen mit ihrer Berichterstattung lediglich die Nachfrage, bzw. das Interesse der Zuschauer, machen also nichts anderes wie jedes Unternehmen das Gewinn erwirtschaften soll. Das ist von Seiten der Medien durchaus legitim. Sogar die Öffentlich-rechtlichen können sich da nicht vollständig entziehen und am Interesse des Konsumenten vorbei handeln. Von daher sollte sich jeder Einzelne mal fragen, ob er nicht selber Teil des (Doping-) Systems ist.
Wer will schon Berichte über einen Hundertmeterlauf in 11,7 Sek. sehen oder lesen, wenn solche Leistungen bei jeden Bundesjugendspielen erbracht werden? Man denke hier z.B. an Usain Bolt, dem man fasziniert und angewidert zugleich beim Hundertmeter-Joggen in neuer Weltrekordzeit zusieht.
 
Nein, die meisten Mainstream-Medien sind leider beunruhigend gleichgeschaltet, und drehen sich auf nahezu festgelegten Bahnen um ihren eigenen Nabel. Es sei denn es kommen noch andere Interessen ins Spiel, vgl. z.B. www.nachdenkseiten.de -> Meinungsmache.

Die berichten nicht das was ich will, sondern das was sie immer berichten, oder schreiben von der Bildzeitung ab... :(
 
Kein Wort darüber, dass dadurch ein System gilt, dass es dem Nachwuchs de facto unmöglich macht, sauber mit ins Spiel zu kommen.
Das ist einer der wichtigsten Punkte. Was für Vorbilder werden da Aufgebaut und was soll man seinen Kindern raten, wenn es tatsächlich ernster mit dem Sport wird? Der Professor Franke hat sinngemäß mal gesagt, " wieso sollte ein Kind bei uns in Deutschland, mit all den Chancen die es hier hat, Sportler werden wollen"?
Zum Thema Medien: Die haben meiner Meinung nach Kritik mehr als verdient, wehren sich aber recht erfolgreich mit dem Schlagwort "Medienschelte" und rücken Kritiker in ein schlechtes Licht. Wenn ich mir aber deren Berichterstattung ansehe, werden Leistungen die realistisch sind regelmäßig negativ bis abfällig komentiert. Im Gegensatz dazu werden "unglaubliche Vorstellungen" euphorisch begleitet und wenn dann was rauskommt geben sich alle "vollkommen überrascht". Beispiele dazu kann ich aus dem Stehgreif nennen, denn das passiert Woche für Woche, das sind keine Einzelfälle.
Ich kann auch bettseekers Argument nicht ganz von der Hand weisen, denn so schnell lockt uns Zuschauer nichts mehr hinter dem Ofen vor und heute zu sagen, wer Schuld an dem Berichterstattungswahnsinn ist, das geht gar nicht. Interessen an der Situation haben wohl alle Beteiligten aber ich bin schon der Meinung, dass den Medien eine besondere Rolle zukommt. Wenn die aufhören würden, sich vor den Karren spannen zu lassen und sich von der Hofberichtersattung verabschieden würden, dann wäre schon sehr viel gewonnen. Solange aber offensichtlich gedopte Sportler kritiklos in den Himmel gehoben werden ( Usain Bolt ist da nur die Spitze des Eisbergs ), wird sich nie was ändern.
 
Nein, die meisten Mainstream-Medien sind leider beunruhigend gleichgeschaltet, und drehen sich auf nahezu festgelegten Bahnen um ihren eigenen Nabel. Es sei denn es kommen noch andere Interessen ins Spiel, vgl. z.B. www.nachdenkseiten.de -> Meinungsmache.

Die berichten nicht das was ich will, sondern das was sie immer berichten, oder schreiben von der Bildzeitung ab... :(


Ich habe nie behauptet dass es einen Medieneinheitsbrei gibt, jedoch sollte man nicht glauben Medien die irgendwelche Nischen bedienen, täten dies ohne wirtschaftliches Eigeninteresse.
 
Zu dem Thema: Einigen sicher längst bekannt, aber ich finde dieses Interview recht interessant zu lesen. Vielleicht kennt es ja der eine oder andere noch nicht.

Danke, kannte ich noch nicht. Bestätigt zu 100% meine Meinung. Aber Sport anschauen hat mir abgesehen von ein paar Fußballspielen eh nie getaugt. Jetzt weiß ich auch warum.
Gibt auch einen kurzen ARD.Bericht wie es scheint:
 
Zuletzt bearbeitet:
Und welche Nieschen bedienen ARD, ZDF, RTL und SAT1?


Und ich so: "Häh?!"


Bedienen einzelne Sendungen nicht auch Nischen, oder gibt es bei ARD und ZDF nur schwarz oder weiß?
Kann nicht ein Großteil der Sendungen die Allgemeinheit mit dem Musikantenstadel unterhalten und andere Sendungen durchaus kritisch sein?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der MTB-Sport hat in der breiten Öffentlichkeit immer noch das Image einer reinen Fun-Sportart mit dem Bild von irgendwelchen irren Dreckspatzen, die nur querfeldein den Hang runterballern und höchstens mit der Länge ihrer gezogenen Bremsspuren prahlen können. Insofern bleiben wir trotz dieses aktuellen Anlasses weiterhin von Dopingdiskussionen verschont im Gegensatz zur Asphaltschlitzerfraktion.

Zum aktuellen Fall: Tragischer Ausgang eines Versuches, sich sportmässig 20 Jahre jünger zu spritzen.
 
Lieber 10 mal Letzer als 3 mal Erster und dann Tod. Ich kann das mit dem Dopingquatsch bald nicht mehr hören. Seit Jahren sterben die Leute dran und es gibt trotzdem noch solche Egoisten, die alles für ihren Erfolg tun :rolleyes: Wenn die mal Opa sind erzählen sie dann auch guten Gewissens ihren Enkelkindern, was sie für tolle Sportler waren?
 
Jetzt noch auf die Medien einzudreschen ist ja wohl total daneben. Die Medien bedienen mit ihrer Berichterstattung lediglich die Nachfrage, bzw. das Interesse der Zuschauer, machen also nichts anderes wie jedes Unternehmen das Gewinn erwirtschaften soll. Das ist von Seiten der Medien durchaus legitim. Sogar die Öffentlich-rechtlichen können sich da nicht vollständig entziehen und am Interesse des Konsumenten vorbei handeln. Von daher sollte sich jeder Einzelne mal fragen, ob er nicht selber Teil des (Doping-) Systems ist.
Wer will schon Berichte über einen Hundertmeterlauf in 11,7 Sek. sehen oder lesen, wenn solche Leistungen bei jeden Bundesjugendspielen erbracht werden? Man denke hier z.B. an Usain Bolt, dem man fasziniert und angewidert zugleich beim Hundertmeter-Joggen in neuer Weltrekordzeit zusieht.

Von Werbung lebende Medien verkaufen Aufmerksamkeit, also wird als Inhalt das ausgewählt, was Aufmerksamkeit produziert. Gebührenfinanzierte Medien sollten eigentlich für intelligente Inhalte sorgen. Kommunikation funktioniert nämlich in zwei Richtungen. Wenn die Konsumenten immer nur Blödsinn vorgesetzt bekommen, werden sie blöd. Bekommen sie differenzierte Berichte statt Vorurteile, werden sie größere Hemmungen entwickeln, Denkfaulheit für legitim zu halten.
Das Gerede von der Diktatur der Stammtischparolen, der man sich zu fügen hat, halte ich für Blödsinn.
 
Wer glaubt, dass es irgendeine Ausdauersportart gibt, in der nicht gedopt wird, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Nach dem es bei deutschen Schachmeisterschaften systematische Dopingkontrollen gibt, nachzulesen auf http://www.schachbund.de/intern/doping/
, kann mir keiner erzählen, dass es irgendwo im Sport sauber zugeht. Doping ist scheinbar eher die Regel, denn die Ausnahme zu sein. Letztendlich muss jeder, egal ob Freizeitsportler, Amateur oder Profisportler, selber entscheiden, ob er den Schritt gehen will. Wobei beim Profi der Schritt wahrscheinlich sein muss?
Gott sei dank bin ich Freizeitsportler und kann den Sport am Spaß an der Freude machen.
Wobei: zählt das Sicherheitsweissbier auf der Hütte auch schon zu illegalen Mitteln?

Wie dem auch sei, lassen wir uns nicht von dem noch schneller, noch weiter, noch höher blenden und versuchen wir die Erfahrung des Sports und des Wettkampfes in uns selber zu finden.
Also lasst uns rausgehen und einfach richtig Spaß haben!
 
Und die bestimmt genau wer? :confused:

Z.B. die Wirklichkeit. Neoliberale Ölonomen scheitern regelmäßig an der Wirklichkeit, keynesianische Ökonomen haben die große Depression überwunden und Jahrzehnte wachsenden Wohlstands bewerkstelligt. Trotzdem werden in deutschen Medien die Neoliberalen vergötzt und die Keynesianer verspottet. Das ist schon mal nicht intelligent.
Oder wenn die Bild bestimmten Bevölkerungsgruppen negative Eigenschaften zuschreibt, ist das offensichtlich dumm. Differenzierte statt manipulative Auswertung von Daten wäre die Alternative. Ist dann halt langweilig. :ka:
 
Oder wenn die Bild bestimmten Bevölkerungsgruppen negative Eigenschaften zuschreibt, ist das offensichtlich dumm. Differenzierte statt manipulative Auswertung von Daten wäre die Alternative. Ist dann halt langweilig. :ka:


Kannst Du noch mehr Zusammenhangloses in einen Topf werfen? Dass die Blöd-Zeitung nicht zu den Öffentlich-rechtlichen gehört, ist Dir aber schon bewusst, nicht wahr? :spinner:
 
Wobei: zählt das Sicherheitsweissbier auf der Hütte auch schon zu illegalen Mitteln?

Solange du freizeitmäßig unterwegs bist, konsumierst du halt, was dir Spaß macht. Du trinkst das Bier ja schließlich nicht, um beim nächsten Uphill möglichst viele Alpencrosser überholen zu können. Sondern weil es schmeckt.

Im Profisport sind die offiziellen Regelungen deswegen viel strenger, weil manche Mittel (besonders Medikamente) Stoffe enthalten, die Dopingmitteln ähneln oder ihre Nachweisbarkeit überdecken/vertuschen können.

Im Endeffekt ist es mir wurscht, was sich die Leute im Freizeitsport/Amateuersport/Profisport einwerfen. Schädigen tun sie nur ihre eigene Gesundheit. Wenn sie so dumm sind, sich auf dieses gefährliche Spiel einzulassen, kann man ihnen nicht helfen. Jeder, der Profisportler werden will, weiß auf was er sich einlässt und dass er ohne Doping oft nicht das Spitzenfeld erreichen wird.

Wenn im Amateursport oder gar im Freizeitsport gedopt wird, sagt das einiges über die Psyche des Sportlers aus. Stichworte: Falscher Ehrgeiz, mangelndes Selbstbewusstsein, Unfähigkeit mit Niederlagen umzugehen. Aber jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Generell bin ich gegen allzu strenge Regeln, denn oft ist es schwierig, sinnvolle Grenzen zu ziehen. Regeln entwickeln deshalb teils unsinnige Auswüchse (siehe Weißbier). Regeln beschränken die Freiheiten und entmüdigen die betroffenen Menschen. Der erhobene moralische Zeigefinger ist mir genauso unsympathisch, wie der notorische Lügner, der nicht zu seinen Fehlern steht (Armstrong).
 
Das mit dem Sicherheitsweissbier war eigentlich ironisch gemeint. Aber Ironie versteht leider nicht jeder.

Das Ziel muss doch wieder sein, egal in welchem Sport, im ehrlichen Wettkampf gegeneinander oder nur gegen sich selber anzutreten. Unsere Gesellschaft muss einfach weg von dem Hype um die unglaublichen Rekorde und Bestzeiten. Wir müssen wieder zurück zu den Wurzeln des Sports und da hat Doping einfach keinen Platz.
 
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