Amateur-Mountainbiker: Tödliche Dopingspritze (Spiegel Online)

Unsere Gesellschaft muss einfach weg von dem Hype um die unglaublichen Rekorde und Bestzeiten.
Es ist ja nicht so, dass dieser Hype direkt aus dem Sport heraus käme.
Guck dir doch die Leute bei der Arbeit an. Für wie viele gibts da nichts wichtigeres als Erfolg und ein höherer Posten als den des Arbeitskollegen.
Das, was da im Sport läuft, ist ein Spiegel der Gesellschaft, und der wird nicht durch Kontrollen allein aus dem Sport zu kriegen sein, sondern nur dann, wenn dieses ewige gucken auf Leistung mal Grenzen findet.
 
Schädigen tun sie nur ihre eigene Gesundheit.

sie schaden nur sich selbst? was ist mit denen, die sauber fahren? wenn fahrer bei rennen abkürzen, regt sich jeder auf, bei doping scheint es den meisten egal zu sein, dass sie genau so beschissen werden. komisch - und für mich nicht akzeptabel.

daneben schaden sie aber natürlich nicht nur den gegnern, sondern auch dem sport an sich. was glaubst du wie viele berichte es geben darf mit einem ähnlichen inhalt, bis mehr und mehr mtb-rennen vom kalender verschwinden, weil sich keine sponsoren mehr finden? was glaubst du, wie viele berichte es braucht, bis eltern ihre kinder nicht mehr in die vereine schicken? alles kein problem?


Generell bin ich gegen allzu strenge Regeln, denn oft ist es schwierig, sinnvolle Grenzen zu ziehen. Regeln entwickeln deshalb teils unsinnige Auswüchse (siehe Weißbier). Regeln beschränken die Freiheiten und entmüdigen die betroffenen Menschen. Der erhobene moralische Zeigefinger ist mir genauso unsympathisch, wie der notorische Lügner, der nicht zu seinen Fehlern steht (Armstrong).

blabla. wer am rennen teilnimmt, unterwirft sich nun mal den regeln und dazu gehören natürlich auch die anti-doping-regeln. punkt. lizenzfahrer unterschreiben das sogar, wenn sie die lizenz beantragen, alle anderen wenn sie sich zu rennen anmelden. wer in den anti-doping-regeln eine freiheitsbeschränkung oder gar eine entmündigung sieht, hat irgendwas grundsätzliches nicht verstanden. denn wie soll ein wettkampf ablaufen, wenn man alles sich selbst überlässt?
 
Wenn im Amateursport oder gar im Freizeitsport gedopt wird, sagt das einiges über die Psyche des Sportlers aus. Stichworte: Falscher Ehrgeiz, mangelndes Selbstbewusstsein, Unfähigkeit mit Niederlagen umzugehen.

Ich denke mal im Amateursport hat es eine Häufung von Menschen mit mangelndem Selbstbewusstsein, die sich durch den Sport und nur durch den Sport sich etwas beweisen, dass man etwas kann. Oder Einzelgängertypen, die es im täglichen zivilen Leben nicht weit bringen oder schon oft angeeckt sind durch was auch immer, und durch unbedingte Erfolge müssen dann gewisse einhergehende Defizite wettgemacht werden. Oftmals in einem Maße, dass sie die Selbstverarsche durch Doping gar nicht mehr merken.
 
sie schaden nur sich selbst? was ist mit denen, die sauber fahren? wenn fahrer bei rennen abkürzen, regt sich jeder auf, bei doping scheint es den meisten egal zu sein, dass sie genau so beschissen werden. komisch - und für mich nicht akzeptabel.

daneben schaden sie aber natürlich nicht nur den gegnern, sondern auch dem sport an sich. was glaubst du wie viele berichte es geben darf mit einem ähnlichen inhalt, bis mehr und mehr mtb-rennen vom kalender verschwinden, weil sich keine sponsoren mehr finden? was glaubst du, wie viele berichte es braucht, bis eltern ihre kinder nicht mehr in die vereine schicken? alles kein problem?




blabla. wer am rennen teilnimmt, unterwirft sich nun mal den regeln und dazu gehören natürlich auch die anti-doping-regeln. punkt. lizenzfahrer unterschreiben das sogar, wenn sie die lizenz beantragen, alle anderen wenn sie sich zu rennen anmelden. wer in den anti-doping-regeln eine freiheitsbeschränkung oder gar eine entmündigung sieht, hat irgendwas grundsätzliches nicht verstanden. denn wie soll ein wettkampf ablaufen, wenn man alles sich selbst überlässt?
Sehr guter Beitrag:daumen:
 
@F4B1 Da muss ich Dir zu 100% recht geben. Ich lese gerade das Buch "No Limits" von Ines Geipel, Untertitel: "Wie viel Doping verträgt die Gesellschaft", in dem auch der Medikamentenmissbrauch, also Doping, in den Universitäten und z.B. bei den Brokern behandelt wird. Ein krasser Fall war der eines Brokers, der in Verhandlungen immer zu hart aufgetreten ist und von seinem Vorgesetzten aufgefordert worden ist, Östrogene zu nehmen um "weicher" zu verhandeln. Mit dem Erfolg, dass dieser Broker seine Gesundheit, seine soziale Integrität und letzt endlich seinen Job verloren hat. Das ist natürlich auch eine Form des Dopings. Genauso wie die ganzen Bodybuilder, die, wenn sie den Sport wettkampfmäßig betreiben, zu 100% dopen. Um aber nochmal auf den Fall Lance Armstrong zurück zu kommen, was hier so speziell ist, das ist das ganze System Armstrong, mit dem systematisch gedopt, Kollegen unter druck und der ganze Radsport unterhöhlt worden ist. Meiner Meinung nach gehört hier einfach einmal ein Exempel statuiert und zwar nicht nur an den Radfahreren, sondern auch an den Ärzten und vorallem an den Funktionären und im speziellen an der UCI!
 
Um aber nochmal auf den Fall Lance Armstrong zurück zu kommen, was hier so speziell ist, das ist das ganze System Armstrong, mit dem systematisch gedopt, Kollegen unter druck und der ganze Radsport unterhöhlt worden ist. !


Ich glaube kaum dass Profis anderer Teams weniger unter Druck stehen maximale Leistung zu bringen.
 
Ich glaube auch, dass alle Profis unter enormen Druck stehen. Nur Lance war der, der einen gigantischen Druck auf den ganzen Profibereich ausgeübt hat. Für Lance gibt es nur zwei Alternativen: Entweder man ist für ihn, also für das System Armstrong, oder man ist gegen ihn. Dieser wird dann gnadenlos bekämpft. Das sieht man ja an den Bestechungsversuchen der USADA oder der UCI. Wobei letztere sich haben auch noch bestechen lassen. Darum muss da auch die gesamte Spitze weg. In Worten W E G !
 
Nur Lance war der, der einen gigantischen Druck auf den ganzen Profibereich ausgeübt hat.


naja - armstrong jetzt als den großen paten und erfinder des organisierten dopings darzustellen ist zwar beliebt, aber imho nicht überzeugend. falls du das hamilton-buch gelesen hast (ist echt sehr zu empfehlen, gibt es doch ziemlich gute einblicke in die denke und praktiken) bleibt auch da am ende letztendlich nur das übrig, was man von ihm eh wissen konnte: er war professioneller als die anderen. im training, im rennen und auch bei der medizinischen betreuung. das seine ehemaligen teamkollegen und gegner ihm jetzt die vorreiterrolle zuschieben ist verständlich - dann ist man selbst nicht mehr ganz so schuldig ...

sehr lesenswert übrigens aus deutscher sicht: http://www.zeit.de/sport/2012-10/armstrong-usada-nada-friedrich
 
Ich hab nur Armstrongs Kreuzzug gelesen. Natürlich ist Armstrong DER große Doper, aber meiner Meinung nach, hat er es auf die Spitze getrieben. Er ist letztendlich der beste Profidoper, den der Sport hervor gebracht hat.
Wirklich lesenswert ist auch das Buch "Nolimits - Wie viel Doping verträgt unsere Gesellschaft" von Ines Geipel. Es ist echt erschüttern wie verbreitet auch staatlich verordnetes Doping ist.
 
Der fährt sauber. :mad:

Ich würde eher so weit gehen und behaupten, dass unabhängig von der Disziplin kaum ein oder gar kein olympischer Medaillengewinner diese ohne irgendeinen Dopingeinsatz gewonnen hat. Es ist ja auch schon bekannt, dass selbst Bogenschützen und Golfer dopen. Eisstockschießen ist vllt. noch sauber...
 
sie schaden nur sich selbst? was ist mit denen, die sauber fahren? wenn fahrer bei rennen abkürzen, regt sich jeder auf, bei doping scheint es den meisten egal zu sein, dass sie genau so beschissen werden. komisch - und für mich nicht akzeptabel.

daneben schaden sie aber natürlich nicht nur den gegnern, sondern auch dem sport an sich. was glaubst du wie viele berichte es geben darf mit einem ähnlichen inhalt, bis mehr und mehr mtb-rennen vom kalender verschwinden, weil sich keine sponsoren mehr finden? was glaubst du, wie viele berichte es braucht, bis eltern ihre kinder nicht mehr in die vereine schicken? alles kein problem?

Ich bin kein Befürworter von Doping. Und du hast natürlich recht mit dem was du schreibst. Aber Fakt ist: Du kannst es leider nicht effektiv verhindern. Jeder, der sich auf den Profisport einlässt, sollte das wissen und sich keinen falschen Illusionen hingeben. Wenn ich Profi-MTBer werden will, dann weiß ich, dass ich ohne Doping niemals vorne mit dabeisein kann. Also suche ich mir entweder einen anderen Job oder mache mit beim Betrügen.

Was dem Sport letztendlich schadet ist nicht direkt das Doping, sondern die Kommerzialisierung des Sportes. Denn wenn es um viel Geld geht, lassen leider viele Heuchler ihre Ehrlichkeit und Fairness mal schnell unter den Tisch fallen und verstoßen gegen die Regeln. Kontrollgremien, Ärzte und Betreuer inklusive.

Nimm dem Profisport das Geld und das Doping lohnt sich nicht mehr. Das ist die einzig mögliche Lösung. Es bringt nichts, die Leute zu verfolgen, die verbotene Mittel nehmen. Man muss das Problem an der Wurzel packen. Wenn die Sponsoren weglaufen, ist das ja schon der erste Schritt. Dann können die Sportler immer noch Privatrennen organisieren und ihr Geld mit einer anderen Arbeit verdienen. So konsequent muss man dann schon sein, wenn man gegen Doping ist.

Übrigens, Eltern schicken (hoffentlich) ihre Kinder nicht in die Vereine, damit sie Profisportler werden, sondern damit sie Bewegung haben.
 
Dem stimme ich teilweise zu. Was aber auch nicht vergessen werden darf ist das Staatsdoping, also die Gier der einzelnen Länder nach Medallien. Am extremsten hier natürlich Russland, die ehemalige DDR und jetzt China und auch die USA. Hier wird die Überlegen des politischen Systems über die Anzahl der Medallien dokumentiert.
Nachdem ich mich nur ein klein wenig mit dem Thema beschäftigt haben, werde ich glaube ich nie wieder Olympia, die Tour de France oder ähnliche Großveranstaltungen ansehen. Traurig aber wahr.
 
Ich bin kein Befürworter von Doping. Und du hast natürlich recht mit dem was du schreibst. Aber Fakt ist: Du kannst es leider nicht effektiv verhindern. Jeder, der sich auf den Profisport einlässt, sollte das wissen und sich keinen falschen Illusionen hingeben. Wenn ich Profi-MTBer werden will, dann weiß ich, dass ich ohne Doping niemals vorne mit dabeisein kann. Also suche ich mir entweder einen anderen Job oder mache mit beim Betrügen.

ich habe keine illusionen, aber dennoch: so einfach wie du es darstellst, ist es nicht. denn die chance zum profi bekommt man nicht plötzlich mit 18 oder 19 - das ist das ergebnis jahrelanger harter arbeit. und natürlich wirft man die nicht so einfach weg, um sich "einfach mal einen anderen job zu suchen". zumal in vielen sportarten oft auch schule und ausbildung vernachlässigt wurden, um alles für den sport zu geben. dass doping unverzichtbar ist, scheint dabei für nachwuchsfahrer an der grenze zum profi zudem längst nicht so klar, wie es von außen betrachtet zu sein scheint. wer die bücher von hamilton, fignon, peter winnen etc liest, kann schon sehen, dass die meisten – blauäugig vielleicht – doch glauben, es sauber schaffen zu können.

Was dem Sport letztendlich schadet ist nicht direkt das Doping, sondern die Kommerzialisierung des Sportes. ... Nimm dem Profisport das Geld und das Doping lohnt sich nicht mehr. Das ist die einzig mögliche Lösung.

imho wieder zu einfach. klar ist der anreiz höher, je mehr es zu gewinnen gibt. aber gedopt wird doch auch da, wo es außer einer medaillie nix zu gewinnen gibt. selbst hobbysportler, die nicht mal um den sieg mitlaufen oder -fahren dopen reihenweise. folgte man deiner logik, müsste man also konsequenterweise wettkampfsport in jeder ausprägung verbieten. absurd, oder?

Es bringt nichts, die Leute zu verfolgen, die verbotene Mittel nehmen. Man muss das Problem an der Wurzel packen. Wenn die Sponsoren weglaufen, ist das ja schon der erste Schritt. Dann können die Sportler immer noch Privatrennen organisieren und ihr Geld mit einer anderen Arbeit verdienen. So konsequent muss man dann schon sein, wenn man gegen Doping ist.

jede wette: du würdest heute kein mtb fahren, hätte der sport nicht irgendwann mal medienpräsenz bekommen, zuschauer angelockt und sponsoren. wäre es die privatveranstaltung ein paar verrückter in der usa geblieben, gäbe es heute nicht zig firmen, die bikes bauen und verkaufen, es gäbe nicht zig bikemagazine und es gäbe auch kein ibc. das ist eine ganz normale entwicklung - und die wirst du nicht verhindern können.

"das problem an der wurzel packen" klingt also auch wieder so schön einfach - aber wie alle deine aussagen, ist es in der realität eben längst nicht so einfach. ergo müssen lösungen her, die in der grundannahme akzeptieren, dass es immer wettkampfsport und auch immer doping geben wird - denn beides wirst du nicht verhindern können.

bleibt logischerweise nur, doping so effektiv wie es eben geht zu verhindern. das fängt bei wirkungsvoller aufklärung ab frühster jugend an und hört bei wirklich effektiven kontrollen und strafen (denn die haben wir nirgends eigentlich) noch lange nicht auf.
 
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