Ich bin kein Befürworter von Doping. Und du hast natürlich recht mit dem was du schreibst. Aber Fakt ist: Du kannst es leider nicht effektiv verhindern. Jeder, der sich auf den Profisport einlässt, sollte das wissen und sich keinen falschen Illusionen hingeben. Wenn ich Profi-MTBer werden will, dann weiß ich, dass ich ohne Doping niemals vorne mit dabeisein kann. Also suche ich mir entweder einen anderen Job oder mache mit beim Betrügen.
ich habe keine illusionen, aber dennoch: so einfach wie du es darstellst, ist es nicht. denn die chance zum profi bekommt man nicht plötzlich mit 18 oder 19 - das ist das ergebnis jahrelanger harter arbeit. und natürlich wirft man die nicht so einfach weg, um sich "einfach mal einen anderen job zu suchen". zumal in vielen sportarten oft auch schule und ausbildung vernachlässigt wurden, um alles für den sport zu geben. dass doping unverzichtbar ist, scheint dabei für nachwuchsfahrer an der grenze zum profi zudem längst nicht so klar, wie es von außen betrachtet zu sein scheint. wer die bücher von hamilton, fignon, peter winnen etc liest, kann schon sehen, dass die meisten blauäugig vielleicht doch glauben, es sauber schaffen zu können.
Was dem Sport letztendlich schadet ist nicht direkt das Doping, sondern die Kommerzialisierung des Sportes. ... Nimm dem Profisport das Geld und das Doping lohnt sich nicht mehr. Das ist die einzig mögliche Lösung.
imho wieder zu einfach. klar ist der anreiz höher, je mehr es zu gewinnen gibt. aber gedopt wird doch auch da, wo es außer einer medaillie nix zu gewinnen gibt. selbst hobbysportler, die nicht mal um den sieg mitlaufen oder -fahren dopen reihenweise. folgte man deiner logik, müsste man also konsequenterweise wettkampfsport in jeder ausprägung verbieten. absurd, oder?
Es bringt nichts, die Leute zu verfolgen, die verbotene Mittel nehmen. Man muss das Problem an der Wurzel packen. Wenn die Sponsoren weglaufen, ist das ja schon der erste Schritt. Dann können die Sportler immer noch Privatrennen organisieren und ihr Geld mit einer anderen Arbeit verdienen. So konsequent muss man dann schon sein, wenn man gegen Doping ist.
jede wette: du würdest heute kein mtb fahren, hätte der sport nicht irgendwann mal medienpräsenz bekommen, zuschauer angelockt und sponsoren. wäre es die privatveranstaltung ein paar verrückter in der usa geblieben, gäbe es heute nicht zig firmen, die bikes bauen und verkaufen, es gäbe nicht zig bikemagazine und es gäbe auch kein ibc. das ist eine ganz normale entwicklung - und die wirst du nicht verhindern können.
"das problem an der wurzel packen" klingt also auch wieder so schön einfach - aber wie alle deine aussagen, ist es in der realität eben längst nicht so einfach. ergo müssen lösungen her, die in der grundannahme akzeptieren, dass es immer wettkampfsport und auch immer doping geben wird - denn beides wirst du nicht verhindern können.
bleibt logischerweise nur, doping so effektiv wie es eben geht zu verhindern. das fängt bei wirkungsvoller aufklärung ab frühster jugend an und hört bei wirklich effektiven kontrollen und strafen (denn die haben wir nirgends eigentlich) noch lange nicht auf.