Tag 3: Langer Weg bis zur Schlüterhütte
23. September 2023
Rodenecker Alm - ASTJOCH - Jakobstöckl - Weg 3 - Wieseralm - Weg 20 - Untermoi - Üita de Göma - Göma - Schlüterhütte (2297 m)
Pi mal Daumen 41 km + paar Tragekilometer | vielleicht so 5 h | Kalorienaufnahme 2220
-- heute letzter überzeugender Sonnentag und vorletzte Übernachtung in einer Hütte --
Joar.. jetzt weiß ich, warum ich keine Sterne gesehen habe. Der Blick nach draußen 7:00 Uhr: Waschküche. -.-
9:00 Uhr: Immernoch Waschküche.
(Falls jemand den Begriff nicht kennt: Es ist neblig wie
Sau nur was.)
Dafür seh ich meinen Atem.
Allerdings war mir des Nächtens recht warm: Die billigen Handschuhe haben ausgereicht. Aber Oberkörper und Po haben die Kälte des Fußbodens gespürt. Diesmal hatte ich mir einige Klamotten [ich weiß jetzt (Feb. 2023) auch nicht mehr, warum ich die nicht angezogen hab] + die mobile Waschmaschine (eine wasserdichte "Tütentasche") + die Regenhülle unter den Schlafi gelegt. Aber die Naaase lief immer wieder.
Das Foto in der Mitte steht für den heutigen Morgen:
(Spoiler: es wird besser, siehe Kuhfoto ganz rechts.)
Huch!? Huch!? Breaking News!! 9:17 Uhr und da war doch grad Sonne? Vor einer Minute hab ich quasi nicht eine Kuh gesehen - und schwupps! Da sind se! Na denn ma los!
Tschüss Schlafzimmer und danke!!
Mein kleiner Ofen, der mir ein wenig Wärme für die Hände schenkte (obenauf einer der
billigen professionellen Alpen-X-Handschuhe).
Bye, bye, Bergkappelle! Übrigens: Deren Grundstein wurde wohl von Kardinal Joseph Ratzinger (Papst Benedikt XVI.) geweiht. Ich schlief also auf geweihtem Boden! (Ne Bodenheizung wär auch nicht schlecht gewesen.)
Fahre nicht den Hauptweg, sondern Pfade.. über Wurzeln, durch den Nadelwald, entlang von kleinen Tümpeln (grad auf der Karte gesehen: es war das Schaufelmoos) -- alles noch in Nebel getaucht. Hinzu der Rastnerhütte. An der vorbei und dann mal umgedreht: WOOOWWW!
Das war kein "Ja ja, da sind die Berggipfel wieder" sondern nach all der dicken Suppe und nun doch Sonnenschein ein beglückender, bergradelherzchenerhüpfender Moment!
Ü-hü-hüber den Woholken!
Heut soll's übrigens über Astjoch Richtung Gömajoch zur Schlüterhütte gehen. Die ist mir von damals, als Kharma noch mitgekommen ist, in guter Erinnerung geblieben.
(Dass der Weg so lang werden würde, hätte ich jedoch nicht gedacht.)
Also erstmal das Astjoch hoch. Btw: Vom Zium-Parkplatz sinds bis zum Gipfel 500 hm.
*trudeltrudel *
*keuel keuel *
*uff, nee, muss absteigen und schieben *
*und wieder kurz roll *
*uff, jetzt geht nix mehr: Rad aufs Kreuz! *
Ja an der Stelle trag ich mein Bike dann wohl.
Also wenn ich das gestern noch hätte angehen wollen! Nä, das wär ja gestern nix mehr geworden!
(Schon) viertel zwölf und ich bin oben. Zusammen mit einem weiteren Wanderer.
Ah, jetzt ist er weg und ich hab den Gipfel FÜR MICH ALLEIN! 2197 m hoch!
Also knips, knips, knips.
Und oh, da kommen schon die nächsten. Na ja, sind wir halt zu dritt. Oh! Da kommen ja noch welche! Und noch welche! Und... Na ja, jetzt isses voll.
Ich belausche ein Paar: Sie erzählt, dass der Großglockner sonst nicht so herausragt (aha, man sieht den Großglockner!). Durch den Schnee ist er wohl heut gut sichtbar (aha, es ist der letzte weiße Zipfel).
Und aaallles sieht man, Ortlergruppe, Adamellogruppe, Zillertaler Alpen, Bruneck, die Plose... 360°-Blick.
Oh, jetzt spricht mich einer an. Ja, ich spreche deutsch. (Hallo? Wir sind in Italien!! Natürlich sprech ich deutsch!!
) Der Ort da uuunten im Tal? Das müsst Bruneck sein.
Er ist übrigens
so baff, dass ich mit dem Rad hier oben bin.
(Auf dem Weg nach unten werden mir noch E-Biker entgegen kommen.)
Dann verweis ich ihn an das Paar, dass mir indirekt den Großglockner gezeigt hat - die müssen ja Ahnung haben - und mampf meine Nougat-Stulle:
Mit geschnittener Butter. Sie ist noch nicht wieder weich.
Das Großglockner-Paar. Grüße!
Jetzt ist schon fast ne Stunde vergangen! Holla die Waldfee. Schnell weiter!
Ich möcht zur Kreuzwiesenalm und via Lüsner Joch nach Untermoi.
Letztes Mal hab ich den Weg nicht wirklich gefunden... Aber diesmal...!!!.... Wirds auch wieder nix. Wieder verfahren! Ich bin nicht bei der Kreuzwiesenalm sondern viel weiter oben drumrum gefahren.
Da unten isse. Und ich nicht. Den kargen Hügel rechts hoch ist (nahezu) das Astjoch.
Ich möcht jedenfalls nicht wieder zum Jakobsstöckl! Das dauert zu lange und ich möcht das nicht schon wieder und überhaupt!
Also weiterdremmeln... Links, rechts, Entscheidungen fällen.. Und endlich mal wieder ein Hinweisschild! Ah, ich bin aufm Weg zum............
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Jakobsstöckl. Oar nee! Da wollt ich doch nicht hin! Ich glaub, mit der Karte stimmt was nicht!
Jetzt versuch ich, wenigstens den Jakobskopf auszulassen. Ich will nicht wieder hoch!!! Ich will runter!
Ich versuch es jetzt mal hier runter Richtung Onach. Und es geht wirklcih ruuuuuunter. Endlich Kilometer machen!
Oh, jetzt ist der breite Weg zu Ende. Eine Sackgasse. Aber hier: ein unscheinbarer Weg. Der nach oben führt. Also wieder hoooooooch (Weg Nr. 3, falls es jemand nachvollziehen möchte). Fahren geht irgendwann nicht mehr. Der Weg ist tw. eine einzige steile Spurrille. Und die Zeit fließt dahin!
(Schon nach 13 Uhr und gefühlt 500 m vom Astjoch entfernt.)
Wo ich hier bloß rauskommen werde?
Aha, bei der Wieseralm (2054 m). Wenigstens ein Anhaltspunkt! Und mal wieder weitere Menschen!
Na ob ich jetzt mal den richtigen Weg finde?
Hm, hier ist der Abzweig zu den Glittner Seen. Beim letzten Mal waren wir bei diesen Seen und das war schon ne schlechte-Stimmung-weil-nicht-mehr-so-viel-Kraft-Sache (und irgendwie gings auch nicht richtig voran und oar und nee und uff), bei der ich im Nachhinein festgestellt hatte, dass wir gar nicht zu den Seen hoch gemusst hätte. Also: Ich will da nicht schon wieder hoch!!! Oder anders gesagt: Oar nee!
Also ich fahr runter. Wiederum Richtung Onach (glaub ich).
Komme bei Welschellen/Rina raus. Also wieder raus aus der kargen Ü2000-Welt.
Folge de Weg Nr. 20.
Och, joar, der ist ganz nett. Kleine Straßen, bissl Wiesenweg. Dann wieder Wegsuche:
Wo issa denn? Hier n Zeichen, aber kein Weg. Hä? Muss ich übers Grundstück oder was? Oder da hoooch.
Ich guck hier, ich guck da. Schleeeeeppe mich eine Böschung hoch (also mich hochschleppen geht schon, aber das Rad will ja auch mit) und tataa, da ist der Weg. Schön über der Straße an einem schönen Hang auf einem schönen Wegchen -- nur um dann an einer kleinen, abgesperrten (!!) Brücke zu stehen.
Oar nee! Ich kehr jetzt nicht wieder um!
Hab ich abgesperrt gesagt? Ich meinte natürlich: mit zwei Herausforderungen gespickt:
Also zwei Mal drüber geklettert, zwei Mal das Rad rübergehievt - jetzt steh ich wieder auf ner Straße und es kann weiter gehen nach UNTERMOI.
kurz vor Untermoi
Dort angelangt ist es schon 15:30 Uhr!!! Ich wollt zum Mittag hier sein!! AAARRRGH.
Halb vier, so spät... dann kann ich ja wenigsten jetzt bestüümmt im Lädchen einkaufen. Oar nee! Der hat noch ganze 30 min zu. Nö, solange warte ich nicht mehr.
Muss ich bissl mit dem Essen haushalten. Ich hab ja noch genug.
-- Fortsetzung folgt --
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Wird sich Schneckes Butter je wieder erweichen?
Mit dem 3D-Modus kann man sich auch schön das Denken sparen.. 
