Ich fahr seit guten 9 Jahren auch auf meinen DH Bikes keine Ventildeckel und Bashguard / Kettenführung mehr.
Ich fands eben nur ungewöhnlich.
Hatte ich an Enduros noch nicht so häufig gesehen.
Weder die Kosten noch das Gewicht von Ventilkappen (0,3g) sind erwähnenswert.
Von daher dachte ich mir, wieso lässt man die weg?
Gibt es einen Vorteil?
Fand es in den letzten 13 Jahren immer praktisch auf dem Trail mit einem sauberen Ventil arbeiten zu können.
Egal ob man nun einen
Schlauch flicken oder ein Tubelesssystem mit neuer Luft versorgen musste.
In der Zeit sind mir wenn ich mich recht entsinne nur 4 Ketten runtergeflogen.
Für den einen sind vier Kettenverluste viel für den anderen wenig.
Mir ist 2018 einmal, noch am alten Capra 27 MKII, die Kette trotz Kettenführung nach einem Sprung runtergeflogen, was beinahe in einem üblen Sturz geendet wäre.
Seitdem hatte ich nicht das Bedürfnis die Kettenführung an einem Enduro abzubauen.
Und bis jetzt ist die Kette, trotz ca. 100.000 Tiefenmetern in den Alpen, auch nie wieder runtergeflogen.
Sowohl das Mehrgewicht (bei mir aktuell 83g mit Bashguard) als auch die Kosten sind hier gering und ggf. bleibt die Kette dann doch das eine, entscheidende Mal auf dem Kettenblatt und es entwickelt sich kein Abflug.
Ich sehe hier aktuell keinen Vorteil an einem Enduro auf eine Kettenführung zu verzichten.
Kettenblätter (mittlerweile ist auch ein SL Kettenblatt drauf) habe ich auch noch nie beschädigt oder verbogen durch Bodenkontakt.
Davor habe ich auch keine Sorge.
Das Bashguard hing am Capra MKII seitens YT einfach schon dran und um 20-30g zu sparen habe ich das nicht abgebaut.
Nach vier Jahren Nutzungszeit sah es allerdings gut verballert aus.
Irgendwo scheint man dann doch, wenn auch unbemerkt, über die Dauer der Nutzung vorbeizukratzen.
Von daher der Gedanke: Besser es trifft ein ansonsten nutzloses, günstiges Kunststoffteil als den Antrieb.
Ich sehe hier auch keinen direkten Vorteil es wegzulassen.
Exo Karkasse hält bei mir auch nur mit
Schlauch, wieso ich mit Tubeless dicke Löcher reinfahre und ohne Tubeless mit sehr leichten 19A Schläuchen nie was passiert verstehe ich auch nicht.
Wir haben auch einen in der Bikegruppe der trotz Exo und Tube weitestgehend pannenfrei die Bikeurlaube übersteht. Wie er das immer anstellt bleibt allerdings ein kleines Rätzel.
Ich hatte es bisher auf die 150mm Federweg am Heck seines Strive MKIII und seine Fahrskills geschoben, die ihn dann doch dazu zwingen bei sehr verblocktem Gelände Speed rauszunehmen und damit die Wahrscheinlichkeit eines bspw. Snakebites zu senken.
Aber bis auf diesen Einzelfall spricht die Pannenstatistik hier in der Gruppe ganz klar gegen Exo und Tube am Enduro. Zumindest auf den Trails, die wir so gut finden.
Am Ende kosten die Reparaturzeiten auf dem Tail, über den Tag gerechnet, dann vielleicht doch die Chance Abends das letzte Shuttle oder die letzte Gondel mitzunehmen.
kettenführung, relikt aus alten tagen.
Wie lange sollen denn diese alten Tage her sein?
Sehen Hersteller, Enduro und Downhill World Cup Fahrer in der Regel anders.
Warum die Chance erhöhen die Kette zu verlieren, nur um ein paar Gramm in einer Bikekategorie zu sparen bei der das Gewicht eh fast egal ist?