Achillessehnenruptur, Achillessehnenriss

Wie siehts denn eigentlich bei den Langzeitteilnehmern von dem Thread aus? :D

Bei mir ist es jetzt fast 14 Monate her. Ich hab keine Einschränkung mehr im Alltag. Am verletzten Bein kann ich nicht mehr so weit in die Hocke gehen wie am gesunden. Laut Orthopäde/Physio ist das aber fast immer so.
Fällt nur in bestimmten Situationen auf (bei falschen Kniebeugen beispielsweise :D).

Außerdem spüre ich an der Narbe etwas weniger, stört aber nicht und ist mir deutlich lieber als die paar wenigen die an der Stelle laut Aussage vom Arzt hypersensibel werden und dann Probleme mit Schuhen etc. haben.

Und natürlich wird die Narbenstelle immer etwas dicker bleiben.

Von der Beweglichkeit her fühle ich mich sehr gut, bis eben zu dieser "Sperre".

Squash - bei dem Sport ist sie mir gerissen - werde ich jetzt die nächsten Wochen mal wieder langsam starten.

Nach viel Anstrengung (> 15km laufen) im Sprunggelenk hab ich etwas leichte Schmerzen am Knöchel, aber das legt sich nach einem Tag etwas Ruhe.


Also alles in allem sehr ok, man muss sich nur mit 32 Jahren mal dran gewöhnen, dass einem was passiert ist, dass einen das ganze Leben begleiten wird, auch wenns keine supergroße Einschränkung ist. Aber ein Knochenbruch bei dem danach alles wie vorher (oder sogar stärker) ist, ist es halt auch nicht... so ehrlich sollte man sich von Beginn an sein.
Danke fürs Teilen! Es ist gut hier so einen Erfahrungsbericht zu haben, damit man weiss wo es lang geht und was in Zukunft geht und was nicht.
 
Hallo ihr Lieben,

nachdem ich hier ganz viel mitgenommen und den gesamten Thread über viele Wochen gelesen haben, möchte ich euch auch meine Erfahrungen nach gut 15 Wochen nach der OP mit euch teilen. Danke für das tolle Forum, ich habe hier viele Tipps erfahren und v.a. auch wieder Mut gewonnen, nach vorne zu schauen.

Kurz zu mir, ich bin 54 und würde mich als normal sportlich beschreiben, Wandern, Joggen, Radfahren, alles in normalem Ausmaß.

Passiert ist der Riss am 4.12. in meiner wöchentlichen Freizeitsportstunde und zwar am Ende der Stunde beim Basketball. Beim normalen Laufen durch die Halle, ohne Fremdeinwirkung oder Umknicken hat es geknallt und es hat sich angefühlt, als ob mir jemand in die Ferse getreten ist. Nur war da niemand hinter mir... Die Sehne am rechten Fuß war mittig glatt durch. Erstaunlicherweise hatte ich keinerlei Schmerzen, auch nach der OP und über den gesamten Verlauf bisher nicht.

2 Tage später direkt die Operation mit Plantarissehnen Durchflechtung. Der Operateur meinte, dass wenn möglich immer mit dieser Sehne, die "ohne Funktion" sei, die Naht erfolgt. Als ich das später meinem Physio erzählt habe, hat dieser nur mit dem Kopf geschüttelt, "es gibt keine Sehne im Körper ohne Funktion"... Aha.
Die OP verlief gut und ich wurde nach 1 Nacht aus der Chirurgie entlassen. 13 cm ist meine Narbe lang. Die Arztvisite am Morgen war nur ein kurzes "wie gehts" und ein Blick auf die Naht. Danach noch die Orthese bekommen, den AirWalker, das wars. Auf meine Frage nach einem Entlass Gespräch und Nachbehandlungsplan, wurde ich auf diese Visite verwiesen, alles weitere stünde im Entlassbrief. Hm, das hatte ich mir anders vorgestellt. Demnach sollte ich die Orthese für 4 Wochen in 10° Stellung und für weitere 2 Wochen in 0° Stellung tragen, dazu Thromboseprophylaxe. Nach 6 Wochen Wiedervorstellung.
Über die gesamten 6 Wochen sollte ich keine Belastung auf den Fuß bringen und auch sonst nichts machen, am besten so oft wie möglich das Bein hochlegen.
Das war ziemlich deprimierend, hatte ich doch so viel anderes gehört, v.a. mit Teilbelastung schon viel früher und im Netz gibt es Nachbehandlungsschemata die viel aktiver sind. Eine befreundete Ärztin hat mir dann aber genau das selbe geraten. 6 Wochen keine Belastung und Ruhe. Hm, dass muss dann wohl die medizinische Schulmeinung sein.
Immerhin konnte ich in der Nacht den AirWalker ausziehen und dafür die halboffene Gipsschale aus dem Krankenhaus tragen, die mit 2 Verbänden fixiert war. Das war eine Wohltat und ich habe meinen Fuß beim Wechsel mit einem Waschlappen massiert. Als Bauchschläfer habe ich dann auch einfach die Füße über die Bettkante hängen lassen.

Etwa ein Woche habe ich mich an die strikten Vorgaben gehalten und nichts gemacht, hatte auch schon deutlich gespürt, wie die Kraft im rechten Bein schwand und alles dünner wurde, dann hatte ich Besuch eines befreundeten Ergotherapeuten. Der hat mir Tipps gegeben, die ich ab da täglich jeden Morgen und Abend befolgt habe, manchmal auch tagsüber wenn ich den Airwalker mal so ausgezogen habe. So habe ich bei jedem Wechsel der Orthese Übungen mit den Zehen gemacht, diese bewegt und angezogen, dann den Fuß ganz leicht, nur 1-2 Zentimeter hoch und runter bewegt. Das hält das Fußgelenk beweglich und bringt keine Belastung auf die Sehne. Dann die oberste Hautschicht links und rechts über dem Fußgelenk und neben der Naht mit beiden Händen ganz leicht hoch und runter über das untere Gewebe geschoben. Das verhindert, dass die Faszien verkleben. Klang plausibel.
Ich habe dann auch wieder begonnen, leichte Übungen zu machen. Gymnastikmatte ins Wohnzimmer und los ging es: Liegestütze auf Knien, Situps, Fahrradfahren im Liegen, seitliches Beinheben, das war abends mein Programm. Bei jedem Zähneputzen morgens und abends hab ich auch mein rechtes Bein seitlich gehoben. Nach etwa 4 Wochen habe ich dann Abends auf der Couch (immer ohne Stiefel) den Fuß auf einen großen Gymnastikball abgestützt und ganz leicht den Ball vor und zurück und damit den Fuß hoch und runter bewegt.
Bei all den Übungen hatte ich nie Schmerzen oder Probleme. Meine Naht hat zwar einige Wochen lang noch genässt, das war aber zum Glück keine Entzündung.
Während der 6 Wochen Stiefeltragen war ich 2, 3 Mal beim Hausarzt zur Wundkontrolle und 2 Mal in der Chirurgie, ich habe immer wieder nach dem Nachbehandlungsschema gefragt, aber nichts weiteres bekommen... Echt enttäuschend. Also auf eigene Faust weitergemacht und vor allem auf meinen Körper gehört. Ich glaube, das ist echt das entscheidende.

Exakt nach 6 Wochen dann die Wiedervorstellung in der Chriurgie. Nach einer Ultraschallunterschung kam das OK zum Abnehmen des AirWalkers. Hurra! Ich solle nur noch Gel-Fersenkeile in den Schuhen tragen und die Krücken direkt weg lassen. Aufbau mit Physio, Belastung nach Körpergefühl, Sehne gilt als geheilt. So der Arzt. Gesagt getan. Auf dem Heimweg bin ich dann direkt die letzten 500m nach Hause gelaufen, besser gesagt gehumpelt, ohne Krücken. Was für ein Gefühl! 3 Tage später bin ich schon 2km Spazieren gegangen. Ich habe mir dann manchmal aber noch 1 Krücke als Entlastung gegönnt. Hilft. Die aktive Beweglichkeit meines rechten Fußes war eigentlich vom 1. Tag nach Ablegen der Orthese fast wieder normal. Meine Frau hat gestaunt. Nur darüber hinaus, da hatte ich eine Blockade. Was gar nicht ging, war auf den vorderen Fuß oder die Zehen zu stehen. Habe auf der Waage keine 5 kg aktiv mit den Zehen drücken können. Alles weg, krass. Konnte mir das so echt nicht vorstellen. Damit war ein Abrollen beim Gehen oder Treppensteigen und hinunter gehen nicht möglich.

Seitdem habe ich nun das 4. Rezept zur Lymphdrainage und das 3. für Physiotherapie. Meinen 1. Therapeuten habe ich bald gewechselt, der hat teils mit Gewalt versucht meinen Fuß über die Blockade hinaus beweglicher zu machen. Hatte danach manchmal 2 Tage einen geschwollenen Fuß. Jetzt gehe ich bei der Arbeit zur KG. Lymphe und KG zusammen. Ein Traum und der Therapeut ist spitze!

In den Wochen danach ging es stetig bergauf. Pro Woche konnte ich etwa 15 kg mehr Gewicht auf die Waage aktiv mit den Zehen drücken. Beim jedem weiteren Kilo hab ich mich gefreut.

8 Wochen pOP bin ich Auto gefahren (automatik). Der Arzt meinte davor ich muss das selbst nach Gefühl entscheiden. Ok. Habe zunächst im Hof Übungen gemacht und die Reaktion getestet, Pedalwechsel, Vollbremsung. Geht. Eine kurze Fahrt zum Wertstoffhof, top. Seitdem fahre ich wieder Auto, zunächst keine langen Strecken aber eine halbe Stunde zur Arbeit ging problemlos. Endlich nicht mehr nur HomeOffice.

10 Wochen pOP: Skiurlaub, also für die Familie. Ich bin zurück geblieben unten im Tal. Bin da zunächst in der Ebene spazieren gegangen, 5/6 km. Passt. Dann hoch ins Skigebiet gewandert, mit Skistöcken unterstützt. 9km, 400hm. 2 Tage später zur Bergstation 600 hm. Klappt auch. Was für ein Gefühl! Hätte ich ein ungutes Gefühl gehabt hätte ich das abgebrochen.

Nach nun 15 Wochen kann ich fast wieder normal Laufen oder Radfahren. Noch nicht ganz rund und die Spannung im Fuß ist immer noch da, aber ich bin sehr zufrieden. Bekomme jetzt auch mein Körpergewicht mit 85 kg gedrückt und kann einbeinig einige Zeit auf den Zehen stehen. Auch Treppen steigen geht wieder fast normal. Gestern dann die erste 5km Joggingrunde, noch sehr gemütlich. Auch geschafft.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Fortschritt. Es fehlt zwar noch einiges und dauert sicher noch Monate, bis wieder alles fast wie früher wird, aber da bin ich zuversichtlich.
Ich habe immer auf meinen Körper gehört und solange ich mich gut gefühlt habe und keine Probleme bekommen habe, fand ich war alles in Ordnung.

Ich hoffe, das ist nun nicht zu lange geworden, aber ich wollte meine persönlichen Erfahrungen mit euch teilen und vielleicht kann ja manch einer etwas für sich verwenden und wenn es nur die Zuversicht ist. Allen Leidensgenossen und -genossinen alles Gute für ihren Weg.

Liebe Grüße,
Bernd.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die ausführliche Darstellung. Das hört sich doch alles sehr gut an.
Ich bin jetzt 9 Wochen post OP, fahre schon seit 1 Woche Auto (Automatik) und hatte schon zweimal Physio. Es geht täglich etwas besser. Ich habe zwar noch einen „angestrengten“ Gang, aber das kommt eher vom Rücken, aber das ist ein anderes Thema. Der Fuss ist jedenfalls problemloser, als ich befürchtet habe toi toi toi. Alles Gute weiterhin !
 
Hallo zusammen,

Ich habe wieder ein paar Fragen.
Bin jetzt in der 10 PO Woche. Seit 10 Tagen ohne Orthese und seit 2 Tagen ohne Krücken.

1) Bin heute für ca. 1km auf das Stadtrad gestiegen - Pedale drehen geht gut, aber auf- und absteigen etwas ängstlich. Ich habe die OP am linken Fuss und mit ihm steige ich ab. Wann habt ihr mit Fahrradfahren angefangen?

2) Wie seid Ihr zum Zehenstand gekommen? Mit welchen Übungen und wann? Ich gehe schon seit einiger Zeit zur physio, aber ausser einmal an einer Treppe mich hochzuziehen haben wir dafür nicht viel gemacht.

3) Mein Gang ist schon sehr angestrengt, ich bewege beim Gehen seitlich mein Becken um den Fuss unbewusst zu entlasten, was mir den Gang sehr erschwert, aber ich weiss nicht wirklich wie ich mir das abtrainiere oder braucht es einfach Zeit? Ich hatte anfangs Schmerzen beim umsteigen auf die normale Schuhe, das hat mein Gangbild geprägt, inzwischen sind die Schmerzen leichter, aber ich laufe weiterhin wie eine Ente :(. Das macht mir schon Sorgen und vor alle langes Laufen ist sehr beschwerlich.

LG & danke schon mal für eure Tipps
 
Nach reichlich 9 Wochen laufe ich auch noch sehr angestrengt. Ich habe gemerkt, dass es besser wird, wenn ich mich im Beckenbereich ganz bewusst entspanne. Ich denke man braucht dafür Zeit. Im Grunde bin ich ja monatelang gehumpelt wegen der Schmerzen.
Ich traue mich auch noch nicht, die Treppe normal herunterzugehen. Ich muss wahrscheinlich mit sehr kleinen Stufen anfangen. Hoch geht es gut.
Gestern und heute bin ich viel gelaufen. Der Fuss ist jetzt sehr geschwollen. Ich hoffe, dass Kühlung und Hochlagern reicht.
 
Viele Leute haben nicht mit der Heilung ein Problem, sondern mit der Geduld.

Nehmt die Fortschritte bisher und überlegt dann, wie fit ihr erst nach 6 Monaten sein werdet. Einfach dranbleiben und staunen, was der Körper kann.

Übrigens. Für jeden, der nach 3 Monaten schon wieder joggen war, sitzt bestimmt woanders einer, bei dem es ein Jahr gedauert hat.

Der Rest ist im Thread schon mehrfach beantwortet worden. Aber ihr braucht nicht Informationen, sondern Entspannung. Das wird schon! Der Sommer kommt. Nur nicht gleich morgen. 😊
 
1) Bin heute für ca. 1km auf das Stadtrad gestiegen - Pedale drehen geht gut, aber auf- und absteigen etwas ängstlich. Ich habe die OP am linken Fuss und mit ihm steige ich ab. Wann habt ihr mit Fahrradfahren angefangen?
Ich bin nach 9/10 po Wochen zum 1. Mal auf dem Rad gesessen. Absteigen nur mit maximaler Vorsicht, erst anhalten, dann über das gesunde (linke) Bein abgestiegen.
2) Wie seid Ihr zum Zehenstand gekommen? Mit welchen Übungen und wann? Ich gehe schon seit einiger Zeit zur physio, aber ausser einmal an einer Treppe mich hochzuziehen haben wir dafür nicht viel gemacht
Der Physio hat mir folgende Übungen mitgegeben:
  • Fussgewölbe trainieren
  • Zweibeiniges Wadenheben, mit Abstützen an der Wand oder Stuhl, zunächst mit 80 - 90% Körpergewicht auf dem gesunden Fuss. Bessere Verteilung des Gewichts auf beide Beine dann im Laufe der Zeit.
  • Einbeiniges Wadenheben mit versetzem Fuss nach hinten
  • Exzentrisches Wadenheben, mit den Zehen auf einer Erhöhung. Z. B. dickes Buch, später dann auf der Treppenkante
  • Einbeinstand. Zunächst auf hartem Boden, dann auf einer eher weichen Unterlage, z. B. Kissen.
  • Ich bin einfach auch viel Gegangen und hab bewusst die Abrollbewegung versucht zu steigern. Dann auch Übungen für die Oberschenkel, Kniebeugen, Beinstrecker,...
Oder guck mal hier, da gibt es einige die ich gemacht habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele Leute haben nicht mit der Heilung ein Problem, sondern mit der Geduld.

Nehmt die Fortschritte bisher und überlegt dann, wie fit ihr erst nach 6 Monaten sein werdet. Einfach dranbleiben und staunen, was der Körper kann.

Übrigens. Für jeden, der nach 3 Monaten schon wieder joggen war, sitzt bestimmt woanders einer, bei dem es ein Jahr gedauert hat.

Der Rest ist im Thread schon mehrfach beantwortet worden. Aber ihr braucht nicht Informationen, sondern Entspannung. Das wird schon! Der Sommer kommt. Nur nicht gleich morgen. 😊

Ich finde das ist ein super und wichtiger Punkt.

Der größte Gegner ist der Kopf, also die Geduld. Der Körper repariert sich schon von selbst, wir geben nur zu wenig Zeit. Weil wir es auch gewohnt sind dass Wunden innerhalb kürzester Zeit, manchmal auch Wochen, heilen.

Bei der Achillessehne sieht es anders aus. Wir lernen wieder gehen. Wir fangen wieder sehr weit vorne an, und das dauert bei den meisten auch Monate.

Ich hab meinen Verlauf ja schon öfter erwähnt, mit Infekt in der Sehne nach der ersten OP, dann zwei weitere OPs, 4 Monate NULL Belastung…und dann heißt es auf einmal, du kannst wieder belasten. Es war brutal für mich zu merken, dass ich noch nicht mal stehen konnte. Geschweige einen Schritt zu machen.
Im Mai 23 der Riss, und seit September 23 durfte ich wieder belasten, und ich war diese Woche zum ersten Mal 3 km draußen joggen. Ich Feier bald einjähriges, und bin immer noch nicht an dem Punkt wo es wie vorher ist. Aber diese kleinen Fortschritte sind es, an denen man sich festhalten sollte. Draußen wieder zu joggen…es war ein Traum nach all der Zeit.

Daher mein einziger Tip den ich geben kann…nehmt und gibt euch die Zeit. Der Körper macht das schon, aber diese sensible Stelle am Körper, die wir jeden Tag zum normalen gehen brauchen, braucht seine Zeit. Und wenn es nicht nur Monate sind, sondern ins Jahr geht.
 
Ich bin nach 9/10 po Wochen zum 1. Mal auf dem Rad gesessen. Absteigen nur mit maximaler Vorsicht, erst anhalten, dann über das gesunde (linke) Bein abgestiegen.

Der Physio hat mir folgende Übungen mitgegeben:
  • Fussgewölbe trainieren
  • Zweibeiniges Wadenheben, mit Abstützen an der Wand oder Stuhl, zunächst mit 80 - 90% Körpergewicht auf dem gesunden Fuss. Bessere Verteilung des Gewichts auf beide Beine dann im Laufe der Zeit.
  • Einbeiniges Wadenheben mit versetzem Fuss nach hinten
  • Exzentrisches Wadenheben, mit den Zehen auf einer Erhöhung. Z. B. dickes Buch, später dann auf der Treppenkante
  • Einbeinstand. Zunächst auf hartem Boden, dann auf einer eher weichen Unterlage, z. B. Kissen.
  • Ich bin einfach auch viel Gegangen und hab bewusst die Abrollbewegung versucht zu steigern. Dann auch Übungen für die Oberschenkel, Kniebeugen, Beinstrecker,...
Oder guck mal hier, da gibt es einige die ich gemacht habe.
Vielen herzlichen Dank für die sehr informative Antwort und die Tipps! Das hilft mir wirklich weiter.
Viele Grüße und frohe Ostern 🍀
 
Hallo zusammen,
Ich habe schon lange nicht mehr hier geschrieben, aber heute ist es mir danach.
Bei mir sind es jetzt 3,5 Monate nach OP.
Gangbild hat sich schon deutlich verbessert, aber noch lange nicht wie es mal war.
Auf die Zehenspitzen beidseitig stehen geht schon seit einiger Zeit, einbeinig allerdings noch nicht.
Fahrrad fahren geht sehr gut (30km mit dem mtb ohne Probleme).

Was mir Sorgen macht ist, dass ich eine deutliche Verdickung im Bereich der Achillessehne habe, der Arzt sagte "verklebte faszien". Die Sehne ist deutlich nach draußen gewölbt, anstatt nach Ihnen. Habt ihr das auch bzw. Wann ging es weg?

Ich spüre auch eine Art Bremse in Bereich der Knöchel. Im Entlassungsvrief vom Krankenhaus stand, dass ich für 3 Monate nicht dehnen darf, deswegen taste ich mich da sehr vorsichtig heran.

Das war's erstmal von mir. Freue mich auf jede Rückmeldung und wünsche allen hier je nach Stadium eine gute Genesung!!!
VG
Mimi
 
Im Nachhinein hätte ich wirklich Fotos von der Sehne machen sollen, alle Monate mal oder so.
Das erste halbe Jahr wars bei mir fast in einer Flucht mit dem Knöchel angeschwollen. Ab dann gings etwas zurück. Auch nach weit einem Jahr nach OP gabs bei mir da noch Verbesserungen.
Ist jetzt (15 Monate nach OP) aber bei mir ganz gut und sehr erträglich. Wie vorher siehts aber natürlich nicht aus.
Die Sehne selbst kann man ja greifen und rumschieben, würd sagen sie ist etwa doppelt so dick wie die Originale.

Das mit der Wölbung versteh ich nicht? Die Sehen sollte schon gerade durchlaufen :D Angeschwollen ist halt das ganze Gewebe drumrum...

3 Monate nicht dehnen? :O kommt mir unglaublich lang vor. Aber dehnen ist ja auch nicht gleich dehnen.
Diese Art Bremse im Bereich der Knöchel ist bei mir bis heute geblieben. Wenn man den Winkel zwischen Fuß und Schienbein nimmt, komm ich beim gesunden auf sag ich mal 60°, beim operierten auf 70°. Das wird laut Orthopäde auch so bleiben.
 
Hallo!
Ich bin in der 4.Woche PO.
Minimal-invasiv mit Rahmennaht nach Pässler. Wunden laut Arzt bestens. Keine Schmerzen und Schwellung nur minimal im Knöchelbereich und der Ruptur-Stelle. Vollbelastung im Walker seit Op. Ab der 2.Woche bin ich ohne Gehhilfen unterwegs.
Fuß lässt sich laut Physio im vorgegebenen Rahmen gut bewegen.
Jetzt kommt das ABER:
Seit gut 2,5 Wochen habe ich ein unangenehmes Kribbeln in den Zehen und im Vorfuss. Sowohl in Ruhe als auch bei Belastung, vor allem nachts sehr nervig bzw schlafraubend. Die Fußsohle ist noch recht taub und teilweise empfindlich bei Berührung. Hin und wieder habe ich das Gefühl das sich der Fuß verkrampft oder sich ein Fremdkörper (wie ein kleiner Stein) unter dem Fuß befindet.
Laut Arzt drückt die Schwellung auf einen Nerv, da könne man nix machen. Schwellung ist jedoch nur noch gering ausgeprägt.
Hatte jemand ein ähnliches „Problem“ und kann mir berichten?
 
Hallo!
Ich bin in der 4.Woche PO.
Minimal-invasiv mit Rahmennaht nach Pässler. Wunden laut Arzt bestens. Keine Schmerzen und Schwellung nur minimal im Knöchelbereich und der Ruptur-Stelle. Vollbelastung im Walker seit Op. Ab der 2.Woche bin ich ohne Gehhilfen unterwegs.
Fuß lässt sich laut Physio im vorgegebenen Rahmen gut bewegen.
Jetzt kommt das ABER:
Seit gut 2,5 Wochen habe ich ein unangenehmes Kribbeln in den Zehen und im Vorfuss. Sowohl in Ruhe als auch bei Belastung, vor allem nachts sehr nervig bzw schlafraubend. Die Fußsohle ist noch recht taub und teilweise empfindlich bei Berührung. Hin und wieder habe ich das Gefühl das sich der Fuß verkrampft oder sich ein Fremdkörper (wie ein kleiner Stein) unter dem Fuß befindet.
Laut Arzt drückt die Schwellung auf einen Nerv, da könne man nix machen. Schwellung ist jedoch nur noch gering ausgeprägt.
Hatte jemand ein ähnliches „Problem“ und kann mir berichten?

Vollbelastung nach OP? Ohne Gehilfen ab der zweiten Woche? Ist mir ehrlich gesagt alles neu und für mich schon recht früh alles.
Aber gut…die Medizin entwickelt sich ja auch weiter.
Aus meiner Sicht können das aber auch die Gründe sein, warum die genannten Nebenwirkungen auftreten. Ich frage mich wie die Achillessehne heilen soll, wenn man direkt voll belastet. Im besten Falle einfach eine zweite Meinung mal vom anderen Arzt einholen.
 
Wenn der "Walker" eine Orthese ist, kommt bei Vollbelastung kaum Last auf die Sehne. Mag in Ordnung sein. Etwas vorsichtig ist man ja ohnehin, sobald es schmerzt.

Zur tauben Fußsohle, war sie bereits direkt nach der OP taub? Wurde bei der OP ein Nerv verletzt? Die Zehen waren aber ok?
 
Hallo zusammen!
Ich verfolge das Thema schon seit einigen Wochen und dachte mir ich gebe hier auch mal meinen Senf dazu.
Unfall Zeitpunkt: 5. April 2024
Passiert ist der Riss (linke Seite) beim Basketball spielen als ich mich lediglich für's werfen auf die Zehenspitzen gestellt habe. und das 5 Minuten vor Ende des Spiels...
In der Notaufnahme habe ich direkt eine Vacoped-Orthese erhalten anstatt Gips, da ich die Orthese nach einer OP so oder so tragen muss, hieß es.

OP-Tag: Operiert wurde ich eine Woche darauf am 11. April morgens durch minimal-invasive Methode.
Ich hatte mir am OP-Tag extra das zweite frische Stoffinlay mitgenommen, damit mir diese nach der OP angelegt werden kann. Die OP verlief gut und ich durfte am selben Tag schon nach Hause.
Nur die erste Nacht verlief leider nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Leider wurde mir das frische Stoffinlay nach der OP von den behandelnden Personen ohne die Vakuum-Polsterung angezogen. Das hat dazu geführt, dass ich in der Nacht durch unbewusste Bewegungen meinen Fuß frei in der Orthese bewegen konnte. Die Schmerzen, die dadurch entstanden sind, waren milde ausgedrückt nicht schön..
Nach der OP hatte ich selbst nicht daran gedacht, dass da die Vakuum-Polsterung nicht drin ist - ich schiebe es mal auf die Narkose- und Schmerzmittel von der OP - allerdings hätte man auch davon ausgehen können, dass zumindest das medizinische Fachpersonal weiß, wie man so eine Orthese anzieht.
Nachdem ich dann auch die Vakuum-Polsterung in das frische Inlay gelegt habe, waren die Schmerzen in kürzester Zeit weg.

1. post-op Tag:
  • Zum Orthopäden für Thrombosespritzen und Physio-Verordnung.
  • Mein Orthopäde sagte mir auch, dass ich in der Orthese eigentlich auch ohne Krücken rumlaufen kann/darf.
  • 30° Spitzfußstellung

Ab Woche 1 post op
  • Laufen mit Krücken, da ich noch keine Schuherhöhung für meine gesunde Seite hatte.
  • Physiotherapie vier Tage nach OP. Passive Bewegung und Dehnung durch Physiotherapeutin.
  • Übungen für Zuhause: Bewegung und Dehnung mit Hilfe eines Therabands.
  • 30 Grad Spitzfußstellung

Ab Woche 2 post op
  • Laufen ohne Krücken, sobald die Schuherhöhung (endlich) angekommen ist.
  • Regelmäßig ins Fitnessstudio für meine anderen Muskelgruppen.
  • Physiotherapie vier Tage nach OP. Passive Bewegung und Dehnung durch Physiotherapeutin.
  • Übungen für Zuhause: Bewegung und Dehnung mit Hilfe eines Therabands.
  • 30 Grad Spitzfußstellung

Ab Woche 4 post op
  • Wie die Wochen davor auch.
  • In der Physio und Zuhause wurden die Bewegung und Dehnung regelmäßig erhöht
  • 15 Grad Spitzfußstellung

Ab Woche 6 post op (heute 23.05.2024)
  • Wie die Wochen davor auch.
  • 0 Grad Normalfußstellung.

Bis auf die erste Nacht verlief mMn alles ganz gut.
Meinen Fuß kann ich bis in Neutralstellung aus eigener Kraft bewegen und dort halten. Auf die Zehenspitzen kann ich bisher nicht.

Was mir allerdings aufgefallen ist: In den Wochen davor konnte ich immer ohne Krücken "normal" laufen, d.h. einen Fuß vor den anderen. Auch kurze Spaziergänge von 2-3km waren problemlos ohne Krücken möglich. Seit ich die Orthese auf 0 Grad eingestellt habe kann ich das allerdings nicht mehr.. sobald ich versuche mit meinem gesunden Fuß einen Schritt nach vorne zu gehen, fängt die Achillessehne am operierten Fuß an unangenehm zu ziehen/spannen.
Ich habe die Krückenfreiheit ziemlich genossen und eigentlich keine Lust wieder mit Krücken laufen zu müssen.
War das bei euch auch so nah der Umstellung auf 0 Grad?
 
Seit ich die Orthese auf 0 Grad eingestellt habe kann ich das allerdings nicht mehr.. sobald ich versuche mit meinem gesunden Fuß einen Schritt nach vorne zu gehen, fängt die Achillessehne am operierten Fuß an unangenehm zu ziehen/spannen.
Ich habe die Krückenfreiheit ziemlich genossen und eigentlich keine Lust wieder mit Krücken laufen zu müssen.
War das bei euch auch so nah der Umstellung auf 0 Grad?
Toller Bericht!
Das Ziehen/Spannen nach der Umstellung des Winkels ist normal. Der Bereich ist verkürzt und muss sich langsam wieder dehnen. Trotz Vacoped kommt auch wieder ein wenig Last drauf und man ist nicht 100%ig fix im Winkel. Gerade mit der flachen Sohle möchte man automatisch wieder mehr selbst abrollen.
Innerhalb weniger Tage wird das ruckzuck besser.

Später dann ohne Vacoped wird es etwas länger dauern, auch da, keine Sorge.
 
Toller Bericht!
Das Ziehen/Spannen nach der Umstellung des Winkels ist normal. Der Bereich ist verkürzt und muss sich langsam wieder dehnen. Trotz Vacoped kommt auch wieder ein wenig Last drauf und man ist nicht 100%ig fix im Winkel. Gerade mit der flachen Sohle möchte man automatisch wieder mehr selbst abrollen.
Innerhalb weniger Tage wird das ruckzuck besser.

Später dann ohne Vacoped wird es etwas länger dauern, auch da, keine Sorge.
Danke für die Info!
In den Wochen davor hatte ich bei den Winkeleinstellungen eigentlich keine Probleme gehabt. Deswegen war ich ein wenig verwundert, was 0 Grad und flache Sohle für einen Unterschied macht.
Dann werde ich für die nächsten Tage wohl doch nochmal die Krücken auspacken müssen.
 
Hallo,
ich bin jetzt in der 6. Woche noch OP, mit der Besonderheit das ich an beiden Füßen einen Vacoped trage (beidseitige Ruptur innerhalb von 4 Tagen, die erste durch Sport die 2. Postoperativ durch Dummheit).
Belasten war bis jetzt nicht wirklich möglich, denn das gehen in 30° bzw. 15° mit zwei Vacopeds geht einfach nicht.
Jetzt soll morgen auf 0° umgestellt werden, die Keilsohle soll dann wohl durch eine flache ausgetauscht werden, weiß jemand, ob man damit gehen kann?



Gruß Michael
 
Hallo,
ich bin jetzt in der 6. Woche noch OP, mit der Besonderheit das ich an beiden Füßen einen Vacoped trage (beidseitige Ruptur innerhalb von 4 Tagen, die erste durch Sport die 2. Postoperativ durch Dummheit).
Belasten war bis jetzt nicht wirklich möglich, denn das gehen in 30° bzw. 15° mit zwei Vacopeds geht einfach nicht.
Jetzt soll morgen auf 0° umgestellt werden, die Keilsohle soll dann wohl durch eine flache ausgetauscht werden, weiß jemand, ob man damit gehen kann?



Gruß Michael
Beidseitig?! Wow Respekt! Stelle ich mir brutal vor. Ich bin mit einem schon nicht klar gekommen…aber beidseitig, wie geht das im Alltag? Heftig…
Gute Besserung!
 
Hallo,
ich bin jetzt in der 6. Woche noch OP, mit der Besonderheit das ich an beiden Füßen einen Vacoped trage (beidseitige Ruptur innerhalb von 4 Tagen, die erste durch Sport die 2. Postoperativ durch Dummheit).
Belasten war bis jetzt nicht wirklich möglich, denn das gehen in 30° bzw. 15° mit zwei Vacopeds geht einfach nicht.
Jetzt soll morgen auf 0° umgestellt werden, die Keilsohle soll dann wohl durch eine flache ausgetauscht werden, weiß jemand, ob man damit gehen kann?



Gruß Michael
Hallo Michael,

beidseitige Ruptur klingt abenteuerlich...
Genau, bei 0° kommt dann die flache Sohle unter den Vacoped.
Die Umstellung auf 0° ging bei mir ganz gut. Die Sehne hat dabei die ersten zwei Tage ziemlich gespannt und gezogen. Das ging aber schnell weg und ich konnte nach zwei Tagen problemlos laufen. Allerdings hatte ich die Orthese auch nur an einer Seite.

Bei zwei Orthesen frage ich mich aber, wie man da beim Gehen den Fuß abrollen kann. Vielleicht ist es aber dann auch nur eine Sache der Gewöhnung und es klappt irgendwie. Da wünsche ich dir auf jeden Fall viel Erfolg.
 
Bei zwei Orthesen frage ich mich aber, wie man da beim Gehen den Fuß abrollen kann. Vielleicht ist es aber dann auch nur eine Sache der Gewöhnung und es klappt irgendwie. Da wünsche ich dir auf jeden Fall viel Erfolg.
Das frag ich mich auch, vielleicht doch mit der hohen Sohle und 0° mal sehen was der Arzt sagt,
 
Hallo zusammen, meine OP war am 06. Juni 2024, gestern wurden meine Fäden gezogen und der Schuh um 10 Grad näher an das Knie eingestellt. Nun bin ich leider gestern Abend blöd "gestolpert" und hatte dann ein wenig Schmerzen. Denkt ihr dass ich da was zerstört haben kann?? Den Stiefel habe ich natürlich immer eng anliegen, so dass sich der Neigungswinkel nicht geändert haben kann, ggf. hatte ich eine kleine Querbewegung. Danke für Eure Erfahrungen in dieser Richtung.
 
Hallo liebe Leidensgenossen!

In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich die Beiträge hier aufmerksam verfolgt. Die vielen "Erfahrungsberichte" haben mir sehr geholfen, insbesondere im Hinblick auf den jeweils aktuellen Zustand zu bestimmten Zeitpunkten und die Belastbarkeit und Wehwehchen in den jeweiligen Wochen.

Gerne möchte ich auch einmal berichten, wie es bei mir bislang verlief:

Der Schicksalstag

Es ging los mit dem Klassiker: Im April wollte ich (Ende 30) nach 10 Jahren Pause unbedingt mal wieder mit dem Handballspielen anfangen. Die erste Trainingseinheit lief super, die zweite hat dann meine Achillessehne nicht überlebt, als ich aus dem Stand und mit schon strapazierten Bändern lossprinten wollte. Das war Freitags.

Erfahrungsbericht:

Tag 1 Post-OP

Direkt am Montag operiert worden mit Paessler-Naht (minimalinvasiv). Am Morgen nach der OP kamen direkt zwei junge Hüpferinnen für die Physiotherapie zu mir und sind mit mir (und meiner neuen unliebsamen Begleitung - dem Vacoped Schuh) den Krankenhausgang einmal auf und ab sowie ein paar Treppenstufen hoch und runter (mehr schlecht als recht mit den Krücken und Belastung des kranken Fußes nicht wirklich vorhanden, ich bin da nur leicht auf den Boden "aufgetitscht").

Auf meinem Behandlungsplan stand, dass bereits in der 1. Woche bzw. 1 Tag nach OP schon "schmerzadaptierte Vollbelastung im Vacoped" vorgesehen sei. Ich hatte zwar keine sonderlichen Schmerzen beim Ruhigstellen (hochlegen), allerdings war an eine Vollbelastung im Schuh nicht am entferntesten zu denken. Da hatte mit den Signalen die ich vom Körper bekam einfach zu viel Angst, dass ich direkt dort bleiben und wieder unters Messer muss. Ich hätte auch nicht gewusst, wie das überhaupt hätte möglich sein sollen, weil mit 30° im Vacoped (Spitzfusstellung) und der breiten Sohle des Vacoped der Höhenunterschied der Beine extrem war (ich habe für das andere Bein auch keinerlei Ausgleich bekommen - Kassenpatient halt).

Wochen 1-3 Post-OP

So habe ich dann die ersten 3 Wochen fast ausschließlich gelegen (verletztes Bein meistens angewinkelt mit seitlich aufliegendem Knie) und beim wenigen Gehen von A nach B meine Brust- und Trizepsmuskulatur trainiert, weil ich immer nur einbeinig mit dem kranken Bein angewinkelt in der Luft gegangen bin.

Die Treppe war am Anfang das größte Hinterniss. Da bin ich einbeinig hoch- bzw. runter "gesprungen", während ich mich mit der einen Hand am Geländer festgehalten und hochgezogen habe und in der anderen Hand die Krücke(n). Durch die Belastung hat das andere Bein schon geächzt...

An aufrechtes Sitzen war in den ersten 3 Wochen gar nicht zu denken, das wurde sehr schnell unangenehm/unaushaltbar.

Die Wundheilung verlief zum Glück super. Aber bei den Verbandswechsel in Woche 1 und 2 hat sich das verletzte Bein wie ein rohes Ein angefühlt und ich habe es immer mit meinen Armen festgehalten, damit sich der Fuss so wenig wie möglich bewegen konnte, während der Schuh ausgezogen wurde/war.

Die für Woche 1 bis 3 im Behandlungsplan stehende "Röntgenkontrolle bei Verwendung von Ankern" hat (keine Ahnung warum) nicht stattgefunden. Die "Isometrie in der Orthese" habe ich immer mal wieder probiert und meine Zehen etwas bewegt. An das Ergofahrrad ab Woche 3 war aber nicht zu denken bzw. erst ab Ende der dritten Woche habe ich mich langsam gefühlt, als würde es etwas bergauf gehen. Dann kam die Verstellung des Vacoped auf 15° am Ende der Woche 3, wobei ich den Unterschied nicht stark gemerkt habe - Belastung des Fußes oder gar Ergofahrrad waren aber nicht möglich. So war der Fuß in den Wochen 1-3 faktisch die ganze Zeit ruhig und still.

Wochen 4 bis 6 Post-OP

Für die Wochen 4 bis 6 war im Behandlungsplan eine "passive Mobilisation" vorgesehen und so wollte ich in Woche 4 dann eigentlich dann auch mit Physiotherapie beginnen. (Früher hatte ich auch nirgendwo einen Termin bekommen und es sagt einem auch niemand, dass man eigentlich nur maximal 3x 6 Termine verschrieben bekommt als gesetzlich Versicherter - die reichen bei 2 Terminen/Woche also gerade einmal 9 Wochen.)

Allerdings war die Physiotherapiepraxis, in der ich war, extrem schlecht ("An Achillesehne traue ich mich nicht so recht ran"). Deshalb habe ich dort dann nach 3 Terminen ohne wirklichen Fortschritt abgebrochen.

Zu dem Zeitpunkt habe ich es (ca. in den Wochen 3 bis 6) allerdings immer mal wieder versucht, den Fuss im Vacoped wenigstens (teil)zubelasten, was auch immer besser funktionierte und in der Folgewoche 7 wollte ich dann das Ergofahrrad ausprobieren.

Wochen 7 bis 8 Post-OP

Weil der Termin beim Orthopäden zur Kontrolle und zum "Schuh ausziehen" für den ersten Tag von Woche 9 vereinbart war, habe ich mich trotz unguten Gefühls ab Ende Woche 7 und in Woche 8 damit beschäftigt, den Fuß im Vacoped (endlich) vollzubelasten. Dazu habe ich stetig immer mehr Gewicht drauf gegeben - anfangs wenig und nur ganz kurz und zum Ende der Woche 8 dann das ganze Körpergewicht (kurzer Einbeinstand bzw. Treppenstufen wieder "abwechselnd" gegangen), wobei ich allerdings immer die Krücken benutzen musste für das Gleichgewicht und das abfangen von "Lastspitzen".

Woche 9 bis 10 Post-OP

Am Anfang von Woche 9 (also Anfang Juni) war es dann endlich soweit und der Vacoped wurde wieder in seinen Karton verbannt.

Leider war zu dem Zeitpunkt der Allgemeinzustand schon katastrophal:

Hinkegang, Schiefstand des Beckens, Muskulatur in Wade und Oberschenkel nicht mehr existent und Schnappfinger durch die Quetschungen der Hand durch das durchgängige Nutzen der Krücken (okay, die zwei Messebesuche auf Krücken waren dabei auch nicht hilfreich). Zu allem Überfluss war mein linker Fuss auch stark verfärbt und geschwollen, da durch die fehlende Muskulatur alles schlabberte und sich das Blut im Fuss staut (siehe Foto).



Seit Woche 9 trage ich daher nun neben dem Fersenkeil in beiden Schuhen auch einen Kompressionsstrumpf damit das Blut zirkulieren kann. Mit einer (zum Glück jetzt guten Physiotherapie) kämpfe ich mich nun zurück.

Leider geht aber alles gefühlt nur seeeeehr langsam voran:

Beim Gehen hinke ich immernoch sehr stark und ziehe das gesunde Bein (zu) schnell nach. Die operierte Achillessehne fühlt sich beim Gehen extrem gespannt an und ich habe das Gefühl, sie ist "zu kurz" für einen normalen Gang.

Ich hoffe, es wird schnell besser. Aktuell schwindet bei mir die Hoffnung, dass es irgendwann wieder richtig normal wird :(

Wie war es bei euch, nachdem der Vacoped weg war?

Vielleicht könnt ihr ja mal berichten:
Habt/hattet ihr auch das Gefühl, dass die Sehne zu kurz ist und beim Gehen extrem spannt? Ging das weg? Wann und wie?

Wie war eure Erfahrung mit der Blutzirkulation. Gab es bei euch auch diesen extremen Blutstau im Fuss und wann ist das besser geworden?

Liebe Grüße an alle Leidengenossen!
Euer Einbeiniger ;)
 
Habt/hattet ihr auch das Gefühl, dass die Sehne zu kurz ist und beim Gehen extrem spannt? Ging das weg? Wann und wie?

Wie war eure Erfahrung mit der Blutzirkulation. Gab es bei euch auch diesen extremen Blutstau im Fuss und wann ist das besser geworden?
Du lässt Dir zwar ein wenig mehr Zeit, aber bisher klingt nichts "schlimm".

Die Sehne ist nach dem Wegfall des Vacoped zu kurz, das ist normal. Ein paar Wochen danach hatte ich deshalb beim Gehen leider noch den Fuß leicht zur Seite gedreht, anstatt ihn sauber abzurollen. Durch dehnungsübungen bei der Physio (und als Hausaufgabe) und viel bewusstem Gehen normalisiert sich das wieder.

Bei mir war es eher Lymphflüssigkeit. Dagagen habe ich Lymphdrainage bekommen und habe den Fuß viel hochgelegt. Viel gehen war gut und wenn ich wusste, dass bei der Arbeit Tage mit mehr stehen anstanden, habe ich einen Stützstrumpf getragen.
 


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