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- 1. November 2023
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Hallo zusammen,
erstmal möchte ich mich bei Euch allen bedanken für das Teilen Eurer Erfahrungen hier!!
Ich habe zwei Fragen, die ich mal hier zu Beginn stelle, denn vielleicht will nicht jeder den nachfolgenden Roman lesen.![Grinsendes Gesicht mit Schweißtropfen :sweat_smile: 😅](https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/8.0/png/unicode/64/1f605.png)
1. Spürt ihr die tight ropes als fremdkörper und wenn ja, wie lang hat das angehalten?
2. Spürt man, wenn ein tight rope reißt? Oder ist das nur durch erneuten Hochstand ersichtlich?
‐‐-------
Zu meiner Geschichte:
Ich hatte vor 5 Wochen einen Fahrradunfall und bin hart auf die rechte Seite aufgeschlagen: Gehirnerschütterung, kurz weggetreten, irre Schmerzen in der Schulter. Erste Diagnose beim Notfall-Röntgen war: Schultereckgelenksprengung, für genauen Schweregrad müsse noch weiterführende Diagnostik betrieben werden. Nach 8 Tagen bei verschiedenen Ärzten, MRT, Röntgen mit Gewichten und Alexanderaufname stand fest: Rockwood 5, dringende OP Empfehlung. Die Klinik in der ich war operiert mittels tight rope und minimalinvasiv, was mir grundsätzlich erstmal als gute Methode erschien. Da ich aber ein Mensch bin, der sich immer gern eine zweite Meinung einholt, bin ich noch bei einem Spezialisten in Heidelberg vorstellig geworden. Dieser hat mich überzeugt aus mehreren Gründen:
1. Ich bekam sehr kurzfristig einen Termin und er nahm sich sehr viel Zeit, beantwortete geduldig und kompetent jede Frage und erklärte mir genau, warum er was wie macht. Außerdem ist er und sein Kollege sehr erfahren und hat diese Art von OP "in der Saison ca. 4-5 x pro Woche.
2. OP Verfahren nicht minimalinvasiv sondern offen. Begründung des Chirurgen: "Ich sehe mehr vom verletzten Gebiet und ich kann die Bohrung für die tight ropes präziser setzen was essentiell ist." (Da hatte er mich schon, da ich vielfach nachgelesen hatte, dass der Grund für gerissene Tight Ropes oftmals das nicht akkurate setzen der Bohrlöcher zueinander war).
3. OP Verfahren nicht bloß tight ropes sondern eine zusätzliche Fixierung mittels Kirschner Draht in der horizontalen. Begründung des Chirurgen: "Die tight ropes stellen die Verbindung in der Vertikalen wieder her, so dass die Knochen und Bänder wieder zusammengebracht werden und vernarben können. Es fehlt allerdings die Fixierung in der horizontalen und dadurch kann mehr Bewegung ins System kommen, als für die Heilung gut. Außerdem ist mehr Zug auf den Knochen und der Hochstand kann relativ schnell zurück kommen. Daher wird zusätzlich die horizontale fixiert und dabei auch überkorrigiert. Der Draht wird nach 8 Wochen in einem kurzen, ambulanten Eingriff entfernt und durch die Überkorrektur kann die Schulter zwar wieder etwas absacken und das Schlüsselbein überstehen, dies ist dann aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie ohne Draht. Ich habe früher ohne Draht operiert, erziele so aber die besseren Erfolge"
Gesagt getan.
11 Tage nach dem Unfall wurde ich nach diesem Verfahren operiert. Ich bekam Ibu, Novalgin und für die Nacht zusätzlich Tilidin.
2 Tage nach op tilidin abgesetzt
3 Tage nach op Novalgin abgesetzt
5 Tage nach op Ibu stark reduziert
6 Tage nach op Verzicht auf sämtliche Schmerzmittel
Insgesamt 3 Wochen Ruhigstellung: tagsüber im Abduktionskissen (was ich als sehr komfortabel empfunden habe) mit dem ein Abstand von 30° zum Körper forgegeben ist, was die Physio erleichtert. Nachts im Gilchristverband weil ich das fürs Schlafen als besser händelbar empfunden habe.
Ab Tag 5 nach OP: Beginn mit aktiv assisierter KG: Abduktion 30°, Flektion 45°, Iro voll, aro 30°
2 Wochen nach OP: Fadenzug, Freigabe Indoor Rollentraining mit Arm fixiert
3 Wochen nach OP: Kissen und Gilchristverband entwöhnen, spätestens nach 4 Wochen gar nicht mehr tragen. Gleichzeitig Freigabe für aktive KG: Abduktion 70°, Flektion 90°, freie Iro und Aro. Freigabe für wandern und walken ohne Stöcke. Kein Sport mit zu starken Erschütterungen (Laufen, Radfahren).
8 Wochen nach OP: Drähte raus und Freigabe für KG/Reha zurück zum vollen Bewegungsumfang, Außerdem laufen und Radfahren wieder möglich. Max 4 kg heben für 12 Wochen. Kein Leistungsport für 6 Monate, danach sollte alles wie vorher sein.
Ich befinde mich Anfang von Woche 4. Der Heilungsverlauf ist sehr gut und ich erreiche bereits annähernd die Bewegungsradien, die erlaubt sind. Ich trage nachts keinen Verband mehr und tagsüber nur, wenn ich Schmerzen habe. Die treten teilweise auf in Form von heftigstem Muskelkater (auch ohne Belastung) im Bereich des Schultergürtel und Oberarm was aber angeblich normal sein soll. Alle Muskeln wurden seit Unfall 5 Wochen so gut wie nicht benutzt und müssen sich nun an die gesteigerte Belastung gewöhnen.
Was mich nun noch umtreibt sind die eingangs erwähnten Themen:
-> Ich spüre die Drähte und die tight ropes als Fremdkörper (nicht schmerzhaft) und meine Narben sind noch sehr empfindlich. Ersteres wird natürlich weg sein sobald die Drähte gezogen sind. Aber wie lang habt ihr, wenn ihr das wahrgenommen habt, die tight ropes gespürt.
-> spürt man, wenn ein tight rope reißt? Oder erkennt man das nur dadurch, dass das Schlüsselbein wieder hoch steht?
Danke für Rückmeldungen und allen Betroffenen weiterhin gute Besserung!!
erstmal möchte ich mich bei Euch allen bedanken für das Teilen Eurer Erfahrungen hier!!
Ich habe zwei Fragen, die ich mal hier zu Beginn stelle, denn vielleicht will nicht jeder den nachfolgenden Roman lesen.
![Grinsendes Gesicht mit Schweißtropfen :sweat_smile: 😅](https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/8.0/png/unicode/64/1f605.png)
1. Spürt ihr die tight ropes als fremdkörper und wenn ja, wie lang hat das angehalten?
2. Spürt man, wenn ein tight rope reißt? Oder ist das nur durch erneuten Hochstand ersichtlich?
‐‐-------
Zu meiner Geschichte:
Ich hatte vor 5 Wochen einen Fahrradunfall und bin hart auf die rechte Seite aufgeschlagen: Gehirnerschütterung, kurz weggetreten, irre Schmerzen in der Schulter. Erste Diagnose beim Notfall-Röntgen war: Schultereckgelenksprengung, für genauen Schweregrad müsse noch weiterführende Diagnostik betrieben werden. Nach 8 Tagen bei verschiedenen Ärzten, MRT, Röntgen mit Gewichten und Alexanderaufname stand fest: Rockwood 5, dringende OP Empfehlung. Die Klinik in der ich war operiert mittels tight rope und minimalinvasiv, was mir grundsätzlich erstmal als gute Methode erschien. Da ich aber ein Mensch bin, der sich immer gern eine zweite Meinung einholt, bin ich noch bei einem Spezialisten in Heidelberg vorstellig geworden. Dieser hat mich überzeugt aus mehreren Gründen:
1. Ich bekam sehr kurzfristig einen Termin und er nahm sich sehr viel Zeit, beantwortete geduldig und kompetent jede Frage und erklärte mir genau, warum er was wie macht. Außerdem ist er und sein Kollege sehr erfahren und hat diese Art von OP "in der Saison ca. 4-5 x pro Woche.
2. OP Verfahren nicht minimalinvasiv sondern offen. Begründung des Chirurgen: "Ich sehe mehr vom verletzten Gebiet und ich kann die Bohrung für die tight ropes präziser setzen was essentiell ist." (Da hatte er mich schon, da ich vielfach nachgelesen hatte, dass der Grund für gerissene Tight Ropes oftmals das nicht akkurate setzen der Bohrlöcher zueinander war).
3. OP Verfahren nicht bloß tight ropes sondern eine zusätzliche Fixierung mittels Kirschner Draht in der horizontalen. Begründung des Chirurgen: "Die tight ropes stellen die Verbindung in der Vertikalen wieder her, so dass die Knochen und Bänder wieder zusammengebracht werden und vernarben können. Es fehlt allerdings die Fixierung in der horizontalen und dadurch kann mehr Bewegung ins System kommen, als für die Heilung gut. Außerdem ist mehr Zug auf den Knochen und der Hochstand kann relativ schnell zurück kommen. Daher wird zusätzlich die horizontale fixiert und dabei auch überkorrigiert. Der Draht wird nach 8 Wochen in einem kurzen, ambulanten Eingriff entfernt und durch die Überkorrektur kann die Schulter zwar wieder etwas absacken und das Schlüsselbein überstehen, dies ist dann aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie ohne Draht. Ich habe früher ohne Draht operiert, erziele so aber die besseren Erfolge"
Gesagt getan.
11 Tage nach dem Unfall wurde ich nach diesem Verfahren operiert. Ich bekam Ibu, Novalgin und für die Nacht zusätzlich Tilidin.
2 Tage nach op tilidin abgesetzt
3 Tage nach op Novalgin abgesetzt
5 Tage nach op Ibu stark reduziert
6 Tage nach op Verzicht auf sämtliche Schmerzmittel
Insgesamt 3 Wochen Ruhigstellung: tagsüber im Abduktionskissen (was ich als sehr komfortabel empfunden habe) mit dem ein Abstand von 30° zum Körper forgegeben ist, was die Physio erleichtert. Nachts im Gilchristverband weil ich das fürs Schlafen als besser händelbar empfunden habe.
Ab Tag 5 nach OP: Beginn mit aktiv assisierter KG: Abduktion 30°, Flektion 45°, Iro voll, aro 30°
2 Wochen nach OP: Fadenzug, Freigabe Indoor Rollentraining mit Arm fixiert
3 Wochen nach OP: Kissen und Gilchristverband entwöhnen, spätestens nach 4 Wochen gar nicht mehr tragen. Gleichzeitig Freigabe für aktive KG: Abduktion 70°, Flektion 90°, freie Iro und Aro. Freigabe für wandern und walken ohne Stöcke. Kein Sport mit zu starken Erschütterungen (Laufen, Radfahren).
8 Wochen nach OP: Drähte raus und Freigabe für KG/Reha zurück zum vollen Bewegungsumfang, Außerdem laufen und Radfahren wieder möglich. Max 4 kg heben für 12 Wochen. Kein Leistungsport für 6 Monate, danach sollte alles wie vorher sein.
Ich befinde mich Anfang von Woche 4. Der Heilungsverlauf ist sehr gut und ich erreiche bereits annähernd die Bewegungsradien, die erlaubt sind. Ich trage nachts keinen Verband mehr und tagsüber nur, wenn ich Schmerzen habe. Die treten teilweise auf in Form von heftigstem Muskelkater (auch ohne Belastung) im Bereich des Schultergürtel und Oberarm was aber angeblich normal sein soll. Alle Muskeln wurden seit Unfall 5 Wochen so gut wie nicht benutzt und müssen sich nun an die gesteigerte Belastung gewöhnen.
Was mich nun noch umtreibt sind die eingangs erwähnten Themen:
-> Ich spüre die Drähte und die tight ropes als Fremdkörper (nicht schmerzhaft) und meine Narben sind noch sehr empfindlich. Ersteres wird natürlich weg sein sobald die Drähte gezogen sind. Aber wie lang habt ihr, wenn ihr das wahrgenommen habt, die tight ropes gespürt.
-> spürt man, wenn ein tight rope reißt? Oder erkennt man das nur dadurch, dass das Schlüsselbein wieder hoch steht?
Danke für Rückmeldungen und allen Betroffenen weiterhin gute Besserung!!