Moin zusammen,
da ich hier in den letzten Monaten öfter mal reingeschaut habe, um mich ein wenig zu informieren, gebe ich auch mal meine Verletzung zum Guten. Man liest hier ja meist, wenn etwas nicht ganz so gut läuft und da es bei mir (bis jetzt) ganz positiv verläuft, liest man das als Verletzter vielleicht auch mal ganz gerne.
Vorweg zu mir: 28 Jahre, recht sportlich, Fitness, ambitionierter Hobbyläufer, Polizeibeamter.
26.10.: Auf dem Rennrad (ich weiß, das hier ist ein MTB-Forum

) lief mir eine Fußgängerin vors Rad. Das tat ihrem Unterarm nicht so gut und auch meiner Schulter im nachfolgenden Sturz nicht.
Auf einen Freitagnachmittag passierte in der Notaufnahme natürlich nicht mehr viel. Da ich keine großen Schmerzen hatte, wurde nach 4 Stunden Wartezeit eine ACG-Sprengung mit Klaviaturhochstand festgestellt. Mit ein paar Ibus und einer Art Gilchristverband ging es nach Hause.
Am Montag/Dienstag darauf wurde das ganze dann bestätigt und als Rockwood V / Tossy 3 konkretisiert und eine OP empfohlen. Das ist natürlich immer sehr individuell und muss jeder für sich wissen. Für mich gab es eigentlich bei Rockwood V, meinem Alter und Sport als Teil meines Lebens keine andere Option als die OP.
Am 01.11 stand dann die OP ( 2 TightRopes mit DogBoneButtons) an, lief alles nach Plan. Das Ganze dauert ca. 45 Min und ist eigentlich eine StandardOP für jede Orthopädie/Unfallklinik.
2 Nächte musste ich stationär bleiben und ich bekam direkt am Tag danach "Krankengymnastik" (wenn man das so nennen kann). Das sind tatsächlich absolute Basics in der KG, aber ich denke auch, dass das schon echt hilfreich ist.
Schmerzen waren gering, Bewegung natürlich durch Gilchrist sehr eingeschränkt. Empfehle jedem das Ding ab und zu zu lösen.
Im Krankenhaus war alles gut, Henriettenstift Hannover, neue Station, hatte teilweise eim Einzelzimmer, alles wirklich gut.
Der Nachbehandlungsplan ist natürlich auf den ersten Blick sehr ernüchternd... Nach 7 Wochen keine Bewegungslimitierung mehr, bis dahin Gilchrist. nach 3 Monaten zunehmende Belastung. erst nach 9 Monaten Kontakt- und Risikoaportarten.
Nach 1 Woche war ich beim Physiotherapeuten, seitdem zweimal die Woche und ganz wichtig (gerade am Anfang) zweimal am Tag habe ich Übungen vom Physio zuhause gemacht. Dafür sind Hanteln und Theraband echt nützlich.
Wichtig dabei : möglichst fix Krankengymnastik (und Lymphdrainage) zu bekommen und wirklich mit leichtem Gewicht und vielen Wiederholungen zu starten.
Mein Physio hat mich dabei immer etwas gebremst, was mich erst ein wenig gestört hat, aber im Nachhinein komplett richtig war.
Habe etwa 3 Wochen den Gilchrist Tag&Nacht getragen, dabei natürlich immer mal wieder das Ding für ein paar Stunden abgelegt. Nach 3 Wochen nur noch nachts, um unkontrollierte Bewegung zu vermeiden. Tagsüber vorsichtig bei schnellen Bewegungen, aber sich langsam an alle Alltagsbewegungen erarbeitem. nach 5/6 Wochen ging mir der Gilchrist so auf die Nerven, dass ich ihn auch nachts abgelegt habe.
Ich war gute zwei Monate krankgeschrieben und habe knapp 6 Wochen schweren Herzens sportlich die Füße stillgehalten, was allerdings auch mit kleinen Frakturen in Jochbein, Kieferhöhle und Orbitaboden in Folge des Sturzes zu tun hatte. (Dank geht raus an den
Helm, dass nicht mehr passiert ist )
Dann bin ich wieder langsam ins Lauf- und Fitnesstraining eingestiegen. Mittlerweile läuft das auch soweit ganz gut, wobei längst noch nicht alles möglich ist und Hauptaugenmerk auf der Schulter liegt. (Fast) Volle Beweglichkeit ist wieder da, nur die Belastung muss langsam gesteuert werden, ist allerdings auf einem gutem Weg. Klar fühlt sich die Schulter auch noch im direkten Vergleich etwas anders an, aber auch das ist wohl normal und wird noch ein paar Wochen brauchen. Narben sind super verheilt.
Ich habe zusätzlich von Anfang an homöopathisch OPC und MSM zu mir genommen. Ist natürlich immer die Frage, ob das wirklich hilft und ob man daran glaubt, aber mir persönlich hat es zumindest vom Kopf geholfen, weil ich einfach alles mögliche ausschöpfen wollte.
Mittlerweile arbeite ich wieder voll, bin gut im Training und alles läuft nach Plan. ich habe noch 7 Wochen lang einmal die Woche Krankengymnastik und bin guter Hoffnung, dass alles wieder top wird. Das Rennrad bleibt aber erstmal noch ein wenig im Keller (wenn es dann demnächst wieder heile ist), auf die Wintersaison verzichte ich erstmal, auch wenn es langsam wieder möglich wäre, aber mich drängt ja nichts.
Der Beitrag ist doch etwas lang geworden, aber vielleicht helfen die Informationen dem ein oder anderen! Falls noch jemand Fragen hat, nur raus damit!
Allen gute Besserung weiterhin !