Es war 1989 und ich war 14...
Wir aus unserer Clique waren alle Konfirmanten und wir waren alle wild auf Bikes. Alex, unsere Sportskanone fuhr ein Fischer Rennrad, Michael entschied sich für ein Schauff mit Bullmoose, Tobse hatte ein Fischer mit Exage und ich mein geliebtes Rockhopper. Ausgerüstet mit Schutzblechen, Blackburn und Rollendynamo für die bevorstehende Radtour im Sommer. Ich weiß noch, wie wir eine Woche zuvor alle gemeinsam zum Hauptbahnhof in Karlsruhe fuhren, um die Räder aufzugeben. Schnell noch die Pedale auf die Innenseite der Kurbeln geschraubt, den Vorbau quer gestellt und dann wurde von den Bahnmitarbeitern über jedes Bike ein großer Karton geworfen und sie wurde
liegend!!! auf einem Transportwagen gestapelt. Ein paar Tage später ging es mit der Jugendgruppe der Gemeinde mit dem Zug nach Hannover. Die Jugendfreizeit war quasi der inoffizielle Abschluss unserer Konfi-Zeit.
Die Strecke ging mit Rad von Hannover über Celle, Ratzeburg, Lüneburg nach Lübeck.
Das war eine schöne und verrückte Zeit, wir waren Teenager eben!
Irgendwo auf der Strecke wurde ich 15 und in Lüneburg habe ich am alten Hafen meinen ersten Rausch aus der Kneipe getragen. Übernachtet haben wir immer in Gemeindehäusern und wie es so unter Jugendlichen ist, hatte sich schnell herauskristallisiert, wer mit wem geht, bzw. welcher Junge neben welchem Mädchen fährt...
In Lübeck angekommen, hatten wir sogar eine ganze Wohnung in der Innenstadt, die als Schulungs- und Begegnungsstädte diente, für uns. Also alle ihre Räder suf dem Gehweg vor dem Haus abgestellt, die Packtaschen geschnappt und ab nach oben, damit man das beste Zimmer bekommt. Den Rest kennt ihr ja...
Plötzlich fällt mir ein, „Scheixx, Du hast dein Rad nicht abgeschlossen!!!“ ...wieder nach unten gerannt... und es war weg!
Naja, zumindest war es die letzte Etappe der Tour und im Nachhinein hatte auch die Versicherung gezahlt, was dann in ein 89er Scott Windriver II investiert wurde (was mir dann ein paar Jahre später auf dem Schulhof geklaut wurde
).
Die Tour war ein prägendes Erlebnis in meiner Jugend und ich denke heute noch gerne daran.
wenn ich schon online stehe ohne es zu wissen.
