10. - 12. September - Harzer Hexenritt & Co

Harzer Hexenstieg und Co Teil II

Tag 2

Kapitel 1 – Vorbereitungen

Unsere vorabendliche Ratsversammlung kam nach dem 3. Bier schlussendlich zu einem Ergebnis. Wir werden die Gruppe teilen. Während Anto und Vegeta dem Brocken einen Besuch abstatten, werden Roadrunner und ich ne Mädels-Shopping-Tour nach Wernigerode einlegen und versuchen, das passende Schaltauge in einem der örtlichen Radläden zu ergattern. Leider kriegen wir zwei die blöden Finnen auf ‘s Auge gedrückt. Ist aber nicht so schlimm. Sind nach dem Genuss der örtlichen Feuerwasser-Spezialitäten noch out of order…

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Wenn alles glatt geht, Treffpunkt mit der bikenden Fraktion in Ilsenburg. In Wernigerode läuft alles besser als erwartet. Die Suche nach nem Parkhaus gestaltet sich schwieriger als nen passenden Radladen zu finden. Bei Bad-Bikes werden wir sofort fündig… Die Jungs dort haben ein gut sortiertes Sortiment… Leider versäumen wir es, auch gleich ne Funktionskontrolle durchzuführen. Das rächt sich. Dann hätten wir nämlich gleich festgestellt, das die Zughülle beim Defekt auch eine weg gekriegt hat und gebrochen ist. So stellen wir ‘s erst in Ilsenburg fest. Immerhin hat Roadrunner jetzt 2 Gänge, einen schnellen für Strecke machen und einen langsamen für den Berg… 100 % Verbesserung…

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Bis wir endlich los kommen dauert ‘s…

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Während Roadrunner noch an seinem Zug rum fummelt braucht auch Antos Bremse noch ne Wartung.

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Hört sich an wie ein Güterzug, wenn er an Einem vorbei rollert…

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Anto hat die Finger eindeutig zu viel und zu lang an der Bremse… Mensch Anto, Geschwindigkeit stabilisiert, Bremsen werden doch total überbewertet… Ich informier mich sicherheitshalber schon mal über die Abfahrtszeiten des örtlichen Nahverkehrs…

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Dann ist endlich alles soweit gerichtet, dass es los gehen kann. Das Auto lassen wir hier stehn. Wird morgen der glorreiche Endpunkt einer tollen Tour.

Kapitel 2 – Ilsenstein

Der Rest-Plan für Heute: Ilsenstein-Zeterklippe und dann via Hexenstieg nach Thale.
Zuerst gleich mal stramm bergauf. 200 hm über uns wartet der Ilsenstein…

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Bike&Climb…

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Nach nem bisschen Nervenkitzel ein geiles Gipfel-Foto…

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Die beiden Skandalreporter sind auch wieder aus dem Koma erwacht. Ihr Kommentar: „Bekloppter Terrorist erobert Harz.“

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So sieht ‘s übrigens von oben aus…
Runter musste ich auch wieder, war deutlich schwieriger…

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Kapitel 3 – Zeterklippe


Nächstes Ziel, Zeterklippe. Der Weg dahin übelstes Forstweggeballer.

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Hochwärts lass ich mir das ja noch gefallen, aber runter tz,tz,tz… Die schönen Höhenmeter, heul, schluchz.

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Anto, am Liebsten würd ich dich jetzt auf den Mond schießen…
Zur Ehrenrettung von Anto muss ich sagen, durch die ständigen Änderungen auf Grund der Defekte und des eng gestrickten Zeitplans war viel Improvisationskunst von Antos Seite gefragt, um wenigstens die Highlights noch irgendwie mit zu nehmen.10 Minuten später sitzt er jedenfalls schon in voller Montur auf der Rampe und die Rakete ist auch schon aufgetankt, denn den letzten Trail bis zur Zeterklippe nehmen wir natürlich „falsch rum“….

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Mein Rad muss natürlich auch mit hoch… Ohne Schluchti geh ich nirgendwo hin…

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Kapitel 3 – Hexenstieg


Dann ein kurzer Trail

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und endlich sind wir auf dem Hexenstieg. Den verlassen wir heute nicht mehr. Immer in Richtung Thale…​
Ab jetzt nur noch bergab, sagt Anto… Selbst die Finnen überkommen leichte Zweifel… Bergab bin ich immer vorweg… So kommt ‘s, das wir den Erdbeerkopf umrunden, statt oben drüber zu fahren. Bin einfach immer nur der Hexe nach gefahren. Scheiß-Weiber… Dafür kriegen wir ne ordentliche Schlammpackung, denn das Stück ist komplettamente knietief vom Forst grundlos gefahren worden. Anto darf übrigens wieder aussteigen. Startabbruch, auf der Uhr standen noch 10 Sekunden… Bis Drei Annen Hohne geht ‘s relativ unspektakulär am Zillierbach dahin… Viel los hier. Wochenende halt. Über ‘s Hirschbachtal, einem lustigen S1-Wegerl nach Königshütte. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Heimat von denen …

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Asylanten aus dem Erzgebirge haben hier auch Unterschlupf gefunden…

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und guckst du hier…

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Selbst das fliegende Personal scheint sich hier wohl zu fühlen…

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Ich interessiere mich gleich mal für den Antrieb…
Auf Weiberhintern steh ich ja… Wen ‘s interessiert, was Hexen so drunter haben, sollte einfach selber mal hin fahren. Ich verrat nüscht…
Natürlich klar, dass das den Skandalreportern nicht entgeht…
Manchmal sind die Typen ganz schön nervig… Bei der nächsten Rast versuch ich ‘s mal mit Aussetzen…
Der Hexenstieg teilt sich hier übrigens in eine Nord- und eine Südroute. Wir nehmen die nördliche Variante. Ab hier ist die Bode für den Rest des Tages unser treuer Begleiter.
Wenig später wird ‘s spektakulär. Tolle Trails, sowohl richtig steil hoch als auch richtig steil runter. Achterbahn-Feeling.

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Geil, so gefällt ‘s mir. Anto, für heute hast du nix mehr zu befürchten…30 km bis Thale. Hatten mit 2 Stunden gerechnet. Nach einer Stunde sind es aber immer noch 25 km. Wahnsinn. Dafür, dass es nur noch bergab geht, nicht wahr Anto, sammeln wir noch unglaubliche 700, in Worten Siebenhundert, Höhenmeter!! Aber alles unter 1000 hm ist für Anto ja quasi bergab… Vegeta merkt man jetzt an, dass er heute früh schon ne Einheit mit Anto zum Brocken gemacht hat, vielleicht hat er aber auch einfach nur zu viel Gepäck mitgenommen. Ist der Einzige, der sogar seine Hausschuhe mitschleppt… Die beiden Finnen feixen sich eins. Wartet nur, die nächste Pause ist nicht mehr lang hin… Nebenbei mal Riesenrespekt an Roadrunner. Mit nur 2 Gängen wäre ich heute sicher schon geplatzt…

Getränkestopp und Verpflegungsstopp.

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DIE Gelegenheit die zwei Störenfriede los zu werden. Schnell sind die zwei unter großem Geschrei und Gezeter an den nächsten Baum gekettet, aber 2 Minuten später sind se schon wieder da. Mist. Hab nicht bedacht, dass die zwei in Finnland als die wahren Nachfolger des legendären Houdini gelten…
Kurz vor Rübeland wollte Anto noch den Brockenblick mitnehmen, aber ich war mal wieder zu schnell rechts in die Abfahrt und runter in den Ort abgebogen… Außerdem hatte der Errorist schon kurz vorher ein Brockenfoto

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gemacht und Hysio, der andere Finne, hatte angesichts des Trails „Fahr rechts, man rechts“ gebrüllt… Was sollte ich da machen???
Eigentlich war der Besuch einer der Höhlen hier geplant, aber der Zeitplan… In Wendefurth geht ‘s über die Staumauer…

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Die Ausschilderung des Hexenstiegs ist übrigens vorbildlich.

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Verfahren ist fast unmöglich obwohl es mehrmals Diskrepanzen mit der Karte gibt. Scheint in letzter Zeit Umverlegungen gegeben zu haben. In solchen Fällen halten wir uns einfach an die Schilder…
Altenbrak, Treseburg immer schön an der Bode lang… Noch 12 km bis Buffalo…

Kapitel 4 – Bodetal

In Treseburg dann plötzlich Stopp. Ein Drehkreuz und eine riesige Tafel mit hunderten Verbotsschildern versperrt unseren Weg. Die Jungs, die das gebaut haben waren jedenfalls so fiffig, es so einzurichten, dass man links gemütlich dran vorbeifahren kann. Theoretisch braucht man nicht mal abzusteigen… Ab sofort achten wir jedenfalls drauf, dass wir so schnell fahren, dass wir keine Blümchen pflücken können und die beiden Finnen kommen auch an die Leine. Die ersten drei Kilometer erschließt sich Einem nicht, warum hier so ziemlich alles verboten ist. Aber dann… Finale furioso.

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Urplötzlich wird aus der S0-Promenade ein ausgesetztes S2 Wergerl mit kurzen S3-Passagen. Schnell bin ich wieder allein. Nur die beiden Finnen können es nicht lassen und hängen mir am Hinterrad, aaach ich hab ja die Leine vergessen… Auf jeden Fall halten se jetzt die Klappe…
Zwischendurch hatte ich immer mal Zeit für ein paar Fotostopps.

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Sind jetzt keine der schwierigeren Passagen dabei, verdeutlichen aber den ungefähren Charakter der Strecke…

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9 km nicht endenwollender Trail. Geil. Aber denkt dran … keine Blümchen und immer schön die Leine an den Kleffer…
Zwischendurch immer mal wieder tolle Ausblicke auf die unter uns gurgelnde Bode…

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Irgendwann verliert man komplett das Gefühl für Zeit und Raum. Ist das der Flow??? Vegeta hat ja immer ne Tüte voll haben wollen… Kurz vor Thale dann ein toller Ausblick auf die in der Abendsonne gleißende Roßtrappe…

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Ein letzter Downhill über Serpentinen…

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zur Teufelsbrücke…

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und dann sind wir schon an unserem heutigen Nachtquartier.

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Übrigens sehr empfehlenswerte Unterkunft. Idyllisch gelegen, echt preisgünstig und gut… und für die Finnen ist im Wandschrank auch noch Platz…
Roadrunner zeigt uns nach dem Duschen dann seine feminine Seite.

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So stöckelt er dann übrigens unter uneingeschränkter Aufmerksamkeit auch der anderen Gäste durch den Schankraum… Die Finnen sind eifrig bei der Arbeit…
Soljanka, Wildschwein mit Klößen und zum Abschluss Hefeklöße gefolgt von diversen Kaltgetränken sorgen dafür, das die Kohlehydratspeicher wieder einigermaßen aufgefüllt werden.
Auf dem Zimmer dann noch ne üble Balgerei um Antos Lakritz-Stangen. Man beachte die Mehrzahl, nicht, dass es jetzt zu Verwechslungen kommt…
Der von allen mit Spannung erwartete Boxkampf Klitschko-Peters erweist sich dann als so spannend, dass Anto und Roadrunner ne interne Tetris-Meisterschaft austragen

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und Vegeta mit rasselnder Kette von Trails und Flow träumt…

Ende Tag 2. Fortsetzung folgt…
 
Zuletzt bearbeitet:
Harzer Hexenstieg und Co


Tag 3 – letzter Akt in diesem Drama

Der Tag beginnt mit nem Frühstück, für das wir aber erst anstehen müssen.

Kapitel 1 – Downhill

Zeit für ein Gruppenfoto.


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Man beachte Vegetas „Hausschuhe“… Ist übrigens die Jungfernbrücke und der Weg dahinter führt schnurstracks rauf zum Hexentanzplatz. Ist auch unser nächstes Ziel, aber Anto lässt sich partout nicht dazu überreden, über diese Brücke zu gehen, frag mich bloß warum… Die beiden Finnen sind auch schon ganz hibbelig, die gemeinsame Nacht im Wandschrank scheint ihnen nicht gut getan zu haben… Unser Weg führt uns zunächst zum Lift, dem zum Hexentanzplatz. Der Kerl an der Kasse ist ganz entsetzt. „Fahrräder nehmen wir nicht mit. Fahrt eins weiter.“ Damit ist der Hexentanzplatz für uns gestorben und Antos Planung schon wieder über den Haufen geworfen…
Na gut, dann eben der andere Lift, der zur Rosstrappe…Hier steht schon schweres Gerät und wartet auf den Transport nach oben. Unsere CC/Marathon-Schwucken nehmen sich daneben wie 20 “ Kinderräder aus und unsere eng anliegenden Race-Shirts sorgen auch für verwunderte Blicke… Den Rest dann da...
 
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