Verglasung von sinter-metall Bremsbelägen

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Ich hätte eine Frage an die Community betreffend der Verglasung von Bremsbelägen bei hohen Temperaturen.
Habe eine Referenzstrecke, bei der ich fix weiß, dass kein organischer Bremsbelag dies ohne Verglasung übersteht. Zumindest zeigt dies die bisherige Erfahrung. (Bremsscheibentemperaturen von 320-370°C gemessene, dies über etwa 7' hindurch, Geschwindigkeit zw. 40-55km/h permanent)
Nun habe ich heute einen sinter-metall Bremsbelag (genauer den EBC gold) dort ordentlich hergenommen/getestet und wieder in etwa die gleiche Bremsscheibentemperaturen erreicht, allerdings kann ich keine Verglasung feststellen! :confused:
Nun die Frage, ist das Verglasen des Bremsbelages nur ein "Symptom" organischer Beläge? Gibt's das bei den sinter-metall gar nicht?
Vielleicht weiß ja jemand hier bescheid...
 
http://www.the-cleg.com/Lexikon.htm#verglasendebel%E4ge

Verglasende Beläge
Die Gefahr, dass Beläge verglasen besteht besonders bei neuen Scheiben und Belägen. Solange die beiden Reibpartner noch nicht richtig aufeinander eingefahren sind, ensteht beim Bremsen übermäßig viel Wärme, ohne dass die Bremse richtig verzögert. Die große Hitze kann dazu führen, dass sich auf der Belagoberfläche eine glasharte Schicht bildet, deren Reibwert sehr niedrig liegt. D.h. die Bremse wird immer heißer, verzögert aber nicht richtig. Den Effekt des Verglasens kennen wir übrigens in erster Linie von gesinterten Belägen. Die Oberfläche der weicheren, organischen Beläge wird durch die Lochung der Bremsscheibe leichter aufgerissen, so dass sich keine geschlossene Oberfläche bilden kann (eine Ausnahme bilden organische Beläge, die durch Öl, Fett oder auch Bremsflüssigkeit verschmutz sind. Auch hier kann es zum Verglasen kommen.). Um das Verglasen zu vermeiden, müssen Bremsscheiben für gesinterte Beläge größere Durchbrüche im Bremsring haben. Genauso wichtig ist es, neue Belägen vorsichtig einzufahren. Auf den ersten 30-50 Kilometern nach dem Belagwechsel sollte man längere Abfahrten und damit Dauerbremsungen vermeiden.
 
http://www.the-cleg.com/Lexikon.htm#verglasendebel%E4ge

Verglasende Beläge
Die Gefahr, dass Beläge verglasen besteht besonders bei neuen Scheiben und Belägen. Solange die beiden Reibpartner noch nicht richtig aufeinander eingefahren sind, ensteht beim Bremsen übermäßig viel Wärme, ohne dass die Bremse richtig verzögert. Die große Hitze kann dazu führen, dass sich auf der Belagoberfläche eine glasharte Schicht bildet, deren Reibwert sehr niedrig liegt. D.h. die Bremse wird immer heißer, verzögert aber nicht richtig. Den Effekt des Verglasens kennen wir übrigens in erster Linie von gesinterten Belägen. Die Oberfläche der weicheren, organischen Beläge wird durch die Lochung der Bremsscheibe leichter aufgerissen, so dass sich keine geschlossene Oberfläche bilden kann (eine Ausnahme bilden organische Beläge, die durch Öl, Fett oder auch Bremsflüssigkeit verschmutz sind. Auch hier kann es zum Verglasen kommen.). Um das Verglasen zu vermeiden, müssen Bremsscheiben für gesinterte Beläge größere Durchbrüche im Bremsring haben. Genauso wichtig ist es, neue Belägen vorsichtig einzufahren. Auf den ersten 30-50 Kilometern nach dem Belagwechsel sollte man längere Abfahrten und damit Dauerbremsungen vermeiden.
Seltsam, bei mir it's bis dato nur bei org. Belägen auftreten, die aber allesamt schon über 500km drauf hatten.:confused:
 
Gesinterte Beläge haben den Vor- bzw. Nachteil der besseren Wärmeleitung.
Vorteilhaft ist das für die Beläge und hilft offensichtlich gegen Verglasen.
Nachteilig ist, dass sie die Bremsanlage durch verstärkte Wärmeerzeugung belasten (deswegen auch nicht für jede Bremse zu empfehlen).
 
Ich habe nicht die endlose Erfahrung in dem Bereich, aber die einzigen Beläge welche ich mit meiner Fahrweise und meinen Strecken bislang zum Verglasen gebracht habe, waren originale Hayes Sintermetall-Beläge. Swissstop und a2z verglasen bei mir unter vergleichbaren Bedingungen nicht.
 
Ich hätte eine Frage an die Community betreffend der Verglasung von Bremsbelägen bei hohen Temperaturen.
Habe eine Referenzstrecke, bei der ich fix weiß, dass kein organischer Bremsbelag dies ohne Verglasung übersteht. Zumindest zeigt dies die bisherige Erfahrung. (Bremsscheibentemperaturen von 320-370°C gemessene, dies über etwa 7' hindurch, Geschwindigkeit zw. 40-55km/h permanent)
Nun habe ich heute einen sinter-metall Bremsbelag (genauer den EBC gold) dort ordentlich hergenommen/getestet und wieder in etwa die gleiche Bremsscheibentemperaturen erreicht, allerdings kann ich keine Verglasung feststellen! :confused:
Nun die Frage, ist das Verglasen des Bremsbelages nur ein "Symptom" organischer Beläge? Gibt's das bei den sinter-metall gar nicht?
Vielleicht weiß ja jemand hier bescheid...

...es ist in der Tat eine thermische Sache, die das Verglasen an den Bremsbelägen verusacht. Insbesondere, wenn man lange Abfahrten hat, und dabei die Temperatur nicht mehr schnell genug von der Reibfläche des Bremsbelags abfließen kann. Auch verglasen Bremsbeläge im Neuzustand sehr viel schneller, da es beim Bremsen nicht gleich zur vollen Auflagefläche der Reibfläche an der Bremsscheibe kommt, und es dann zu Punkterhitzungen auf dem Belag kommt.

Man kann etwas dagegen steuern in dem man sein Bremsverhalten ändert, d. h. hart impulsbremsend fährt. Also ich mache das mit den Bremsen abwechselnd vorn, dann wieder hinten, dann beide zusammen. Hatte auch mal ein Nachlassen der Bremswirkung, und mit dieser o. g. Bremsmethode wieder die ursprüngliche Bremsleistung zurück erlangt.

Alligator Bremsbelag Hayes Hydraulik

Bei BanditBikes >Bremsbeläge bin ich auf diese Info gestoßen die sich vielversprechend und logisch anhört. Diese Bremsbeläge haben einen wäremabweisenden Zwischenbelag aus Kevlar und Kermanik. Werde mal diese Beläge für meine HAYES HFX-9 kaufen und berichten, was sich technisch anderst verhält als mit den Original Sinterbbelägen von HAYES.

Alligator Super Supreme Bremsleitung
BanditBikes >V2A Bremsleitungen Auch kann man da centimeterweise Edelstahlbremsleitungen zu einem vernünftigen Preis bekommen. 1 cm = 0,20 EUR. Gute techn. Angaben liegen dazu auch vor. Ist halt ein Schweizer ! odddrr !? ---> u. v. mehr an tollen Sachen !

Gruß Klaus
 

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...es ist in der Tat eine thermische Sache, die das Verglasen an den Bremsbelägen verusacht. Insbesondere, wenn man lange Abfahrten hat, und dabei die Temperatur nicht mehr schnell genug von der Reibfläche des Bremsbelags abfließen kann. Auch verglasen Bremsbeläge im Neuzustand sehr viel schneller, da es beim Bremsen nicht gleich zur vollen Auflagefläche der Reibfläche an der Bremsscheibe kommt, und es dann zu Punkterhitzungen auf dem Belag kommt.

Man kann etwas dagegen steuern in dem man sein Bremsverhalten ändert, d. h. hart impulsbremsend fährt. Also ich mache das mit den Bremsen abwechselnd vorn, dann wieder hinten, dann beide zusammen. Hatte auch mal ein Nachlassen der Bremswirkung, und mit dieser o. g. Bremsmethode wieder die ursprüngliche Bremsleistung zurück erlangt.

Alligator Bremsbelag Hayes Hydraulik

Bei BanditBikes >Bremsbeläge bin ich auf diese Info gestoßen die sich vielversprechend und logisch anhört. Diese Bremsbeläge haben einen wäremabweisenden Zwischenbelag aus Kevlar und Kermanik. Werde mal diese Beläge für meine HAYES HFX-9 kaufen und berichten, was sich technisch anderst verhält als mit den Original Sinterbbelägen von HAYES.

Alligator Super Supreme Bremsleitung
BanditBikes >V2A Bremsleitungen Auch kann man da centimeterweise Edelstahlbremsleitungen zu einem vernünftigen Preis bekommen. 1 cm = 0,20 EUR. Gute techn. Angaben liegen dazu auch vor. Ist halt ein Schweizer ! odddrr !? ---> u. v. mehr an tollen Sachen !

Gruß Klaus
Den Härtetest habe ich mit einem EBC Gold gemacht, am VR fahre ich den Alligator. Beides für die Louise/FR. Es hat mich auch überrascht, dass die Bremse überhaupt keine Anzeichen eines Ausfalls machte, denn die sinter-metall leiten ja die Wärme schneller in den Bremssattel und Magura warnt ja hiervor ganz besonders.
 
Mich würden Praxiserfahrungen mit dem Alligator Bremsbelag mit der wärmeabweisenden Zwischenschicht interessieren, dann wenn die Aussagen im Text stimmen, muss mehr Wärme über die Scheibe abgeführt werden, was die Temperatur am Belag beim (Dauer-) Bremsen erhöhen dürfte.
Die Super Supreme Bremsleitung von Allogator ist wirklich eine Wucht, das ist die druckstabilste Leitung, die ich kenne (Stahlflex und Kevlarflexgewebe zusammen ergeben einen spürbar besseren Druckpunkt)

Gruss
Dani
 
Mich würden Praxiserfahrungen mit dem Alligator Bremsbelag mit der wärmeabweisenden Zwischenschicht interessieren, dann wenn die Aussagen im Text stimmen, muss mehr Wärme über die Scheibe abgeführt werden, was die Temperatur am Belag beim (Dauer-) Bremsen erhöhen dürfte.
Die Super Supreme Bremsleitung von Allogator ist wirklich eine Wucht, das ist die druckstabilste Leitung, die ich kenne (Stahlflex und Kevlarflexgewebe zusammen ergeben einen spürbar besseren Druckpunkt)

Über das aufgebaute Java-Applet kann man Zoomen, und die X-und Y-Achse drehen, so daß man die Flugbahnannäherung des Asteroiden an die Erde sehr gut und eben unter verschiedenen Elevationswinkeln ansehen bzw. beobachten. Die Simulation lässt sich von einer Stunde bis gar 1 Jahr automatisch ablaufen oder Klickweise fortsetzen. Testet´s mal uas, ist hochinteressant.

Gruss
Dani

...klingt physikalisch logisch, ist aber auch ein Zusammenspiel von Reibbelag und Stahlscheibe, da evt. durch höheren Abrieb des Bremsbelags die Wärme teilweise abgeführt wird. Ich weis es nicht, ist nur so ne Theorie von mir !
Bspw. ist es heut zu Tage in der modernen Zerspanungstechnik so, daß fast alle Wärmemenge über die Spanabfuhr von technologisch ausgefeilter Zerspanungswerkzeuge, abgeleitet wird.

Hast Du diese Aligator Supreme HD-Leitungen im Einsatz ? ich kann mir gut vorstellen, daß dieser Leitungsaufbau keine Nachgiebigkeit der HD-Ölsäule mehr stattfinden läßt. Müsste also alles 1:1 am Bremskolben unten ankommen, wie es oben im Handbremskolben an Druck erzeugt wird.

Übrigens, wens interessiert, kauft gute Helme demnächst, denn am Freitag flog ein Asteroid an unserem blauen Planeten vorbei, der mit AU= 0,0018 sehr dicht war, und niemand hat uns vorher informiert. Unten habe ich für Interessenten mal die HP aufgezeigt, welche täglich aktualisiert wird, und wenn man einen Asteroidennamen hat, kann man die Flugbahn davon simulieren lassen, und sehen wie sich die AU vermindert und der Gesteinsbrocken sich auf Kollisionskurs befindet. Ich habe mich schon immer als Jungendlicher dafür interssiert, und heute flamme ich wieder dafür auf. Das Weltall ist voller Tücken und geheimnissvoller Botschaften, nur treffen sollten sie uns nicht !
Dagegen werden plötzlich unsere MTB Probleme klein wie eine Stecknadel und völlig unbedeutend !

Gruß Klaus
 
Mich würden Praxiserfahrungen mit dem Alligator Bremsbelag mit der wärmeabweisenden Zwischenschicht interessieren, dann wenn die Aussagen im Text stimmen, muss mehr Wärme über die Scheibe abgeführt werden, was die Temperatur am Belag beim (Dauer-) Bremsen erhöhen dürfte.
Die Super Supreme Bremsleitung von Allogator ist wirklich eine Wucht, das ist die druckstabilste Leitung, die ich kenne (Stahlflex und Kevlarflexgewebe zusammen ergeben einen spürbar besseren Druckpunkt)

Gruss
Dani
Meinst du den sinter-metall Belag oder den organischen von Alligator.

Den sinter habe ich am VR und noch nicht so extrem hergenommen - ok, die Scheibe hat einen etwas bronzenen Teint, aber das war's. Keine echte Hitze, da meine ich schon >300°C
 
Den haben sie mir an der Eurobike letztes Jahr gezeigt, keine Ahnung, wieso er nicht im Katalog ist, wahrscheinlich war er beim Druck noch nicht serienreif...

Gruss
Dani
 
Mit oder ohne Keramik Zwischenschicht? :confused:
Da fällt mir grad ein, die Sinter-metall Beläge von Alligator habe eine Zusatzbezeichnung "Ceramic". Was hat denn das in diesem Zusammenhang zu tun? (siehe foto anbei)
Dass der Belag besser isoliert und die Wärme nicht so rasch an den Bremssattel übergibt?
Dass der Belag dadurch härter wird?
 

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Da fällt mir grad ein, die Sinter-metall Beläge von Alligator habe eine Zusatzbezeichnung "Ceramic". Was hat denn das in diesem Zusammenhang zu tun? (siehe foto anbei)
Dass der Belag besser isoliert und die Wärme nicht so rasch an den Bremssattel übergibt?
Dass der Belag dadurch härter wird?

...keramische Werkstoffe sind:
a) Hochtemperaturfestigkeit
b) Temperatur Wechselbeständigkeit, haben eine gute
c) Wärmeisolation und Wärmeleitfähigkeit, und sind sehr
d) (Warm) Formbeständigkeit

Alles in allem genau der Werkstoff, den man für solche Zwecke nimmt.

Gruß Klaus
 
...keramische Werkstoffe sind:
a) Hochtemperaturfestigkeit
b) Temperatur Wechselbeständigkeit, haben eine gute
c) Wärmeisolation und Wärmeleitfähigkeit, und sind sehr
d) (Warm) Formbeständigkeit

Alles in allem genau der Werkstoff, den man für solche Zwecke nimmt.

Gruß Klaus
Nun gut, warum leitet der Ceramic-Sinter-Metall Belag dann die Hitze schneller in den bremssattel, als ein organischer belag. Zumindest wird das immer so transportiert? :confused:
Deine Ausführungen zeigen genau das Gegenteil!

Beim Alligator steht drauf, temperaturresistent bis 650°C.
Formbeständigkeit: kann ich erst nach der Hitzezufuhr durch Ausbauen überprüfen - der EBC Gold war ok.

Wenn der Werkstoff so gut ist, warum gibt es dann kaum Sintermetall Beläge fürs MTB am Markt? Ich meine, die Vorteile (geringer Verschleiß, mMn ausreichende Bremskraft) sind doch schon recht starke Argumente.
 
Bremsen bedeutet zunächst nichts anderes, als dass die kinetische Energie (Bewegungsenergie) von Fahrer und Bike an der Bremsscheibe über Reibung in Wärme umgewandelt wird. Zwischen Belag und Scheibe können dabei Temperaturen von über 500° Celsius auftreten. Wärme entsteht also auf jeden Fall. Die Wärme darf aber weder Scheibe oder Belag überhitzen, noch den Bremssattel mit der darin befindlichen Bremsflüssigkeit und den Kolbendichtungen zu stark erwärmen. Werden Scheibe und Belag zu heiß, dann kann die Bremswirkung stark nachlassen, überhitzt der Bremssattel, können sich Dampfblasen in der Bremsflüssigkeit bilden (Druckpunktverlust!) bzw. die Gummidichtungen spröde werden. Um die otimale Funktion der Bremsanlage zu gewährleisten, muss die Wärmeenergie von der Reibstelle am Belag gezielt abgeführt und so verteilt werden, dass in keinem Bauteil die zulässigen Temperaturen überschritten werden. Der größte Anteil der Wärme wird naturgemäß über die Bremsscheibe abgeführt. Je größer und massiver die Scheibe ist, desto höher liegt ihre Wärmekapazität - sie nimmt also mehr Wärmenergie auf, bevor sie eine bestimmte Temperatur erreicht.
Die Montag einer größeren Scheibe löst also meist schon das Problem mit dem Überhitzen.
Entscheidend ist dabei übrigens nur der Bremsring selber. Der bei Bremsscheiben am Fahrrad eingesetze Stahl ist ein relativ schlechter Wärmeleiter, so dass sich die Wärme nicht über die gesamte Scheibe verteilt. Die Speichen (Arme) der Bremsscheibe erwärmen sich beim Bremsen nur wenig.
(die Ausname bilden da Floating Discs mit Alu Spider oder die Magura Disc, da Alu ein hervorragender Wärmeleiter ist.)
Die Scheibe wird von der vorbeiströmenden Umgebungsluft ständig gekühlt. Ohne diesen Luftstrom überhitzt jede Scheibenbremse in kürzester Zeit. Je höher die Lufttemperatur, desto geringer fällt die Kühlung aus und desto größer wird die Gefahr, dass eine kritische Scheibentemperatur überschritten wird. Wieviel Wärme am Belag ensteht und über die Scheibe aufgenommen wird, hängt stark von der Belagmischung ab. Gesinterte Beläge erzeugen beim gleichen Bremsvorgang auf der Scheibe mehr Wärme als organische.

Organische Beläge heißen so, weil sie in erster Linie aus verschiedenen Kohlenwasserstoffverbindungen, also Produkten der organischen Chemie bestehen. Die Grundmasse (auch Matrix) aus Kunstharzen, hält sozusagen den ganzen Belag zusammenhält. Fasern in der Matrix geben dem Belag mechanische Festigkeit. Über verschiedenste Füllstoffe (auch Metalle) werden Gebrauchseigenschaften wie z.B. der Reibwert bestimmt. In einem organischen Belag können bis zu 25 verscheidene Werkstoffe zum Einsatz kommen. Sinterbeläge heißen nach ihrem Herstellungsverfahren. Beim Sintern werden verschiedene Werkstoffe (meist Metalle oder Keramik) in Pulverform unter hohem Druck und hoher Temperatur miteinander verbunden - es entsteht ein metallähnlicher Werkstoff. Gesinterte Beläge sind im Allgemeinen härter und verschleißfester als organische Beläge und funktionieren auch bei sehr hohen Temperaturen noch problemlos (sehr geringe Anfälligkeit für Fading). Gesinterte Beläge neigen aber stärker zum Quietschen, belasten die Bremsanlage durch verstärkte Wärmeerzeugung (deswegen auch nicht für jede Bremse zu empfehlen) und sind in der Produktion teurer als organische Beläge. Um optimal zu funktionieren, müssen die Scheiben übrigens auf den Belag abgestimmt sein. Als Faustregel gilt: Scheiben mit wenigen, kleinen Löchern auf der Bremsfläche eignen sich für die weicheren, organischen Beläge, Scheiben mit großen Öffnungen auf der Bremsfläche passen besser zu den harten Sinterbelägen.
 
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