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Das Trek ist aus meiner Sicht das hochwertigste der aufgezählten Bikes. Trek ordnet es mit einem Federweg von 160/150mm, einem Lenkwinkel von 66.1° und einem Gewicht von über 14.6kg zwar als All Mountain ein, sie könnten es aus meiner Sicht aber genauso als Enduro vermarkten. Wäre das Streckenprofil vorwiegend abfahrtslastig, wäre das Trek mein Favorit. So sehe ich trotz eines modernen Rahmens (schon mit Boost) und eines relativ steilen effektiven Sitzwinkels eher wenig Spaß im Anstieg.Welches Bike wäre denn von den bereits genannten, nun für meinen Einsatzzweck am besten geeignet? Also Focus Vice 2018 // Focus Jam ELite 29 // Ghost KATO FS 5.7 AL // TREK REMEDY 7 2018
Auf den ersten Blick liegen Focus Vice, Focus Jam 29 und Ghost Kato von den Federwegen so dicht beieinander (Focus Vice 130/120mm, Focus Jam 130/130mm, Karo 130/130mm), dass man ähnlich ausgerichtete Bikes vermuten würde. Bei näherer Betrachtung werden die Unterschiede deutlicher.
Das Ghost hat von den dreien den ältesten Rahmen (noch kein Boost), aber am besten dürfte der Lenkwinkel die unterschiedliche Zielsetzung illustrieren. Das Ghost zeigt mit seinem relativ steilen Lenkwinkel von 69° deutlich, dass es eher auf Anstiege als auf Abfahrten ausgerichtet ist (einen Lenkwinkel von 69.5° findet man z.B. auch bei einer Reihe von XC und Marathon Bikes). Die Wahl einer Fox 32 Float bestätigt diese Einschätzung. Sie ist eine angenehm feinfühlige Gabel, die man oft an guten XC Bikes findet, aber nicht die Gabel, die man erwarten würde, wenn auch Sprünge auf dem Programm stehen. Dafür wäre eher eine Fox 34 geeignet. Der Verzicht auf eine Variostütze passt da nur ins Bild. Bei dieser Auslegung verwundert aus meiner Sicht aber, dass es als 27.5'er aufläuft, für die gewählte Richtung hätte ich es als 29'er stimmiger gefunden.
Das Focus Jam Elite 29 ist mit einem Lenkwinkel von 67.8° schon etwas entspannter unterwegs, die Fox 34 und Variostütze signalisieren, dass es auch mal etwas härter werden darf. Die 29'er sollten beim "Strecke machen" auf mittlerem Terrain helfen und es auch als Trail- / Tourenbike recht tauglich machen. Auf der anderen Seite ist es einiges leichter als das Trek Remedy und deutlich tourentauglicher. Für mich ein gut umgesetztes Kompromissbike, das für einen Freizeitfahrer möglich viel richtig machen will ohne sich größere Blößen zu geben. Dazu passt ein aufgeräumtes, modernes Erscheinungsbild mit innen verlegten Zügen.
Das Focus Vice ist für mich das ehrlichste Bike in der Gruppe. Es gibt nicht vor, etwas anderes zu sein als ein günstiges, robustes Spaßbike. Der Lenkwinkel von 67° ist flacher als beim Jam, die Federung tut was sie soll, ohne gleich ein stundenlanges Handbuchstudium zur Erkundung der Einstellmöglichkeiten vorauszusetzen, eine Variostütze ist dabei, und die 27.5'er Laufräder erhöhen die Wendigkeit auf dem Trail, auch wenn es etwas zu Lasten der Überrollfähigkeit geht. Die Züge sind aussen verlegt, etwas weniger elegant, aber man kommt an alles gut ran und die bei einem Fully erforderlichen Wartungsmaßnahmen lassen sich gut selber machen. Das Gewicht sollte auf einer Stufe mit dem Jam sein, wobei sich ggf. mit einem leichteren Satz Räder noch etwas rausholen lassen dürfte. Das Vice hat hier im Forum einen Thread mit einer Gruppe recht angetaner Besitzer, die sich über Eigenschaften und Modifikationen austauschen, evtl. lohnt da ein Blick um zu sehen, wie vielseitig das Bike eingesetzt werden kann. Das 2017'er kam z.B. mit einer RockShox Sektor Silver RL Gabel, die sich relativ leicht auf 150mm traveln ließ, was dem Bike noch einige zusätzliche Reserven bergab verliehen hat.
Für Dein Streckenprofil würde ich vermuten, dass das Trek auf Touren mehr Einschränkungen als Nutzen mit sich bringt, das Ghost umgekehrt zu wenig Reserven, wenn es härter wird. Zwischen den beiden Focus Modellen ist das Jam wahrscheinlich das objektiv in vielen Belangen bessere Bike, ich persönlich würde aber zum Vice neigen. Mir gefällt einfach, dass es nicht versucht etwas darzustellen, was es nicht ist. Es soll Spaß machen, und es wurde mit dem Nötigsten versehen, um genau das zu tun.
Abschließend muss ich trotzdem nochmal hierauf zu Sprechen kommen:
Das ist dann aber eine Einschränkung des Arbeitgebers, oder? Mein Dienstrad hat deutschlandweit über 2000 teilnehmende Händler.Also habe nochmal nachgesehen - das ganze geht über https://www.mein-dienstrad.de
Man ist aber an 3 Händler gebunden. 2 von diesen führen gar keine MTBs und eben Lucky.
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