Bremsscheiben Singen / Resonanz beim seichten Bremsen / kein Quietschen

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Servus,

ich fahre eine Cura2 mit 180/180 an einem Rose Ground Control 3 mit Pike Select+ Gabel und DT Swiss XM1700 Felgen.

Vorne hatte/habe ich immer wieder Probleme mit Rubbeln beim Bremsen kurz vor dem Stillstand, also habe ich die Monolitic gegen Dächle HD getauscht und Trickstuff Standard Beläge verwendet. Rubbeln war weg, aber die Beläge haben aus irgendeinen Grund irgendwann zum leichten Verglasen angefangen und wieder minimalst gerubbelt. Kurz übers Schmirgelpapier, wieder ruhig. Das passierte immer wieder mal abwechselnd hinten oder vorne. Nicht dramatisch, hat mich aber genervt. Im Gegensatz zu den Monolitic mit Standard Formula Belägen, lag hier das Rubbeln eindeutig an der seichten Verglasung.

Aus dem Spieltrieb und Forschungsdrang habe ich mal Galfer Advanced / rot drauf. Rubbeln nicht mehr, dafür ein Singen/Tinnitus Klirren bei seichter Bremsung. Also kein Quietschen, sondern so ein Resonanzgraffl. Wahrscheinlich jetzt erst richtig wahrnehmbar wegen der semi-metallischen Belagsmischung. Metall auf Metall und so. Eingefahren wurde richtig und Power ist voll da, kein Bremsenquietschen oder -rubbeln.

Zum Test habe dann gestern wieder die Monolitic drauf. Singen beim seichten Bremsen so gut wie weg. Kaum mehr wahrnehmbar und nicht immer da und x-mal leiser. Ergo... da schaukelt sich generell eine Frequenz bei mir auf und überträgt sich. Am Reifenprofil liegt es nicht. Hab vor kurzem auch die Reifenkombi unabhängig davon gewechselt. Tritt sowohl auf Asphalt als auch auf Waldboden auf.

Diese Töne sind ja immer so ne Krux aus der Kombi von allen. Also Bremse/Gabel/Felgen/Speichen/Rahmen usw. Lotterie quasi.

Aus Interesse, bevor ich wegen dem Forschungsdrang noch mehr Geld verbrenne, was könnte man angehen bzw. wie sind hier die Erfahrungen von anderen?

-> Von 180 auf 203mm gehen? Quasi Änderung in der rotierenden Masse und den notwendigen PM7 +23mm Adapter?
-> Zweiteilige Scheibe verwenden, wo durch die Frequenz eventuell gebrochen wird?
-> Vorne von Cura2 auf Cura4 gehen, zwecks Bremsbelag-Auflagefläche?
 
Vorne hatte/habe ich immer wieder Probleme mit Rubbeln beim Bremsen kurz vor dem Stillstand, also habe ich die Monolitic gegen Dächle HD getauscht und Trickstuff Standard Beläge verwendet. Rubbeln war weg, aber die Beläge haben aus irgendeinen Grund irgendwann zum leichten Verglasen angefangen und wieder minimalst gerubbelt.
die Monolitic hat eher wenig Schlitze/Löcher und die TS Standard haben sehr wenig Abnutzung (eher hart und viel Metallanteil) , das kann dann schon sein dass der Belag dadurch zu wenig griffig bleibt

die TS HD ist eine gute Scheibe vom Reibring her gesehen, sie neigt aber häufig zum schwingen, die Reibringaufhängung ist weniger stabil und hat wenig Stege (hab da eigene Messungen gemacht) ab 203er klingelt sie auch tlw. mehr (je nach Reifen)

wenn es nur bei leichten Bremsungen ist dann ev. mal prüfen ob die Scheibe ev. in eine Richtung gedrückt wird wenn man im Stand bremst, die Scheibe sollte sich nicht bewegen und die Kolben sollten synchron an der Scheibe ankommen

ansonsten sind solche Probleme oft schwierig zu beseitigen

leichtes hochfrequentes Schleifquietschen kann man mit hitzefesten Industrieklebegummi vermindern
(mit Abstand zum Reibring innen an den Steg kleben)
Link zum Mopedforum (mit Video)

bei andere Schwingungen (klingeln) kann ein Streifen mit Klebeantidröhnmatten an den Stegen helfen
aber mind. 3cm Abstand zum Reibring (das Zeug schmilzt schnell)


oder halt mal dickere steifere Scheiben testen (TRP R1, BrakeStuff usw.)

Lg Tirolbiker63
 
Daher meine Theorie mit einer zweiteiligen Scheibe. ZB galfer floating wave. Könnte ja die Resonanz brechen, oder?

Muss später mal zum Test Slapper Tape an ein Steg kleben und diese Szenario mal zu reproduzieren.

Die TS Standard war nie auf den Monolitic drauf. Ich Depp hab natürlich 2 Faktoren gleichzeitig damals getauscht ;) Bin nur immer noch von deiner Aussage bezüglich Metall im Belag erstaunt. Laut Trickstuff sind alle Beläge rein organisch. Bin aber da nicht so vertraut ab wie viel Prozent man von semimstall spricht und wann nicht. (Funfact: um ein Tshirt als 100% Baumwolle betiteln und ettiketieren zu dürfen, reicht ein Anteil von minimum 50% Baumwolle)
 
Bin nur immer noch von deiner Aussage bezüglich Metall im Belag erstaunt. Laut Trickstuff sind alle Beläge rein organisch.
die braucht man nur genauer ansehen, da ist relativ viel Metall dabei (wie bei den meisten anderen Belägen auch) rein organisch ist eher der TS Power, den reibt es aber auch relativ schnell weg

der TS Standard hält dagegen sehr lange (was auch gegen rein organisch spricht)

Lg Tirolbiker63
 
Ich hatte ein ähnliches Problem.
Auch Cura 2 mit den Monolytic Scheiben.
Bin dann auf die Trickstuff HD gegangen, das hat einfach nur gerubbelt. Mit den org. Formular Belägen.

Die Trickstuff Beläge egal ob Standard oder Power, die waren immer Abteilung Alpenhorn.

Nun auf dem einen Rad
Monolytic mit den grünen Sinter.se Belägen (sind organisch)
Geile Kombi und quasi lautlos.

Am anderen Rad SRAM HS2 mit org. Formula Belägen.
Nicht ganz so leise wie mit den Sinter.se aber gut.

Ich hatte auch die Breakstuff Spider getestet, die sind auch ruhig, verziehen sich bei mir aber immer wieder.

Zum testen wären die für kleines zu haben.

Ich bin echt Fan von den sinter.se Belägen geworden.
 
oder halt mal dickere steifere Scheiben testen (TRP R1, BrakeStuff usw.)
Mal eine generelle Idee für Deine Tests von Scheiben und vor allem deren Lochmuster:
Verursacht die Bremse in ihrer Standardzusammenstellung (Scheibe, Zange, Beläge) schwankende Bremskraft über eine Umdrehung (erzeugt eben vom Loch- und Stegemuster)?
Diese niedrige Frequenz trifft irgendwann eine niedrige Resonanzfrequenz der Gabel. Das dürfte eine Form von Rubbeln/Gurgeln sein. Ich hatte bei Magura immer den Eindruck, dass genau das passiert, aber alle Anfragen an Magura auf z.B. Messen waren natürlich ohne Erfolg.
 
Mal eine generelle Idee für Deine Tests von Scheiben und vor allem deren Lochmuster:
Verursacht die Bremse in ihrer Standardzusammenstellung (Scheibe, Zange, Beläge) schwankende Bremskraft über eine Umdrehung (erzeugt eben vom Loch- und Stegemuster)?
Diese niedrige Frequenz trifft irgendwann eine niedrige Resonanzfrequenz der Gabel. Das dürfte eine Form von Rubbeln/Gurgeln sein. Ich hatte bei Magura immer den Eindruck, dass genau das passiert, aber alle Anfragen an Magura auf z.B. Messen waren natürlich ohne Erfolg.
messtechnisch kann ich da nichts prüfen, die Messungen sind da zu wenig sensibel

ich bin mir aber sicher dass das Scheibendesign und die Verarbeitung eine grosse Rolle spielen
am alten Trek hatte ich immer mit den Shimanoscheiben Probleme mit rattern bei bestimmter Bremskraft,
nach umstellen auf TS HD oder anderen plan geschliffenen Testscheiben mit ruhigeren gleichmässigen Lochmuster war das dann sofort weg

die Shimanoscheiben haben ein unruhiges Lochmuster und noch dazu auf einer Seite Stanzmulden und auf der anderen Seite Stanzgrate, eine Dickengenauigkeit ist dadurch gar nicht exakt messbar, so etwas kann dann schon sehr zum Rubbeln neigen

zuletzt hatte ich eine schlecht plan geschliffene neue Lewis Scheibe mit einer Dickenabweichung von 0,04mm, das hat die Gabel meines Levos enorm zum Schwingen gebracht (die Scheibe konnte ich aber zurück geben) diese Abweichungen führen zu einer schwankender Bremsstärke (pulsieren) da die Kolben nach hinten gegen den aufgebauten Systemdruck nur träge nach geben, bei stärkeren Abweichungen bilden sich sogar am Reibring unterschiedliche Anlassfarben oder dunkle Belagablagerungen (die dickste Stelle wird deutlich wärmer) eine gut plan geschliffene Scheibe sollte nicht über 0,01mm abweichen (besser 0,005mm)

die Magurascheiben sind häufig vom Design sehr unruhig, zuerst ein sehr schmaler Reibring ohne Vertiefungen wo der Belag nur wenig Kontakt hat (der Belag ist deutlich breiter an diesem Bereich) und dann ein breiter Bereich mit mehreren groben Löchern wo der Belag gut hinein kippen kann und der Belag auch vollflächig auf liegt, das finde ich schon eher ungünstig, nebenbei schleift man viel an den Stegansätzen und diese Scheiben zeigen sehr schnell Farbe an

ev. könnten ungleichmässige Wellenformen auch dazu beitragen dass sich Schwingungen oder Vibrationen bilden

die MDR-P ist da zumindest besser, der Reibring ist sogar überbreit und die grobe Lochmusterung ist aggressiv aber relativ gleichmässig, bei starker Belastung zeigt die MDR-P an den Innenzinken aber auch deutlich Farbe, bei den schwimmenden Verbindungsstellen ist sie deutlich kühler

Lg Tirolbiker63

blau wenig Auflage weniger Grip, rot breite Auflage hoher Grip (Belag kann in die Löcher hinein kanten)

1713083597211.png

links unruhiges Design (Shimano), MDR-P mit etwas ungleicher Wärmeverteilung (Scheibe eher aggressiv), rechts ruhiges Design mit optimaler Wärmeabgabe (wenig aggressiv)
IMG_20240414_103859_edit_131715846536150.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
So, gerade von einer 20km kurzen Strecke über Sand/Kies/Waldautobahn. Einfach so zum auspowern.

Die Galfer Red machen auf der Monolitic vorne auch das Singen beim seichten Bremsen. Die Scheibe läuft absolut mittig und wird nicht zur Seite gedrückt. Ein Stück Slappertape auf die Stege hat auch nichts gebracht. Es ist aber geringer, wie mit den Dächle HD und das "Anpressfenster" dafür ist wesentlich geringer.

Hinten dann wieder der Rotz mit Rubbeln, warum ich die Monolitic erst runtergeworfen hatte. Daheim dann kurz mit Wasser abgespritzt, trocken gebremst, rubbeln weg vorerst.

Ich bin also immer noch nicht weiter. Bin jetzt am überlegen noch die Galfer Wave zu probieren über den Gebrauchtmarkt vom Neurad.

Von dem Jealous Hybrid meiner Frau, welche zeitgliech auf den Hof gerollt kam und ihren MDR-C + P8 Belägen brauch ich nicht reden. Die Hört man schon von weiten. Gurgel Gurgel Gurgel.

Ich bau jetzt dann alles auf Standard XT Bremse um. Da war immer Ruhe ^^
 
Ich ab jetzt zu den Galfer rot mal die Fixed Wave in 2mm montiert. Kein Gesinge. Stille.
Wird am offenen Käsereibe-Design liegen. Das macht auch so angenehmes Schnurren beim starken Bremsen. Gefällt mir.
 
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