Kontroversen im XC-Weltcup: War die Strecke in Crans-Montana zu gefährlich?

Kontroversen im XC-Weltcup: War die Strecke in Crans-Montana zu gefährlich?

Es war ein spektakuläres erstes Weltcupwochenende in Crans-Montana – aber auch eines, über das die MTB-Szene wohl noch einige Zeit diskutieren dürfte. Wir versuchen die Ereignisse und alle Diskussionen rund um die Strecke und Bedingungen vor Ort einzuordnen - inklusive verschiedenster Meinungen aus dem Fahrerfeld.

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Kontroversen im XC-Weltcup: War die Strecke in Crans-Montana zu gefährlich?
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Guest123

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Auch unser Sport gehört leider zum "Brot und Spiele"-Programm. Auf Kosten der Gesundheit der Sportler. Warner Bros. hat sich dahingehend in typisch kapitalistischen Manier schuldig gemacht und die Zuschauer unterstützen dieses Showbusiness mit ihren Abos.
 
Auch unser Sport gehört leider zum "Brot und Spiele"-Programm. Auf Kosten der Gesundheit der Sportler. Warner Bros. hat sich dahingehend in typisch kapitalistischen Manier schuldig gemacht und die Zuschauer unterstützen dieses Showbusiness mit ihren Abos.

Als Abonnent von Discovery+ habe ich jetzt also auch eine (Teil)Schuld an Maximilian Brandl´s gebrochenem Kiefer?

2016 (!) habe ich am Streckenrand der WM in Nove Mesto gestanden, als das hier passierte:

48190445xm.jpg


Da gab´s noch gar kein Discovery+, sondern Red Bull TV.

Aber zugegeben: dass der technische Delegierte abgeschafft worden ist hat ein Geschmäckle!
 
Zuletzt bearbeitet:
Frag mich echt ab wann dann der XC WC auf den Enduro Strecken, die Enduro Rennen auf den DH Strecken und DH auf Fest Series Strecken statt finden.
Immer weiter, höher und extremer muss irgend wann einfach mit entweder Fahrern im Rollstuhl oder im Sarg enden. Und was haben wir davon dann?
Dass dann noch die Leute, die die Strecken abnehmen abgeschafft werden und einfach während dem Training die Strecke umgebaut wird spricht bände.
 
Immer weiter, höher und extremer
Ja, das Level steigt. Internetfame macht auch vor Amateuren nicht halt, da wird sich an Pros orientiert, und dann genauso "gesendet". geht halt auch mal hart daneben, nur das der Pro eine sehr gute Versorgung erhält, wo sich der Amateur mit der Krankenkasse streitet.
 
Vielen Dank für diese Zusammenfassung und die Meinungen. Für mich klingt es so, als ob der technische Delegierte dringend wieder installiert werden muss. Wenn dann die Sturzzonen wieder sinnvoll in das Streckendesign integriert werden, war es ein erfolgreiches learning, auch wenn es leider auf Kosten von teils harten Stürzen war. Gutes Besserung!
 
Der MTB Sport wird einfach "Downhillisiert". Es wird suggeriert, dass ein MTB nur noch in Bikeparks und auf WC Strecken bewegt wird - höher (eigentlich tiefer), schneller, krasser. Das Naturerlebnis, dass Kondition und Koordination schult, scheint die Zielgruppe nicht mehr zu interessieren. Entsprechend hat auch das Angebot der Fahrräder entwickelt: Nur noch abfahrtsorientierte Geometrien mit 450mm Stummelsitzrohren in XL- Rahmen, damit man 200mm Variostützen auf Forstwegen umherfahren kann.
 
Der MTB Sport wird einfach "Downhillisiert". Es wird suggeriert, dass ein MTB nur noch in Bikeparks und auf WC Strecken bewegt wird - höher (eigentlich tiefer), schneller, krasser. Das Naturerlebnis, dass Kondition und Koordination schult, scheint die Zielgruppe nicht mehr zu interessieren. Entsprechend hat auch das Angebot der Fahrräder entwickelt: Nur noch abfahrtsorientierte Geometrien mit 450mm Stummelsitzrohren in XL- Rahmen, damit man 200mm Variostützen auf Forstwegen umherfahren kann.
Ja korrekt! Warum sollte es ansonsten statt Cross Country nun eine Down Country - Rahmengeometrie geben und der Federweg auf 120mm hochgeschraubt werden? ...Dropper Post ist zu 99% im Fahrerfeld (ein Muss)!
Das ist alles nur dem Rennsport geschuldet, weil die "weltbesten" Fahrer ansonsten gar nicht "richtig" oder "schnell" runterkommen würden. Vom "Hochfahren" spricht ja eigentlich kaum mehr jemand. Dass aber die 99% der in dieser Kategorie gekauften Bikes dann von "Normalos" gefahren werden ist lustig, weil diese Bikes dann auf Waldautobahnen mehrheitlich bewegt werden. So habe ich halt mehrere Bikes Zuhause und fahre in meinem normalen Umfeld ein Hardtail ohne absenkbare Sattelstütze und wenn es etwas rupiger wird habe ich noch ein Trailbike. :ka:
 
Der MTB Sport wird einfach "Downhillisiert". Es wird suggeriert, dass ein MTB nur noch in Bikeparks und auf WC Strecken bewegt wird - höher (eigentlich tiefer), schneller, krasser. Das Naturerlebnis, dass Kondition und Koordination schult, scheint die Zielgruppe nicht mehr zu interessieren. Entsprechend hat auch das Angebot der Fahrräder entwickelt: Nur noch abfahrtsorientierte Geometrien mit 450mm Stummelsitzrohren in XL- Rahmen, damit man 200mm Variostützen auf Forstwegen umherfahren kann.
Naja, der Trend zu immer anspruchsvolleren Strecken wird von den Fahrern im Allgemeinen unterstützt. Die wollen sicher keine Rennen auf Schotter- und Brechsandpisten, die im Sprint aus einer großen Gruppe entschieden wird. Das wollen sicher auch die wenigsten Zuschauer sehen, ohne gleich gefährliches Spektakel zu fordern.
Der technische Level bei den Fahrern ist mittlerweile eben so hoch, dass diese Art von "Hindernissen" notwendig ist um eine gewisse Selektion herbeizuführen. Dass diese sicher gestaltet sein müssen, steht außer Frage. Und genau hier liegt eben das Problem. Die Strecke mit den felsigen Streckenbegrenzungen wäre schon im Trockenen gefährlich. Was bei Nässe passiert sollte klar gewesen sein, vor allem in Verbindung mit dem matschigen Waldboden auf der restlichen Strecke. Dasselbe bei der Timber Section: sah super aus, aber jeder weiß, wie Schei$$e nasses Holz ist. Das müssen sich alle Verantwortlichen definitiv ankreiden lassen.
Trotz Allem - die Fahrer hatten die Möglichkeit, sich darauf einzustellen (und haben oft trotzdem die gefährlichere Linie gewählt). Stürze hätte es in ähnlicher Zahl vermutlich auch bei jedem anderen Rennen unter ähnlichen Wetterbedingungen gegeben. Die Anzahl der DNFs war jetzt auch nicht außergewöhnlich hoch, auch wenn natürlich jeder Verletzte einer zu viel ist.
 
Ja korrekt! Warum sollte es ansonsten statt Cross Country nun eine Down Country - Rahmengeometrie geben und der Federweg auf 120mm hochgeschraubt werden? ...Dropper Post ist zu 99% im Fahrerfeld (ein Muss)!
Das ist alles nur dem Rennsport geschuldet, weil die "weltbesten" Fahrer ansonsten gar nicht "richtig" oder "schnell" runterkommen würden. Vom "Hochfahren" spricht ja eigentlich kaum mehr jemand. Dass aber die 99% der in dieser Kategorie gekauften Bikes dann von "Normalos" gefahren werden ist lustig, weil diese Bikes dann auf Waldautobahnen mehrheitlich bewegt werden. So habe ich halt mehrere Bikes Zuhause und fahre in meinem normalen Umfeld ein Hardtail ohne absenkbare Sattelstütze und wenn es etwas rupiger wird habe ich noch ein Trailbike. :ka:
Downhillisiert? Das finde ich absolut nicht. Gerade XC ist ja ein wunderbares hoch und runter Format; Marathon halt mehr hoch, Enduro deutlich mehr runter.
Man hat heute bei gleichem Gewicht +-10kg halt Räder mit 2,4er Schlappen, 120mm, Scheibe, Dropper und 74mm Lenker. 2000 hat mein XC Fully exakt das gleiche gewogen mit 80mm, Felgenbremsen und ner Gabel, die weich wie Butter war. Dropper natürlich nicht und Winkel von 70 Grad aufwärts.
Und ich bin 20 Jahre älter, fahre seit Jahren XC und finde es eigentlich deutlich "verzeihender" (das Material). Als Mountainbiker für mich das mit Abstand spaßigste Format und anspruchsvolle Strecken finde ich Klasse (bin aber mit 50 noch eher jung, wird sich mit 70 sicher ändern :bier:
Das man auf ner Waldautobahn sowas nicht braucht ist eh klar, es stört aber auch nicht mit nem XC Fully da rumzueiern. Hardtails gibt es dank der Kräbbelbikes immer weniger, schade eigentlich.

Glaube Ronja Eibl und Julian haben es perfekt zusammengefasst, Strecke (sehr) anspruchsvoll; Auslauf und Streckenabtrennungen eine Katastrophe. Dass die Strecke im Training noch geändert wurde ist ne Frechheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Abonnent von Discovery+ habe ich jetzt also auch eine (Teil)Schuld an Maximilian Brandl´s gebrochenem Kiefer?

2016 (!) habe ich am Streckenrand der WM in Nove Mesto gestanden, als das hier passierte:

48190445xm.jpg


Da gab´s noch gar kein Discovery+, sondern Red Bull TV.

Aber zugegeben: dass der technische Delegierte abgeschafft worden ist hat ein Geschmäckle!
Red Bull bedient noch sensationsgieriger extreme Actionbilder und-Filme.
Weiss man und ist jedem selber überlassen das zu konsumieren.
Auch klar ist dass solche Action massig Zuschauer anzieht. Ob MTB, ob F1, ob Ski Alpin usw.
Schon im alten Rom wurden die Massen durch Spektakel befriedigt. Nichts neues also.
 
Red Bull bedient noch sensationsgieriger extreme Actionbilder und-Filme.
Weiss man und ist jedem selber überlassen das zu konsumieren.
Auch klar ist dass solche Action massig Zuschauer anzieht. Ob MTB, ob F1, ob Ski Alpin usw.
Schon im alten Rom wurden die Massen durch Spektakel befriedigt. Nichts neues also.
wobei in Rom gegebenfalls ein bisschen weniger "Freiwilligkeit" bei den Spektaklern zu vermuten wäre. Zumindest, wenn man Asterix glaubt
 
Ich kann die FahrerInnen nur bewundern, mit welchen XC Reifchen die sich bei Matsch in die Stein- und Wurzelfelder stürzen. Bei solchen Bedingungen hätte ich mindestens vorne eher einen Enduro-Reifen mit sehr weicher Gummimischung gewählt. Klar frisst der Körner bergauf, aber man spart sich den einen oder anderen Sturz und holt so wieder Zeit rein.
 
Ich kann die FahrerInnen nur bewundern, mit welchen XC Reifchen die sich bei Matsch in die Stein- und Wurzelfelder stürzen. Bei solchen Bedingungen hätte ich mindestens vorne eher einen Enduro-Reifen mit sehr weicher Gummimischung gewählt. Klar frisst der Körner bergauf, aber man spart sich den einen oder anderen Sturz und holt so wieder Zeit rein.
ist im Rahmen "Gewohnheitssache", überspitzt formuliert, wenn Man(n) bei Nässe nicht fahren kann und ein Assegai Double Down Maxxgripp oder was auch immer das für einen übernimmt, ist das natürlich schwer vorzustellen. Wir sehen das bei unseren jungen XClern, wenn du nur so ein Material gewohnt bist, dann funzt das auch nass durchaus flott. Bin auch lange gerade im Gatsch nur das Enduro gefahren, seitdem ich ein Winter-XC-Fully hab, steht das fast nur noch in der Ecke und viel langsamer ists auch nicht runter. Hoch dafür macht so ein Enduroschlappen halt null Spaß. Und das meine ich mit Gewöhnung, wenn man immer mit dem "leichten Krempel" rumfährt, dann ist das das normal.
Und die Damen und Herren haben teilweise auch softe Prototypen von XC Reifen; wiegen kaum was (dh 1 bar Druck möglich) und gerne auch mit Inserts.
 
Der MTB Sport wird einfach "Downhillisiert". Es wird suggeriert, dass ein MTB nur noch in Bikeparks und auf WC Strecken bewegt wird - höher (eigentlich tiefer), schneller, krasser. Das Naturerlebnis, dass Kondition und Koordination schult, scheint die Zielgruppe nicht mehr zu interessieren. Entsprechend hat auch das Angebot der Fahrräder entwickelt: Nur noch abfahrtsorientierte Geometrien mit 450mm Stummelsitzrohren in XL- Rahmen, damit man 200mm Variostützen auf Forstwegen umherfahren kann.
Ich tu mir beim Aufsteigen mit meinen 42 schon leichter, wenn der Sattel schön weit unten ist. Ich mag das. ;)

Wie schnell ich mit meinen Radln (eines mit 11 und eines mit 16kg) runte fahr, liegt in meiner Hand g Das 11kg Radl geht besser rauf, als mein <10kg Radl vor 15 Jahren. Runter geht's hui! Rennen auf Forststraßen damit zu fahren wäre fad. Touren auch. :) Die Bikes werden immer besser. Die Geometrieb erlauben mehr. Das ist einfach so. Cyclocross gibt's eh auch noch.

Aber ganz im Ernst: Das Spektakuläre gehört einfach dazu - udn es war immer so.

1990 haben sie halt geschoben, wo es zu wild war. Heute fahren sie eben viel besser. manche riskieren vielleicht auch zu viel.

https://www.instagram.com/reel/C8cYrSSJ75y/?igsh=dHlhNWhnZjV4Z3Z2

XC Eliminator: DAS ist teilweise Brutalität pur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein erster Gedanke als ich die ersten Bilder und Videos gesehen habe: Und was ist, wenn es regnet? Sorry, aber hier haben Leute gebaut, geprüft und abgenommen die keine Ahnung haben. Als Elternteil eines Nachwuchsfahrers möchte ich, dass Profis solche Aufgaben übernehmen.

Fahrtechnisch anspruchsvoll: Aber sicher.
Gefährlich: Aber sicher nicht.
Ja, da gibt es einen Unterschied.

Kurzfazit: „Das kannste schon so machen aber dann isses halt Kacke.“
 
Mein erster Gedanke als ich die ersten Bilder und Videos gesehen habe: Und was ist, wenn es regnet? Sorry, aber hier haben Leute gebaut, geprüft und abgenommen die keine Ahnung haben. Als Elternteil eines Nachwuchsfahrers möchte ich, dass Profis solche Aufgaben übernehmen.

Fahrtechnisch anspruchsvoll: Aber sicher.
Gefährlich: Aber sicher nicht.
Ja, da gibt es einen Unterschied.

Kurzfazit: „Das kannste schon so machen aber dann isses halt Kacke.“
Hat es eigtl Stellen gegeben, wo man nicht rundherum fahren konnte und riskieren musste?
 
Ich tu mir beim Aufsteigen mit meinen 42 schon leichter, wenn der Sattel schön weit unten ist. Ich mag das. ;)

Wie schnell ich mit meinen Radln (eines mit 11 und eines mit 16kg) runte fahr, liegt in meiner Hand g Das 11kg Radl geht besser rauf, als mein <10kg Radl vor 15 Jahren. Runter geht's hui! Rennen auf Forststraßen damit zu fahren wäre fad. Touren auch. :) Die Bikes werden immer besser. Die Geometrieb erlauben mehr. Das ist einfach so. Cyclocross gibt's eh auch noch.

Aber ganz im Ernst: Das Spektakuläre gehört einfach dazu - udn es war immer so.

1990 haben sie halt geschoben, wo es zu wild war. Heute fahren sie eben viel besser. manche riskieren vielleicht auch zu viel.

https://www.instagram.com/reel/C8cYrSSJ75y/?igsh=dHlhNWhnZjV4Z3Z2

XC Eliminator: DAS ist teilweise Brutalität pur.
Das ist das traurigste was ich heute gesehen hab 🥺
 
Mein erster Gedanke als ich die ersten Bilder und Videos gesehen habe: Und was ist, wenn es regnet? Sorry, aber hier haben Leute gebaut, geprüft und abgenommen die keine Ahnung haben. Als Elternteil eines Nachwuchsfahrers möchte ich, dass Profis solche Aufgaben übernehmen.

Fahrtechnisch anspruchsvoll: Aber sicher.
Gefährlich: Aber sicher nicht.
Ja, da gibt es einen Unterschied.

Kurzfazit: „Das kannste schon so machen aber dann isses halt Kacke.“
Gebaut haben sicher Leute die „Ahnung haben“, aber entschieden/bestimmt eben nicht, und abgenommen hat das Ganze scheinbar auch niemand von Fach….

Die Tatsache, dass das Ganze offensichtlich so entstanden ist weil ein auf den Geldsäcken sitzender Medienmogul seine Finger wesentlich mit im Spiel hatte finde ich schlicht skandalös.

So ist die Welt. Kennt sicher jeder aus dem Berufsleben - wer an den richtigen Hebeln sitzt, bestimmt - unabhängig von der Praxis.

Bleibt zu hoffen, dass Veranstalter in Zukunft mit breiterer Brust für das Wohl des Sports und der Fahrer einstehen und Forderungen der Medienleute die rote Karte zeigen wenn es notwendig ist.

BTW - was macht eigentlich die UCI, außer Sockenhöhe messen? 🤔 Wie kann es sein dass eine Schlüsselstelle wie die technische Delegation mal so eben entsorgt werden kann?
 
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