Alkohol ergibt einen Brennwert von ca. 7 kcal pro Gramm reinen Alkohols.
1 Liter Bier (5 Vol-%) hat dann ganz grob 40 g reinen Alkohol und damit rund 280 kcal. Der Rest des Brennwerts setzt sich aus Dextrinen, nicht vergorenen Zuckern, ein wenig Protein (Schaum!!) ... zusammen.
Mit einer Stunde intensiven Radfahrens hast Du je nach Gewicht und Leistungsfähigkeit jedenfalls mehr oder gar viiiiieeeel mehr als den Brennwert von einem Liter Bier abgestrampelt.
Herrschende Meinung ist im Moment, dass gesunde Männer ca. 50 g reinen Alkohol am Tag vertragen - und zwar auch auf Dauer. Frauen nur die Hälfte.
Zu den Schadeffekten von Alkohol muss wohl nicht viel gesagt werden.
Es gibt auch eine Empfehlung (möglicherweise von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, müsste ich erst nachsehen...), 1-2 alkoholfreie Tage pro Woche einzulegen, damit die Leber nicht dauerbeschäftigt ist.
Effekte auf das Training:
Schon Manfred Steffny hat zu seiner Zeit als Marathonläufer einen Liter Bier am Tag empfohlen.
Bier ist von seiner Zusammensetzung sowie der Vitamin- und Mineralstoffbilanz als "Sportgetränk" (für hinterher) durchaus geeignet.
Dogmatiker werden nun einwenden, Alkohol mache tranig und langsam. Dies mag eingeschränkt gelten, weil Alk. Enzyme im Fettstoffwechsel hemmt (vielleicht haben wir einen Biochemiker im Forum, der das ohne nachzuschauen näher erklären kann...). Die allgemeine Leistungsfähigkeit wird aber sicher nicht sehr nachhaltig negativ beeinflusst.
Einige Beispiele zeigen, dass Alkohol im Sport durchaus sogar gezielt eingesetzt wurde (und wird).
Früher haben manche Rennfahrer vor dem Start kurzer Rennen wie Zeitfahren eine Mischung aus 0,1 Liter "Himmelfahrtskaffee", 0,1 Liter Cognac (kein Witz) und Zucker bis zur Sättigung der Lösung getrunken.
Coffein wirkt bronchiodilatatorisch und anregend, d. h. man bekommt gut Luft und ist leistungsbereit.
Alkohol erweitert den Venenapparat und sorgt in der Anfangsphase schon für gute Durchblutung. Besonders empfehlenswert für Rennfahrer mit "starrköpfigem" Venenapparat, die immer ne Viertelstunde brauchen, um in Gang zu kommen.
Der Zucker schiebt halt....wenns länger dauert den Nachschub nicht vergessen.
Dieses Rezept wurde und wird auch heute noch praktiziert - z. T. auch von ziemlich schnellen Leuten.
Meine Wenigkeit hält sich auch an die 2 "bleifreien" Tage in der Woche, ich fahr damit - rein platzierungsmäßig - nicht schlecht.
Auch ein Franz Venier, der gegenwärtig zumindest inoffiziell den 24 Stunden-Weltrekord im Höhenmeterfahren hält, nennt als Lieblingsgetränk "Bier".
Also trink in Maßen und nicht in Massen, es wird Dich nicht gleich umbringen oder langsamer machen.
Daneben ist die psychosoziale Komponente des Alkoholkonsums manchmal sogar leistungsfördernd.....
Viele Grüße, speichenprof