Sponsoring ist ein heisses Thema. Ich bin definitiv der Meinung das viele es verdient hätten einen Sponsor zu haben. Andererseits sind viele Firmen immer noch so drauf, dass sie sich einmal mit einem Fahrerteam zusammentun, und dann den Fahrermarkt nicht mehr Abscannen. Sie sehen ihre Teamfahrer nicht mehr im Vergleich zum Nachwuchs, haben mehr persönliche Bindungen an ihre Jungs und erwarten weniger Leistung als gutgelauntes Auftreten auf Festivals.
Dem Racing und der Nachwuchsförderung tut das nicht gut.
Andererseits gibt es die Freeride/Freestyle fraktion. Sie verkauft keine Ergebnisse, sondern Action, oder besser Aktionen. Dazu gehört aber auch ein Ergebnis, die medialen Beweise. Also das Ergebnis ist ein Video oder ein Foto, aber dort ist auch Qualität gefragt. Ein Backflip unscharf und mies fotografiert ist zwar genau so ein Backflip wie ein supergeilscharfundimhammerlicht fotografierter, aber ratet mal welcher mehr Beachtung finden wird?
Gleiches gilt für den Style. Ein gezitterter Jump sieht gezittert aus, ein Mensch mit Style, also Haltung begeistert mehr.
Und nach dem 100. guten Backflipbild ist der Ofen noch lange nicht aus. Den es geht ja auch um Kreativität (im Leben wie im Sponsoring). Ein Flip über ein Auto, in der Nacht auf einer Landstraße fahrend...
Geile Aktion, man redet drüber, würde gern Bilder sehen, wie heißt der Typ...
Trotzdem, die meisten werden keine Sponsoren finden. Was dann? Der Sport ist teuer. Aber warum wollen immer alle auch nur das geilste Material? Was haben XTR Schaltwerke beim DH verlohren? Was jammern solche Leute über kein Geld für ein Rennen? Ein Deore zum dranbauen, eins als Ersatz und den Rest fürs Startgeld ausgegeben. So mussen Leute die nach oben wollen denken. Und die werden auch irgendwann ihren Weg machen. Große Namen in der Szene müssen z.T. genauso rechnen. Nico Vouilloz hat ein Bugdet zur Verfügung von seinen Sponsoren und kann damit hantieren. Er hat deshalb z.B. aus den
Maxxis Cup verzichten müssen.
Also ich würde als Junior machen was ich schon einmal tat. Mit meinen Kumpels ein kleines Team gründen mit günstigen, aber finanzierbarem Material. Alle das gleiche Bike und Komponenten (vor allem
Bremsen, Gabel, Laufräder). So bekommt man Rabatte und kann sich untereinander besser mit Ersatzteilen aushelfen. Alle teilen sich in die Kosten für Ersatzdämpfer etc. hinein, und man hat ihn dann schon wenn man ihn braucht! Ausserdem schaut man wo man möglichst viel Geld spart, denn dass braucht man für Trainingscamps, Reisekosten, Übernachtungen, etc.
Beim Dual seh ich das auch, dort sind die Bikes zwar billiger, aber trotzdem stecken die Jungs was geht in ihre Karren. Aber sich mal so etwas wichtiges wie ein Vollhelm und einen Protektor zu leisten, dass geht nicht. (schon aus falschverstandenem Style-Gehabe).
Wer sein ganzes Geld in ein Superteures Edelbike pumpt hat keine Spielraum mehr. Er kann sich vielleicht noch nicht mal einen ordentliche Sponsoring-Bewerbungsmappe mit großen Fotos leisten, geschweige denn er ist überhaupt in der Lage gewesen bei diversen Events Erfahrungen zu sammeln.
Also das Bike allein macht kein Ergebnis. Und ein Sponsoring setzt professionelles Verhalten voraus. Profi wie Beruf und das hat mit Arbeit zu tun.
Unser Team hieß übrigens BLITZ Team. Und es hatte Erfolg. Frank Schneider hat damit den Durchbruch geschafft und Markus Trappe ist auch bei Scott untergekommmen.
Ich hoffe trotzdem das die Firmen mehr und gezielter und leistungsorientierter Jungen Talenten mit Sponsoring unter die Arme greifen.