Welche mindest Kondition für Alpencross??

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15. April 2004
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Hallo ich bin sehr gern abseits befestigter Weg unterwegs und habe schon einiges zum Alpencross gelesen. Mich würde jetzt mal interessieren welche Grundkondition man für so ein Abenteuer überhaupt haben sollte, vielleicht kann mir ja jemand von euch diese Frage beantworten?! Es gibt ja ziemlich viele Möglichkeiten über die Alpen zu kommen (Strecken/ Schwierigkeitsgrade) also ich gehe mal von einer nicht zu anspruchsvollen Strecke aus (in der bike war glaube ich mal eine Strecke für ca. 4 Tage drinne).
Dankeschön.
 
Dankeschön für den Hinweis.
Für dieses Jahr hatte ich´s sowieso nicht vor ;-)
Aber darauf hin arbeiten wollte ich schon ganz gern...
bis denne
der Binf
 
Hi!

Es macht natürlich einen riesen Unterschied, ob due die Brenner-Bundesstraße fährst oder ne richtige offroad-Tour mit trails, hohen Pässen (z.B. Eisjöchl usw.) planst.

Absolut größter Fehler: zuviel Gepäck mitschleppen! Das ist völlig Unsinnig und verdirbt dir jeden Spaß! Da du im falle eines Falles (Wettersturz etc.) immer binnen weniger Stunden einen Talort oder eine Hütte erreichst, brauchst du nicht viel mehr mitnehmen als für ne Tagestour.

Kondition:
Man sollte fähig sein, an einem Tag gut 2000 Höhenmeter bei 50-80km Strecke schaffen. Und zwar so daß man danach nicht halbtot vom Rad fällt. Wer diese Anforderung erfüllt und nicht o.g. Fehler macht, kann ohne Bedenken einen Alpencross machen.

Jetzt hängts nur noch davon ab, die Etappen flexibel und nicht zu ehrgeizig zu gestalten. D.h. bei schlechtem Wetter oder schlechter Tagesform einfach mal weniger fahren, und wenn die Zeit ausgeht, dann halt nur bis Bozen anstatt bis zum Gardasee (zum beispiel!)

Ich kenne Leute, die hatten bei einem Alpencross mehr Gepäck dabei als Reinhold Messner bei seinen Alleingängen auf den Nanga Parbat und Mt. Everest. Und da gabs weder bewitschaftete Hütten noch Bus und Bahn, und die Temperaturen sind i.d.R. auf 8000m auch etwas unfreundlicher als auf 1500 oder 2000m. Nur so als Nebenbemerkung....


schönen Gruß
Robert
 
Morgen!

Interessantes Thema das mich schon seit Jahren beschäftigt. Darüber wurde in verschiedenen Foren auch schon die unterschiedlichsten Thesen gepostet. Hier also meine :D .Es gibt eine "Faustformel" die schon einen gewissen Anhaltspunkt gibt, wie z.B.

min. 2000 km und das doppelte an Hm als bei der Transalp.

Ich finde, diese Faustformel sagt aber wenig aus. :confused:
Besser ist es sich ein realistisches Trainingsziel zu setzen und dann dieses Ziel auch zu erreichen! Schau' Dir mal einen Trainingsplan für Hobbysportler an (z.B. Literatur: Ausdauertraining Montainbiking): dort ist ein 16 Wochenplan vorgestellt. Wenn Du diesen schafftst, hast Du 91 h Training in den Beinen. Diesen könntest Du dann den Gegebenheiten anpassen mit zusätzlichen Kraftausdauereinheiten oder Berglauf tunen.

Nun kannst Du auch die Übersetzung des Rads anpassen um nicht so schnell schieben zu müssen (Warum ein 28iger oder 30iger Ritzel hinten durchtreten?)
Ein "Pizzablech" (34iger Ritzel) ist keine Schande!

Geschwindigkeit: Du hast sicher schon etliche Transalpberichte im Netz gelesen. Schau' dort ruhig auf die technischen Daten und schätze Deine Fähigkeiten richtig ein - und dann steht der Sache nichts mehr im Wege ;)

Beim nächsten Mal werde ich einen ganz anderen Weg gehen und das dynamische Training von 2Peak (kostenpflichtig) testen und die Sache richtig professionell angehen... ;)
 
GummiUnten schrieb:
Hi!

Es macht natürlich einen riesen Unterschied, ob due die Brenner-Bundesstraße fährst oder ne richtige offroad-Tour mit trails, hohen Pässen (z.B. Eisjöchl usw.) planst.

Absolut größter Fehler: zuviel Gepäck mitschleppen! Das ist völlig Unsinnig und verdirbt dir jeden Spaß! Da du im falle eines Falles (Wettersturz etc.) immer binnen weniger Stunden einen Talort oder eine Hütte erreichst, brauchst du nicht viel mehr mitnehmen als für ne Tagestour.

Kondition:
Man sollte fähig sein, an einem Tag gut 2000 Höhenmeter bei 50-80km Strecke schaffen. Und zwar so daß man danach nicht halbtot vom Rad fällt. Wer diese Anforderung erfüllt und nicht o.g. Fehler macht, kann ohne Bedenken einen Alpencross machen.

Jetzt hängts nur noch davon ab, die Etappen flexibel und nicht zu ehrgeizig zu gestalten. D.h. bei schlechtem Wetter oder schlechter Tagesform einfach mal weniger fahren, und wenn die Zeit ausgeht, dann halt nur bis Bozen anstatt bis zum Gardasee (zum beispiel!)

Ich kenne Leute, die hatten bei einem Alpencross mehr Gepäck dabei als Reinhold Messner bei seinen Alleingängen auf den Nanga Parbat und Mt. Everest. Und da gabs weder bewitschaftete Hütten noch Bus und Bahn, und die Temperaturen sind i.d.R. auf 8000m auch etwas unfreundlicher als auf 1500 oder 2000m. Nur so als Nebenbemerkung....


schönen Gruß
Robert


gummiunten hat's eigentlich schon perfekt dargelegt. die 50 - 80 km und die 2000 hm täglich sollten dir dicke reichen. du darfst natürlich nicht in der vorbereitung vergessen, dass du diese leistung über 5 - 10 tage abrufen willst. während der alpenüberquerung baust du normalerweise aber auch noch mal kraft und kondition auf.

du darfst auch nicht vergessen, dass diese leistung sich über den ganzen tag verteilt- man fährt ja schliesslich kein rennen, sondern geniesst die gegend, die ruhe und die geilen abfahrten (ist doch urlaub...). mittags schnell den supermarkt geplündert (picknicken in der nächsten wiese) oder in irgendeiner wirtschaft ne portion nudeln reinpfeifen.

ausserdem hat gummiunten das thema gepäck angesprochen. unsere rücksäcke hatten immer so um die 5 - max. 6 kg. hört sich nach nicht viel an, sollte man sich aber dran gewöhnen. ersatzteile und werkzeuge würde ich unbedingt in irgendwelchen radtaschen unter sattel oder im rahmendreieck unterbringen. die getränke gehören auch ans rad (zwei flaschen reichen dicke, da man normallerweise überall nachtanken kann... ).

der inhalt des rucksackes bestand bei uns im wesentlichen immer aus:

- regenklamotten
- 2te garnitur radklamotten
- unterwäsche und tshirts
- leichte trainingshose und nen pulli
- ein paar schlappen
- kartenmaterial
- shampo, zahnbürste, sonstiges renoviermaterial...
- sonstiges... erste hilfe, photo usw.

am besten alles in wasserdichte tüten eingepackt... zumindest das, was trocken bleiben soll... bei richtig schlechten wetter reicht der regenschutz vom rucksack nicht aus...

ausserdem sollte man schon vorher genauestens wissen, wie die einzelnen etappen aussehen. eventl. sollte man schlechtes wetter einkalkulieren und ersatzrouten planen... vorbereitung ist bei einer alpenüberquerung die halbe miete...

gruss mike, der wieder einmal in einem blarausch war...
 
Als Flachlandtiroler finde ich eigentlich bei solchen Aktionen 2 Dinge am schlimmsten: Schiebe - bzw. Tragstücke und Gepäck. Für die nächste Mehrtagestour würde ich daher eher Wanderungen mit Gepäck einbauen..
 
Dankeschön für die Info´s.
Die 50- 80 km und 2000 Hm pro Tag sind ja schon mal eine gute Orientierung. Wobei ich die bei der Tour, die ich mir mal angeschaut habe und als ersten AX ganz gut finde, vielleicht nicht ganz ausschöpfen werde ;-) (die Tour sind 5 Tage, 345 km und 5000 Hm) Da ich ja nicht ganz so´n Flachländer bin, im Thüringer Wald gibt´s auch ein paar "Berge" ;-) sind mir Höhenmeter auch nicht unbedingt ein Fremdwort. Mit meiner Frage wollte ich einfach nur mal in Erfahrung bringen ob man unbedingt Oberschenkel wie Lars Ullrich und nen Bart wie Reinhold Messner :p für den AX braucht...Das Gepäck ist dann ja auch noch so´n Ding für sich, wurde ja auch schon viel gepostet, darüber hatte ich mir eigentlich nicht so´n Kopf gemacht Packlisten gibt´s da ja einige.
Was mich vielleicht noch interessieren würde : Mit was für Bikes seid ihr denn so unterwegs gewesen?? (falls das hier ins Forum passt ;-)

bis denne
der binf
 
Mit den 2000Hm und 50-80km hatte ich nicht gemeint daß man die unbedingt jeden Tag fahren können muß! Wer mehr Zeit hat kann ja mehr Ruhetage oder kleinere Etappen mit einbauen, o.g. Leistung braucht man aber für die tage, wo man die ganz hohen Pässe (etwa Alpenhauptkamm) überwinden muß.
Also wer jeden 2. Tag 2000Hm und 50-80km und jeden 2. Tag ca. die Hälfte schafft kann ohne weiteres eine Alpenüberquerung machen.

Wichtig erscheint mir Flexibilität in der Planung, auf keinen Fall länger als bis zum nächsten, allerhöchstens übernächsten Tag im Vorraus reservieren. Bei Schlechtwettereinbrüchen wie den jetzigen einen Abbruch mit Rückfahrt einkalkulieren - wir sind hier nicht in der Atacamawüste! Gestern hat's bis 1900m runtergeschneit und das Mitte Juli, Besserung nicht in Sicht!

Das wär eigentlich das Wesentliche.

Gruß Robert
 
binf02 schrieb:
Dankeschön für die Info´s.

Was mich vielleicht noch interessieren würde : Mit was für Bikes seid ihr denn so unterwegs gewesen?? (falls das hier ins Forum passt ;-)

Ganz normales Hardtail, aber etwas angepasst: Ich hab mir fürs Fahren mit Gepäck einen minimal kürzeren / höheren Vorbau montiert und eine dicke Satteltasche für schwere Sachen. Ausserdem dicke 2,3er Reifen. Damit geht so was hier entspannter:

dolo14.jpg
 
binf02 schrieb:
Hallo ich bin sehr gern abseits befestigter Weg unterwegs und habe schon einiges zum Alpencross gelesen. Mich würde jetzt mal interessieren welche Grundkondition man für so ein Abenteuer überhaupt haben sollte, vielleicht kann mir ja jemand von euch diese Frage beantworten?! Es gibt ja ziemlich viele Möglichkeiten über die Alpen zu kommen (Strecken/ Schwierigkeitsgrade) also ich gehe mal von einer nicht zu anspruchsvollen Strecke aus (in der bike war glaube ich mal eine Strecke für ca. 4 Tage drinne).
Dankeschön.

Bin gerade von meinem 1 AX zurück Transalp 18 St.Anton- Poschiavo ca.
5500 HM 220KM. Es ist einfacher gegangen als erwartet, konditionell war´s
absolut OK. Mein Training besteht im wesentlichen aus Fahrten zur Arbeit
30 Km ein Weg mit dem Rennrad und Touren mit 30-80 Km im Voralpengebiet(hügelig) oder Allgäuer Alpen (bergig).
Wichtig ist denke ich eine gute Krafteinteilung, also langsam gleichmäßig hochkurbeln, viel trinken, wenig Gepäck, und an steilsten Stücken lieber schieben.
Trainingstechnisch ist es auch sehr sinnvoll mal joggen zu gehen oder eine Bergwanderung zu unternehmen.
Wir haben unterwegs aber auch Kameraden getroffen die nicht ausreichend trainiert waren, die hatten dann kein Grinsen mehr im Gesicht wenns bergauf ging, und mußten völlig ausgepowert wieder runterfahren.
Übernachten fand ich übrigens im Tal besser, ist aber Geschmacksache da viele auf das Hüttenfeeling stehen.Mir ist das nicht wichtig da wir eine Vereins
hütte haben und ich das feeling ausreichend kenne.
 
die Tipps oben sind schon ganz gut 50-60km und so 1500hm sollten immer drin sein. Der Faktor Konditionsaufbau während der Tour kommt ab Tag 4 und ist nicht zu verachten. Außerdem kann man ja ruhig n en Ruhetag mit einplanen.

Testen kannst du das einfach bei so zwei Touren an einem WE.
 
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