warum für MTBs kleinere Rahmenhöhe

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Suche gerade für meine Kinder 145 cm mit Schritthöhe 67 und 171 cm mit Schritthöhe 74 MTBs. Nicht um damit wirklich in den Wald zu fahren, sondern a) weil die Kinder die cool finden und b) weil es kaum Trekking- oder Cityräder mit Kettenschaltung und Scheibenbremsen gibt.

Bei den üblichen Rahmenberechnern ist mir aufgefallen, dass keine Unterscheidung nach Reifengrößen gemacht wird und dass für MTB immer 6 - 10 cm weniger als für andere Radtypen rauskommen.

Warum ist das so? Weil bei MTB die Stange schräg ist? Viele Trekking-, Cross- und sogar Cityräder haben doch auch schon eine schräge Stange, teilweise genauso schräg wie bei Herren-MTB. Oder weil man MTB generell kleiner und wendiger will?

Konkret habe ich den Großen mal auf mein Giant Talon 29er mit 50er-Rahmenhöhe gesetzt. Bei niedrigstem Sattel kommt er nur noch mit Zehenspitzen auf den Boden, aber wenn er mal fährt, könnte der Sattel sogar ein paar cm höher. Daher denke ich, dass ein 50er-Rahmen auf 26er Reifen durchaus ok sein könnte, auch wenn die Rechner 40 bis 44 cm Rahmenhöhe empfehlen. Er hatte bisher ein 26er Jugendrad mit 44er-Rahmen, bei dem die Stange aber so schräg wie bei einem MTB stand. Im Urlaub hatte er ein 28er Mietrad mit unbekannt kleinem Rahmen und gerader Stange.

Die Kleine dürfte laut Rechnern maximal ein 40er MTB fahren. Sie hatte im Urlaub aber ein Mädchen-Tourenrad mit 26er-Reifen und ziemlich großen Rahmen (leider nicht gemessen), mit dem sie prima zurecht kam. Also würde ich hier auch eher ein 44er MTB nehmen.

Ich denke auch, das beide sogar in den nächsten Monaten noch kräftig wachsen.

Was meint Ihr?
 
Frag am besten mal hier nach: https://www.mtb-news.de/forum/f/kinderbikes.191/

Mit diesen Größenrechnern wäre ich im Übrigen äußerst vorsichtig!

Bei MTBs gibt's bei nominell gleicher Rahmenhöhe teils erhebliche Unterschiede, etwa in der Rahmenlänge oder der Steuerrohrlänge. So kann ein 48m-Rahmen z. B. mal ein 56cm langes Oberrohr haben oder auch ein 65 cm langes. Die Rechner gehen wohl meist von traditionellen Geometrien (kurz und hoch) aus, aber auch da gibt's Unterschiede.
 
Mal als Beispiel anhand meiner Daten: 180cm mit SW 84cm

Rennrad und Trekking-Alltagsrad fahre ich mit Rahmengröße 56cm.

MTB sind in der Regel vom Rahmen her kompakter ausgelegt um die Stabilität und Wendigkeit aufrecht zu erhalten. Die Tretlager sitzen höher als bei "normalen" Fahrrädern.
Mit der Laufradgröße 27,5 oder 29" ändern sich zumeist die Rahmengrößen nicht (warum auch ?).
Aaaber, bedenke, beim 29er is der Abstand vom Sattel bis zum Boden etwas größer als beim 27,5er.

Deshalb fahre ich beim MTB i.d.R. Rahmengrößen zwischen 47-49cm (hängt etwas von der spez. Rahmengeometrie des Herstellers ab).

Für den Bub ist ein 50cm Rahmen deutlich zu groß.
Um etwas Zuwachs in der Größe zu berücksichtigen, dürfte er mit einem 45-46cm Rahmen bei Laufradgröße 27,5" gut hinkommen.
29er kann er fahren, wenn er größer ist;)

Beim Mädel würde ich maximal einen 15" Rahmen nehmen, ebenfalls bei 27,5" Laufrädern.

Bedenke, gerade wenn die Bikes doch eher im normalen Strassenverkehr genutzt werden, ist es wichtig, das die Kids beim Anhalten sicher mit einem Fuß auf den Boden kommen.

Probesitzen und Probefahren bei verschiedenen Händlern gibt Dir mehr Aufschluss, deshalb sieh meine Hinweise eher als "grobe" Eckdaten.
 
Bei den üblichen Rahmenberechnern ist mir aufgefallen, dass keine Unterscheidung nach Reifengrößen gemacht wird und dass für MTB immer 6 - 10 cm weniger als für andere Radtypen rauskommen.

Warum ist das so? Weil bei MTB die Stange schräg ist? Viele Trekking-, Cross- und sogar Cityräder haben doch auch schon eine schräge Stange, teilweise genauso schräg wie bei Herren-MTB. Oder weil man MTB generell kleiner und wendiger will?

Nein.

Die Hauptrahmen von MTB's sind sogar wesentlich länger als andere Räder.

Um allerdings die Beweglichkeit des Fahrers im Gelände zu gewährleisten und ein Absenken des Sattels zu ermöglichen, sind die Rahmen wesentlich niedriger.

Eine Person von 1,60 beispielsweise wird bei einem MTB einen 39er oder 40er Rahmen fahren, bei einem Rennrad einen viel kürzeren, aber auch höheren Rahmen von vielleicht 46 cm Höhe. Bei einem Touren- oder Stadtrad sogar noch höher.

Abgesehen davon kann man die meisten Rahmenrechner in die Tonne treten, da veraltet.
 
Aaaber, bedenke, beim 29er is der Abstand vom Sattel bis zum Boden etwas größer als beim 27,5er.
Nicht zwingend, hängt davon ab, wie weit das Tretlager abgesenkt ist. Relativ zur Nabenhöhe liegt das Tretlager ja bei 29ern regelmäßig deutlich tiefer als bei einem 650b-Rad. Dadurch sitzt man mehr "im Rad", und der Abstand Sattel - Boden bleibt gleich.
 
Eher: Alte Rahmen haben ein hohes, moderne Rahmen ein tiefes Tretlager. Unabhängig von der Laufradgröße.
Stimmt so Pauschal auch nicht:
Trek Procaliber 2018: 311 mm
Stevens Scope 2010: 294 mm

Trek Fuel Ex 2018: 344 mm
Stevens Glide 2010: 308 mm

Trek Slash 2018: 352 mm
Stevens Ridge 2010: 316 mm

Ich denke oft täuscht das mit dem tieferen Tretlager, weil die Absenkung gegenüber den Radachsen bei 29ern natürlich größer ist. Damit steht man dann auch mehr im Rad ohne dass das Tretlager tatsächlich tiefer ist.
 
Und die Höhe des Sattels lässt sich, viele wissen das nicht, über die Sattelklemme justieren ;)

Der Abstand vom Tretlager zum Boden aber nicht ;);)

...und deshalb biste mit nem 29er gegenüber einem 27,5er einen Tacken mehr vom Boden entfernt. (Man könnte natürlich auch eine absenkbare Sattelstütze montieren, die kurz vor dem Anhalten runtergefahren wird :D )

Für Nicht-Profi-Race-Kinder ist das nicht ganz unwichtig.
 
das ist immer wieder geil hier...

Da stellt jemand eine Frage und 3 Antworten später diskutieren wir irgendwelche Details, die den TE wohl gar nicht interessieren :D
 
Hallo. Ich bin ehrlich gesagt überrascht über die Schnelle, Anzahl und Qualität der Antworten und die Abwesenheit von Schlaumeierei etc., die man in anderen Foren findet.

An die Länge des Rahmens hatte ich nicht gedacht. Ich weiß aber nicht, warum die wichtig sein soll, solange man dadurch nicht unnatürlich gestreckt fährt oder fast liegt.

Das 29er mit 50er-Rahmen war für mich lt. Rechner bei Rabe an der Obergrenze der Empfehlungen. Ich bin super zufrieden. Das Rad läuft sehr gut geradeaus, lässt sich aber auch sehr gut kontrollieren und in recht enge Kurven treiben (Waldakrobatik mache ich damit nicht, aber ich habe ein paar Trampelpfade bergab über Wiese auf meinem kürzesten Weg zur Arbeit). Ich fahre ausreichend aufrecht und kann sogar auf Schotterwegen mit leichten Kurven sehr sicher freihändig damit fahren, was ich super angenehm finde. Der Sattel ist so eingestellt, dass ich die Beine durchstrecken kann. Das bedeutet aber auch bei mir, dass ich auf dem Sattel sitzend nur noch mit Zehenspitzen auf den Boden komme.

Mein Sohn hat sich auf meinem Rad auch nicht über die Entfernung zum Lenker beschwert, sondern darüber, dass er bei maximal abgesenktem Sattel ebenso wie ich nur noch mit Zehenspitzen auf den Boden kam und trotzdem die Beine am unteren Totpunkt der Pedale nicht durchstrecken konnte.
Auf seinem derzeitigen Jugendrad / Tourenrad mit 26er Trekkingreifen und Rahmen ähnlich MTB (44er-Höhe, deutlich schräge Stange und eher lang gebaut) sitzt er mit mittlerweile weit ausgefahrenem Sattel eher wie der Affe auf dem Schleifstein. Aber da das Tretlager ca. 5 cm tiefer als bei meinem MTB sitzt, kommt er ganz gut auf den Boden.

Meine Tochter kann sein Rad bei maximal eingefahrenem Sattel gut fahren, kommt aber nur auf den Boden, wenn sie vom Sattel auf die Stange rutscht.

Daher war jetzt meine Denke, für den Sohn könnte ein 26er MTB mit 50er-Rahmen hinkommen, für die Tochter ein 40er oder ein 44er mit "Mädchenstange" (leider kann sie sich für die hier üblichen Pink- und Lilatöne nicht erwärmen). Werde die beiden mal in den Decathlon schleppen zum Probieren.

Und könnt Ihr mir noch sagen, warum Ihr einhellig 27,5 über 26 empfehlt? Sind das nicht die gleichen Felgen mit dickeren Reifen?


Danke
 
An die Länge des Rahmens hatte ich nicht gedacht. Ich weiß aber nicht, warum die wichtig sein soll, solange man dadurch nicht unnatürlich gestreckt fährt oder fast liegt.

Im Gelände ist die Länge ungeheuer wichtig: Lange Rahmen klettern besser, liegen bergab stabiler in der Spur ("Länge läuft") und sind dadurch schlicht schneller.

Wenn man natürlich ein MTB gar nicht als MTB einsetzen will, ist das weniger relevant.

Daher war jetzt meine Denke, für den Sohn könnte ein 26er MTB mit 50er-Rahmen hinkommen, für die Tochter ein 40er oder ein 44er mit "Mädchenstange" (leider kann sie sich für die hier üblichen Pink- und Lilatöne nicht erwärmen). Werde die beiden mal in den Decathlon schleppen zum Probieren.

"50" ist bei MTB ein L/XL. Der Sohn braucht maximal M, wenn überhaupt.

"44" ist M. Die Tochter braucht aber XS derzeit.

Ich verstehe den Punkt mit dem Wachsen, aber ein so offensichtlich zu großes Rad zu kaufen, ist keine verkehrssichere Lösung.

Alles in allem empfehle ich dringend einen Besuch bei einem richtigen Händler. Bei Decathlon turnen nur überforderte Saisonkräfte rum.
 
Hier zum Beispiel ein Dartmoor 4x
34er Rahmen
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Meine Tochter ist 135 und kommt mit den Füßen auf den Boden
 

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"50" ist bei MTB ein L/XL. Der Sohn braucht maximal M, wenn überhaupt.

Einspruch Euer Ehren.
Das ist zu klein. Bei Wachstumsstopp kann das empfohlen werden. Aber in dem Alter haben die Kids immer wieder Wachstumsschübe. Unter Berücksichtigung dieses Aspektes würde ich den Bub ruhig mal auf einen größeren Rahmen bis 46cm setzen.

"44" ist M. Die Tochter braucht aber XS derzeit.

Jo, da bin ich dabei. Rahmenhöhe irgendwo um 38cm = 15".

@capslock
26" ist ein veralteter Laufradstandard. 27,5 und 29" die Aktuellen. Bei den (sehr) kleinen Rahmengrößen sind 27,5"-Laufräder einfach sinnvoller in Bezug auf die Rahmengeometrie, das Handling des Bikes und auch die Optik.
Da Du diese Kinderbikes nicht ewig haben wirst, denke an den Weiterverkauf. 26"-Bikes bekommst Du sehr schwer wieder los.
 
Einspruch Euer Ehren.
Das ist zu klein. Bei Wachstumsstopp kann das empfohlen werden. Aber in dem Alter haben die Kids immer wieder Wachstumsschübe. Unter Berücksichtigung dieses Aspektes würde ich den Bub ruhig mal auf einen größeren Rahmen bis 46cm setzen.
46 cm ist bei Hardtails in der Regel M. Da hat Florent schon Recht.
 
War gestern mal kurz allein im Decathlon. Zumindest um ohne viel Belaberung auszuprobieren, was sie wollen (gibt ja auch noch ATBs etc.) und welche Größe, scheint der Laden geeignet. Ich hatte auch den Eindruck, dass die im unteren Preissegment viel mehr bieten als andere. Und ganz ehrlich, das sind Räder, die in der Schule oder der Stadt rumstehen werden und nach zwei Jahren ausgewachsen sind. Nachdem ich im Urlaub ein wirklich abgenudeltes Leihrad mit SIS-Schaltung hatte, die als so ziemlich einziges an dem Fahrrad gut funktionierte, habe ich auch meine Scheu gegenüber den Einstiegsmodellen verloren.

Was die Länge angeht, habe mein 29er / 50 cm Talon mal mit zwei klassischen 28er-Damenrädern verglichen. Reifendurchmesser ist 1 cm mehr beim Talon, Abstand der Räder 4 cm weniger! Das hätte ich nicht gedacht.

Wie sieht es eigentlich mit aktuellen V-brakes im unteren Preissegment bei Nässe aus? Die klassischen Felgenbremsen hatten da ja eher wenig Bremswirkung. Ist das mit der neuen Geometrie besser geworden? Das würde die Fahrradauswahl nämlich deutlich erhöhen.
 
War gestern mal kurz allein im Decathlon. Zumindest um ohne viel Belaberung auszuprobieren, was sie wollen (gibt ja auch noch ATBs etc.) und welche Größe, scheint der Laden geeignet. Ich hatte auch den Eindruck, dass die im unteren Preissegment viel mehr bieten als andere. Und ganz ehrlich, das sind Räder, die in der Schule oder der Stadt rumstehen werden und nach zwei Jahren ausgewachsen sind. Nachdem ich im Urlaub ein wirklich abgenudeltes Leihrad mit SIS-Schaltung hatte, die als so ziemlich einziges an dem Fahrrad gut funktionierte, habe ich auch meine Scheu gegenüber den Einstiegsmodellen verloren.

Was die Länge angeht, habe mein 29er / 50 cm Talon mal mit zwei klassischen 28er-Damenrädern verglichen. Reifendurchmesser ist 1 cm mehr beim Talon, Abstand der Räder 4 cm weniger! Das hätte ich nicht gedacht.

Wie sieht es eigentlich mit aktuellen V-brakes im unteren Preissegment bei Nässe aus? Die klassischen Felgenbremsen hatten da ja eher wenig Bremswirkung. Ist das mit der neuen Geometrie besser geworden? Das würde die Fahrradauswahl nämlich deutlich erhöhen.

Bin ich plötzlich im Geschichtsunterricht gelandet? SIS-Schaltung? V-Brakes? Sprechen wir eigentlich noch von Mountainbikes oder von einem Rahmen an dem notdürftig zwei Räder halten?
 
Wie sieht es eigentlich mit aktuellen V-brakes im unteren Preissegment bei Nässe aus? Die klassischen Felgenbremsen hatten da ja eher wenig Bremswirkung. Ist das mit der neuen Geometrie besser geworden? Das würde die Fahrradauswahl nämlich deutlich erhöhen.
Mit der Geometrie ist da nicht viel zu holen, eher mit der bestmöglichen Kombination aus Felge und Bremsbelag. Aber auch da hat ne V-Brake Nachteile gegenüber ner Scheibe, die man nicht wegbekommt.
Andererseits bin ich der Meinung, dass für Straße und befestigte Wege allemal ne V-Brake langt.
 
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