Vierkant-Innenlager (Beratungsbedarf)

Durchaus möglich: Die zwei Stahlschrauben mit Scheiben wiegen zusammen 30g. Mein 128er-Lager wäre dann bei 182g. Aber ob 8mm mehr Wellenlänge dann nur 6g Mehrgewicht bedeuten?
Egal, es geht halt nichts über eine eigene Messung. ;)
 
Wenn du deinen Kurbel-Vierkant bei der Montage immer einfettest, ist es klar, dass die Kurbel sich mit der Zeit weitet, und jedes mal weiter draufrutscht.
 
Wenn du deinen Kurbel-Vierkant bei der Montage immer einfettest, ist es klar, dass die Kurbel sich mit der Zeit weitet, und jedes mal weiter draufrutscht.
Immer mache ich das heute nicht mehr. Früher, mit den schwarzen Stahlwellen, war Einfetten allerdings empfehlenswert: H.C.Smolik hatte das wegen Bruchgefahr der Wellen empfohlen. Heute habe ich nur noch Titanwellen und die rosten zum Glück nicht. Deshalb verwende ich heute Caramba oder Brunox beim Montieren einer Kurbel, nur die Kurbelschraube wird noch gefettet.
Beim "Verlängeren" einer Welle geht's halt nicht anders als mit Fett.
 
Gut, bevor die Folge mit den Lochkameras angegangen wird, zeige ich hier mal die mir bekannte Lösungsmöglichkeit für die beiden von @fiveelements angesprochenen Probleme.
Aus 0,1mm CrMo-Folie werden mit der Haushaltsschere Streifen in Vierkantbreite geschnitten und an einem Ende in der Kombizange umgebogen:
Anhang anzeigen 1387590

Den kurzen Schenkel nach dem Biegen mit der Schere noch weiter kürzen. Der Schenkel darf später halt nicht die Wellenbohrung verdecken. Vorne nach dem Biegen, ganz rechts passend gekürzt:
Anhang anzeigen 1387591

Hier sieht man übrigens auch warum ich diese Bastelei machen musste: Der rechte Kurbelarm hat nach mehrfacher Montage am Lagergehäuse geschliffen, der Kurbelvierkant ist leicht geweitet.
Mit dickem, zähen Fett (Jäger-Schraubenpaste) werden die Streifen auf dem Wellenvierkant aufgeklebt:
Anhang anzeigen 1387592
Anhang anzeigen 1387589

Den Kurbelvierkant innen auch noch einfetten (hier nehme ich normales Lagerfett), und dann den Kurbelarm vorsichtig montieren. Die Bleche sollen halt nicht gleich mit den Kurbelarm auf den Wellenvierkant aufgezogen werden, wenn das kurz vorm Schluss passiert, macht's aber nichts.

Auf den Wellenvierkant rundum 0,1mm Blech aufgelegt, bringt ungefähr 2mm mehr Wellenlänge (pro Seite). Ich habe die Folie auch schon mal doppelt genommen, dann ergibt das ca. 4mm mehr Wellenlänge. Die Folie gibts natürlich auch gleich in 0,2mm Stärke. Cola-Dosenblech soll auch funktionieren, hab' ich aber nicht ausprobiert, weil ich die CrMo-Folie in jeder Dreherei/Fräserei/Schlosserei kostenlos bekommen habe: Die wird dort als Abstimmbeilage im Fräs-Schraubstock verwendet und nach Gebrauch entsorgt.
Cola-Dosen gibts bei mir im Haus auch nicht. :cool:

So, und wo mach' ich jetzt die Löcher für die Kamera rein? :D
cimg1263z5us2.jpg
Sieht ja aus wie eine Selbstbau-Isobarik von Linn….den Celestion-Treiber hast Du sicher woanders ausgebaut, oder?
 
Das ist meine Auslegung einer "Atkinson state of the art". Deren Entwicklung stammte aus Mitte der 70er, allzu viel findet man heute im Net nicht mehr darüber: https://www.vintage-radio.net/forum/showthread.php?t=144431
So in dieser Art sieht das Teil innen aus, die Bestückung hat sich geändert:
attachment.php

Die Treiber waren damals, vor ca. 35 Jahren, alle neu. :D

Wo kommt jetzt das Loch für die Kamera hin? :confused:
 
Ich will eine Deore MT60 verbauen. Hat jemand die passende Wellenlänge im Kopf? In der Liste fehlt diese Kurbel noch.

Edit: Das Suchergebis meint 122,5... Hätte ich ja auch gleich mal machen können. 😉
 
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Welche Welle passt zu einer Kinder-Kurbel mit 127mm Kurbellänge? Ich will möglichst geringen Q-Faktor, aber passen sollte es auch. Wie kann ich das am besten ausmessen?
 
Ein beliebiges Tretlager montieren, die Kurbel mit Wunschblatt aufschrauben, sehen was noch geht, und dann die optimale Wellenlänge durch Zurückrechnen der vorhandenen Wellenlänge entsprechend ausrechnen.
Das ganze Spiel nennt sich eigentlich nur "Ausprobieren". :D
 
Tabelle im ersten Post ergänzt. Wenn noch jemand was weiß, gern posten. Dann trage ich das nach.
Die Shimano sind wahrscheinlich bekannt. Aber das yellowjersey-PDF hat auch ein paar Sakae etc dabei. Außerdem sind die Buchstabenkennungen der Wellenlängen detailliert aufgelistet.
 

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Wenn ich auf der rechten Seite einer Tretlagerwelle z.B. 2mm mehr möchte, suche ich immer nach einer 4mm längeren Welle. Das stimmt aber nur näherungsweise, weil die Wellen eigentlich links und rechts vom Tretlagergehäuse unterschiedliche Maße haben.
Ich habe ein paar Maßzeichnungen von Tange Seiki, Token und Neco, auf denen die Asymmetrie der Vierkantwellen ersichtlich ist. Da die Maße dieser drei Hersteller so ziehmlich gleich sind, denke ich, dass man das auch für Shimano Wellen übertragen darf.
Vielleicht hilft das ja jemanden, der eine Wällenlängenangabe für eine bestimmte Kurbel nirgendwo findet, aber schon mit vorhandenen Tretlagern vergleichende Versuche durchgeführt hat.

Hier Tange Seiki:
Maße Tange Seiki Vierkanttretlager.JPG

Hier dann Neco:
Maße Vkt.-Tretlager 68 Neco B920HAL.png


Und hier Token, allerdings nur mit Gehäusebreite 68mm:
Maße Vkt.-Tretlager 68 Omni Racer.jpg
 
Und hier Token, allerdings nur mit Gehäusebreite 68mm:
Wie ist das eigentlich? Ich habe mehrfach gelesen, dass sich 73mm und 68mm lediglich durch andere Schalen unterscheiden. Ist das so? Ist das bei jedem Hersteller so? Wirtschaftlich (für den Hersteller) wäre das ja auch anders kaum vorstellbar, oder?

Zumindest für Token/Neco/Tecora kann man die Schalen ja auch getrennt käuflich erwerben und so wohl z.B. ein BSA in ein ITA umbauen. Dann doch auch ein 68er in ein 73er. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

"Lagerschalen für Token/ Neco/ Tecora E Vierkant Innenlager
Ersatz-Innenlagerschalen aus Aluminium passend für Token, Neco und Tecora E 4-kant Kompaktinnenlager, wahlweise mit BSA-Gewinde (1.370 x 24 tpi), italienischem Gewinde (ITA - 36 x 24 tpi) oder französischem Gewinde (FRA 1,378" x 25,4 tpi / M 35x1 - beidseitig Rechtsgewinde).
Innen-Durchmesser Lagerschalen: 31,0mm
Lieferumfang: 1 Satz Lagerschalen (rechts + links)."

Wer weiß da mehr zu?
 
Ich weiß es nicht, aber wenn ein Hersteller das so anbietet, werden die Wellen wohl immer gleich sein.
Bei den Token (Omni Racer) Lagern mit den Karbonhülsen, hätte ich aber auch Angst um die Hülsen, da die rechte Seite ja immer sehr fest verpresst ist. Omni Racer (und Tange Seiki) bietet diese Möglichkeit auch gar nicht an.
Wirtschaftlich (für den Hersteller) wäre das ja auch anders kaum vorstellbar, oder?
Doch, ob ich jetzt unterschiedlich lange Schalen, oder unterschiedlich lange Wellen und Hülsen mit gleich langen Schalen anbiete, wird wohl auf's Gleiche rauskommen.
 
Shimano Patronenlager unterscheiden sich hinsichtlich 68 oder 73 mm nur durch eine Lagerschale. Und zwar die Seite, auf der 68 oder 73 steht (kann jeder, der eins hat erkennen,.ich weiß nicht mehr, welche Seite).
 
Shimano Patronenlager unterscheiden sich hinsichtlich 68 oder 73 mm nur durch eine Lagerschale. Und zwar die Seite, auf der 68 oder 73 steht (kann jeder, der eins hat erkennen,.ich weiß nicht mehr, welche Seite).

Hier ist ein 73er: Die Prägung ist auf der festen, rechten Seite. Bei einer Wellenlänge von 122,5 steht die Welle auf der rechten Seite 24mm über.

Steht sie dann bei einem 68er rechts 29mm über?

Kann das mal jemand an einem BB-UN51 (68mm/122,5) überprüfen?
 

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Laut den Tabellen oben steht die Welle bei 78er Gehäusebreite rechts 25,5 bis 26mm über. Das wird aber anders wie auf deinem Foto gemessen, stimmt allerdings überein, wenn du den Flansch noch mit dazu nimmst.
Beim 68er Gehäuse sind das dann 28 bis 28,5mm laut den obigen Tabellen.
 
Laut den Tabellen oben steht die Welle bei 78er Gehäusebreite rechts 25,5 bis 26mm über. Das wird aber anders wie auf deinem Foto gemessen, stimmt allerdings überein, wenn du den Flansch noch mit dazu nimmst.
Beim 68er Gehäuse sind das dann 28 bis 28,5mm laut den obigen Tabellen.
Ja. Ich hatte mir die Tabellen von Tange und Neco angeguckt (die meinst Du doch, oder?). Dort deutet alles darauf hin, dass beide Schalen beim 73mm jeweils 2,5mm zusätzlich auftragen. das deckt sich auch mit den im Netz angebotenen "Wechselschalen": Man benötigt linke und rechte Schale, um aus einem 68er ein 73er zu machen.

Ich war jetzt etwas irritiert von der Aussage, dass bei Shimano lediglich eine Schale den Unterschied machen soll: Also alles gleich (Gehäuse und linke Schale) und nur die rechte Schale ist anders? Das würde ja eine deutliche Asymmetrie hervorrufen. (Also: es wäre sehr schön und praktisch, aber ich kann es noch nicht so ganz glauben.)

Deswegen der Versuch eines Praxistests für die Innenlager von Shimano.
Ist es nur die rechte Schale, die 5mm anders ist?
Oder sind es beide Schalen (jeweils 2,5mm wie bei Neco etc.)?
Oder ist es nur die Hülse + Welle?
Oder beides?

Ich habe leider nur dieses BB-UN51 als unverbautes 73mm-Lager.
Der Flansch hatte 1,9mm, soweit ich mich erinnere; passt also zu Deiner Aussage perfekt.

Am Ende ist diese Info vielleicht hilfreich, um unaufwändig aus einem alltäglichen 68mm-Shimano-Lager ein seltenes 73mm-Lager machen zu können. Ein 73mm XT-Lager in 122,5 ist z.B. schwer zu finden.
 
Teste selbst: Die 73er Lagerschale aufgesteckt ergibt bei gleicher linker Schale 5 mm mehr Abstand, sie ragt bei Shimano 5 mm mehr raus und ergibt dann die 73 mm. Die 68er Shimanoschale lässt sich 5 mm mehr auf die Patrone aufschieben.

Das passt dann insgesamt zur Kettenlinie wieder, wenn sich der Rahmenkonstrukteur an die Vorgaben gehalten hat und die Kettenlinie beim 73 mm- Tretlagergehäuse gleich wie 68 mm ließ. Das haben aber nicht alle Rahmenhersteller so gemacht, daher ist die Auflistung hinsichtlich der freien Vierkantängen links und rechts oben hilfreich, wenn man elaboriert vorgehen möchte beim Ermitteln des richtigen Patronenlagers.

Ich hab dazu nie die Hilfe im Forum gesucht, sondern selbst probiert und mir manchmal einen Wolf geschraubt.
 
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Tschuldigung, ich noch mal: Das 73 mm Patronenlager wanderte gegenüber 68 mm nach links, das machte wenig Sinn, weil damit ja auch das Wellenlager weiter nach links wandert und einen größeren Abstand zur Kurbel hat, das wurde aber durch das 5mm mehr nach rechts ragende 73 mm- Gehäuse ausgeglichen.

Shimano hatte aber somit den eigentlichen Sinn von 73 mm, die größere Abstützbreite der Lager, konterkariert, um nicht verschiedene Patronen bauen zu müssen.

Mag sein, dass das die Motivation für einige Rahmenhesteller war, von den konstruktiven Vorgaben abzuweichen. Meine mich zu erinnern, dass einige das 73 mm- Tretlagergehäuse auf jeder Seite 2,5 mm breiter bauten.
 
Hochgradig interessant. Ich habe bei der Eröffnung des Threads nicht mit so viel Vorgaben und Rahmenbedingungen gerechnet.
Wenn ich das richtig verstehe, muss es dann für die guten alten Shimano-Vierkant-Lager heißen:
"Suche UN-Lager mit Lagerschale für 73er Innenlager"?
Dann kann man ja auch die Lagerschalen einzeln verdaddeln.
 
Teste selbst: Die 73er Lagerschale aufgesteckt ergibt bei gleicher linker Schale 5 mm mehr Abstand, sie ragt bei Shimano 5 mm mehr raus und ergibt dann die 73 mm
Ja, Du hast Recht, das ist das beste. Deswegen auch meine Messung und der Aufruf nach den Maßen von einem sonst gleichen Lager (außer dem Unterschied "68mm" zu "73mm"). Der Schalentausch wäre dann der zweite Schritt, wenn die gemessene Länge die "Eine-Schalen-Theorie" bestätigt. Wie gesagt; ich fände es sehr cool, wenn's passt. Es würde das Leben von 73mm-Rahmen-Besitzern leichter machen.:)
"Suche UN-Lager mit Lagerschale für 73er Innenlager"?
Dann kann man ja auch die Lagerschalen einzeln verdaddeln.
Ja, fast. (wenn nur die Schalen bei Shimano den Unterschied machen)
Leider sind die einzelnen Kartuschen (also Lager+Welle+Hülse) nicht immer gleich dimensioniert. Also man muss schon ein BB-UN72 mit einem BB-UN72 verheiraten und nicht mit einem BB-UN71, zum Beispiel. Die Durchmesser der Kartuschen sind leicht unterschiedlich. Manche Kombis passen aber; man kann es erahnen, wenn man die Teilenummern (der linken Schalen) der Explosionszeichnungen vergleicht.
Aber ja: Man könnte dann ein gleichartiges 73mm-Lager beliebiger Wellenlänge als Spender nehmen.
 
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