Nachdem ich zum Thema Transalp mit Baby nicht allzu viel Informationen gefunden habe, möchte ich hier einen kurzen Bericht reinschreiben.
Wir sind Ende Juli von zu Hause in München bis an den Gardasee gefahren. Mit unserer Tochter (12 Monate) im Chariot Cougar 1 Anhänger.
Das ganze ging deutlich besser als erwartet, und war ein tolle Tour. Wenn das Wetter auch noch gepasst hätte, wäre es noch besser gewesen. Gezogen haben wir abwechselnd, meine Frau und ich.
Route:
München - Isar-Radweg bis Mittenwald - Leutasch - Inntalradweg - Landeck - Martina (Schweiz) - Norbertshöhe - Reschenpass - Vinschgau-Radweg - Etschtal-Radweg - Lana - Kalterer See - Etschtal - Torbole
Fast komplett als Radweg, außer am Isar-Radweg wenig Schotterstrecken, fast alles geteerter Radweg oder Nebenstraßen. Jeden Tag ca. 70 km.
Ich war ganz froh, dass wir wenig Schotter drin hatten, da wird's gleich nochmal eine Ecke schwerer, den Hänger zu ziehen.
Übernachtungen:
- Bad Tölz (Altes Zollhaus): So lala, Zimmer etwas älter, aber geräumig. Essen im Haus, große Portion und gut
- Leutasch (Pension Aufatmen): Top Pension, super Wirtsleute, Essen von der Pizzeria ums Eck geholt
- Landeck (Pension Thialblick): So lala, etwas älter, aber sehr sauber
- Burgeis / Mals (Hotel Maraias): Top Zimmer, gutes Abendessen
- Lana (Pension Petra): Schönes großes Zimmer, Pool (!!), Abendessen im Haus, aber eher durchschnittlich
- Mezzolombardo (Hotel Albergo al Sole): Zimmer ok, wenig los dort, Essen von der Pizzeria ums Eck geholt
- Torbole (Ferienwohnung Casa Carla): Super Ferienwohnung, ruhig gelegen, groß, mit Wasch- und Spülmaschine
Rücktransport mit dem Viano-Bus vom Schwiegeropa ;-)
Das Gepäck hatten wir in einem großen 79 Liter Packsack von Ortlieb und einem Rucksack. Den Packsack haben wir hinten an den Hänger reingehängt, vorher die Standard-Tasche ausgebaut. Und oben am Anhänger-Griff mit Zurr-Gurt festgemacht. Sonst waren da keine größeren Modifikationen notwendig. Man muss bisschen aufpassen, dass die Bremse des Hängers den Sack nicht aufreisst, aber dann passt das.
Der schwere Sack hat zur Folge, dass die Federung des Chariots echt satt arbeitet, weil das Gesamtgewicht deutlich höher ist. Und der Papa schwitzt halt mehr, aber das kümmert Frau und Kind nicht so sehr.
Wir hatten die Tages-Ration an Milchbrei-Pulver, Windeln, Gläschen etc. in einer Plastik-Mülltüte und jeweils morgens in den Hänger vorne rein gelegt. Dann war alles griffbereit und wir mussten nicht ständig den jeweiligen Tag vorbereiten und in den großen Sack rein.
Vormittags und Nachmittags sind wir jeweils 2h gefahren, teilweise bissl länger, mit ausgedehnter Mittagspause. Der Hänger war innen mit diversen Baby-Pixis, Kuscheltieren, Spielketten etc. versehen, alles festgebunden, das hat gut geholfen. Und wenn unsere kleine quengelig wurde, gabs nochmal den Kuschelhasen aus dem Rucksack, dann war nochmal 30min Ruhe ;-)
Insgesamt hat sie das Fahren gut mitgemacht, wir haben sie seit dem 3. Monat öfter im Hänger mitgenommen. Sie war das also schon gewohnt. Aber auf der Tour hat sie den Hänger richtig lieben gelernt, und hat sich jeden Tag gefreut, als sie den Hänger gesehen hat
Der Hänger ist auch gut wasserdicht, wir hatten öfter Regen, da ging nix rein von vorne. Nur von hinten durch das Netz kam Feuchtigkeit durch, was wir bei längeren Abfahrten im starken Regen gemerkt haben. Aber dann dem Kind eine Matschhose anziehen, dann passt das.
Alles in allem eine super Tour, würde ich genauso wieder machen. Nur evtl. ab dem Kalterer See eine andere Strecke, da wird's dann im Etschtal recht flach, langweilig und zaach. War aber nicht wirklich schlimm. Die guten Touren haben wir dann am Gardasee gemacht, mit der Kleinen bei den Großeltern, da waren wir dann auch ganz gut trainiert.
Fragen beantworte ich gerne!