Vali Höll im Interview: „Ich war einfach voll abhängig von dem, was andere Leute von mir denken”

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Re: Vali Höll im Interview: „Ich war einfach voll abhängig von dem, was andere Leute von mir denken”
Habe sehr viele Freunde die Jahre, teils sogar 20 Jahre, im englischsprachigem Ausland gelebt haben oder noch leben. Trotzdem kommen sie nicht heim und erklären mir wie "fancy" deren Leben ist sondern sagen auch nach 20 jahren Ausland noch "vui arg da drüben". Und Wibmer wird zu 100% wissen dass ein "obstacle" auf deutsch auch Hindernis genannt wird. Freundin von mir nimmt in Ländern rund um den Erdball Fabriken in Betrieb, "lebt" seit 10 Jahren jedes Jahr in mehreren verschiedenen Lälndern, spricht mehrere Sprachen fliessend - kommt nach Hause und redet steirisch.

Will diese Sportart von der Masse "verstanden" werden muss so geredet werden dass die Masse die Interviews versteht. Hast schon mal gehört das eine junge Schifahrerin von einem "obstacle" gesprochen hat, "stoked" war oder einen "fancy" Lauf hatte - das sind auch junge Leute die rumkommen. Mein Vater - 76 Jahre alt - hat keine Ahnung was ein obstacle ist, würde aber verstehen was "Hindernis" bedeutet...und meine Mutter hat nicht verstanden was es bedeutet "stoked" zu sein.

Und sicher, man KANN so reden, es ist aber weder muss noch "ergibt" es sich durch den Umstand dass diese Leute im Ausland unterwegs sind....es ist der Versuch bewusst "international und cool" zu klingen...und sonst nix (mir wäre auch noch nie aufgefallen dass Schurter von einem "fancy Rennen" spricht - der kommt aber wohl auch ein bissl rum)

"MJ is aus mein hometown"....meine Güte................
 
Zuletzt bearbeitet:

mein bruder, der seit jahren in london lebt, sagt da was anderes. der spricht im alltag 98% englisch, und verwendet inzwischen englisches vokabular und grammatik im deutschen. warum? weil das vokabular halt nicht auf abruf ist, wenn man es länger nicht verwendet. anstatt rumzustammeln oder ständig dieses oder jenes deutsche wort zu suchen, benutzt man einfach das englische - der rechner im oberstübchen zieht das ganz selbstverständlich aus dem arbeitsspeicher ohne zu differenzieren, ob das jetzt zu der sprache passt, in der man den satz angefangen hat.

wenn er sich länger in D aufhält und deutsch hört/spricht, kommt das auch wieder. kann also genauso gut sein, dass dieses interview gespräch anders geklungen hätte, wenn vali daheim gesessen wär.
 

Ja, sehr toll bist du.
 
Freut mich für dich, tatsächlich war da meine erste Assoziation eher so Richtung Jordan Belfort, scusi, wollte nur 1 schlechten Joke machen, um die entspannte Freitagsstimmung aufzuheitern
 
Und sicher, man KANN so reden, es ist aber weder muss noch "ergibt" es sich durch den Umstand dass diese Leute im Ausland unterwegs sind....es ist der Versuch bewusst "international und cool" zu klingen...und sonst nix


 

JEDER verwendet div englische Dinge....bewusst , automatisch oder auch unbewusst - kein Problem.

Es geht eher nicht darum OB man es macht sondern eher wie oft man es macht. Und wie gesagt: ich (ja ICH - du darfst das gerne anders sehen) finde auch dass ein Profisportler sich jo "präsentiert"...und da wäre es halt wichitg dass die Masse mich versteht. Mein Vater schaut gerne Bikerennen, denk Link zu dem Video brauch ich ihm nicht schicken, da steigt er nach 1min aus....und so wird er nie mehr über die Dame erfahren oder sie "verstehen" können

Ob mich jemand versteht spielt übrigens keine Rolle da ich keinen interessiere.

Aber dieses Interview, sei mir nicht böse aber findest du das "natürlich wirkend"? "closestens Freunde? mein hometown" -echt jetzt?

Ich hätt auch "mein main goal" schreiben können aber ich weiß nicht..... ;-) ich hab mien Rad sogar als Rad und nicht als "bike" bezeichnet....also ich bin da schon noch 20-30 Stufen unter dem geblieben was sie hier redet

Ich hab übrigens nix gegen die Dame, fährt sensationell, wirkt sympahtisch - ich wundere mich einfach nur. Aber da fehlen dann halt wohl noch die Medienbetreuer und die Ausbildung die der Schiprofi in Österreich durchläuft

Wie auch immer, Hauptsache "die crowd war massive"
 
Zuletzt bearbeitet:

Da ich offenbar kein so alter Sack bin wie du (beim schnellen überfliegen deiner anderen Beiträge hab ich gesehen, dass du 1993 dein erstes Tune Teil gekauft hast) hab ich ehrlich gesagt kein Problem damit, wenn die Kids anders reden.

Sowas wie 'das ist cool' war irgendwann (muss lange her sein...) auch nix anderes, als wenn jetzt jemand 'ich bin stoked' benutzt...
 
Das ist Teil der Kultur.

Und nein, es ist kein Blödsinn. Ich arbeite im Internationalen Umfeld im Automotive Bereich. Das Umfeld ist üblicherweise Englisch. Sämtliche internen Emails.... Alles. Wenn ich auf deutsch über meine Arbeit rede, ist das anstrengend und mir fehlen viele Wörter.

Wenn ich aber die Deutschen Kunden über den "Modularen Querbaukasten" sprechen höre und sie nicht einmal die Abkürzung FMEA verwenden und all die Checklisten irgendwelche komischen umständlichen kilometerlangen Deutsche Namen haben, finde ich das äußerst seltsam. Bauteileinführungsfragebögen und so scheiß...
 
Jo ich bin tatsächlich alt, da ich aber seit Jahren im englischsprachigem Umfeld / Konzernsprache englsich arbeite hab ich kein Problem mit Englisch und ich hab auch kein Problem sie zu verstehen.

Ich find aber, wenn sich eine Sportart vergrößern will sollten die Sportler für "die Masse" verständlich sprechen-was man sicher lernen muss....

Auch ganz interessant: zb "stoked" habe ich weder in meinem beruflichen noch privatem Umfeld jemals gehört - und zwar wirklich noch kein einiges Mal. Der Sohn meiner Freundin, 20 Jahre jung, kam auch noch nie von einem Konzert nach Hause und hat erzählt dass die "crowd massive" war. Auch meine Nichten - 14 und 19 Jahre alt - erzählen nicht dass bei deren Fußballmatches "eine crowd" war.

Spricht eine Szene intern so ist das jo kein Problem, will man aber die Masse erreichen sollte man sich etwas umstellen.
 

Mit dem komischen Onkel in der Familie oder meinem Boomer-Schwiegervater rede ich auch anders als mit meinen Bros aus der Hood

Vielleicht, ja ganz vielleicht, bist du nicht die Zielgruppe.
 
https://open.spotify.com/episode/5Wo3ELcDWMsn5sikGzl4q5?si=ZnV2eTMxQIydWeXtH7exVQ

Locker bleiben. Sprache verändert sich. (ich finde es auch seltsam und spreche nicht so. Aber wenn man das nicht akzeptiert, wird man die Sprache seiner eigenen Kinder auch irgendwann nicht mehr mögen)
 
Ich find aber, wenn sich eine Sportart vergrößern will sollten die Sportler für "die Masse" verständlich sprechen-was man sicher lernen muss....

Wir haben schon vor 30 Jahren "Obstacles", "sliden" oder "Grinden" usw. beim Skaten oder Snowboarden gesagt. Das ist normaler Sprachgebrauch. Erschreckend wie lange man sich hier an so was aufhängen kann.

Tolles Interview von Vali, kommt sehr sympathisch rüber.
 
Chill mal. Sie hat ein Interview gegeben, nicht mehr und nicht weniger.
 

Ui du solltest dir mal ein Interview mit einem Skateboarder durchlesen. Das Amt zum Erhalt der deutschen Sprache würde durchdrehen. Die sagen ganz viel Kickflip und Heelflip und Grinden und bei den Slopestylern, die man übrigens im deutschen bitte Hangstilisten nennen sollte gibts auch Barspins, also Lenkerdreher. Downhill sollte man auch Bergab Rennen nennen. Und zum Mountainbike sagst du eh brav Bergfahrrad oder? Dein 70 jähriger Vater wird die todeslit sprechenden Kiddies auch brauchen um sein Smartphone zu bedienen vielleicht sollte man auch Smartphones abschaffen weil die Boomer damit nicht zurecht kommen.
Ich kenne mich bei der TdF auch nicht aus wer wieviele Punkte bei welcher Wertung bekommt und was die Trikots bedeuten. Aber nicht wegen einer Sprachbarriere sondern weil mir das Hintergrundwissen fehlt. So wie es dir und vielen älteren eben in modernen Sportarten fehlen wird. Man könnte sich aber damit beschäftigen und einlesen.
Warum sie in dem Interview so viele Anglizismen verwendet könnte auch daran liegen:

Vali Höll: Wir sind hier gerade in Kalifornien, in San Clemente – im neuen YT Mill-Haus.

Wenn sie gerade ein Monat in den USA ist wird sie dort wahrscheinlich seit 1 Monat englisch mit allen um sie herum sprechen. Da kann einem sowas schon mal rausrutschen.


Mit dem komischen Onkel in der Familie oder meinem Boomer-Schwiegervater rede ich auch anders als mit meinen Bros aus der Hood

Vielleicht, ja ganz vielleicht, bist du nicht die Zielgruppe.

Ja vor allem spreche ich mit dem Onkel der ein Problem mit solchen Ausdrücken hat in der Regel lauter denn der trägt ein Hörgerät.
 
Ach, tell mir doch keinen from Horse!
 
Wirklich sehr reflektierte Aussagen und gut, dass sie auf die problematischen Themen eingegangen ist.

Find aber schon, dass da gerade die Topfahrer nicht an Kritik zum Format im DH Weltcup sparen, BK wurde ja schon erwähnt, kann da auch das Interview mit Loïc Bruni empfehlen, auch über die Stimmung im Specialized Team.
https://pod.co/making-up-the-numbers/loc-bruni-dean-lucas
Wär allgemein interessant, wie lange die noch das Format mit dem Halbfinale durchziehen wollen, da gibts ja nahezu keine Fans unter den Fahrern.
 
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