Ich hatte Alfine 8 (Seilzug, Kettenspanner, Felgenbremse) und habe Alfine 11 (1x Di2 mit Buschnell Excenter und Felgenbremse & 1x Seilzug mit verschiebbaren Ausfallenden und Scheibenbremse) und eine Rohloff Speedhub mit Riemen, verschiebbaren Ausfallenden und Scheibenbremse im Einsatz.
- Verschiebbare Ausfallenden und Felgenbremsen finde ich nicht so gut. Verschiebbare Ausfallenden und Scheibenbremsen sind dann super, wenn die Bremszange mit verschoben wird.
- Zahnriemen im ganzjahres Alltagseisatz ist super. Außer Staub aus der Stadt, kein hartnäckiger Dreck. Im Toureneinsatz mit Campinggepäck und Anhänger ebenfalls problemlos gelaufen. Matsch (wenig und fein), Regen, loser Schnee - alles kein Problem. Eis-Schneeklumpen und "klebriger" Matsch mit Steinen können den Riemen aber ordentlich fordern. Da gibt hier im Forum unter den Riemen-MTBlern sicherlich detaillierte Erfahrungen.
- Alfine 8 mit Seilzug ist irgendwie unzerstörbar. Für ein günstiges und unauffälliges Stadtrad perfekt. Wenns viel draußen steht, auch mal über Nacht und bei Regen, dann würde ich alle 1,5-2 Jahre den Schaltzug + Hülle tauschen. Ansonsten ist keine Wartung nötig. In Kombination mit Antiplatt-
Reifen habe ich damals mein Hinterrad nur dann ausgebaut, wenn die Fuhre mal ins auto musste.
- Alfine 11 mit Seilzug ist eine zickige Kombination, die im sportlichen Einsatz gerne Leertritte und Gangaussetzer produziert. Ansonsten auch prima für ein Reiserad. Meine Freundin hat eine am Reise/Alltagsrad und hat gelegentlich die Leertritte, wenn sie nicht ordentlich geschaltet hat (zu viel Druck auf den Pedalen beim Schalten). Auch hier mit Campinggepäck und kleinster Gang bei 1:1, also Primärübersetzung z.B. bei 44:23 auch noch gut für hügeliges Gelände.
- Alfine 11 Di2 ist ein Traum zum Schalten. Pedalkraft muss natürlich auch reduziertz werden, sonst knallts. Die Leertritte und Gangsprünge habe ich auch, aber viel seltener und fast immer zu einem unsauberen Schalten zuordbar. Mir passiert es, wenn ich zu schnell nach dem Schalten schonwieder gas gebe. Als bräuchten die Planetengetriebe und Nocken auf der Schaltwelle etwas Zeit, um richtig einzurasten. Bei mir am Rennrad im Einsatz. Hab jetzt irgendwas über 10.000 km mit der Nabe runter und sie läuft noch. Ich hab statt 50ml
Shimano-Öl, 25ml davon und 25ml Rohloff Spülöl drin. Dadurch sind bei mir die Leertritte und Gangsprünge weniger geworden. Die Nabe macht auch lange Rampen und steile Dinger mit 15-25% mit, aber die Haltbarkeit über 5 Jahre und mehr kann ich nicht beurteilen. Ich mag die Alfine 11 Di2 total, aber würde eine Rohloff E14 jederzeit vorziehen.
- Buschnell Excenter ist super, aber addiert je nach Version 150-200g, benötigt ein steifes Tretlagergehäuse und etwas Aufmerksamkeit bei der Montage und im Betrieb. Mit zu wenig Montagepaste oder zu viel Regenfahrten, fängt er leicht an zu knarzen. Der Excenter muss auch ordentlich angeknallt werden, damit er nicht knarzt. Ansonsten natürlich cleaner als die meisten verschiebbaren Ausfallenden.
- Unsere beiden Reiseräder haben verschiebbare Ausfallenden. Die funktionieren super und knarzen bei uns nicht. Meine haben zusätzlich noch ne Schraube zum einstellen. Dadurch lässt sich das Rad auch wieder schön ausrichten. Bei meiner Freundin ist eine Kette im Einsatz. Deshalb müssen wir ab und zu mal nachspannen und die Schutzbleche mit verschieben. Bei den meisten Schutzblechen ist das kein Problem. sollte man bei der Montage jedoch beachten. Wenn es z.B. darum geht die Streben zu kürzen.
- Nochmal Alfine Di2: Ich bin sie zuerst am Flatbar mit Alfine Display und Schalter gefahren. Jetzt mit den Ultegra 6800er Di2 Hebeln und einem XT-Display (wegen der Anzahl der Anschlüsse). Es gibt ein
Shimano eTube Kompatibilitäts-PDF, dort kann man erkennen welche Di2-Teile so zusammen kombiniert werden können. Mein Externer akku hält zwischen 1500-2000km mit einer vollen Ladung. Ich stand noch nie ohne Strom da. Hatte in den 5 Jahren Nutzung nie einen Kabelbruch oder Schaltaussetzer. Das Di2 System ist teuer, aber funktioniert bei einer Alfine ziemlich sorgenfrei. Bei der Planung des Rahmen sollte alles zuweit wie möglich intern geführt werden, damit des Risiko dass sich doch mal was an einem Kabel verfängt vermindert wird.