Zunächst einmal vielen Dank an das mtb-news Team und an die Forumsteilnehmer für die rege Teilnahme am Gewinnspiel.
Es ist doch sehr interessant, was da so bei rumkommt und wie viele verschiedene Meinungen es doch gibt.
Alle Meinungen (sofern sauber geäußert - und das wurden sie hier ausnahmslos) sollten natürlich respektiert werden und letzen Endes muss doch jeder für sich selbst entscheiden, ob man so etwas braucht, oder nicht.
Vielleicht darf ich mal dennoch nochmal ein paar Sachen anmerken und ein Resümee ziehen, auch wenn der von Maxi verlinkte "Gewinnerkommentar" schon vieles davon beinhaltet hat.
Ich kann absolut nochvollziehen, dass für einige eine Absenkung, geschweige denn ein Bionicon-System, nicht notwendig sind.
In meiner Heimat Franken, kann ich wohl größtenteils komplett ohne Absenkung auskommen. Ein Bionicon System wäre da wohl zu viel des Guten - auch wenn es quasi keinen Gewichtsnachteil bei vergleichbarem Aufbau gibt (150-200g mehr durch Bionicon-System). Aber dort brauche ich persönlich auch keine 160mm...
Dazu kommt natürlich, dass ich mit der Wahl eines "Standard-Bikes" unter Umständen mehr Freiheiten an Nachrüstoptionen habe, das Bike unter Umständen "aufgeräumter" daherkommt und manche System einfach nicht praktisch zu bedienen sind. Deshalb habe ich bei uns in Franken ein Stahl-Hardtail zum Touren mit "Enduro" Federweg stehen, da mir das dort genügt. Es gibt viele Gründe, die in Rücksichtnahme auf bestimmte Präferenzen gegen ein solches System, wie Bionicon es hat, sprechen können, oder eine Absenkung überflüssig machen.
Die Defektanfälligkeit ("wo mehr drin ist kann mehr kaputt gehen") spricht da theoretisch ebenfalls dafür, allerdings sind wir da bei einem Bionicon-System aufgrund des Konzepts und der technischen Ausführung praktisch weit von einer erhöhten Anfälligkeit entfernt. Die durchwegs bekannten Probleme bei anderen Systemen liegen an deren Umsetzung durch Hydraulik, mehrfach ineinander geschachtelten Rohren, usw...
Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann - und was ganz einfach von doch sehr eingeschränkter Sichtweise zeugt - und einfach schlichtweg falsch ist, ist die pauschalisierende Aussage sehr sehr vieler Kommentare, dass Absenkungen oder ein Bionicon-System in der heutigen Zeit mit "modernen" Rahmengeometrien obsolet geworden sind, da man auch ohne eine solche Hilfe (Zitat) die "steilsten Anstiege hochkommt".
Das trifft vieleicht dann zu, wenn man sich nicht vorstellen kann, was man mit solchen Verstellsystem denn tatsächlich für Steigungen fahrend erklimmen kann. Wenn man lieber schiebt ist das eine andere Sache und auch völlig legitim, doch gibt es gerade in den Alpen oder allgemein in den Bergen genügend Steigungen, die ohne Absenkung nicht fahrbar sind.
Was man auch herauslesen kann, ist, dass sehr viele die Komplexität der Benutzung kritisieren.
Auch diese User sind wohl nie auf einem Bionicon oder dem neuen Canyon Strive unterwegs gewesen. Die Benutzung ist absolut intuitiv, funktioniert ohne die Hand vom Lenker zu nehmen innerhalb weniger als einer Sekunde im Fahren, und die "passende" Geometrieeinstellung ist immer sofort gefunden. Vor der Abfahrt, vergessen wieder umzustellen ist ein Argument, dass man nicht gelten lassen kann, denn so etwas passiert mit einem Bionicon System schlicht und ergreifend nicht. Und auch bei einem "Shapeshifter"-Bike wäre so ein Fall im Handumdrehen behoben. Bei einer Talas, DPA, ETA, CTD ... sieht so etwas schon anders aus. Da muss ich ggf. anhalten um umzustellen.
Ich meine aber, man vergisst ja auch nicht, seine Sattelstütze abzusenken, bevor es bergab geht, oder?
Man kann also ein System wie das von Canyon - welches ich vom Ansatz übrigens sehr gelungen finde - oder ein Bionicon-System nicht mit den weit verbreiteten und sicherlich auch teilweise zu Recht kritisierten Talas Absenkungen, 2-Step, ETA, DPA, Scott Twin-Lock, Cannondale Dyad, ... vergleichen. Diese sind entweder in der Handhabung oder Bedienung wirklich teilweise etwas umständlich oder sie verändern in keinster Weise aktiv die Kinematik oder Geometrie (oder beides). Auch können Sie einem durch Defektanfälligkeit den letzten Nerv rauben. Als effektive Kletterhilfen würde ich sie dennoch bezeichnen und hilfreich sind sie für diesen Zweck allemal.
Die konsequentesten Umsetzungen findet man aber mit Sicherheit bei Canyon und bei Bionicon. Und Canyon wäre vielleicht auch noch einen Schritt weiter gegangen, wenn... Naja...ihr wisst vielleicht worauf ich anspiele. ;-)
Ein weiterer Kritikunkt ist die oftmals schwächere Abfahrts-Performance von verstellbaren Federwegskomponenten.
Dies trifft tatsächlich teilweise z. Und da müssen wir uns als Bionicon auch selbst an die Nase fassen und eingestehen, dass wir mit unseren Gabeln bis vor knapp 2 Jahren sicherlich nicht auf Höhe vieler Konkurrenzprodukte bei der Abfahrtsperformance waren. Dies hatte aber nichts mit der Absenkfunktion zu tun, sondern allgemein mit der Konstruktionsweise der Kartuschen. Dies hat sich aber seit der Einführung der G2s Gabeln grundlegend geändert. Kein Stein ist beim redesign auf dem anderen geblieben und jetzt sieht die Sache mal ganz anders aus. Wer eine G2s noch nicht probiert hat, der darf dies gerne nachholen. Wir wollen und müssen uns nicht mehr verstecken - ganz im Gegenteil. Eingeladen ist dazu jeder zu uns an den Tegernsee.
Also:
Vielen Dank nochmal für´s mitmachen!
Und Herzlichen Glückwunsch an
@Sansibar73! Wir hören wohl bald voneinander!
Gruß
Sacki