Up for discussion: Macht einen Hardtail fahren besser?

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Bin ich gerade drüber gestolpert. und als überzeugter HT Fahrer* imho ein super interessantes Thema

Meine Meinung dazu, insb. mit Blick auf das Ergebnis und meine Erfahrungen wenn ich zwischen meinen Bikes hin und her wechsle:
  • auf einem HT wird man nicht automatisch besser, teilweise sogar im Gegenteil weil manche Dinge anders funktionieren. Z.b. musste ich Springen mit dem DH komplett neu lernen weil der Preload so anders funktioniert
  • Was ich auf jeden Fall gelernt habe ist Körperposition und locker bleiben. Erst wollte ich hier zwei Punkte raus machen, aber für ich hängt das doch zu sehr zusammen:
    Auf einem HT muss man so viel lockerer bleiben um eine ordentliche Körperposition zu halten Ausserdem bin ich gezwungen sehr aktiv zu fahren, besonders wenn es um be-/entlasten und Balance halten geht. Oft fahre ich auf dem HT auch mit etwas mehr Druck auf dem VR und lasse da HR über Wurzeln und Steine drüber tanzen.
  • Linienwahl spielt eine größere Rolle. Einfach drauf halten wie mit dem DH ist oft nicht so möglich (gut, ist auch ein unfairer Vergleich).
    Genau dieser Punkt ist für mich aber auch der größte Nachteil: Der Umstieg vom DH aufs HT fällt mir oft leicht weil ich entweder die Linie gar nicht erwische oder aber mit beiden Bikes fahren kann. (wenn auch mit unterschiedlichem Tempo).
    Andersrum vom HT auf das DH erwische ich mich aber häufig dass ich Wurzeln oder Steine umfahre die beim HT ein Problem sein könnten, mit dem DH aber kaum auffallen.Genauso kann ich mit dem DH in roughem Gelände besser über Hindernisse springen als mit dem HT.
  • Was ich vom HT definitiv übernommen habe ist die sehr aktive Fahrweise und gleichzeitig das Bike viel unter mir arbeiten lassen. Genauso das Auge für Linienwahl, aber hier nicht uneingeschränkt.
TLDR;: auf dem HT lernt man Dinge die man auf deinem Fully nicht lernt, aber so pauschal finde ich die Aussage falsch. Fulyl fahren lernt man auf einem HT nicht. Nichtsdestotrotz ist es super hilfreich wenn man es schafft das Bike gut unter sich arbeiten zu lassen und dazu zwingt einen das HT deutlich mehr.


[*] nicht nur HT, sondern genau genommen HT, Dirt und DH.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von scylla

Hilfreich
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Vielleicht so?

Hardtail fahren macht einen nen besseren Hardtailfahrer und Fully fahren einen nen besseren Fullyfahrer, aber Fully fahren macht einen nicht uneingeschränkt nen besseren Hardtailfahrer und Hardtail fahren einen nicht uneingeschränkt nen besseren Fullyfahrer.
 
Das HT gibt's ja auch nicht. Mit meinem Crosscountryhardtail komm ich vieles runter, ist halt fragwürdig. Das Endurohardtail bügelt vorne schon dermaßen viel weg, dass ich problemlos mit mittelschnellen Fullyfahrern mithalten kann, und hat auch die entsprechende Bergab-Geo. Ich hab dann halt nicht so viele Reserven bei Fehlern.
Das denke ich ist im Lernprozess einer der entscheidenden Faktoren, man lernt sauber zu fahren, und ich bekomm nicht jedes Mal nen Herzkasper, wenn das Hinterrad ein Eigenleben führt. Auf der anderen Seite werde ich schneller bestraft, das kann auch hinderlich bei der Entwicklung sein.
 
Ich glaube es ist auch immer eine Frage wie man an die Sache rangeht. Hat man Vorbehalte, findet man ein HT per se einfach unbequem, dann wird man nichts davon profitieren, weder Spaß noch Fahrtechnik-Übung auf dem HT. Das ist ja im Wesentlichen auch im Video passiert. Für sie war es wohl einfach eine Quälerei und sie musste sich quasi zwingen das zu machen. Wenig erstaunlich, dass sie dann auf rumpeligen Trails Vertrauen und Geschwindigkeit eingebüßt hat. Schließlich war diese Erwartungshaltung ja ihr Mindset schon vor dem Test, und während dessen hat sie ja auch keinen Hehl draus gemacht.

Ich bin jetzt ganz lange im Technischen fast nur Fully gefahren aus diversen Gründen (erst verletzungsbedingt, dann weil ich notorisch unzufrieden mit meinem HT-Aufbau/Rahmen war und fast ein Jahr gebraucht habe das wieder hinzubasteln), mit kurzen Zeiträumen zwischendurch aufm HT, und die waren meistens Mist aus oben genannten Gründen. Nachdem mein HT jetzt wieder passt, und ich mal wieder "richtig" damit fahren wollte, hab ich direkt gemerkt, ich habs nimmer drauf. Also ich kam damit schon anständig den Berg runter, aber die Erwartung an mich selbst genauso flüssig und sicher zu sein wie aufm Fully war ganz weit weg. Scheinbar werde ich automatisch faul auf dem Fully und gewöhne mir eine "der Dämpfer macht das schon" Fahrweise an. Außerdem zu zentral, im Gegensatz zu der am HT besseren frontlastigen Fahrweise. Schreckliches Gefühl auf den ersten zwei Touren mit dem HT :lol:
Allerdings hab ich dann auch den Anspruch, wenn ich aufm HT sitze, die Fullsuspension-Fahrer zu jagen, und dieselben dreckigen Straight-Lines zu nehmen wie mit einem Fully. Also vorsichtige Linienwahl zu "lernen" war und ist nicht mein Anspruch, es ist eher der Anspruch an mich selber, jede Linie zu bewältigen, ohne dass eine Heckfederung hilft. Und anders als die Dame im Video glaube ich auch nicht daran, dass es mit einem HT prinzipiell schwieriger oder angsteinflößender ist. Anstrengender, ja. Die richtige Technik liegt allerdings immer am Fahrer, und die braucht man auf jedem Rad. Selbst wenn das Rad Fehler weniger direkt bestraft, bleibt ein Fehler immer noch ein Fehler.
Die Herangehensweise führt dann dazu, dass zumindest ich tatsächlich auf dem Fully schneller und mutiger werde. Auch das hab ich dann ziemlich krass gemerkt, nachdem es aufm HT nach ein paar Touren wieder lief und ich dann mal wieder aufs Fully gesessen bin. Das hat direkt mehr Spaß gemacht und lief flüssiger, weil ich mich wieder besser bewegt habe statt einfach der Federung zu vertrauen. Und bei allem was annähernd furchteinflößend sein könnte, kann ich mir denken "das bist du schon ohne Heckfeder gefahren und weißt, dass du das kannst, gib ihm".

Auf der anderen Seite "verlerne" ich jedes Mal wenn ich zu lang aufm HT sitze, wie man mit einem Fully stolperbiked. Das HT ist einfach hinten so leicht und man muss es ja nicht aus dem Federweg heben, so dass ich regelmäßig einen Trail lang Umstellung brauche um mich wieder daran zu gewöhnen, wieviel mehr Bodylanguage es braucht das gefederte Heck an einem >15kg Bomber umzuheben. Und beim nächsten Ausflug mit dem HT überschlage ich mich dann erst mal fast beim ersten Versetzer. Das direkt umzuschalten werd ich wohl nimmer mehr lernen, selbst wenn ich prinzipiell weiß was passieren wird.

Vor allem aber hab ich, wenn ich HT und Fully im Wechsel fahre, immer einen Heidenspaß auf jedem Rad. Viel mehr als wenn ich nur auf einem sitze. Beim Vollgefederten kann ich mich darüber faszinieren, wie sanft es gleitet. Beim Halbgefederten kann ich staunen, wie leicht es ist und wie direkt es sich fährt.

tl;dr
Ein Leben ohne Hardtail ist möglich aber sinnlos. Ein Leben ohne Fully ist sinnlos aber möglich. 8-)
Ob einen HT-Fahren besser macht, hängt von jedem selbst ab. Ich behaupte: was keinen Spaß macht, wird einen auf keinen Fall besser machen, andersrum vielleicht schon.
 
kannst Du das „Harttail“ bitte ausbessern?
Ist zwar Denglisch vom Feinsten, das zu lesen ist für mich aber grausam.

Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hardtail fahren macht einen nen besseren Hardtailfahrer und Fully fahren einen nen besseren Fullyfahrer, aber Fully fahren macht einen nicht uneingeschränkt nen besseren Hardtailfahrer und Hardtail fahren einen nicht uneingeschränkt nen besseren Fullyfahrer.
sicher nicht verkehrt aber imho etwas an der Fragestellung vorbei. Die Frage ist doch: kann man auf dem HT was (besser als auf einem Fully) lernen was einem auf dem Fully hilft?

Allerdings hab ich dann auch den Anspruch, wenn ich aufm HT sitze, die Fullsuspension-Fahrer zu jagen, und dieselben dreckigen Straight-Lines zu nehmen wie mit einem Fully. Also vorsichtige Linienwahl zu "lernen" war und ist nicht mein Anspruch, es ist eher der Anspruch an mich selber, jede Linie zu bewältigen, ohne dass eine Heckfederung hilft.
Japp, den Anspruch kenne ich auch. Einer macht immer Spaß wenn man mithalten kann. Wobei ich immer wieder merke, dass ich mit dem DH Linien fahre wo ich mit dem HT gar nicht drauf komme. Seltener Straightlines sondern häufiger wenn ich etwas abseits der Mainline fahre Insidelines.
Aber bei vielem was du geschrieben hast stimme ich dir zu.
 
Japp, den Anspruch kenne ich auch. Einer macht immer Spaß wenn man mithalten kann. Wobei ich immer wieder merke, dass ich mit dem DH Linien fahre wo ich mit dem HT gar nicht drauf komme. Seltener Straightlines sondern häufiger wenn ich etwas abseits der Mainline fahre Insidelines.
Aber bei vielem was du geschrieben hast stimme ich dir zu.

Wobei DH und Enduro-HT ja auch zwei unterschiedliche Geos sind, gehe ich mal davon aus. "Fairer" wäre ein Vergleich Enduro-Fully vs Enduro-HT.
Vieles macht ja auch schon die Geo. Ein 63° Lenkwinkel wie an einem DH-Bike üblich lädt vielleicht geometrisch schon mehr dazu ein, eine Insideline zu fahren, als ein 65° Lenkwinkel an einem Enduro-HT. Ist dann echt die Frage ob das die Heckfederung ausmacht oder nicht allein schon die Geo.

Außerdem: genau das macht auch Spaß am Wechsel zwischen den Bikes. Das nächste Mal mit dem HT zurück kommen und die mit dem Fully gescoutete Linie versuchen :D
 
Ich habe vor 10-15 Jahren oft bestimmte Fahrtechniken erst auf meinem Classiker (Fat Chance Wicked, komplett ohne Federung), probiert. Das war dahingehend nicht schlecht, da man eine sehr direkte „ungefilterte“ Rückmeldung über kleinste Änderungen des Bewegungsablaufes bekam. Da ging es aber oft um grundlegende Sachen.
Inzwischen geht es eigentlich nur noch um Details der Fahrtechnik, die auch vom jeweiligen Rad abhängen. Deswegen Fahrtechnik nur noch mit dem aktuell genutzten Rad.
 
Ich frage mich gerade, ob der Effekt, dass die Presenterin (gibt's das Wort? Wenn nicht, wie heißt das eigentlich auf Deutsch? :confused:) das Vertrauen ins Fully verlernt nicht der gleiche ist, wie wenn man einen Winter lang nur über nasse Wurzeln gerutscht ist und dann in der Trockenzeit erst das "einfach drüberbrettern" dort wieder "erlernen" muss? Gibt sich das vielleicht auch nach 2-3 Abfahrten wieder?

P.S.: Hört auf, mir wieder Lust auf ein HT zu machen!
 
Die Herangehensweise führt dann dazu, dass zumindest ich tatsächlich auf dem Fully schneller und mutiger werde. Auch das hab ich dann ziemlich krass gemerkt, nachdem es aufm HT nach ein paar Touren wieder lief und ich dann mal wieder aufs Fully gesessen bin. Das hat direkt mehr Spaß gemacht und lief flüssiger, weil ich mich wieder besser bewegt habe statt einfach der Federung zu vertrauen. Und bei allem was annähernd furchteinflößend sein könnte, kann ich mir denken "das bist du schon ohne Heckfeder gefahren und weißt, dass du das kannst, gib ihm".
Das beschreibt mein erlebnis recht gut.
Nachdem ich letzte Saison recht viel Hardtail gefahren bin ging es dann, mal wieder auf dem fully, auf einmal richtig ab.

Zum einen hatte mein HT eine Geo die einen Gewissen Fahrstil gefordert hat (Bike lehnen zum lenken)
Das hat meine technik verbessert und ich konnte es aufs fully übertragen.
Zum anderen hat das ganze mein Selbstvertrauen auf dem Fully richtig geboosted. So nach dem Motto, pah das wurzelfeld ist ja lächerlich mit dem Fully.

Mir hat das Hardtail fahren nicht nur viel spaß gemacht, es hat auch meiner Fahrtechnik einen großen Boost verliehen.
 
hab jetzt in der sekunde keine Lust das video zu gucken, kann aber von meiner erfahrung berichten, HT vs. DH
Mit dem Hardtail muss ich viel langsamer und vorsichtiger fahren. die Linienwahl ist auch dem Hardtail nicht wichtiger, sondern einfach nur anders. Beim hartail muss ich darauf achten steinen oder wurzeln auszuweichen, bei dh gilt es einzelne schlüsselfeatures möglichst gut miteinander zu verbinden (kurven außen nehmen etc.)
Das eine lässt sich nicht so einfach aufs andere übertragen.
Ich halte den Trainigseffekt von Hardtails für überschätzt.
 
die Presenterin (gibt's das Wort? Wenn nicht, wie heißt das eigentlich auf Deutsch?
Moderatorin

Erlebnisse prägen die Persönlichkeit. Zu lernen, wie man mit deutlich weniger Technik zurecht kommt, könnte also durchaus ein fundamentales Erlebnis sein, ohne welches einem etwas fehlen würde. Zumindest lernt man den Luxus moderner Technik wieder zu schätzen.
 
Mir hilft ungefedert fahren ungemein. Die viel aktivere Rumfahrerei und gezieltere Bremserei spart übernommen auf das Fully Federweg und gibt mir damit größere Reserven und mehr Grip.
Kommt hat sehr auf den Fahrstil an. Wenn man eher der Typ festhalten und machen lassen ist, bring ein Hardtail nix.
 
Ein interessanter Schritt ist auch der zum Starrbike, also ohne Federgabel. Da fährt man wieder sehr anders, es ist nochmal eine ganz andere Nummer als bei einem "normalen" Hardtail mit Federgabel. Seit 2018 habe ich mein Surly Fatbike, klar die Reifen geben eh ein eigenes Fahrfeeling, dennoch ist es eine spannende Erfahrung mal wieder ungefedert im Wald zu fahren. Bei langsamen Trails finde ich es sogar nice, wenn es jedoch schneller wird und ruppig, dann mag ich schon lieber ein Hardtail oder Fully anstelle des starren Bikes.

Ride on,
Marc
 
Ein interessanter Schritt ist auch der zum Starrbike, also ohne Federgabel. Da fährt man wieder sehr anders, es ist nochmal eine ganz andere Nummer als bei einem "normalen" Hardtail mit Federgabel. Seit 2018 habe ich mein Surly Fatbike, klar die Reifen geben eh ein eigenes Fahrfeeling, dennoch ist es eine spannende Erfahrung mal wieder ungefedert im Wald zu fahren. Bei langsamen Trails finde ich es sogar nice, wenn es jedoch schneller wird und ruppig, dann mag ich schon lieber ein Hardtail oder Fully anstelle des starren Bikes.

Ride on,
Marc

Interessant und spannend ist es auf jeden Fall :daumen: Allerdings fand ich die Fahrtechnik, insbesondere bei der Kombination Starr & Fat, dann überhaupt nicht mehr übertragbar auf "normale" Mountainbikes, weder Hardtail (mit Federgabel) noch Fully. Das war ansich betrachtet ein gutes Training im Fatbike-Fahren und eine äußerst lustige Abwechslung und Herausforderung, aber es hat mich auch erst mal zu einem schlechteren "Normal"-Mountainbiker gemacht. Nachdem ich ein gutes halbes Jahr ausschliesslich Starrgabel-Fatbike gefahren war, mit dem Anspruch sowohl auf technischem Geläuf als auch bei Geschwindigkeit mit normalen Mountainbikes mithalten zu können, hab ich mich auf den normalen Bikes dabei erwischt, meine Federgabel zu bekämpfen anstatt zu nutzen. Noch schlimmer auf dem Fully, da konnte ich dann nicht nur eine Federgabel sondern auch einen Dämpfer bekämpfen 🤯
Besonders wenn bei Geschwindigkeit mit den Kollegen auf "normalen" Bikes mithalten möchte, muss man beim Starr-Fatbike anfangen, sich den ungedämpft spingenden Reifen zu Nutze zu machen, z.B. um abzuziehen, und auf der Kehrseite ist es auch "speziell", das Bouncen der Reifen z.B. bei einer Landung oder auf ruppigen Passagen zu kontrollieren. Das Timing für diverse Aktionen wie auch die Detailausführung ist damit ein komplett unterschiedliches, als wenn man mit "normalen" Reifen und der Dämpfung einer Federgabel fährt. Und wenn man schnell sein möchte, dann muss das alles intuitiv laufen, d.h. man muss dieses spezielle Timing durch viel Fahren trainieren. Bei langsamem Gehampel und auch auf sanfteren Strecken ist der Unterschied weniger schlimm bzw. hat man genügend Zeit bewusst statt intuitiv/reflexartig zu agieren.
Letztendlich hab ich deswegen eine Federgabel in mein Fatbike verpflanzt. Das reicht schon damit es zumindest "ähnlich" genug zu meinen normalen Rädern ist, dass ich vom einen aufs andere steigen kann ohne mich zu fühlen wie ein Vollidiot. Richtig mithalten auf dem Fatbike könnte ich allerdings auch nicht mehr, dazu müsste ich mir das Fat-Reifen-Timing dann doch wieder in die Reflexe trainieren trotz Federgabel. Den Anspruch habe ich mittlerweile gestrichen, war eine lustige Zeit, aber auf Dauer fahr ich doch lieber "normal".
 
Interessant und spannend ist es auf jeden Fall :daumen: Allerdings fand ich die Fahrtechnik, insbesondere bei der Kombination Starr & Fat, dann überhaupt nicht mehr übertragbar auf "normale" Mountainbikes, weder Hardtail (mit Federgabel) noch Fully. Das war ansich betrachtet ein gutes Training im Fatbike-Fahren und eine äußerst lustige Abwechslung und Herausforderung, aber es hat mich auch erst mal zu einem schlechteren "Normal"-Mountainbiker gemacht. Nachdem ich ein gutes halbes Jahr ausschliesslich Starrgabel-Fatbike gefahren war, mit dem Anspruch sowohl auf technischem Geläuf als auch bei Geschwindigkeit mit normalen Mountainbikes mithalten zu können, hab ich mich auf den normalen Bikes dabei erwischt, meine Federgabel zu bekämpfen anstatt zu nutzen. Noch schlimmer auf dem Fully, da konnte ich dann nicht nur eine Federgabel sondern auch einen Dämpfer bekämpfen 🤯
Besonders wenn bei Geschwindigkeit mit den Kollegen auf "normalen" Bikes mithalten möchte, muss man beim Starr-Fatbike anfangen, sich den ungedämpft spingenden Reifen zu Nutze zu machen, z.B. um abzuziehen, und auf der Kehrseite ist es auch "speziell", das Bouncen der Reifen z.B. bei einer Landung oder auf ruppigen Passagen zu kontrollieren. Das Timing für diverse Aktionen wie auch die Detailausführung ist damit ein komplett unterschiedliches, als wenn man mit "normalen" Reifen und der Dämpfung einer Federgabel fährt. Und wenn man schnell sein möchte, dann muss das alles intuitiv laufen, d.h. man muss dieses spezielle Timing durch viel Fahren trainieren. Bei langsamem Gehampel und auch auf sanfteren Strecken ist der Unterschied weniger schlimm bzw. hat man genügend Zeit bewusst statt intuitiv/reflexartig zu agieren.
Letztendlich hab ich deswegen eine Federgabel in mein Fatbike verpflanzt. Das reicht schon damit es zumindest "ähnlich" genug zu meinen normalen Rädern ist, dass ich vom einen aufs andere steigen kann ohne mich zu fühlen wie ein Vollidiot. Richtig mithalten auf dem Fatbike könnte ich allerdings auch nicht mehr, dazu müsste ich mir das Fat-Reifen-Timing dann doch wieder in die Reflexe trainieren trotz Federgabel. Den Anspruch habe ich mittlerweile gestrichen, war eine lustige Zeit, aber auf Dauer fahr ich doch lieber "normal".
Was meinst du mit bekämpfen?
Als ich oben ungefedert schrieb meinte ich mein starres Surly Karate Monkey. Das hilft mir beim Fully Federweg zu sparen und bewusster zu bremsen, damit dann schneller und sicherer zu fahren.

Ein Fatbike kann man meiner Erfahrung nach gar nicht mit einem MTB vergleichen, da die Reifen federn aber nicht wirklich dämpfen. Mehr so ein Flummirad, worauf man sich einlassen sollte, da es einfach Spass macht. Schnell ist man damit vor Allem, solange es relativ flach, dreckig und eklig, gerne auch verblockt ist. Da ist es mit mit einem MTB kaum zu schlagen. Alles Andere geht schlechter. Eine Federgabel da drin verstehe ich deshalb nicht. Macht es vielleicht etwas bergabtauglicher, aber der Flummi geht flöten.
 
Was meinst du mit bekämpfen?

Gefühlt war es sowas wie das Gegenteil einer Resonanzkatastrophe. Die Federelemente und ich haben uns quasi gegenseitig in der Arbeit behindert. Irgendwie so, als würde ich genau in dem Moment wo ich hochziehen müsste den Lenker runterdrücken, und genau dann wenn die Gabel einfedern will hochziehen. Das Timing der Reflexe war einfach kaputt bzw. nicht so, wie es ohne Flummi-Reifen hätte sei müssen.

Ein Fatbike kann man meiner Erfahrung nach gar nicht mit einem MTB vergleichen, da die Reifen federn aber nicht wirklich dämpfen. Mehr so ein Flummirad, worauf man sich einlassen sollte, da es einfach Spass macht.

Genau darauf bezog sich auch mein Post :)
Starr alleine, ohne die Flummireifen, finde ich auch deutlich "normaler". Aber halt auch sehr anstrengend und langsam.


Eine Federgabel da drin verstehe ich deshalb nicht. Macht es vielleicht etwas bergabtauglicher, aber der Flummi geht flöten.

Nicht weil es soviel Sinn macht, sondern weil ich das Fatbike weiterfahren wollte, aber es nicht hinbekommen habe, mich schnell genug umzustellen zwischen normalem Mountainbike und starrem Fatbike, damit das auch Spaß macht. Jedes Mal auf einem anderen Rad schon wieder zu fahren wie der tolpatschigste Körperklaus ist ja auch nicht schön. Die Federgabel "normalisiert" das Fahrverhalten halt gerade ausreichend viel (natürlich nicht komplett), dass ich damit klar komme. Alternative wäre gewesen mich für eins zu entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gefühlt war es sowas wie das Gegenteil einer Resonanzkatastrophe. Die Federelemente und ich haben uns quasi gegenseitig in der Arbeit behindert. Irgendwie so, als würde ich genau in dem Moment wo ich hochziehen müsste den Lenker runterdrücken, und genau dann wenn die Gabel einfedern will hochziehen. Das Timing der Reflexe war einfach kaputt bzw. nicht so, wie es ohne Flummi-Reifen hätte sei müssen.
Ich beobachte was ähnliches bei mir wenn ich vom HT aufs DH wechsel: meine Beine müssen sich wieder daran gewöh unterstützt. Bei dicken Einschlagen ist das nicht so wild, aber bei vielen kleinen z.b. in einem Wurzelfeld muss ich mich umstellen
 
kenne ich schon, ist ein interessanter Ansatz, aber ich finde so einfach und direkt beantwortet es die Frage nicht
Für mich schon. Beim MTB kommt nebem dem Körperklaus halt noch die ein oder andere Hemmung dazu, welche das schnellere Lernen wieder verhindert. Wer also Räder wechselt und unverkrampft mit Spaß drauf rum turnt profitiert. Wer verkrampft ist, ist halt ein Verkrampfter. Da kann das sogar kontraproduktiv sein, da der Verkrampfte in ungewohnter Umgebung noch mehr verkrampft und so schnell zu nem Verspannten wird. Das muss früh erkannt werden und ist zu verhindern! Also erstmal Birne frei machen, wohl fühlen, dann differenziert die Buden ficken, um dem Fachjargon genüge zu tun.
Ist doch richtig so, oder?:D
 
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