Unterschiedliche Zeitfahrlenker

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Hallo allerseits,

wer schon einmal Zeitfahren der großen Rundfahrten gesehen hat, der hat sicherlich auch bemerkt, dass die Lenkeraufsätze der Fahrer meist recht komfortabel in Bezug auf Höhe aufgebaut sind. Anders im Triathlon; da wird der Aufsatz, so scheint es, so flach wie möglich aufgebaut.

Beide Ansätze haben angenommen unterschiedliche Priotritäten: Windwiderstand vs. Körperhaltung. Soviel zu den Details, wie auch immer.

Woher bekommen die Profis diese hohen Zeitfahraufsätze?

Den flachen Standard gibts mittlerweile an jeder Ecke, wobei die Körperhaltung durch den flachen Aufbau mMn den Vorteil relativiert.
 
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Die meisten aktuellen Zeitzfahrlenker an Zeitfahrmaschinen sind heutzutage integrierte Systeme. D.h. mit dem Rahmenset kommt auch der passende Vorbau sowie der passende Lenker. Die Basebarlenkerhöhe bleibt immer gleich. Die Extensions hingegen, können mit Spacern nach oben verlegt werden. Hin und wieder gibt es Räder, die sich in der UCI konformen TT-Version (3:1 Regel) und der Triathlonversion (ziemlich viel erlaubt) unterscheiden. Hier ist dann auch oft die Basebar mittels eines nach oben gekröpften oder eines Standartvorbaus angehoben.
Als Beispiel mal Merida Warp TT vs Merida Warp Tri:

Merida Warp TT mit integriertem Vorbau/Lenker
pic-team-bikes-wapp-tt-team-lampre-merida-2015-16-9-jpg-f6ac1eaab6-2130.jpg


Warp Tri (Rahmengeo nicht mehr 3:1konform - Steuerrohrbereich, Lenker angehoben):
pic-neuheit-warptri-05-jpg-7aae0b303d-1755.jpg



Die Extension können dann mit sog. Riser Kits höhergelegt werden:
HB0680.jpg

(hier für Vision Lenker)
 
Hi, war so frei und hab das Thema auch "nebenan" reingestellt... siehe link
http://www.rennrad-news.de/forum/threads/unterschiedliche-zeitfahrlenker.141753/

Ich verfolge es hier natürlich auch.

Siehe Bild, das ist eigentlich gemeint mit dem doch ganz anderen Ansatz. Nicht etwas, dass ich ein Triathlonurgestein wäre, aber möchte mal meinen, dass die Philosophie dieses Sportes sowas garnicht gutheißen würde.

Und jetzt mal ganz praktisch, gibt es solche Spacer auch von Deda? Bzw. gibt es hersteller, die für 31.8mm Lenker solche Spacer anbieten? Ich muss dieses Spielchen "Windwiderstand um jeden Preis minimieren" in diesem Fall nicht mitspielen. Aber ich möchte gerne ohne Rückenprobleme auf die Laufstrecke...

Ich habe ein ganz tolles Zeitrad für einen echten Freundschaftspreis erhalten, an dem Teil ist fast alles von Deda, die sind nicht gerade preiswert und ich hätte gerne so einen Turmaufbau. Also 31.8mm Lenkerklemmung und 24mm Bars zuzüglich Aufnahme für die Armpads.

Kennt sich da jemand mit aus? Damit der Lenker prinzipiell so aussieht, wie auf dem Bild unten.

01-bianchi-aquila-cv-wilco-kelderman.jpg
 
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Ich glaube das ist einfach nur die aktuelle Entwicklung. Die gibt es sowohl im RR als auch im Tri Bereich. Durch die Systemintegration wandern die Vorbauten weiter nach unten, damit sie nicht so im Wind stehen. Dafür wird der Aero-Aufsatz mit Spacern wieder nach oben gebracht. Das soll aerodynamisch besser sein, als alles nach oben zu bringen. Jan Frodeno's Aufbau ist dem Bianchi oben z.B. gar nicht so anders.

2015-Kona-07.jpg
 
Naja, gutes Bild - ich nahm einfach mal an, eine solche Sitzposition wäre im Triathlon verpönt weil: zu aufrecht liegend.

Während der Radrundfahrten der Profis ist das hingegen die übliche Position beim Zeitfahren, möchte ich mal meinen. Im anderen Forum meinte jemand, all das fände Gründe in den jeweiligen Regularien. Ob das so ist, kann ich so nicht sicher nachvollziehen, aber die UCI-Regeln geben da auch ordentlich Spielraum. Ich denke, dass ist auch einfach anatomisch näher an der "Wahrheit", wenn es aufrechter ist. Und vielleicht steigt dann auch ein Jan Frodeno nach 180km entspannter in die Laufschuhe...
 
Die Regularien betreffen aber nicht die Lenkerhöhe. Für die Zeitfahrräder relevant sind bei der UCI lediglich die Rohrform, die Rotation um die Tretlagerachse (D.h. Sattelspitze zu Tretlager) und der Reach vom Tretlagerlot bis Aeroaufsatzspitze. Diese Regelungen gibt es beim Triathlon nicht.
Auch die unterschiedlichen Distanzen können nicht der Grund sein, weil Zeitfahren in der Regel kürzer sind als Triathlon Distanzen.
Ein Grund warum auf der Tour weniger aggressive Positionen gefahren werden könnte sein, dass Zeitfahren nur ein kleiner Bestandteil im Rennradbereich ist und er deswegen weniger häufig trainiert wird als bei den Triathleten. Die haben sich voll auf die Zeitfahrposition spezialisiert und "vertragen" eine aggressivere Position. Das dann aber auch ehr auf den kürzeren Distanzen. Auf den Langdistanzen wird dann auch ehr ein Kompromiss gesucht, damit man die 4-5 Stunden im Sattel aushält. Insgesamt ist die Aeroposition halt immer ein Kompromiss aus Aerodynamik und der Leistung, die ich in einer solchen Haltung erbringen kann.
Bei mir geht der Puls in Zeitfahrposition beispielsweise um knapp 10 Schläge hoch. Das muss ich durch die Verringerung des Luftwiderstandes wieder reinholen, ansonsten sollte ich besser eine gemäßigtere Sitzposition wählen.
 
die Rotation um die Tretlagerachse (D.h. Sattelspitze zu Tretlager)

Ich denke, dass ist der Grund für den tieferen Lenker beim Triathlon. Der Fahrer wird um das Tretlager nach vorne gekippt. Da der Sattel auch mit nach vorne wandert, bleiben die Winkel zwischen Beinen und Oberkörper unverändert. Die UCI schreibt die Sattelposition vor, so dass sich bei einen tieferen Lenker der Winkel zwischen den Beinen und Oberkörper ändern würde.
 
Die Regularien betreffen aber nicht die Lenkerhöhe. [...]bei der UCI

Kann sein, ich hab folgendes Dokument nur überflogen, dennoch haben die auch so ziemlich alles geregelt, was geregelt werden kann. Siehe:

http://www.uci.ch/mm/Document/News/...echnicalRegulation-15.01.2016-ENG_English.pdf

Seite 30, Abbildung 39 bzgl. Zeitaufsatz

Das finde ich auch alles noch zumindest nachvollziehbar. Aber, dass die tatsächlich die Sattelposition eingrenzen und z.B. den Selle SMP im Prinzip von der Tour ausschließen, finde ich schon kurios.

Das Thema läuft auch nebenan und je mehr Leute schreiben, desto deutlicher wird der Eindruck, dass die Regeln zum Lenker eher Pflichtprogramm als ausschlaggebend sind.

http://www.rennrad-news.de/forum/threads/unterschiedliche-zeitfahrlenker.141753/
 
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