Unfall ohne Helm im Straßenverkehr - Gericht sieht Teilschuld!

Als Fahrradfahrer ist man im Straßenverkehr in unruhigem Gewässer. Einerseits ermöglicht das Fahrrad eine schnelle, gesunde und umweltschonende Mobilität, die gerade durch die zunehmende Elektrifizierung und den Verkehrskollaps der Innenstädte nochmals an Fahrt aufnimmt. Andererseits ist das Fahrrad nach wie vor ein unsicheres Fortbewegungsmittel, das den Fahrenden keinen Schutz bietet und von seinem größten Gegner - dem Auto - gerne einmal übersehen wird. Wer auch immer daran Schuld hat: In deutschen Gerichten werden viele Fahrradunfälle verhandelt. In einem neuen Fall ist kürzlich entschieden worden, dass ein Fahrradfahrer auch ohne Helmpflicht eine Teilschuld an seinen Verletzungen trägt, wenn er sich im Straßenverkehr ohne Helm Kopfverletzungen zuzieht.


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lol... jetzt verdreh(t) mal nicht die Realität :) Du/Ihr w(e)isst ganz genau, wie das gemeint war oder wi(o)ll(s)t es nicht verstehen. (passt zu beiden Posts)
 
Achso, wer er mit dem Fahrrad und 250 km/h da langgedschossen wärer alles rechtens. verstehe. anpassendes Fahren giltet nur für alle ohne Rad.

du verstehst es echt nicht, oder? vielleicht noch einmal: in diesem fall wurde der frau eine unfallsschuld von 0% zugesprochen. 0% verstehst du? 0% ist nun einmal nicht 10% nicht 20% und auch nicht 40%, sondern genau 0%. das ist ein entscheidender unterschied zu deinem beispiel, falls du das immer noch nicht realisiert haben solltest.

es ist also völlig egal, welche hypothetischen fälle hier kreiert werden, in der realität steht da trotzdem immer noch 0% schuld bei der radfahrerin und trotzdem brät ihr das gericht eine bei den folgekosten über. das ist das problem an der sache, ganz davon ab, was sie denn hätte alles voraussehen müssen und können und was sie alles an schutzkleidung besser hätte tragen müssen. es bleibt das statement: du hast !!!rechtlich!!! keine schuld, aber trotzdem pech gehabt.

Weil man dem 5-Min-zum-Bäcker-Biker, der keine Lust hat dafür den Helm aufzusetzen, hier eigentlich schon Vorsatz anhängen kann.
Auf Langstrecken, im Wald, auf Tour oder im Bikepark setzt er bewusst einen Helm auf, weil er "weiss", dass er hier die Birne anhauen kann.
Bei der Fahrt aber zum Bäcker bleibt der Helm zu Hause mit dem Hintergedanke "es wird ja schon nichts passieren"
Und deshalb ist es auch völlig rechtens und verständlich, dass die Versicherungen sich hier querstellen.
Vor Gericht wird der Richter schon die Frage stellen:
Warum hing der Helm zu Hause an der Garderobe und war nicht auf dem Kopf als es gekracht hat ?


das ist deine meinung, aber mehr auch nicht. mit recht und gesetz hat das wenig zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Teilschuld an den Verletzungen ist nicht gleichbedeutend mit der Unfallschuld.
Der Unfallverursacher steht für den Sachschaden und Personenschaden gerade, der unabwendbar war. (Abschürfungen, Prellungen, Defekte der Fahrzeuge) Aber wieso sollte der bei vermeidbaren Verletzungen, die man heutzutage minimieren oder verhindern kann durch geeignete Massnahmen, zu 100 % beteiligt werden?
 
durch geeignete Massnahmen, zu 100 % selbst beteiligt sein?

weil es keinen gesetzlichen rahmen dazu gibt. ganz einfach.

wie hier schon öfter richtig bemerkt wurde: was sind denn geeignete maßnahmen? wo fängt es an, wo hört es auf? wenn wirklich weniger als 10% der bevölkerung einen helm beim radfahren tragen (und ich glaube diese zahlen), dann kann man wohl kaum vom allgemeinen verständnis sprechen, dass radfahrer in der regel einen helm tragen.
 
lol... jetzt verdreh(t) mal nicht die Realität :) Du/Ihr w(e)isst ganz genau, wie das gemeint war oder wi(o)ll(s)t es nicht verstehen. (passt zu beiden Posts)

Ja, es war unwissenschaftlich gemeint.

Es wurde nachgewiesen, daß die Helmpflicht in der Wirklichkeit das Radfahren gefährlicher macht. Und dieser Thread ist ein Beleg dafür, daß die Helmpflicht in der Einbildung das Radfahren sicherer macht. Wir sollten uns also darauf einigen, daß die Helmpflicht nur in der Einbildung aber nicht in der Wirklichkeit eingeführt werden sollte.

Eine dem tatsächlichen Gesetz vorauseilende Diskriminierung von Radfahrern durch die Gerichte widerspricht jedem Rechtsgrundsatz. Da bin ich mir sogar als Laie ziemlich sicher.
 
Man kann nicht alles zu 100% in Gesetze packen, ansonsten bräuchte man keine Gerichte, die Einzelfälle prüfen und abwägen, wie im Konkreten Falle entschieden werden könnte. Es bleibt immer eine menschliche Entscheidung. Beeinflussbar und natürlich immer leicht subjektiv eingefärbt.
 
Man kann nicht alles zu 100% in Gesetze packen, ansonsten bräuchte man keine Gerichte, die Einzelfälle prüfen und abwägen, wie im Konkreten Falle entschieden werden könnte. Es bleibt immer eine menschliche Entscheidung. Beeinflussbar und natürlich immer leicht subjektiv eingefärbt.

natürlich, aber gerichte fällen urteile im rahmen der vorgegeben gesetze. ein spielraum ist da natürlich immer gegeben, aber die urteilsfindung muss auch stichhaltig sein. und dass jemand nicht alle maßnahmen getroffen hat, um heil aus einem unfall herauszugehen, ist nun einmal keine stichhaltige begründung und das ist nicht nur mein rechtsverständnis.

und: man kann auch helme bei mopedfahrern in ein gesetz packen, bei radfahrern sollte das also auch nicht viel schwieriger sein. es ist sogar noch einfacher, statt motorrad schreibt man einfach zweirad ;).
 
Beispiel: Darf man einen FF-Helm beim Autofahren tragen? Frage an Dich.

Darf man freihändig Auto fahren? Oder nur mit einem Finger? Prüf doch mal, was da nach Recherche rauskommt.

EDIT: Es gibt keine eindeutige Definition oder "Anleitung", wie man ein KFZ fortbewegt. Ob dies einhändig oder mit einem Finger gescieht bleibt Dir überlassen, solange Du jederzeit die Kontrolle über Dein Fahrzeug besitzt.

Helm? Ähnlich: Solange er Dich nicht behindert oder das Führen beeinträchtig, ist es nicht verboten.
Soviel zu genauen Gesetzen. Alle haben viel Spielraum und sind nicht eindeutig definiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Scili: Bei Einzelfallbetrachtung kann man natürlich zu solchen Schlüssen kommen. Aber das Problem ist, daß durch solche Urteile der Radhelmpflicht Vorschub geleistet wird. Und die ist nunmal erwiesenermaßen für die (dann dezimierte) Gruppe der Radfahrenden schädlich. Und man kann relativ plausibel spekulieren, daß die Einführung der Radhelmpflicht sogar gesamtgesellschaftlich mehr Schaden als Nutzen verursachen würde.
 
@RetroRider: Stimmt. Oder aber dies sensibilisiert die Massen, evtl. doch mal in solch eine Schale zu investieren.
Ganz ohne Zwang.
Hätt ich Kinder, würden die nie ohne Helm auf ein Bike steigen.
Im Alter wäre es für die das natürlichste was es gibt.

Es dauert eben noch lange, bis sich solch ein Bewusstsein durchsetzt.
 
Ich finde der Vergleich zum Gurt im Auto ist schon passend, hierbei handelt es sich um einen Schutz der allein dem Fahrer dient und nicht der Algemeinheit. Das ganze muss einfach nur Salon fähig werden, wie nicht Rauchen, oder das Helm tragen beim Skyfahren (Althaus).....
 
@RetroRider: Stimmt. Oder aber dies sensibilisiert die Massen, evtl. doch mal in solch eine Schale zu investieren.
Ganz ohne Zwang.[...]

Stimmt. Beide Sichtweisen sind richtig. Das Helmtragen stellt das Radfahren als schlimm und gefährlich hin, und das Helmtragen hat Vorbildwirkung.

Ich finde der Vergleich zum Gurt im Auto ist schon passend, [...]

Aber der Vergleich zw. Radhelmpflicht und Gurtpflicht ist nicht zulässig, weil es bei der Gurtpflicht kein risikoverstärkendes Schlupfloch gibt. Man kann das Rad stehen lassen und das Auto nehmen, aber man kann nicht das Auto stehen lassen und den Panzer nehmen.
 
Ich finde der Vergleich zum Gurt im Auto ist schon passend, [...]
Der beste Vergleich zum Fahrradhelm ist immer noch der Autofahrerhelm, er schützt vor den selben (und mehr) Verletzungen, wird ebenfalls durch die Regularien der Profis vorgelebt und dürfte die gleichen Nachteile wie der Fahrradhelm erzeugen, außer vielleicht der schmalere Überholabstand.
 
.... Zitat gelöscht, da Ursprungsbeitrag gelöscht -swe68
Ich könnte natürlich auch inhaltlich darauf eingehen, aber dafür mangelt es mir dann doch an Humor.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
du verstehst es echt nicht, oder? vielleicht noch einmal: in diesem fall wurde der frau eine unfallsschuld von 0% zugesprochen. 0% verstehst du? 0% ist nun einmal nicht 10% nicht 20% und auch nicht 40%, sondern genau 0%. das ist ein entscheidender unterschied zu deinem beispiel, falls du das immer noch nicht realisiert haben solltest.


Der, der es nicht ganz versteht bist Du.

Unfallschuld hat nichts mit Haftung zu tun. Wenn Du auf der Autobahn schneller als 130km/h unterwegs bist kannst Du an einem Auffahrunfall völlig schuldlos sein(0%) aber bei der Versicherung dann aber eine eilschuld tragen, da Du dich ausserhalb der Richtgeschwindigkeit bewegt hast. Ist jedem selbst überlassen, ob er dies tun möchte, aber hinterher trägt man dann eine Teilschuld, sollte es um Auszahlungen gehen.
Selbst in der Stadt als Autofahrer kannst du von einem Fahrzeug gerammt werden, weil diesr dich nicht gesehen hat. Da wird Dir dann eine Teilschuld zugeteilt, weil, wenn Du nicht gefahren währst, hätte es auch keinen Unfall gegeben. Strafrechtlich hast Du aber gar keine Schuld an diesem Unfall.

Verletzungen, die man durch das Tragen eines Helmes hätte vermeiden können, oder zumindest vermindern können (hier ist die Beweisführung aber fast unmöglich), sollten schon von dem Nicht-Träger des Helmes mitgetragen werden. Genauso wäre ich aber dafür, dass Autofahrer die den gurt nicht anziehen, bei entsprechenden Verletzungen zur Teilschuld gezwungen werden.

Und es geht hier wie gesagt nicht um Schuld oder nicht Schuld am Unfall selber, sondern um die Folgen.....
 
Ich muss meinem Vorredner Recht geben. Hier geht es nicht um Schuld im Strafrechtlichen Sinne, sondern um das einfache einsparen von Kosten für die geschädigte Versicherung. Dazu wird nach jeder Kleinigkeit an Selbstverschulden gesucht um jeden Cent zu sparen und das Nichttragen eines Helmes (oder das Fehlen einer Klingel) ist offensichtlich und damit leicht einzuklagen. Ob das Urteil nun richtig ist oder nicht, jedenfalls hat es den Weg für Versicherungen geöffnet in Zukunft alles erfolgreich einzuklagen was auf eine Verfehlung des Gegners hinweist. Eins ist jedenfalls sicher: so ein Urteil wird gern als Präzidenzfall gesehen und damit kann man sich als Radfahrer sicher sein, wer ohne Helm fährt und einen Unfall hat, wird in Zukunft weniger Schmerzensgeld erhalten!

Ich persönlich halte das Tragen eines Helmes für absolut sinnvoll und es ist für mich unverständlich, dass Leute die in vollem Schutz-Panzer auf dem Downhilltrail ins Tal blasen, sich weigern im Straßenverkehr auf einen Helm zu verzichten. Natürlich ist man auf der Starße nicht so schnell wie im Downhill, aber auf dem Trail hat man alles selbst im Griff und muss nicht mit der Dummheit von ander Autofahrern rechnen.

Mir hat der Helm auf jeden Fall schon das Leben gerettet und die Versicheung des Autofahrers der mich gerammt hat, hat auch die komplette Reha bezahlt - Helm sei Dank!
 
Der beste Vergleich zum Fahrradhelm ist immer noch der Autofahrerhelm, er schützt vor den selben (und mehr) Verletzungen, wird ebenfalls durch die Regularien der Profis vorgelebt und dürfte die gleichen Nachteile wie der Fahrradhelm erzeugen, außer vielleicht der schmalere Überholabstand.

Wobei ich doch sagen muss das mir der nutzen eines Fahrradhelms, in Betrachtung der Durchschnittsgeschwindigkeiten die die jeweiligen Fahrzeuge Innerorts zurücklegen, beim Aufprall auf eine Mauer eher einleuchtet als der eines Autohelms.
 
Bin gleichzeitig noch bei motor-talk.de tätig und ich finde es erschreckend das ich dort den selben Mist lese wie hier.
Wenn irgendwer ein Video hier online stellt, in den der Fahrer keinen Helm trägt, wird losgeschrieben wie unmöglich das doch ist.
Und jetzt kommen hier so Argumente wie, "Auf dem Weg zur Uni störts nur...".

Ich hab den Helm immer auf, die Kinder auch und meine Frau hab ich mittlerweile auch überzeugt bekommen, das es mir *******gal ist ob die Frisur durcheinander ist, hauptsache sie überlebt den Unfall.
 
Bin gleichzeitig noch bei motor-talk.de tätig und ich finde es erschreckend das ich dort den selben Mist lese wie hier.
Wenn irgendwer ein Video hier online stellt, in den der Fahrer keinen Helm trägt, wird losgeschrieben wie unmöglich das doch ist.
Und jetzt kommen hier so Argumente wie, "Auf dem Weg zur Uni störts nur...".

Ich hab den Helm immer auf, die Kinder auch und meine Frau hab ich mittlerweile auch überzeugt bekommen, das es mir *******gal ist ob die Frisur durcheinander ist, hauptsache sie überlebt den Unfall.

Stimme dir zu! Meine Kinder kennen das auch nur so, die finden das selbstverständlich.
 
Vlt. hier erstmal einlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradhelm

Kostprobe?

Der Anteil der Verletzungen von Radfahrern an allen Kopfverletzungen liegt mit 1 % deutlich unter dem Anteil von PKW-Insassen (48 %) und Motorradfahrern (13 %)

... und bitte Sport und Alltagsmobilität nicht in einen Topf hauen.

Der Vergleich - ich wiederhole ihn von weiter vorn: Bei Autorennen gibts auch nen Helm, ggf. feuerfesten Anzug usw.

Ride on!

tanztee

P.S. Wer jetzt schon die rhetorische Klinge wetzt - bitte mein Bildchen da oben links genau anschauen ...
 
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