Tuscany Trail 2022

Noch ein, diesmal etwas ernster gemeinter Nachtrag zu den Tageskilometern. ;)
Natürlich orientieren auch wir uns irgendwie an den Entfernungen, aber viel wichtiger sind (für mich) ganz andere Faktoren.
Da wir nicht irgendwo in der Pampa schlafen wollen, sondern in festen Unterkünften, geht das Augenmerk auf Ortschaften, die sich "lohnen". Kriterium dafür: sehenswürdig, landestypisch, originell, lebhaft, quirrlig, gute Auswahl an Restaurants, Bars, einheimisches "Leben". Die Kriterien dafür muss jeder individuell für sich definieren. Da gilt es zwischen "place to be"s und solchen, wo "der Hund begraben" ist, zu unterscheiden. Muss man sich vorher schlau machen und ein wenig recherchieren.
Meine Auswahl solcher Orte entlang der Strecke wären: Volterra, San Gimignano, Monteriggioni, Siena, San Quirico d'Orcia, Radicofani, Pitigliano, evtl. Capalbio.
Anderes Kriterium: Topographie. Am Anfang entlang der Küste bis etwa Rossignano und wieder gegen Ende so ab Capalbio erstrampelt man sich die Kilometer deutlich einfacher als im Landesinneren. Italienisches Hinterland sollte man nicht unterschätzen. Der italienische Radfahrer hat dafür den Ausdruck "mangiaebevi" geprägt, was wörtlich übersetzt "iss und trink" heißt. "Rauf und runter" charakterisiert das nur unzureichend. Gemeint ist, dass es ununterbrochen rauf und runter geht...
Im Mittelteil, so ab San Gimignano bis kurz nach Radicofani teilt sich die diesjährige Streckenführung zu weiten Teilen den Verlauf der Pilgerroute "Via Francigena" (von Canterbury nach Rom). Das muss jetzt kein Problem sein, aber zumindest sollte man in Betracht ziehen, dass da vielleicht auch der eine oder andere Fußpilger unterwegs sein könnte, vor allem am Wochenende.
Für uns ergäbe sich folgende Etappen-Reihenfolge: 1. Volterra, 2. Siena, 3. Radicofani, 4. Capalbio (oder Orbetello). Das wären im Schnitt knapp über 100 Kilometer und somit am Gelände gemessen, recht anspruchsvoll. Zwischen den oben aufgezählten Ortschaften ist die Landschaft zwar sehr schön anzusehen, bietet aber insgesamt wenig Anlass, irgendwo länger zu verweilen (jedenfalls nach meinen Maßstäben).
Natürlich: will man mal den Grashalm im Mund kauen, die Füße in den plätschernden Bach halten oder "die Seele baumeln lassen", dann besteht in der Toscana die Gefahr, dass man nie am Ziel ankommt. :D

Ziemlich off topic: Cineasten-Freunde, die schon einmal den Namen Andrei Tarkowski gehört haben, sollten nur wenige Kilometer südlich von San Quirico d'Orcia dem Ort Bagno Vignoni einen kurzen Besuch abstatten (liegt nicht entlang des TT), wo die legendäre Kerzenszene aus dem Film "Nostalghia" im Brunnen des Ortes gedreht wurde. Außerhalb des Ortes gibt es warme schweflige Quellen, wo die Einheimischen baden.
 

Anzeige

Re: Tuscany Trail 2022
Doch irgendwie Faszinierend, wie eine einfache Frage soviel Emotionen aus einem Leser strömen lassen.

Genau die Punkte die du jetzt zuletzt geschrieben hast, sind uns bei der Planung auch durch den Kopf gegangen. Wenn ich das aber so umfangreich gefragt hätte, waren sicherlich noch weniger Antworten gekommen.

Zudem ist es dieses Jahr mit 3000 Anmeldung sicherlich mal interessant ob die große Masse das als rennen oder als Sight Seeing Tour betrachtet. Drum die einfache Frage wieviel Kilometer jeder so täglich plant.

Trotzdem danke für die umfangreichen Hinweise. Wir werden 3 Tage fahren mit täglicher Übernachtung in festen Unterkünften , dann einen Tag in Siena verbringen und dann wieder 3 Tage radeln. Und einfach hoffen das der Andrang beim Bäcker etc. nicht zu hoch sein werden.
 
Kann jemand einen guten Bikepacking- und Gepäcktaschen-Thread empfehlen?
Habe mal meine jungfräulichen Taschen montiert und bin nicht wirklich begeistert vom Ergebnis.
IMG_5541.jpg
IMG_5548.jpg
IMG_5549.jpg
 
Kann jemand einen guten Bikepacking- und Gepäcktaschen-Thread empfehlen?
Habe mal meine jungfräulichen Taschen montiert und bin nicht wirklich begeistert vom Ergebnis.
Anhang anzeigen 1438955 Anhang anzeigen 1438956 Anhang anzeigen 1438958
Es gibt so einen adapter von topeak zum versetzen der flaschenhalter. ich habe Flaschenhalter mit Seitlademöglichkeit, 7 euro oder so, alu. ging sehr gut. Mir Rohrschellen habe ich mir 2 Adpater für die Sattelstreben gemacht und hatte da am Hinterbau die Wasserflaschen statt an der Gabel. Ich hatte 4 Flaschen an Bord und war froh.

edit: ich habe Erfahrung mit Ortlieb, Revelate und Apidura. passen muss es. wenn man das nicht täglich braucht, würde ich nach gebrauchtem suchen.

1647457783191.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Am einfachsten wäre es so wie JaroH vorgeschlagen hat. Der gewonnene Platz innerhalb des Rahmens lässt sich gut mit einer größeren Tasche ausnutzen. So hab ich das zumindest gemacht und bekomme so alles “schwere“ unter.
 

Anhänge

  • A914A132-6851-4A27-9730-1FE7AFE0A66A.jpeg
    A914A132-6851-4A27-9730-1FE7AFE0A66A.jpeg
    400,8 KB · Aufrufe: 121
  • C57E1D7A-8751-418D-956D-0F45FDE5850B.jpeg
    C57E1D7A-8751-418D-956D-0F45FDE5850B.jpeg
    300,4 KB · Aufrufe: 119
Kann jemand einen guten Bikepacking- und Gepäcktaschen-Thread empfehlen?
Habe mal meine jungfräulichen Taschen montiert und bin nicht wirklich begeistert vom Ergebnis.
Anhang anzeigen 1438955 Anhang anzeigen 1438956 Anhang anzeigen 1438958
Wenn Du die Arschrakete tatsächlich auch bei einer Tour so voll machst, wirst Du wahrscheinlich nicht glücklich (wird wackeln wie ein Kuhschwanz)
Adapter für die Flaschen wurden schon genannt, ggf. helfen zusätzlich auch Sideloader Flaschenhalter
 
Wenn Du die Arschrakete tatsächlich auch bei einer Tour so voll machst, wirst Du wahrscheinlich nicht glücklich.
Auf dem Foto sind alle Taschen tatsächlich nur mit Luft gefüllt.
Das ist ja dann noch der nächste Punkt: wo verstaut man was und warum?
Daher auch die Frage nach einem Thread.
Die Trinkflaschen sind mein geringstes Problem.
Vielen Dank für die Adapterlösungen, auf einen Anbieter bin ich selber schon gestoßen, andere kannte ich noch nicht.
 
Auf dem Foto sind alle Taschen tatsächlich nur mit Luft gefüllt.
Das ist ja dann noch der nächste Punkt: wo verstaut man was und warum?
Daher auch die Frage nach einem Thread.
Die Trinkflaschen sind mein geringstes Problem.
Vielen Dank für die Adapterlösungen, auf einen Anbieter bin ich selber schon gestoßen, andere kannte ich noch nicht.
Schwere Sachen zentral in den Rahmen; Arschrakete so packen, dass sie nicht zur Banane wird. Gewicht Lenkerrolle und Gabel sehr stark vom eigenen Geschmack abhängig und vom Gelände. Auf Trails nervt mich viel Gewicht am Lenker. Ansonsten gesunder Menschenverstand und Dr. Google
 
Auf dem Foto sind alle Taschen tatsächlich nur mit Luft gefüllt.
Das ist ja dann noch der nächste Punkt: wo verstaut man was und warum?

Pack das Bike vollständig inklusive Nahrung und Wasser, so wie Du es für die Tour packen würdest, und fahr einfach mal eine Etappe die so lang ist und soviele Höhenmeter hat wie der angedachte erste Tag oder mach einen Overnighter.

Dann merkst Du was für dich persönlich funktioniert.
 
finde die Ecke Castiglione d'Orcia lohnt sich. Gibt einen schönen Weg inkl. Flussüberquerung und alten Brückenruinen nach Bagno Vignoni. Eine alte Therme mit tollen Möglichkeiten zum Speisen und Verweilen. Ist von deiner Route nicht all zu weit weg.
In die genannte Richtung muss man einen Teil einen S2 Trail aufwärts schieben bevor es auf die klassischen, weißen, festen Schotterwege geht. In die umgekehrte Richtung kann man den Trail mit einem Hardtail ganz gut fahren denke ich.
Dem Tipp kann ich mich nur anschließen! Bin 2019 von Castiglione d'Orcia kommend den Berg runter, unten durch die Orcia und dann nach Bagno Vignoni hoch.

ich plane eine Alternative, gibts hier inputs zum verfeinern? B&B oder Pensionen/Hotels. Kein Zelt. eher Genuss als Höhenmeter.
Für die erste Planung hatte ich Punkte, die ich besuchen will, in Komoot markiert und geschaut welche Wege es vorschlägt. Dann hatte ich diese nach meinen Vorstellungen "optimiert". Hat super geklappt.
Ich fand Pitigliano super und hatte mir dort ein kleines Zimmer gemietet. War in den Fels gemeißelt. Echt cool. Und dass auch im wahrsten Sinne des Wortes. Eine echte Wohltat wenn man bei 30°C Außentemperaturen rein kam.
Ansonsten kannst du mal in meinen Reisebericht schauen. Vielleicht ist auch was für dich dabei.
 
Habe mal meine jungfräulichen Taschen montiert und bin nicht wirklich begeistert vom Ergebnis.
Das mit der Rahmentasche ist Schrott. Und ich darf das sagen, weil mich das gleiche Leid plagte :-D Mein Rahmen ist auch zu klein und ich wollte bewusst mit Trinkflaschen fahren. Daher habe ich die beiden Trinkflaschen im Rahmendreieck belassen und mir aufs Oberrohr die "Apidura Top Tube Back (long)" mit 2 Litern geschnallt. Die ist nun auch dauerhaft am Gravel. Am Unterrohr (nahe Tretlager) befindet sich noch ein Werkzeugtäschchen in Form einer "Apidura Expedition Downtube Pack (1.2L)". Dann noch die Arschrakete und weil der Kram zum Schlafen (Schlafsack, Isomatte, Ultralight Bivy, Unterlegplane) auch verstaut werden muss, wurde es dann auch noch eine Lenkerrolle. Gefahren sind wir dann letztlich so: https://www.mtb-news.de/forum/t/mein-geplantes-packing-setup-meinungen.941883/post-17504060.

...wird wackeln wie ein Kuhschwanz...
Aus aktuellem Anlass: Die Erfahrung habe ich bisher nur bei Nicht-Ortlieb gemacht. Erst letzte Woche waren wir für einen Tagestrip unterwegs und da nutze ich die 11 Liter Arschrakete von Ortlieb - bombenfest. Eine Mitfahrerin hatte ein Noname-Produkt: Himmelarschundfriedrich... wie oft wir wg. dem Teil zum Nachjustieren anhalten mussten... UND das Schwänzeln kam noch dazu. Ähnliches Verhalten leider auch bei einer Apidura AR.
 
Fährt hier jemand mit slicks? Breiten wohlgemerkt. ich möchte das mal probieren 27.5 x 48mm breit. Einwände? Letztes Jahr meine ich wäre das ohne weiteres möglich gewesen.
Solange es trocken ist, fährt sich das super. Ist halt eine Wette aufs Wetter 😉
Hab bisher nur die erste Hälfte des Tracks auf der Karte angeschaut und würde auch sagen, wenn es trocken ist kein Problem. Das spiegelt auch meine Erfahrungen aus der bereits erwähnten Toskana Tour wieder. 2019 war es trocken und die Schwalbe Marathon Surpreme Evolution (50-559) haben super funktioniert.
Aktuell bin ich noch am überlegen, diese auch für den TT22 zu nutzen. Doch noch überwiegt die Tendenz zu etwas mehr Profil - konkret Schwalbe Hurricane (54-559). Das Wetter wird es am Ende entscheiden 🙂
 
Wie läuft eure Vorbereitung i. S. Training?
Rad ist wieder aufgebaut und die ersten Extrarunden gedreht. Aber ich pendle täglich mit dem Rad. Da wird die Fitness schon passen. Mehr "Sorgen" mache ich mir da bei der Packliste und wie ich es am Sinnvollsten am Rad verteile. Dafür sind noch 1-2 Ausfahrten mit Gepäck geplant.
Huhu, hat schon wer eine Packliste erstellt? Welches Bike/Bag-Setup werdet ihr einsetzen und was wohin packen? Habe mir erste Gedanken gemacht (erste Teilnahme am Tuscany Trail):

Wetter:
Wie schon zuvor berichtet, kann es schon Ende Mai/Anfang Juni verdammt heiß sein. Damit hatte ich bei meiner ersten Toskana Runde am meisten zu kämpfen.

Eine Packliste ist in Arbeit. Der aktuelle Stand sieht etwa so aus:
Klamotten:
  • 2 komplette Sommer-Outfits (Trikot, kurze Hose, Radunterhose, Socken. Einmal am Mann und 1x in der Tasche.)
  • Radschuhe
  • Helm
  • Leichte Warnweste (Glaub die ist in Italien nachts für Radfahrer Pflicht)
  • T-Shirt
  • Longsleeve
  • Sandalen
  • leichte Regensachen (Jacke + Shorts)
  • Armlinge / Beinlinge
  • Windweste
Übernachtung:
  • Zelt
  • Groundsheet
  • Isomatte
  • Quilt (Daune)
Werkzeug:
  • Ersatzschlauch
  • Pumpe
  • Mini-Toolset inkl. Ke
  • ein paar Schrauben
  • Klebeband
  • Strapse
Sonstiges:
  • Erste Hilfe Set
  • Kamera
  • Stativ
  • Ladekabel und -gerät
  • Powerbank
  • kleines Hygiene-Set
  • Handtuch
  • Badehose
  • Stirnlampe
  • Navi
  • Telefon
  • Schloss
Apropos Schloss: Wie sichert ihr euer Rad? Ultraleichtes Minischloss (als Alibi für die Versicherung), ultraschweres sicheres Schloss, oder gar irgendwo dazwischen?
 
Zurück
Oben Unten