Trommelbremse für's MTB?

Dudi

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Korschenbroich
Hi Leute,
ich habe mir mal über die Bremsen Gedanken gemacht und mich gefragt warum es keine Trommelbremsen für's MTB gibt.
Aus meiner Sicht bieten sich folgende Vorteile:
- Die Bremse ist völlig schmutzunempfindlich
- Nässe ist kein Thema mehr
- die Speichen können kürzer werden, weniger Hebelkräfte
- Einstellen ist bei einem gescheiten System nicht notwendig und wenn doch dann kein Problem

Als eventuelle Nachteile würden mir das Gewicht einfallen, ich glaube aber kaum, dass eine hydraulische Anlage wesentlich weniger wiegt (ausserdem bin ICH immer noch der größte Gewichtsfaktor an meinem Bike ):)
Thermische Probleme kann ich mir höchstens bei langen Abfahrten (Fading) vorstellen, hier wären gescheite Kühlrippen Pflicht.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
 
da gab´s doch vor einigen jahren (1999 ???) einen bericht in der "bike", wo shimano-leute daran getüftelt haben. es soll aber wohl vor allem am hitze-problem gescheitert sein.

ich könnte mir auch vorstellen, daß der geringere durchmesser (im vergleich zur disc) auch hinsichtl. bremskraft/dosierbarkeit ein prob sein könnte.
 
das größte problem wird wohl die Wärme-
entwicklung sein.
Bei Bremsbelagwechsel müsste man wohl die ganze
Bremse auseinandernehmen.

gruß chr
 
beim auto hat sich ja schon gezeigt daß die trommel nicht der weisheit letzter schluß ist auch wenn die vorteile wie nässeschutz etc. klar auf der hand liegen.
die bremse müsste aber belüftet werden damit man die hitze in den griff bekommt und dann hat sich´s was mit geschützt. die power kannst du auch knicken, kommt nicht an ne gescheite disc ran.
 
Hmmmm,
die Argumente kommen mir bekannt vor, Tatsache ist aber auch, dass z.B. im LKW und Bus meistens noch Trommeln benutzt werden, da die Reibfläche viel größer ist und somit auch die Bremswirkung.
Die Hitze ist mir klar, wie sieht's denn mit den Rohlofffahrern aus, hat diese Nabe eine Trommelbremse wie die normalen Schaltnaben?
Ich fahre z.Zt. Shimano LX V-brakes, die Wirkung ist ok aber die Einstellerei nervt manchmal.
Da ich nun mal faul bin suche ich nach einer gescheiten Lösung, Disks sind mir noch zu empfindlich gegen Schmutz, solange die nicht so robust wie beim Motorrad sind habe ich keine Lust umzusteigen.
 
Original geschrieben von Dudi
Hmmmm,
die Argumente kommen mir bekannt vor, Tatsache ist aber auch, dass z.B. im LKW und Bus meistens noch Trommeln benutzt werden, da die Reibfläche viel größer ist und somit auch die Bremswirkung.

gemach, in LKW und bussen kommen sogenannte retarder oder wirbelstrombremsen wie sie auch genannt werden zum einsatz, das ist wieder was anderes! was denkst du wieso trommelbremsen bei autos nur bei PS schwachen modellen verbaut werden und die power-vehikel scheiben im bratpfannenformat haben?
 
Original geschrieben von sharky


gemach, in LKW und bussen kommen sogenannte retarder oder wirbelstrombremsen wie sie auch genannt werden zum einsatz, das ist wieder was anderes! was denkst du wieso trommelbremsen bei autos nur bei PS schwachen modellen verbaut werden und die power-vehikel scheiben im bratpfannenformat haben?

Hi Sharky,
der Grund für Scheibenbremsen in PS starken Vehikeln ist die thermische Beanspruchung. Von der Physik wäre die Verzögerung einer Trommelbremse eindeutig besser, sie würde aber viel zu schnell in Rauch aufgehen.
Der Retarder ist eine Magnet-Wirbelstrom ZUSATZ Bremse, keine Betriebsbremse da mit abnehmender Geschwindigkeit die Bremswirkung logischerweise immer geringer wird.
Betriebsbremsen sind immer noch Federspeicher - Trommelbremsen.

@ kramerolli
zumindest sensibler gegen Kolbenklemmer und co. als die "erwachsenen" Motorradvarianten - siehe diverse Hilferufe im gleichen Forum. ;)
 
Original geschrieben von Dudi
Hmmmm,
die Argumente kommen mir bekannt vor, Tatsache ist aber auch, dass z.B. im LKW und Bus meistens noch Trommeln benutzt werden, da die Reibfläche viel größer ist und somit auch die Bremswirkung.
Die Hitze ist mir klar, wie sieht's denn mit den Rohlofffahrern aus, hat diese Nabe eine Trommelbremse wie die normalen Schaltnaben?
Ich fahre z.Zt. Shimano LX V-brakes, die Wirkung ist ok aber die Einstellerei nervt manchmal.
Da ich nun mal faul bin suche ich nach einer gescheiten Lösung, Disks sind mir noch zu empfindlich gegen Schmutz, solange die nicht so robust wie beim Motorrad sind habe ich keine Lust umzusteigen.

Bei Nutzfahrzeugen verwendet man Trommelbremsen, da der Felgeninnendurchmesser für die erforderliche Scheibengröße zu klein ist. Mit Trommeln kann man in die Breite gehen.

Wenn Du schon mal mit einer Fahrradtrommelbremse gefahren wärst, würde es diesen Threat nicht geben.
Diese Bremsen verdienen die Bezeichnung nicht, ich habe das Fahrrad meiner Frau seinerzeit direkt auf Cantileverbremsen umgerüstet.

Wenn Dir das Nachstellen auf die Nerven geht, kauf Dir eine HS11 o. HS33.
Mit richtigen Bremsbelägen (Cool Stop) reduzierst Du Belags und Felgenverschleiß, womit sich auch die Nachstellerei reduziert.

Gruß
Raymund
 
Tag zusammen!
Also:
1. aktuelle Mercedes Zugmaschinen haben auch Scheibenbremsen (zumindest vorne!)

2. das mit der Reibfläche die bei Trommelbremsen grösser ist als die bei Scheibenbremsen ist ziemlicher Humbuk, da die Reibkraft lediglich von der Reibungszahl und der Normalkraft abhängt! (klingt jetzt zwar ein bisschen klug********risch, aber schaut mal in euer altes Physikbuch. Da steht das drin!)

3. wir haben hier im Geschäft Fahrräder die haben Trommelbremsen und die Bremsen eigentlich nicht schlecht. Man braucht auch nicht übermässige Handkraft.
Ich denk aber auch, dass man mit ner guten Scheibe besser bedient ist (Wärmeabfuhr- und vor allem Gewichtstechnisch).

MfG Steffen
 
nur so als Frage: seid ihr euch sicher, dass trommelbremsen nässeunempfindlich sind??? Wenn ich da grade nix verwechsel glaub ich, dass die Dinger wenn die Nass sind eigentlich nicht mehr bremsen. Deswegen muss man bei älteren Autos im Regen auch von Zeit zu Zeit einfach mal so ein bisschen bremsen, um die Belege und so wieder trocken zu bekomme, dass man im Notfall ordentlich auf die Eisen steigen kann. Ich hätte ehrlich gesagt beim Fahrradfahren keine Lust nur um meine Bremsen trocken zu bekommen an dauernd zu bremsen.
Ein weiterer Grund gegen Trommelbremsen ist die Größe und damit das Gewicht. Ich weiß nicht, wer von euch ne Simson (oder liebevoll "Simme" genannt) kennt. Ist ein kleines Moped mit Trommelbremsen. Die ham nen Durchmesser von mehr als 10 cm.

Tusor
 
Hi Tusor,
das Problem mit dem Trockenbremsen kenne ich eher von Scheiben.
Besonders nett wird's im Winter, wenn die Nässe noch gesalzen ist, mein Passat liebt das :mad:
Von Trommeln kenne ich das eher nicht.
Und zur Simson - hatte die nicht Simplex Trommeln? Die bremsen nämlich wirklich nix, Duplex ist schon Pflicht.
Ansonsten wie bereits gesagt, das Gewicht interessiert mich weniger - bei 14 kg Übergewicht von Meinereiner ist auf 500 Gramm an den Bremsen geschi$$en :D
 
ich hab mich persönlich nich ernsthaft mit den verschiedenen arten auseinandergesetzt, sondern nur generelle meinungen von autofahreren (zum beispiel alter B1000) und eigene Erfahrungen (ab und zu die Schwalbe meiner Schwester gekrallt und ne kleine Runde gedreht).
@ Dudi:mit dem mehrgewicht wird es wahrscheinlich mit 500g nich getan. ich bin auch der meinung, dass der ganze hype um die leichtigkeit des bikes übertrieben ist. sicherlich will ich auch nicht mit 20kg stahlfahrrad durch die gegend schleichen, aber auf jedes einzelne gramm achten ist übertrieben.
 
Also, solange Du keine längeren Abfahrten machts, ist alles ok. Aber bei höherer Belastung (siehe Übergewicht - brüderliche Grüße) und vieleicht noch mit Gepäck kommst Du schnell in Schwulitäten. Die Bremsen haben nur eine kleine Oberfläche -> geringe Wärmeableitung, kleine Masse wg. Leichtbau -> kleine Wärmekapazität und die Umfangsgeschwindigkeit der Oberfläche ist ziemlich gering (an der Nabe) -> Schlechte Kühlung der Umgebungsluft. Das Zeug wird bei Dauergebrauch wirklich schnell warm, und es ist dann nur ein schwacher Trost, dass die alten Rücktrittsbremsen eher zum blockieren als zum fading neigten;)

Die 'geniale' Idee von ShimaNO mit dem Power Modulator (oder wie das Ding bei der Trommelbremse heisst) ist ja wohl auch eher eine Verkehrsgefährdung: eigentlich soll es ja ein Überbremsen verhindern, es ist aber kein ABS sondern nur eine Drehmomentbegrenzung: Du kannst es also so einstellen das es bei Dir funktioniert und dein leichterer Spezi über den Lenker absteigt, oder dass es bei deinem Spezi funktioniert und Du als VW Käfer in die Geschichte eingehst (er rollt und rollt und rollt...). Wer immer der Gutachter von dem Teil war gehört 'mal mit leichtester Einstellung (damit er auch ja nicht absteigt) sanft mit 25 vor einen LKW gerollt...

Wenn Du jetzt Kühlrippen an eine Trommelbremse montierst, musst Du das so machen, das an denen viel Luft vorbeistreicht. 2 Möglichkeiten:

a) Scheiben parallel zur Fahrtrichtung: der Querschnitt der kühlenden Luft wird nicht so viel größer, Du brauchst relativ hohe Rippen, baust viel Material und damit Gewicht ein. IUm wirklich Abfahrtstaugliche TB's zu bekommen schätze ich mal ca. 1-2 kg (ungefedertes!) Mehrgewicht an der Vorderachse, dasselbe an der Hinterachse.

b) Scheiben quer zur Fahrtrichtung als Gebläse. Besser, da zusätzliche Luft angesaugt wird und zur Kühlung dient, aber das braucht Energie - immer, auch auf gerader Strecke.



Nimm halt eine HS 11 (oder für höhere Bremskraft eine HS33). Nicht öffnen, mit den Befestigungen am Rahmen festmachen. Die ist relativ einfach ein- und nachzustellen.
 
Meine spontane Überlegung dazu:

Wer einmal das Vergnügen hatte, eine der letzten Yamaha SR 500 mit der Duplex-Trommel am Vorderrad zu verzögern, pfeift auf die wenigen Vorteile der Trommel und wünscht sich eine Scheibe zurück.

War ja eh nur son nostalgisches Bauteil, aber immerhin Duplex und relativ gross dimensioniert.

Ich glaub nicht, dass die Technik noch mal ne echte Chance kriegt.
 
Ich hatte als kleiner Bub ein BMX-Rad mit Trommelbremsen. Die Bremse hatte eine Eigenart: Binärbremsen!
Also entweder man fuhr und es bremste nicht oder sie blockierte beim leichtesten Berühren des Bremshebels. Gab immer lustige Überschläge...
 
Ok, ihr habt mich überzeugt!
Ich werde wohl wieder den alten Stopper, der von oben auf den Reifen drückt einbauen, müsste von einem alten Hollandrad noch irgendwo was haben :lol:
Ich muss mir nur noch ein Gestänge für's Hinterrad basteln :cool:
Ne, ernsthaft, ich bleibe erstmal bei den V-Brakes und beim nächsten Bike schau' ich mir dann mal die aktuellen Discs an.
 
ich hatte auf meinem ersten mountainbike (marke hercules, baujahr 1988, das war vielleicht ein teil) trommelbremsen. nach ca. 1-2km bergab ist die bremswirkung immer dramatisch zurückgegangen und die bremsen waren heisser als heute meine scheiben (mit dem unterschied daß die dann noch bremsen). da hiess es dann immer stehenbleiben und auskühlen lassen. ich hab mir dann schon eine zweite flasche wasser zum kühlen mitgenommen, ein wunder daß es mir dabei nie den nabenkörper zerrissen hat. auf jeden fall muss es für allfällige zuseher immer lustig gewesen sein wenn ich wieder mal in einer wolke wasserdampf am wegrand gestanden bin.

mein tip: hände weg von trommelbremsen am fahrrad, auch wenn die dinger heute vielleicht schon ein bisschen besser sein sollten.
 
Trommelbremse is kein Problem!
Hier in Ilmenau fährt einer rum, der sich das komplette Vorderrad von 'nem Moped (S80) inkl. Trommelbremse eingebaut hat.
Der sieht zwar nicht so aus, als ob er die wahnsinnigsten Abfahrten damit macht aber wer weiß...
 
was hatn der für ne gabel (oder hinterbau)? so ein mopedrad is ja doch etwas breiter, oder täuscht das nur?

Tusor
 
conondeale kenn ich gar nicht! :eek:

Scheint ja ne ziemliche Freakmarke zu sein. :p

Werden die nicht von ANALPHABETIKA in Lizenz nachgebaut? :lol: :lol: :lol:
 
Original geschrieben von Krischan
....
Ich glaub nicht, dass die Technik noch mal ne echte Chance kriegt.

Möchte ich echt unterstreichen, wenn es um Sportgeräte geht.

Für ein Bauernmotorad / Bike für Otto-Doof eine saubere ausreichende Lösung. Trommelbremsen, sind ja auch eine Jobsicherung für Schrauber, wenn ich an die fest gegammelten Nocken denke.

Cool-2
 
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