trial - widerstand im urbanen raum

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hallo zusammen,

ich möchte gerne wissen, ob ihr mit dem trialen mehr verbindet als nur körperliche bewegung. ich versuche nämlich gerade im zusammenhang mit einem unireferat, fragen nach dem einfluss von sportlichen aktivitäten im urbanen raum zu beantworten.
seht ihr im trialen - zumindest das urbane,was wohl die meisten von uns machen - auch eine form von widerstand gegen vorherrschende gesellschaftliche denkmuster, die bspw. an (trainings-) effizienz oder wettbewerb orientiert sind.
verbindet ihr mit trial auch eine aneignung städtischen raums einerseits, der dadurch um- bzw. neugewertet wird und/oder eine veränderte auffassung von öffentlichem und privatem raum andererseits, indem bspw. durch unsere aktivität öffentlichkeit mit/erst erzeugt wird oder der einbruch in private räume (z.b. potsdamer platz) diese negiert.
von skateboardern ist mir bekannt, dass sich einige damit befassen und deshalb würde ich gern eure meinung lesen.

hoffnungsvoll andreas
 
îch seh trial nur als sport an, und versuche damit keinen zu behindern/stören.
natürlich gebe ich nicht viel auf ne schimpfende oma, aber provozieren muss man die leute auch nicht unbedingt, ein freundliches nichtbeachten reciht meisstens schon :D
 
Tach.
Ich selber habe schon seit ich triale eine veränderte Auffassung des städtischen Raumes der mich umgibt. Wie es wahrscheinlich die meisten hier haben. So sind Bänke auf einmal nicht mehr nur zum Sitzen da, und sämtliche Beton Klötze nicht mehr nur einfache Architektur.

Und ja ich verbinde mit dem Trialen mehr als nur körperliche Bewegung. Möchte nicht sagen 'Trial ist eine Art zu leben', das wäre stark übertrieben was mich betrifft, aber da wäre zu nennen, das Treffen und trainieren mit den Buddies, das posen, beim mir auch die Verbindung zur Musik. Wenn ich alleine trialen gehe, dann nie ohne MP3-player, usw.

Widerstand gegen vorherrschende Denkmuster? Hmm, eigentlich nicht. Außer in Diskussionen mit anderen Menschen über den Sinn von Bänken etc. Da versuche ich meistens schon die Leute zu überzeugen, dass wir nichts kaputt machen wollen usw. (besser als auf der Straße abzuhängen *blablabla* Ihr kennt das vielleicht ;) )

Matthias
Grüße aus Berlin

mal sehen was die anderen dazu sagen
 
Ich sehe Trial nicht nur als körperliche Bewegung an, dann könnte ich auch joggen gehen. Für mich ist Trial viel mehr, gerade der trial in der stadt. Man sieht Mauern und andere urbane gegenstände nicht mehr als einfache, sinnlos wirkende Dinge an, sondern sie werden vorm inneren Auge zu Trial hindernissen, die man im Kopf schon betrialt.
Für mich ist Trial auch eine Art Provokation der geselschaft gegenüber, weil ich in meiner stadt nicht erwünscht bin und ich sogar immer fluchtbereit sein muss. Ich könnte ja an Orten fahren wo nciht viel los ist und mich die Polizei und das Ordnungsamt in Ruhe liese, nur da ich nicht einsehe, mich einengen zu lasse, nur wegen der ignoranten Unwissen der Beamten, fahre ich weiterhin an den verbotenen stellen.
dazu passt folgender Satz ganz gut:
"Citytrial-ein Sport am Rande der Legalität, im Zwiespalt von Applaus und Inakzeptanz. "
Max
 
Ich bin bisher kaum City Trail gefahren. Als ich jedoch einmal die Gelegenheit hatte (eine Seepromenade mit viel Publikum) fand ich die Reaktion der Leute hoch interessant.

Die meisten Leute waren apathisch. Ein paar wenige reagierten mit Bewunderung, ein paar andere wenige feindselig. Gerade die zuletzt genannten habe ich sehr genossen. Bei manchen konnte ich schon von weitem erahnen wie sie reagieren werden.

Ich finde die meisten Leute laufen mit sehr wenig Wahrnehmung in der Gegend rum. Wie könnte es sonst sein, dass Hilflose angegriffen werden, während um sie herum genug Leute stehen, die die Angreifer zur Flucht zwingen könnten. Wenn einige dieser Leute etwas sehen, was nicht in ihr Denkmuster passt, scheint deren soziale Fasade herunterzufallen und die tatsächliche (versteckte) Emotion hervorzutreten. Beispiel: An der benannten Seepromenade gab es eine knifflige Stelle bei der ich sehr leicht ins Wasser hätte fallen können. Ein Frau sagte spontan, mit hämischem Grinsen und bösartigem Blick "ich hätte mich sehr gefreut wenn Sie ins Wasser gefallen wären". Sie sprühte förmlich Gift und versteckte Feindseligkeit. Antwort: Ihr armer Mann und Ihre armen Mitmenschen! Wenn so eine Antwort mit dem richtigen Ernst und sehr abschließend gegeben wird, dann schlägt der Blitz ein. Vielleicht hilft er ja ein bischen.

Ich habe schon immer Skateboarder, Inliner, BMXler und Künstler bewundert, weil sie Leute vorübergehend aus deren Robotismus herausreißen. Und das mit Kunst und Akrobatik im Gegensatz zu manch antisoziallem Verhalten nutzloser Außenseiter.

Ich empfinde City Trial als Kunst die sowohl provozieren als auch begeistern kann. Sport ist es sowieso.

Nur sollte man übers Ziel nicht hinausschießen indem man Sachen beschädigt. Klar machen Gummireifen keine Parkbank kaputt, aber mal ehrlich - ein Rockring kann das schon. Also ist es auch nicht in Ordnung die Parkbank diesem Risiko auszusetzen. Das schadet dem City-Trial unnötig.
 
Klar machen Gummireifen keine Parkbank kaputt, aber mal ehrlich - ein Rockring kann das schon. Also ist es auch nicht in Ordnung die Parkbank diesem Risiko auszusetzen. Das schadet dem City-Trial unnötig.

Versteh ich nicht. Wo ziehst du dann deine Grenze? Was ist noch ok und was 'schadet dem city-trial' ???
Ich denke, dass die meisten die inner Stadt trialen, dies sehr oft auch auf Sachen wie Bänken, Mauern, Brunnen und Teilweise Kunstobjekten tun.
Beispiel am PoPl. ist neben der Neuen Nationalgalerie (MoMa vielleicht bekannt?) ein Freigelände auf dem zur Zeit auch Objekte aus Marmor und Beton liegen. Könnten Felsen sein, ist aber Kunst von Studenten. Sehe öfter mal welche dort. Was ist mit dem Platz der Vereinten Nationen - Brunnen. F'Hain - Märchen Brunnen. Sicher ist es verboten sowas zu rocken. Ich machs ja auch nur wenn ich mir relativ sicher bin, dass keine größeren Teile abbrechen können oder anderer Schaden entstehen könnte.

Meine Grenze liegt bei Religiösen und der Andacht geltenden Dingen und wenn man so will auch noch bei Privateigentum - die Stadt Berlin ist davon ausgenommen. (Der Schaden der den Banken und Großkonzernen zuzuschreiben ist, ist so viel größer, als der den ich mit'm bike JE anrichten könnte! Vielleicht ein blöder Vergleich, aber doch treffend)

Matthias
 
Ich triale weil es mich fasziniert und Spaß macht, was andere darüber denken ist mir eigentlich nicht so wichtig... Aber wenn sie mich bewundern würden wäre ich ja nicht abgeneigt :D
 
@Mr Trial:
Du hast schon irgendwo recht. Andererseits gibt es sicher Grenzen, dass muss man von Fall zu Fall entscheiden. Ich hab halt mal eine Bank ziemlich demoliert und da dachte ich, dass lass ich in Zukunft besser.

Für mich ist alles was aus Stein ist, auch eine Mauer, ok. Natürlich kann dort was abbröckeln.

Und bei einem all zu reizvollen Hinderniss siegt sicher auch mal die Emotion über die Vernunft. Das gehört irgendwie dazu.
 
andis schrieb:
hallo zusammen,

ich möchte gerne wissen, ob ihr mit dem trialen mehr verbindet als nur körperliche bewegung. i

na klar.
gründe:

-räder, technik und parts sind faszinierend. siehe nu stuff thread.
-grenzenlose auswahl an nutzbaren hindernissen überall sofort meisst ohne aufwand an energie oder anfahrt erreichbar
-geht auch nachts nach der arbeit weil die städte gut beleuchtet sind.
-ich kann mir auch das rad leisten was in der wm gefahren wird (im gegensatz zum auto, haha)
-drehmoment und schnelligkeit steigt mit training und können und nicht mit dem eingesetzten budged
-präziser und kontrollierter sport
-voller und gezielter körpereinsatz notwendig
-kaum bekannt, kein nervender hype

ich tainiere weil ichs können möchte, es spass macht und ich es jederzeit machen kann.
 
TRIAL ist einfach das GEILSTE was der Mensch je erfunden hat!
Ich liebe diesen Sport einfach über alles.
Er ist einfach perfekt.
Was ich am besten finde, ist dass es kein Idioten sportart ist wie z.b. Skateboarden ;) die machen nur krach und viel kaputt.
Wir dagegen sind elegant, leise und keine dummen prolls die dann abends meinen sich schlagen zu müssen oder wenigstens ein bisschen Fixen. ;) Hoffe das gilt für die meisten von euch! Denn für das Trial gehört eine gewisse Intelligents und Konzentration dazu die nicht jeder hat.
Und widerstand gibt es bei jeder Sportart klar gibt es immer Leute denen das nicht passt was wir machen, aber ohne sie würde auch irgendwie was fehlen oder nich?? ;)
Bei mir im Raum Bonn ist es aber meist so das die Leute einen mit Begeisterung ansprechen und hinterher gucken!

Keep on Truckin'
p.s wenn einer ausm Raum Bonn kommt und fahren will BITTE MELDEN!!!!!
 
trialsrider schrieb:
Was ich am besten finde, ist dass es kein Idioten sportart ist wie z.b. Skateboarden ;) die machen nur krach und viel kaputt.
Wir dagegen sind elegant, leise und keine dummen prolls die dann abends meinen sich schlagen zu müssen oder wenigstens ein bisschen Fixen. ;) Hoffe das gilt für die meisten von euch! Denn für das Trial gehört eine gewisse Intelligents und Konzentration dazu die nicht jeder hat.

Hauptsache WIR sind alle vorurteilsfrei und schlau genug "Intelligenz" richtig zu schreiben - echt nicht schlecht; unangebrachtere Präpotenz habe ich ja noch nie gelesen; wenn das "wir" kein monarchisches Plural war, bitte ich darum, mich aus ebengenanntem Kollektiv auszugliedern und in ein dem beschränktem Schubladenken angemessenes Nachtkästchen zu stecken und erst wieder rauszulassen, wenn skateboarden keine Idiotensportart mehr ist... es leben die dummen Prolls!
 
da kann ich wimmeretz aber nur beipflichten!!!

ich skate auch und würde mich nich als lärmenden, alles zerstörenden Idiot bezeichnen.

Und so wie bei manchen die Bremsen quietschen, glaube ich kaum das ein Skateboarde da vom Geräuschlevel her mithalten kann :p
 
funky^jAY schrieb:
ich skate auch und würde mich nich als lärmenden, alles zerstörenden Idiot bezeichnen.

Selbst wenn, wäre mir das sehr viel lieber als ein Kunststudentenskater, der sein Brett für ein pupertäres urban-rebell-Ding und eine dilettantische Geselschaftskritik missbraucht, anstatt es dem Zweck nach zu nutzen. Davon scheint im ersten Post die Rede zu sein.
Die Orientierung an Trainingseffizienz und Wettbewerb ist keine Frage durch die Gesellschaft geprägter (konditionierter) Denkmuster, sondern menschlicher Instinkt.

Vielleicht sollten die Fragen bei der weiteren Recherche nicht ganz so suggestiv gestellt werden...
 
TRIAL ist einfach das GEILSTE was der Mensch je erfunden hat!
Ich liebe diesen Sport einfach über alles.
Er ist einfach perfekt.

Wahre Worte ! ! !
Naja, ob Skateboarden ne Idioten Sportart ist, bin ich mir nicht so sicher.
Vielleicht schon, weils 'jeder Idiot' macht, aber es ist glaube ich sehr schwierig darin gut zu sein, oder?
Nicht so wie (Inline-)skaten. Habe ich zwei Jahre gemacht, weil's 'Trendy war' *brech*. War aber suuuper einfach die ganzen Sachen zu lernen. Auch in die Pipe gings recht schnell.


TRIAL IST ULTIMATIV GEIL!!! Und zum Glück (noch) kein hype. Beten wir, dass es so bleibt. (Obwohl wenn der Trend kommen sollte, dann sind WIR HIER doch alle recht gut vorbereitet, oder :D :D :D )

PS: Habe aber schonmal !trialer! hier in Berlin angesprochen und die waren ziemlich 'Stressermäßig drauf', leider. Aber die anderen alle SUPER NETT ;)
*schleim* So wie Ihr :love: */schleim*

Matthias
 
Also ich glaube, dass niemand mit irgendeiner Trendsportart eine politische Aussage tätigen möchte oder Gesellschaftskritik übt. Nur leider treffen im "urbanen Raum" meine Interessen auf die anderer, so dass es zu einem gesellschaftlichen Problem werden und eine politische Diskussion entfachen könnte.
Allerdings habe ich dann doch größers Interesse daran mein Training weiterzuführen und wenn es legale Möglichkeiten GÄBE, dann würde ich auch vorzugsweise diese nutzen.

Wenn es für mich einen politischen Hintergrund hätte, würde ich mir nen Stapel Paletten auf eine hochfrequentierte Verkehrskreuzung stellen! :lol:
 
also ich triale nur weil ich da son.....ding....son.....fetten reifen habe.......und ähhhhh gar keinen sattel......höhö ;)
na also echt.
ich triale in wirklichkeit zum körperkichen augsleich des öden schultages und den anderen nicht genutzten stunden des tages.
UND: weil es das geilste ist, war und immer-IMMER sein wird.

und ein jeder tut mir leid der aus irgendeinem grund zum trialen aufhört.

zum Thema Zerstörung:
also man muss ja nicht immer auf marmor-platten oder ähnlichem fahren (hui! da kenn ich aber schon wen...:p ). und man muss sich auch nicht immer die schönsten bänke an den öffentlichsten stellen der stadt aussuchen.
und wenn man soviel selbstbeherrschung besitzt, nicht ein jedes hindernis zu entjungfern-egal aus welchem material oder an welchem ort es steht-dann dürfte einem nicht sooo schnell was geschehen.

jo, das wars.
 
Angelo Berlin schrieb:
Wenn es für mich einen politischen Hintergrund hätte, würde ich mir nen Stapel Paletten auf eine hochfrequentierte Verkehrskreuzung stellen! :lol:

sag mir bescheid angelo: ich bin dabei! :lol:

wegen dem zerstören von kulturgegenständen: es gibt da schon unterschiede zwischen befahren und befahren. wenn ich nen marmorblock befahre der in einer höhe ist die ich sicher schaffe und das ganze kontrolliert abläuft ist es schon ein unterschied als ob ich 30 mal dagegenknalle weil ich unbedingt raufhüpfen möchte, die aussicht auf erfolg aber eher bei so 30% liegt.

was skaten angeht; für mich hat skaten wenn man es intensiv betreibt dasselbe niveau wie kunstturnen oder turmspringen. und es ist schwierig.
 
juten tach,

das mit dem schachtelsatz tut mir leid, aber erstens war die zeit knapp und zweitens kann ich nicht jeden tag ins netz; wollte den beitrag aber unbedingt schon mittwoch reinstellen.
mir geht es, wie es auch einige interpretiert haben, nicht nur um den urbanen raum, sondern den teilaspekt öffentlichkeit. wichtig sind mir nicht die bänke, mauern und klamotten, vielmehr wer stellt was wie dar. um das zu verdeutlichen möchte ich mal einen der beiden lunatictrialer zitieren, der meinte: "trial ist eine art zu leben". ich würde den satz ergänzen und trial als teil einer "art zu leben", eines lebensstiles oder auch lebenskonzeptes betrachten. beispielsweise würde jemand, der sich nicht unterordnen will, authoritäten in frage stellt, versuchen möglichst wenig zu arbeiten, weil er sich so dem druck vorgesetzter entziehen kann (auch bei denjenigen, die auf eigene rechnung arbeiten, sollte um des überlebens willen unterm strich ein plus stehen). eben diese vorstellung kann durchs trialen im öffentlichen raum dargestellt werden, indem punktrichter und stopuhren oder ausschließliche nutzung von für trial vorgesehene räume abgelehnt werden.
sicherlich, um auf angelo einzugehen, wird niemand anfangen zu trialen, weil er ein politisches statement abgeben will. fällt die wahrnehmung der - naja salopp formuliert -"andersartigkeit" durch untypische nutzung urbaner gegenstände dann aber auf bereits vorhandenen gesellschaftskritischen boden, kann sich daraus eine positive bewertung des individuell bevorzugten lebensmodells verstärken. und dieses wird nicht von effizienz- oder wettbewerbsgedanken dominiert.
in dem punkt möchte ich aramis widersprechen. meiner meinung nach trialen die meisten nicht nach dem kriterium bei möglichst geringen kosten einen möglichst großen nutzen zu haben - was wir manchmal so an zeit versitzen. und weiterhin ist der wettbewerb, der ohne zweifel stattfindet als ein miteinander zu verstehen bei dem man sich gegenseitig weiterbringt. mag sein das effizienz und wettbewerb menschliche instinkte sind (kannst du das belegen), die orientierung daran hat bei der mehrheit aber andere auswirkungen - wer nicht arbeitet, darf auch nicht essen bspw. oder der clevere macht das geschäft, der andere geht unter.
ich möchte wissen, ob ihr mit angedeuteten vorstellungen in der öffentlichkeit unterwegs seid.
ralf stover hat das meiner meinung nach zumindest angedeutet, weil er nach der wahrnehmung der umwelt durch die passanten, zuschauer etc. fragt und er ist es ,glaube ich, auch der einen robotismus, aus dem trial auch nur für momente "herausreißen" kann, bemerkt.

nun jut, rauf aufs rad andreas
 
Du bist ja krass drauf! :o Ein intellektueller Trial-Anarcho...

Sofern du es nicht schon kennen solltest, lies den "Gesellschaftsvertrag" von Rousseau. Darin stehen ein paar wissenswerte Dinge über den vergesellschafteten Menschen.
Aber ganz gleich ob im Natur- oder Gesellschaftszustand, wer für sein Essen nicht arbeitet (ob nun auf der Jagd, im Garten oder in der Fabrik), der hat keins (Kinder, Alte und dergleichen mal ausgenommen. Das ist ein anderer Punkt) - so einfach ist das. Und darin sind sich alle einig: Marxisten, protektionistische Altunternehmer, Neoliberale und sogar die braune Fraktion (möge letztere verrecken!).
Zum Lebenskonzept:
Ich hab ein derbes Problem mit Authorität im weitesten Sinne (bringt mir oft ne Menge Stress ein). Deswegen möglichst wenig arbeiten zu wollen, kann nich der richtige Schluss sein. Da verwechselst du wohl Ursache und Wirkung. :D
Der Vergleich zu den Punktrichtern und Stoppuhren ist gewagt. Wer das als Trialer kategorisch ablehnt, ist einfach nicht hart genug, sich einer echten Herausforderung zu stellen. Sogar der Vorzeige-Citytrialer des Forums (Kohl) fährt hin und wieder Wettkämpfe. Aber selbst wenn der in der City mit seinem Kollegen Hüngi abgeht, herrscht Wettbewerb. Um das und meine These ausm letzten Post zu belegen, müsste ich mal bei nem Glässchen Rotwein die Beine hochlegen oder entsprechende "Fachliteratur" *g* rauskramen. Dazu fehlt mir jetzt der Anreiz ;). Sagen wir einfach, dass der Mensch viel instinkt- und triebgesteuerter ist, als die Mehrheit heute glaubt. (Wenn du schon mal ungeschützten Verkehr mit ner flüchtigen Bekanntschaft hattest, weißte, was ich meine...) Das steht nicht im Widerspruch zu den Errungenschaften der Aufklärung!!! Aber um nicht abzuschweifen:
Konrad Lorenz schrieb:
"Fortschreiten von Technologie und Pharmakologie fördern eine zunehmende Intoleranz gegen alles im geringsten Unlust Erregende. Damit schwindet die Fähigkeit der Menschen, jene Freude zu erleben, die nur durch herbe Anstrengung beim Überwinden von Hindernissen gewonnen werden kann. Der naturgewollte Wogengang der Kontraste von Leid und Freude verebbt in unmerklichen Oszillationen namenloser Langeweile.
Damit bist du ganz ein Kind deiner Zeit. Vielleicht könntest du dich mit dem ganzen schlimmen Druck, der auf dir lastet und der grausamen Gesellschaft besser arrangieren, wenn du Kants Freiheitsbegriff ein wenig studieren würdest. Ich glaube, ein Großteil davon steht im kategorischen Imperativ, auch bissl was in der Metaphysik der Sitten.
Übrigens Verstehe ich unter Wettbewerb nicht zwangsweise ein Gegeneinander. Bei einem Wettkampf können auch das Miteinander und die Freude am gemeinsamen Tun im Vordergrund stehen (bei mir ist das meistens der Fall). Der direkte Vergleich der Skills und die Freude über eigene Erfolge befriedigen oben genannte Triebe. Ist doch schön, wenn man das alles unter einen Hut bekommt. Letztlich ist das ein Nullsummenspiel, weil der Erfolg und die Freude des Siegers den Misserfolg und die Unzufriedenheit des Verlieres bedingen und umgekehrt. Das lässt sich einfach lösen, indem man sich auch über Erfolge anderer freut. Jedoch ist ne gewisse Balance gefragt, wenn man mit der Einstellung nicht ewig Verlierer bleiben will (,was letztlich auch keine Schande wäre. Der Wert, den man als Mensch hat, wird dadurch nicht gemindert).

Der angesprochene Drang nach "Andersartigkeit" ist der, den die Jugend seit Anbeginn der Menschheit verspürt, und zwar in jeder Gesellschaft. Das ist ne systemerhaltene Funktion, ohne die die menschliche Spezies längst zugrunde gegangen wäre. Hat also objektiv rein gar nichts mit der Gesellschaft und ihren Werten selbst zu tun.

Naja, is echt mein Ernst. Lies mal den Krempel von oben (Gesellschaftsvertrag und die beiden Kant-Dinger). Sind vielleicht ganz interessant für dich. :) Verzeih mir den stellenweise etwas überhelbichen Ton, den Mangel an Klarheit in meinen Worten und den einen oder anderen Rechtschreibfehler. Bin gerade etwas berauscht und in der Küche wartet Hühnerfrikassee auf mich.

In diesem Sinne
noch ein frohes Trialen
 
also bei nem kumpel von mir, der dkateboard fährt is des echt extrem wie der die stadt sieht.... wennn man mit ihm durch die innenstadt geht hört man nur noch, was man an diesem und jenem gebilde, an dem man gerade vorbeiläuft, machen kann..... auf dauer nervt dat schon, aber des is echt krass mit anzusehen :o
 
@andis:
Die 'beiden lunatictrialer' sind nur einer und der is hier :winken:
PS.:
MrTrial schrieb:
Möchte nicht sagen 'Trial ist eine Art zu leben', das wäre stark übertrieben was mich betrifft
Nur so, weil es klang als ob du es anders verstanden hättest...

Matthias
 
Ich weiß zwar leider nicht wer Konrad Lorenz ist aber sein Zitat kann man auch als "Ausrede" deuten.

Der Mensch drückt sich laut ihm ja vor dem harten Arbeiten, also dem Überwinden von Hindernissen und schiebt dies auf die vortschreitende Technologisierung etc.
wenn ich das richtig interpretiert hab???... bin schon bissl müde :)

also was ich damit sagen will ist dass dies wohl doch nicht der wahre Grund ist, wesshalb der Mensch von der Arbeit in den Spaß flüchtet.
 
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