Du bist ja krass drauf!

Ein intellektueller Trial-Anarcho...
Sofern du es nicht schon kennen solltest, lies den "Gesellschaftsvertrag" von Rousseau. Darin stehen ein paar wissenswerte Dinge über den vergesellschafteten Menschen.
Aber ganz gleich ob im Natur- oder Gesellschaftszustand, wer für sein Essen nicht arbeitet (ob nun auf der Jagd, im Garten oder in der Fabrik), der hat keins (Kinder, Alte und dergleichen mal ausgenommen. Das ist ein anderer Punkt) - so einfach ist das. Und darin sind sich alle einig: Marxisten, protektionistische Altunternehmer, Neoliberale und sogar die braune Fraktion (möge letztere verrecken!).
Zum Lebenskonzept:
Ich hab ein derbes Problem mit Authorität im weitesten Sinne (bringt mir oft ne Menge Stress ein). Deswegen möglichst wenig arbeiten zu wollen, kann nich der richtige Schluss sein. Da verwechselst du wohl Ursache und Wirkung.

Der Vergleich zu den Punktrichtern und Stoppuhren ist gewagt. Wer das als Trialer kategorisch ablehnt, ist einfach nicht hart genug, sich einer echten Herausforderung zu stellen. Sogar der Vorzeige-Citytrialer des Forums (Kohl) fährt hin und wieder Wettkämpfe. Aber selbst wenn der in der City mit seinem Kollegen Hüngi abgeht, herrscht Wettbewerb. Um das und meine These ausm letzten Post zu belegen, müsste ich mal bei nem Glässchen Rotwein die Beine hochlegen oder entsprechende "Fachliteratur" *g* rauskramen. Dazu fehlt mir jetzt der Anreiz

. Sagen wir einfach, dass der Mensch viel instinkt- und triebgesteuerter ist, als die Mehrheit heute glaubt. (Wenn du schon mal ungeschützten Verkehr mit ner flüchtigen Bekanntschaft hattest, weißte, was ich meine...) Das steht nicht im Widerspruch zu den Errungenschaften der Aufklärung!!! Aber um nicht abzuschweifen:
Konrad Lorenz schrieb:
"Fortschreiten von Technologie und Pharmakologie fördern eine zunehmende Intoleranz gegen alles im geringsten Unlust Erregende. Damit schwindet die Fähigkeit der Menschen, jene Freude zu erleben, die nur durch herbe Anstrengung beim Überwinden von Hindernissen gewonnen werden kann. Der naturgewollte Wogengang der Kontraste von Leid und Freude verebbt in unmerklichen Oszillationen namenloser Langeweile.
Damit bist du ganz ein Kind deiner Zeit. Vielleicht könntest du dich mit dem ganzen schlimmen Druck, der auf dir lastet und der grausamen Gesellschaft besser arrangieren, wenn du Kants Freiheitsbegriff ein wenig studieren würdest. Ich glaube, ein Großteil davon steht im kategorischen Imperativ, auch bissl was in der Metaphysik der Sitten.
Übrigens Verstehe ich unter Wettbewerb nicht zwangsweise ein Gegeneinander. Bei einem Wettkampf können auch das Miteinander und die Freude am gemeinsamen Tun im Vordergrund stehen (bei mir ist das meistens der Fall). Der direkte Vergleich der Skills und die Freude über eigene Erfolge befriedigen oben genannte Triebe. Ist doch schön, wenn man das alles unter einen Hut bekommt. Letztlich ist das ein Nullsummenspiel, weil der Erfolg und die Freude des Siegers den Misserfolg und die Unzufriedenheit des Verlieres bedingen und umgekehrt. Das lässt sich einfach lösen, indem man sich auch über Erfolge anderer freut. Jedoch ist ne gewisse Balance gefragt, wenn man mit der Einstellung nicht ewig Verlierer bleiben will (,was letztlich auch keine Schande wäre. Der Wert, den man als Mensch hat, wird dadurch nicht gemindert).
Der angesprochene Drang nach "Andersartigkeit" ist der, den die Jugend seit Anbeginn der Menschheit verspürt, und zwar in jeder Gesellschaft. Das ist ne systemerhaltene Funktion, ohne die die menschliche Spezies längst zugrunde gegangen wäre. Hat also objektiv rein gar nichts mit der Gesellschaft und ihren Werten selbst zu tun.
Naja, is echt mein Ernst. Lies mal den Krempel von oben (Gesellschaftsvertrag und die beiden Kant-Dinger). Sind vielleicht ganz interessant für dich.

Verzeih mir den stellenweise etwas überhelbichen Ton, den Mangel an Klarheit in meinen Worten und den einen oder anderen Rechtschreibfehler. Bin gerade etwas berauscht und in der Küche wartet Hühnerfrikassee auf mich.
In diesem Sinne
noch ein frohes Trialen