Training nach Bursektomie (Schleimbeutelentfernung) im Knie

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Hallo,
ich lese hier nun schon seit ein paar Wochen mit und habe mich nun angemeldet. Ich habe auch direkt eine Frage:
Vor 10 Tagen bin ich mit dem MTB gestürzt und habe mir dabei das Knie bis zur Patella aufgerissen. Dabei hat es natürlich auch den Schleimbeutel zerfetzt, welcher dann, bwz. dessen Überreste, operativ in Lokalanästesie entfernt wurden. Die Wunde war etwa 4 cm groß und wurde mit vier Nahtpunkten genäht. Zum Glück ist die Patella heil geblieben. Heute wurden die Nähte entfernt, es sieht wohl alles sehr gut aus, wurde mir gesagt. Ich könne auch wieder ohne Krücken laufen. Eine Schiene oder einen Gips hatte ich übrigens nicht, nur einen Verband und eben die Krücken. Das Laufen geht auch schon wieder relativ gut. Ist noch etwas wackelig, aber das wird schon.
Nun kommt meine Frage: wer von euch hat so etwas auch schon mal durch gemacht und wie und wann habt ihr danach wieder angefangen zu trainieren?

Mir wurde gesagt, ich könne, wenn die Fäden entfernt sind, das Knie wieder normal belasten. Das würde ja Radfahren einschließen. Wie sind eure Erfahrungen?

Viele Grüße
Asklepios
 
Ich denke, wenn Du mit gesundem Menschenverstand an die Sache heran gehst, dann kannst Du nicht viel falsch machen. Tragende Strukuren wurden ja nicht geschädigt und ein Schleimbeutel bildet sich nach 6-8 Wochen neu.

Schmerzadaptiert trainieren, langsam anfangen und langsam steigern. Wenn nix weh tut, umso besser. Würde halt nur nicht direkt überdrehen.
 
Hallo,
danke für deine Antwort.
Bildet sich ein Schleimbeutel nach totaler Bursektomie wirklich neu? Nach allem, was ich gehört und gelesen habe, bildet sich dort, wo der Schleimbeutel komplett entfernt wurde, kein neuer nach, sondern nur eine Art Polstergewebe.
Ich werde in den nächsten Tagen zum Wochenende hin versuchen ein bisschen Rad zu fahren. Mal schauen, wie gut das geht. Laufen geht wieder (fast) ohne Probleme, Treppen steigen tut hoch noch ein bisschen weh. Ich habe auch den Eindruck das Narbengewebe auf der Kniescheibe zu spüren, vielleicht ist das aber nur Einbildung, aber irgend eine Art leichter Reibung beim Treppensteigen merke ich da.
Viele Grüße
asklepios
 
Hallo,
danke für deine Antwort.
Bildet sich ein Schleimbeutel nach totaler Bursektomie wirklich neu? Nach allem, was ich gehört und gelesen habe, bildet sich dort, wo der Schleimbeutel komplett entfernt wurde, kein neuer nach, sondern nur eine Art Polstergewebe.

Meines Wissens bildet sich eine Art "Pseudo Schleimbeutel", also eine Gleitschicht. Deckt sich ja mit dem von Dir Geschriebenen.

Mach dir nicht so einen Kopf, es ist doch normal, dass man nach 10 Tagen noch was im Knie merkt. Du hast schließlich auch ne größere Wunde gehabt. Wenn Du dich mit dem Messer tief beim Kochen schneidest, dann merkst Du das auch ne Woche. Und jetzt rechne das mal auf dein Knie hoch. Durch die OP, anschließende Schonhaltung und Wundheilung sind die Strukturen da geschwollen und gereitzt. Gib dem Knie einfach etwas Zeit, sich zu erholen. Was bringt es Dir, wenn Du zu schnell anfängst und Dir dann ne Überlastung oder Entzündung einfängst? Geh das locker an und wenn Du nicht stillhalten kannst, dann mach mal Oberkörpertraining. In 2-3 Wochen bist Du wieder der Alte!

Gute Besserung.
 
Moin Forengemeinde,
bei einem Gang durchs Netz, begreift man schnell, dass "Knie" im Radsport (auch ohne Sport) ein schreibfreudiges Thema ist - "Knie" ist praktisch täglich und danach richtet sich auch die Such-/Lesefrequenz. Meine Hinweise beginne ich mal hinten:
Meine ambulante Bursektomie ist heute (15.11.2014) 10 Tage her. Unter Vollnarkose wurde ein ca. 15cm langer Schnitt über der linken Kniescheibe gemacht und eine Naht mit 10Stichen angelegt. Am oberen Ende der Naht li. wurde der Drainageschlauch eingeführt und festgenäht. Nach 5 Tagen wurde die Drainage mit Auffangbehälter (ca. halbvoll ) entfernt. Gegen die Schmerzen gab es Ibufrofen und das Krankenhaus wurde nach ca. 2,5 Std. mithilfe von Gehstützen verlassen.
Die OP-Schmerzen ließen ab 3. Tg. merklich nach und ab 4. Tg. ohne Tablette OK. Zur Vorbeugung einer Thrombose wurde täglich Rexane gespritzt. Gehen ohne Stützen ist schon wieder möglich, aber das Gewebe im Nahtbereich ist noch knüppelhart, was die Beweglichkeit noch etwas einschränkt.
Die mich behandelnden Ärzte, sowohl der Orthopäde, als auch der Chirurg hatten mir vor der OP gesagt, dass eine vollständig entfernte Bursa nicht mehr nachwächst (was weg ist, ist weg!). Zu spürbaren Folgen hielten sich allesamt bedeckt.
Im Vorfeld, vor der OP, sprachen sich alle konsultierten Ärzte für die OP aus - orientiert am vorgestellten Fall. So gesehen hatte ich kaum eine Wahl.
Mit ca. 35 Km/h hatte ich mich mit dem Tourenrad auf einer abschüssigen Rampe auf den Asphalt gelegt. Dabei waren das Bein der Jeanshose, sowie der Ärmel des Pullovers abgerissen. Verletzungen nur am linken Knie und an beiden Händen. Das linke Knie war ohne Pelle und die Hände hatte zahlreiche Schürfwunden. Hätte ich keinen Helm * getragen, sähe mein Kopf aus wie mein Knie - das ist an den Schrammen am Helm * abzulesen! Jetzt werden schon mal die Sportgeräte für den Tag X schön geputzt.
Grüße aus Syke/NDS
 
@elresy Gute Besserung!

Ein Freund von mir hatte selbiges. Bei ihm wollten die hiesigen Ärzte eine OP ansetzen und ihn komplett zerlegen weil angeblich der Verdacht auf eine Meniskusverletzung vorag. Er befand sich in der Zeit im Marathontraining und fand 6 Monate nicht laufen können blöd. Er hätte zwei Tage später operiert werden können, hat er abgelehnt. Stattdessen schickte er auf Rat seiner Schwester seine Befunde quer durch Deutschland nach Berlin. Dort haben die Ärzte den Schleimbeutel diagnostiziert, er war dann hier zum MRT, die Ergebnisse gingen wieder nach Berlin und er bekam die Bestätigung.
Einen Tag später bekam er einen Termin für eine Bursektomie. Das Ganze wurde ambulant durchgeführt. Nach zwei Wochen durfte er wieder leichtes Training beginnen, schon nach der ersten Woche hatte er keine Schmerzen mehr und konnte ganz leicht durchstarten.

Pünktlich zum Marathon war er wieder topfit.
Kurzum: wenn du dich gut fühst und dir nichts merklich wehtut, kannst du langsam wieder beginnen.
 
Fortsetzung Bursektomie:
Heute, 15.12.2014, 40 Tage nach der OP, habe ich unsere Weihnachtsreise mit dem WoMo nach Bayern abgesagt. Nicht nur wegen des zu erwartenden Schneemangels, sondern vor allem wegen der immer noch nicht ausgeheilten Knie-OP. Die Narbe ist zwar außen sehr gut verheilt, aber unter der Narbe ist es immer noch sehr hart und bei Belastung ergeben sich im OP-Bereich Schwellungen.
Mittels Ultraschall wurden Flüssigkeitsansammlungen bestätigt - leider bleibt das Zustandekommen unklar.
Die vor 20 Tagen begonnene Krankengymnastik wurde inzwischen wieder abgesagt, weil bei Schwellung für mich der Sinn nicht erkennbar war.
Die Sache ist weitgehend schmerzfrei. Lediglich die Unsicherheit durch die immer wieder auftretenden Schwellungen machen zu schaffen. Von den behandelnden Medizinmännern würde ich sehr gern eine Handlungsanweisung - Ruhe oder Bewegung, erwarten. Außer hochgezogenen Augenbrauen gibt es aber leider keine Reflektionen.
Fröhliche Weihnachten an alle Leser
 
Fortsetzung Bursektomie:
Heute, 01.10.2015, etwa 1 Jahr nach dem Unfall und ca. 10 Monate nach der OP, kann ich gedämpfte Hoffnung schöpfen. Das Knie wird besser und besser. Inzwischen kann ich lange Spaziergänge verkraften und Fahrradtouren von 30 - 60 km (je nach Belastungsanforderungen) verursachen keine Schmerzen mehr. Nach den Touren sind jedoch noch leichte Belastungsbeschwerden spürbar. Die fehlenden Schleimbeutel sind besonders beim "Hinknien" zu spüren. Es ist zu merken, dass die Belastung stumpf auf den Knochen geht. Der Muskelverlust ist durch vorsichtiges, regelmäßiges Training so gut wie ausgeglichen.
Stünde ich Heute, mit dem Wissen über die Belastungs-Zwangspause, vor der Frage OP, würde ich wohl versuchen den Schleimbeutel ausheilen zu lassen. Der Hinweis des Orthopäden, "der Schleimbeutel wird sich immer wieder bemerkbar machen" riecht für mich in der Nachbetrachtung doch sehr nach "Arbeitsbeschaffung für das Krankenhaus". Dass Chirurgen hier und da nach Leistung bezahlt werden ist nicht unbekannt.
Mein Fazit: Vor einer OP alle konventionellen Möglichkeiten ausschöpfen
Schöne Herbsttouren an alle Leser
 
Hallo,
Hatte vor 60 Tagen auch eine Bursektomie am rechten Knie, Biken geht schon wieder gut, Touren mit ca. 60 Km und 2000 hm liegen drin. Joggen ca. 8 km ist auch ok, beim Joggen bin ich zurückhaltend, da es eine andere Belastung für das Knie ist. Zwischendurch spüre ich das Knie noch ein wenig. Zuerst hatte ich 4 Wochen eine Schienen und danach fing ich langsam aber sehr oft am Tag an zu dehnen, sobald ich auf dem Ergometer das Knie biegen konnte fing ich dort an zu treten. Beim Ergometer hatte ich in den ersten Woche keinen wiederstand eingestellt und so konnte ich die Dauer und später den wiederstand erhöhen.
Ich kühlte das Knie sehr oft, teilweise 3-4 Mal am Tag, sobald das Knie warm wurde legte ich einen Eisbeutel auf.
Zurzeit versuche ich wieder mehr Muskeln durch Krafttraining wie Kniebeugen und Beinpresse aufzubauen.
 


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