Vorschlag: Fahr mal ein modernes Trailbike Probe. Wenn du einen Santa Händler in der Nähe hast, dann würd ich ein Tallboy vorschlagen. Das ist modern, aber keinesfalls extrem, was die Geo betrifft. Dann siehst du ja, wie dir das taugt und ob du ggfs mehr Federweg, länger kürzer, steiler oder flacher haben willst. Davon ausgehend kannst du dann eine passende Geo auf den einschlägigen Vergleichsseiten finden für ein Bike, das in dein Budget passt.
Ansonsten noch ein paar Gedanken:
1) Gewicht
Vergiss Gewicht. Solange du fährst, ist Gewicht egal. Bikegewicht spielt eine Rolle, wenn man sein Bike trägt oder vom Boden wegbewegt, also springt oder irgendwelche trial-artigen Manöver macht. Ansonsten wirst du es beim Fahren kaum merken, ob das Bike ein, zwei Kilo mehr oder weniger wiegt. Was du dagegen merkst, ist die Position auf dem Bike. Das macht es auf Dauer anstrengender oder bequemer. Der wesentliche Punkt sind aber die Reifen. 90% davon, ob eine Tour anstrengend sein wird, geht auf Kosten der Reifen. Wenn du aber bergab etwas Performance haben willst, wird es ohne Reifen, die dich beim Treten ein paar Körner kosten, nicht gehen.
2) Federweg
Wenn du vor allem Trailcenter, also angelegte Wege, fährst, wirst du nicht so viel Federweg brauchen, es sei denn, du hast dort ausgewiesen Downhill-Strecken oder Jumplines. Meiner Erfahrung nach braucht man etwas Federweg-Reserven beim Trailfahren eigentlich nur auf natürlichen und eher unbekannten Wegen, weil man da nie weiß, ob nicht plötzlich ein fieses Hindernis auftaucht. Auf angelegten Wegen kommt das ja eher nicht vor bzw kennt man ja den Charakter des Trails. Für das meiste solltest du dann mit 120-130 mm gut auskommen. Allerdings schadet etwas mehr Federweg mit einer modernen Kinematik und vernünftigen Federelementen auch kaum mehr, sodass ich jetzt die Entscheidung nicht an 10 oder 20 mm Federweg, sondern mehr an der Geometrie des Rahmens anhängen würde.
3) Sitzwinkel
Entscheidend ist der Sattel auf Sitzhöhe. Banshee gibt z.B. den Sitzwinkel bei verschiedenen Auszugslängen an, das ist vorbildlich. Normale Geo-Tabellen sind da eher nichtssagend. Mit kurzen Beinen ist da der Unterschied zwischen Geo-Tabelle und Realität aber weniger problematisch, weil der Sattel nicht so hoch über die Horizontale vom Lenker kommt, bei der ja meist der effektive Sitzwinkel gemessen wird.
Der Sitzwinkel entscheidend halt, wie du trittst. Da gibt es ja auch verschiedene Vorlieben. Klar ist aber, wenn du bergauf fährst, dann ist dein Rad gegenüber der Ebene gekippt. Bei 10% Steigung sind das etwa 5 Grad. Wenn du dich nicht am Bike festhalten willst, wird sich deine Körperachse anpassen, damit du im Gleichgewicht bist. Ist dein Sitzwinkel jetzt steiler, dann trittst du bergauf so wie mit einem Rad mit flacherem Sitzwinkel in der Ebene. Fährst du vor allem und lange bergauf, willst du deshalb wahrscheinlich einen steileren Sitzwinkel, weil das auf Dauer bequemer ist. Allerdings ist das dann in der Ebene womöglich nicht mehr so bequem. Wenn du also viel in der Ebene und dann zwar vielleicht öfters, aber nie lange bergauf fährst, würde ich keinen zu steilen Sitzwinkel nehmen.
4) Lenkwinkel
Umso steiler deine Trails bergab gehen, umso flacher willst du den Lenkwinkel haben. Dafür muss es nicht lange bergab gehen oder ruppig sein. Meistens wird der Lenkwinkel ja analog zu steigendem Federweg bei den Bikes flacher, aber das steht nur beschränkt in Zusammenhang. Bei mir hier sind meine Hometrails teils sehr steil, da liebe ich meinen flachen Lenkwinkel (64 Grad), den Federweg (150 mm) bräuchte ich aber gar nicht. Andersrum gibt es in den Bergen Trails, da ist mir der Federweg schon lieb, aber da bin ich mit meinem letzten Bike mit 2 Grad steilerem Lenkwinkel auch problemlos zurecht gekommen. Je nachdem, wie dein Trailcenter so aussieht, könnte da eine Geo wie das Norco Optic (flacher Lenkwinkel, wenig Federweg) sehr interessant sein.
5) Bremsen
Wenn bergab Dein Fokus ist, dann schau bei der Ausstattung vor allem auf die Bremsen. Ich würde auf jeden Fall eine vernünftige Vierkolbenbremse nehmen. Muss nicht teuer sein. Von Shimano gibt es da sehr günstige gute Modelle oder auch eine MT5 ist ja nicht teuer, aber bei manchen Ausstattungen gerade von SRAM oder dann Tektro oder so ist das eher grenzwertig. Ließe sich im Falle aber auch für knappes Geld nachrüsten. Ansonsten kostet Ausstattung meistens nur Geld, wenn es leicht sein soll. Dropper Posts sind mittlerweile auch die günstigen recht zuverlässig, da kommt es halt auf den Hub an, aber mit eher kurzen Beinen sollte das ja kein Problem sein. Schaltung schenken sich Shimano und SRAM nicht viel, zumindest bei der Mittelklasse. Bei Shimano ist auch die Deore 12-fach gut, bei SRAM hört man über SX und NX unterschiedliche Sachen. Vorteil da wohl Shimano, wenn es günstig sein soll.
6) Laufräder
Das ist die Komponente, wo mMn bei Kompletträdern am meisten gespart wird. Ist aber vor allem ein Haltbarkeitsproblem, also im Zweifel erst mal fahren und dann upgraden, wenn der mitgelieferte die Biege macht. Oder fragen, ob man das Rad ohne Laufradsatz haben kann. Geht halt nicht bei Versendern, bei normalen Bikeshops aber durchaus mal. Wenn man aufs Gewicht schaut, übrigens lieber die leichtere Laufradvariante (also z.B. XM statt EX bei DT Swiss) und dafür stabilere Reifenkarkassen als umgekehrt.
Meine five cents. Ich wünsche viel Erfolg bei der Auswahl und viel Spaß mit dem neuen Rad. Du wirst ihn bestimmt haben.
Ansonsten noch ein paar Gedanken:
1) Gewicht
Vergiss Gewicht. Solange du fährst, ist Gewicht egal. Bikegewicht spielt eine Rolle, wenn man sein Bike trägt oder vom Boden wegbewegt, also springt oder irgendwelche trial-artigen Manöver macht. Ansonsten wirst du es beim Fahren kaum merken, ob das Bike ein, zwei Kilo mehr oder weniger wiegt. Was du dagegen merkst, ist die Position auf dem Bike. Das macht es auf Dauer anstrengender oder bequemer. Der wesentliche Punkt sind aber die Reifen. 90% davon, ob eine Tour anstrengend sein wird, geht auf Kosten der Reifen. Wenn du aber bergab etwas Performance haben willst, wird es ohne Reifen, die dich beim Treten ein paar Körner kosten, nicht gehen.
2) Federweg
Wenn du vor allem Trailcenter, also angelegte Wege, fährst, wirst du nicht so viel Federweg brauchen, es sei denn, du hast dort ausgewiesen Downhill-Strecken oder Jumplines. Meiner Erfahrung nach braucht man etwas Federweg-Reserven beim Trailfahren eigentlich nur auf natürlichen und eher unbekannten Wegen, weil man da nie weiß, ob nicht plötzlich ein fieses Hindernis auftaucht. Auf angelegten Wegen kommt das ja eher nicht vor bzw kennt man ja den Charakter des Trails. Für das meiste solltest du dann mit 120-130 mm gut auskommen. Allerdings schadet etwas mehr Federweg mit einer modernen Kinematik und vernünftigen Federelementen auch kaum mehr, sodass ich jetzt die Entscheidung nicht an 10 oder 20 mm Federweg, sondern mehr an der Geometrie des Rahmens anhängen würde.
3) Sitzwinkel
Entscheidend ist der Sattel auf Sitzhöhe. Banshee gibt z.B. den Sitzwinkel bei verschiedenen Auszugslängen an, das ist vorbildlich. Normale Geo-Tabellen sind da eher nichtssagend. Mit kurzen Beinen ist da der Unterschied zwischen Geo-Tabelle und Realität aber weniger problematisch, weil der Sattel nicht so hoch über die Horizontale vom Lenker kommt, bei der ja meist der effektive Sitzwinkel gemessen wird.
Der Sitzwinkel entscheidend halt, wie du trittst. Da gibt es ja auch verschiedene Vorlieben. Klar ist aber, wenn du bergauf fährst, dann ist dein Rad gegenüber der Ebene gekippt. Bei 10% Steigung sind das etwa 5 Grad. Wenn du dich nicht am Bike festhalten willst, wird sich deine Körperachse anpassen, damit du im Gleichgewicht bist. Ist dein Sitzwinkel jetzt steiler, dann trittst du bergauf so wie mit einem Rad mit flacherem Sitzwinkel in der Ebene. Fährst du vor allem und lange bergauf, willst du deshalb wahrscheinlich einen steileren Sitzwinkel, weil das auf Dauer bequemer ist. Allerdings ist das dann in der Ebene womöglich nicht mehr so bequem. Wenn du also viel in der Ebene und dann zwar vielleicht öfters, aber nie lange bergauf fährst, würde ich keinen zu steilen Sitzwinkel nehmen.
4) Lenkwinkel
Umso steiler deine Trails bergab gehen, umso flacher willst du den Lenkwinkel haben. Dafür muss es nicht lange bergab gehen oder ruppig sein. Meistens wird der Lenkwinkel ja analog zu steigendem Federweg bei den Bikes flacher, aber das steht nur beschränkt in Zusammenhang. Bei mir hier sind meine Hometrails teils sehr steil, da liebe ich meinen flachen Lenkwinkel (64 Grad), den Federweg (150 mm) bräuchte ich aber gar nicht. Andersrum gibt es in den Bergen Trails, da ist mir der Federweg schon lieb, aber da bin ich mit meinem letzten Bike mit 2 Grad steilerem Lenkwinkel auch problemlos zurecht gekommen. Je nachdem, wie dein Trailcenter so aussieht, könnte da eine Geo wie das Norco Optic (flacher Lenkwinkel, wenig Federweg) sehr interessant sein.
5) Bremsen
Wenn bergab Dein Fokus ist, dann schau bei der Ausstattung vor allem auf die Bremsen. Ich würde auf jeden Fall eine vernünftige Vierkolbenbremse nehmen. Muss nicht teuer sein. Von Shimano gibt es da sehr günstige gute Modelle oder auch eine MT5 ist ja nicht teuer, aber bei manchen Ausstattungen gerade von SRAM oder dann Tektro oder so ist das eher grenzwertig. Ließe sich im Falle aber auch für knappes Geld nachrüsten. Ansonsten kostet Ausstattung meistens nur Geld, wenn es leicht sein soll. Dropper Posts sind mittlerweile auch die günstigen recht zuverlässig, da kommt es halt auf den Hub an, aber mit eher kurzen Beinen sollte das ja kein Problem sein. Schaltung schenken sich Shimano und SRAM nicht viel, zumindest bei der Mittelklasse. Bei Shimano ist auch die Deore 12-fach gut, bei SRAM hört man über SX und NX unterschiedliche Sachen. Vorteil da wohl Shimano, wenn es günstig sein soll.
6) Laufräder
Das ist die Komponente, wo mMn bei Kompletträdern am meisten gespart wird. Ist aber vor allem ein Haltbarkeitsproblem, also im Zweifel erst mal fahren und dann upgraden, wenn der mitgelieferte die Biege macht. Oder fragen, ob man das Rad ohne Laufradsatz haben kann. Geht halt nicht bei Versendern, bei normalen Bikeshops aber durchaus mal. Wenn man aufs Gewicht schaut, übrigens lieber die leichtere Laufradvariante (also z.B. XM statt EX bei DT Swiss) und dafür stabilere Reifenkarkassen als umgekehrt.
Meine five cents. Ich wünsche viel Erfolg bei der Auswahl und viel Spaß mit dem neuen Rad. Du wirst ihn bestimmt haben.