Training bei verminderter Herzgröße und Lungenvolumen

Apollon

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21. August 2006
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68
Ort
Rinteln/Iserlohn
Hallo Freunde,

ich habe einer Kommilitonen versprochen, ab und zu mit ihr Laufen zu gehen, sowie generell ein Auge auf ihr Training zu werfen.
Sie erzählte mir, dass sie von Geburt an unter verringertem Lungenvolumen, sowie einem kleineren Herzen leidet und bereits diverse male beim jogging- Versuch zusammenbrach und fast einen Herzinfarkt erlitt. Um mir ein Bild ihres Trainingszustandes zu machen, sind wir neulich Laufen gewesen - das Resultat hat mich erschrocken.
Ich stattete sie mit einer Pulsuhr aus. Der Puls lag, als sie aus dem Auto stieg, zwischen 90 und 100 Schlägen pro Minute.
Wir starteten mit mittelschnellem Gehen, ihr Puls erhöhte sich recht schnell auf etwa 140. Sobald wir anfingen nur leicht zu Joggen, stieg dieser auf 180-190 und nach etwa 400 Metern musste ich das Jogging jedes mal abbrechen, da ihr Puls auf über 200 anstieg!

Meine Kommilitonen zeigte keine stark ausgeprägten Anzeichen eines hohen Pulses - sie konnte sich noch ein wenig unterhalten und schwitzte nicht extrem stark. Zum vergleich: Ich hatte maximal einen Puls von etwa 110, obwohl ich (aktuell :o ;) ) nicht trainiert bin.
Sie ist zudem keinesfalls übergewichtig.
Ich erkundigte mich, ob sie noch Messergebnisse eines EKG's, oder belastungstests habe - leider sind diese schon Jahre her.

Wie kann die Arme ihr Training gestalten, wenn schon gehen ihren Puls so stark erhöht? Durch die Pulsuhr kann sie zumindest schon einmal ihren Stand ablesen und muss nicht in Begleitung joggen, aus Angst vor einem Herzinfarkt. Ich sagte ihr, sie könne bis zu einem Puls von höchstens 200 weiter Joggen, danach bitte abbrechen.
Haben Personen mit einem kleineren Herzen einen deutlich höheren Maximalpuls, sodass auch 210 Schläge kein Problem wären?

Grüsse
 
Sie sollte erst einmal mit einem Arzt abklären, ob Ausdauersport überhaupt sinnvoll für sie ist und unter welchen Bedingungen.
Wahrscheinlich ist ihr Maximalpuls erhöht, aber um wieviel usw. wird man nur mit einer erneuten Überprüfung herausfinden können.
Da sollte man keine Experimente machen, vor allem wenn schon früher Probleme aufgetreten sind.
 
@Apollon
ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber Deine Schilderung macht auf mich den Eindruck, als ob Du bei dieser Geschichte Deine Kompetenzen überschreitest.

Für mich an Deiner Stelle wäre das ein klarer Fall von "oh, interessant aber ich denke Du hast da ein Problem, bei dem ich Dir leider nicht weiter helfen kann".

Da geht es ja wohl nicht um ein bisschen Genußtraining im freizeit/hobby Bereich, sondern die Lady hat ganz offensichtlich ein ernsthaftes medizinisches Problem. Wenn die neben Dir tot umfällt, steht hier im Forum, das DU wusstest, das sie ein Herzproblem hatte.
 
danke, das sind ehrlich antworten, mit denen ich etwas anfangen kann.

ihr würdet also bestätigen, das ihre trainigsdaten nicht normal sind und sie sich besser in obhut eines spezialisten begibt? komischerweise hat sie nie ein sportverbot oder ähnliches bekommen, welches ich bei chronischem herzinfarktrisiko vermutet hätte.

@OZM
sie selbst stellt wohl die größte gefahr für ihre gesundheit dar ;)
ich bin noch die vorrausschauendste komponente. sie hat vorher selbst trainiert und ist einfach los gesprintet! ich hab sie für bekloppt erklärt (und ihr das auch so gesagt)
das die sache gefahr birgt, ist mir sonnenklar
 
Sie soll einfach im Bereich von 50-60% von HFmax trainieren (was für die normale Fitness vollkommen ausreicht). Da kann nicht viel passieren. Wenn das in ihrem Fall heißt, dass sie (anfangs) nur schnell gehen kann, ist das eben so. Evtl kann sie sich in später noch steigern.
 
Hi,
die Frau gehört zum Arzt!

1. Untersuchung beim Kardiologen mit Freigabe Sport ja/nein
2. ggf. Spiroergometrie (Art d. Leistungsdiagnostik in Kombination mit Lungenfunktionstest unter Belastung)

Damit sollten ausreichend Daten vorliegen, inwieweit und in welchem Pulsbereich/Wattbereich sie belastet werden kann.

schönen gruß
sun909
 
Pro ärztliche Betreuung - zur Not auch mal den Arzt wechseln.

Der Puls hängt natürlich stark von der Größe (und Stärke) des Herzens ab, kleine Herzen müssen z.B. schneller schlagen um eine vergleichbare Menge blut zu transportieren.
Sollte der Puls trotzdem einfach zu hoch sein (gut möglich, gibt genügend ERkrankungen die sowas auslösen), so kann man dem mit Medikamenten gegenwirken (ich habe z.B. durch Carvedilol einen Ruhepuls von 35 und HfMax von 160).

Es ist natürlich nie verkehrt zu wissen was wie zusammenhängt - gerade weil die selbsteinschätzung sehr wichtig ist (wer seine Grenzen nicht kennt, überschreitet diese zu häufig). Dennoch würde ich gerade bei solchen gravierenden Vorerkrankungen GARNICHTS ohne ärztlichen Rat unternehmen (und auch nichts auf die Meinungen aus Foren geben).

Wenn der Arzt den Eindruck macht das ganze nicht ernst zu nehmen (es gibt da ja so zeitgenossen die per se mit einem "mach einfach mal" antworten) würde ich einen anderen suchen - es gibt leider viele "Ärzte" die ihren Job nicht (mehr) ernst genug nehmen.

v.G.
 
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