Hier ein paar Dinge, die ich oben schon erwähnt habe ....
natürlich sind in den Dolomiten auch viele Wanderer unterwegs, und ob ein Ausflug auf dem Bike zum Genuss wird, hängt auch davon
ab, wie sich die Begegnung mit anderen gestaltet, die auch Ihr Naturerlebnis genießen wollen. Mich hat die klare Ansicht der Guides
aus dem Pustertal hier begeistert und auch darin bestätigt, wie man auf dem Trail miteinander umgehen sollte.
Zunächst mal zum langweiligen und schulmeisterlichen Teil

.... diese Tipps für die "Trail Etiquette" finden sich fast überall,
(DIMB Trail Rules - gucks Du
http://www.adfc.de/ausruestung/regeln-fuer-mountainbiker)
sie werden in MTB-Vereinen groß geschrieben, sind meist auch auf Karten oder in Broschüren zu finden. Ich komme gerade
aus den Rocky Mountains zurück, uns selbst da findet man die Hinweise auf den Infos der Bikeparks ...
1) Seid nett zu Eueren Mitmenschen

in der Praxis heisst das: Rücksicht nehmen. Grüßen und auch mal ein freundliches Wort gehört auch auf dem Trail
zum Miteinander. Manchmal vergessen wir, dass wir alle zum Spaß unterwegs sind, und dieser Spaß wird größer, wenn
wir ihn teilen.
2) Wanderer, Pferde, Hunde etc. haben Vorfahrt.
Denkt an auch Euere eigene Sicherheit - fahrt immer so, dass Ihr Euer Bike unter Kontrolle habt. Seid Euch auch
im Klaren darüber, wie Ihr als Oma mit 80 reagieren würdet, wenn ein Biker mit 20 fünf meter vor Euch im Soppie
zum Stehen kommt. Kleine Übung - stellt Euch vor, Ihr reitet auf so einem riesen Gaul, der durchgeht, weil er vor
einem MtBler scheut, der gerade mit einem 2 meter Drop vor Ihm gelandet ist. Vorausschauend fahren ist der Trick,
dann sind auch Stoppies, Drops und Sprünge kein Problem. Mein Tipp - macht doch einfach mal einen "langweiligen"
Wanderausflug in Euer Revier und schaut Euch die Trails mal zu Fuß an (Flasche Bier ist erlaubt, wenn es Euch zu langweilig wird

).
Danach sieht so mancher Biker die Wanderer-Welt mit anderen Augen ....
(das kennt jeder Biker, der auch mal mit dem Auto unterwegs ist

"scheiß Radfahrer, die schauen weder Rechts noch Links ....")
3) Schont die Natur
Bremsen mit blockierenden Rädern ist nicht immer optimal und auch meistens nicht cool. Hier gilt die alte goldene Regel
(Kant läßt grüßen...) fragt Euch, wie der Wald oder der Trail aussehen würden, wenn 200 Biker genau das gleiche machen würden.
Furche statt Waldboden ? Müllhalde statt Wiese ? Bikepark statt Naherholungsgebiet ?
und denkt dran, dass auch Euere Ausrüstung wichtig ist, um gut anzukommen. Ich finde die Idee des "ride self-sustained" gut,
man sollte also immer so unterwegs sein, dass man nicht auf Andere angewiesen ist. Egal ob es um Schoner, Essen, Trinken oder
erste Hilfe geht. Ich kann gar nicht glauben, wieviele Artikel und Videos es gibt in denen es um die wichtigsten Dinge auf der Tour geht
- und jedes Mal fehlt die erste Hilfe Tasche .....
Warum schreibe ich das zum 1000sten und auch noch hier im Forum ? Nun, in den Dolomiten hatte ich zwei Situationen, die mir gezeigt haben,
wie sehr die Guides das verinnerlicht haben und wie wichtig diese einfachen Regeln sind ...
Auf der Strudelkopf Tour zeigte mir Alessandro von Dolomiti-ms einige technische Singletrails ab der breiten Wege, von flowigen Trails,
engen Serpentinen bishin zu stufigen Steinpfaden alles dabei. Zwischendurch meinte er nur kurz "probier mal, nicht zu viel die Räder zu blockieren,
am Ende sind's dann immer Biker gewesen und wir müssen uns einschränken ..."
Man denkt erst "na gut, einmal kurz gedriftet ..." aber - siehe oben - wenn das alle machen, sprießen irgendwann die "biken verboten" Schilder nur
so aus dem Boden ....
Bei der Giro Tour erzhälte ein Guide, dass er mal mit einem Kollegen schimpfen muss, der kurz vor uns unterwegs gewesen ist. Was war passiert ?
Alle Wanderer und Spaziergänger die wir trafen, sprangen schell zur Seite und machen uns Platz - ich fand das ausgesprochen nett, mein Guide
fing sich an zu wundern.
Er meinte dann nur "wenn die ganzen Wanderer sich vor uns in Sicherheit bringen, dann ist die Gruppe vor uns eindeutig zu schnell
an denen vorbeigerauscht ..."
So sollte man nicht miteinander umgehen. Ist zwar toll, wenn ich schnell fahren kann und ein cooler Biker bin, aber wenn ich
auf dem Trail Wanderen begegne, sollte ich mich nicht so verhalten, dass Mütter nicht ängstlich ihre Kinder an sich drücken ...
Auch wenn genug Platz ist - lieber einen Gang runterschalten, freundlich grüßen und es krachen lassen, wenn kein anderer dafür in die Büsche springen muss.
So, nun aber zum nächsten Highlight des Urlaubs - ein Nightride vom
Helm mit Technik-Training auf dem Gipfel bei Sonnenuntergang ...
Hier schon mal eine kleine Impression von Dolomiti-MS