Ich brauche doch ein MTB...

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Moin,

ich bin gerade im Urlaub und habe mit einem geliehenem "Gravel" (Stahlrahmen, 32er Marathon Reifen *) den Wald und einige Trails (3 gibt es;)) in der Nähe erkundet. Und ich muss schon sagen, bergauf macht das echt Laune. So viel Spaß hatte ich lange nicht beim Radfahren. Jetzt ist das Rad ja erstens geliehen und zweitens nicht so ganz das richtige Material, also überlege ich ein MTB anzuschaffen.

Ich bin 1,87 und ca 85kg, bisher immer mit Starrrädern unterwegs. Ich habe mir hier schon die Einsteigerleitfäden durchgelesen, meine Selbsteinschätzung was gefahren werden soll: Waldwege, Singletrails S0-S2. Ich wohne in Hannover, also nichts alpines in der Nähe.

Privat ist dieses Jahr viel los, daher würde ich ungern viel Geld ausgeben. Es soll also was gebrauchtes werden. Nun die Grundfragen: Muss man ein Fully haben? Ich habe nicht so Bock auf schwere Räder, und Fully und leicht klingt schon teuer. Kann man bedenkenlos ein älteres Bike kaufen bzgl. der Federelemente? Wie haben sich die Rahmengeometrien in den letzten 10-15 Jahren entwickelt? Wäre z.B. ein 10 Jahre altes XC-Race HT noch etwas brauchbares?

Ich weiß, viele Fragen die hier vermutlich häufig gestellt werden, aber ich brauche mal eine Einschätzung um überhaupt in der richtigen Kategorie zu suchen.
 
Sowohl bei Fullys als auch Hardtails haben sich so 2017 - 2020 die Geometrien stark verändert. Bei XC Race zieht man wohl jetzt auch nach.
Grundsätzlich solltest du also ab ca 2018 je nach Modell safe sein.
Aber das hängt natürlich auch von deinen Vorlieben und deinen Maßen ab. XL wäre ja Minimum bei 1.87.

Hardtail ist unkompliziert, aber im Sattel * sitzen bleiben wird schon auf Forstpisten unangenehm - ein Fully mit zB 120-140mm hinten fühlt sich im Vergleich wie ein fliegender Teppich an.

Keine Ahnung was für dich leicht ist, und wozu das im Flachland wichtig ist? 14kg ist normal, etwas leichter Richtung XC meinetwegen 12kg. 29er, Versenkstütze, stabilere Reifen * usw...das läppert sich.

Federelemente halten mittlerweile sehr lange, wenn sie gepflegt werden funktionieren sie idR auch. Kleinanzeigen ist da ein weites Feld, es gibt viel Schrott und vieles sind Wunschpreise von Leuten die zB während Corona teuer gekauft hätten. Musst du selber sehen. Neu kaufen ist sorgloser, XL gibt's noch billig.
 
Wäre z.B. ein 10 Jahre altes XC-Race HT noch etwas brauchbares?

Definitiv eine sehr gute Idee!

Auch wenn man hier ständig liest dass nur das neueste Zeugs taugt, sind 10 Jahre alte Bikes sehr viel besser als ihr Ruf.

Sind für kleines Geld zu haben und machen viel Spaß!

Die Empfehlung gilt in erster Linie für Hardtails, bei alten Fullys wäre ich vorsichtig wegen dem Wartungsstau. Meist fahren alte Fullys so schlecht weil sie nie gewartet wurden und/oder verbastelt sind.

Hab da leider schon viel gesehen, HT ist da nicht so kritisch, da gibt's nur die Gabel.

Auf möglichst originalen Zustand achten.

Viel Spaß!
 
. Kann man bedenkenlos ein älteres Bike kaufen bzgl. der Federelemente? Wie haben sich die Rahmengeometrien in den letzten 10-15 Jahren entwickelt? Wäre z.B. ein 10 Jahre altes XC-Race HT noch etwas brauchbares?
Der Unterschied zwischen einem 10 Jahre alten HT und einem aktuellen Gravel, Lenker und Federgabel.

Stahlrahmen, 32er Marathon Reifen *
Gerade bei älteren HTs hat man nach leicht und steif geschaut, erst seit paar Jahren schaut man auch auf Komfort. Ein Stahlrahmen mit breiteren Reifen * kann schon sehr komfortabel sein.

Sowohl bei Fullys als auch Hardtails haben sich so 2017 - 2020 die Geometrien stark verändert. Bei XC Race zieht man wohl jetzt auch nach.
Grundsätzlich solltest du also ab ca 2018 je nach Modell safe sein.
Aber das hängt natürlich auch von deinen Vorlieben und deinen Maßen ab.
Gerade bei weniger Federweg sind erst die letzten Jahre die spannenden Sachen gekommen, egal ob nun 100-120mm oder HTs.
 
Wäre z.B. ein 10 Jahre altes XC-Race HT noch etwas brauchbares?
Bei älteren Bikes muss man eben beachten, daß sich der Laufrad-Standard geändert hat von 26 auf 29 Zoll.
Viele moderne Reifen *, vorallem bei den besseren Ausführungen, gibt's oft auch nur noch in 29 Zoll. Bei 27,5 Zoll wird's auch schon dünner im Angebot.

Auch die Geometrien am Rahmen haben sich mittlerweile geändert, mehr auf flachere Lenkwinkel.
 
Danke für die Einschätzungen soweit. Ich war heute noch mal unterwegs, 3 mal die Anfängerrunde. Es ist natürlich eher Wurzelslalom mit dem Rad.

Bezüglich Gewicht hätte ich (gerade bei einem Fully) Sorge, dass die Energie eher ins Rad geht als in Vortrieb umgesetzt wird. Die Vorstellung einen 15kg Prügel den Berg (meinentwegen auch Hügel) hochzutreten gefällt mir einfach nicht. Ob man das in der Realität dann nun merkt sei mal dahingestellt.

29er darfs schon sein, alles andere sieht bei großen Rahmen irgendwie komisch aus.

Hardtail spricht mich wegen unkompliziert, leichter, effizienter und günstiger an, aber da ich noch nie ein Fully gefahren bin, weiß ich auch nicht was ich evtl. verpasse. Fliegender Teppich wär doch was ;)
Hardtail ist unkompliziert, aber im Sattel * sitzen bleiben wird schon auf Forstpisten unangenehm - ein Fully mit zB 120-140mm hinten fühlt sich im Vergleich wie ein fliegender Teppich an.

Demnach wäre evtl. ein leichtes XC-Fully etwas. Dagegen spricht die evtl. zu sportliche Sitzposition und der bei älteren Modellen vermutlich steile Lenkwinkel?



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Bzgl Gewicht - Spritzigkeit kommt vor allem aus leichten Rädern/Reifen *, und aus dem Verhalten des Hinterbaus.

Sonst spüre ich Mehrgewicht erst wenn es fast senkrecht bergauf geht, oder beim Tragen.
Hätte bei Touren mit dem 17kg Bike mit DD Reifen * bergauf auch gerne was leichtes gehabt, aber ging auch.
Mein 14kg Trailbike ist natürlich spritziger...
Aber bei so Hügeln die so kurz sind, dass man erst oben japst, ist es bei 85kg Eigengewicht total egal (OK solange keine Gravelbiker mitfahren).
 
Ok, das hilft! Und spart wohl auch gutes Geld.

Gerade bei weniger Federweg sind erst die letzten Jahre die spannenden Sachen gekommen, egal ob nun 100-120mm oder HTs.
Gibt es da ein paar Beispiele? Das hört sich nach einer passenden Kategorie an.


Ich hab mal etwas gestöbert, was ist davon zu halten falls es ein HT werden sollte?

https://www.bike-discount.de/de/radon-cragger-6.0

Bis auf das Gewicht scheint da vieles zu passen, 29er, 1x12, breite Felgen *, Dropper-Post, 65 Grad Lenkwinkel. Gute Gabel?
 
Ok, das hilft! Und spart wohl auch gutes Geld.


Gibt es da ein paar Beispiele? Das hört sich nach einer passenden Kategorie an.


Ich hab mal etwas gestöbert, was ist davon zu halten falls es ein HT werden sollte?

https://www.bike-discount.de/de/radon-cragger-6.0

Bis auf das Gewicht scheint da vieles zu passen, 29er, 1x12, breite Felgen *, Dropper-Post, 65 Grad Lenkwinkel. Gute Gabel?
Trail-HT, bergab witzig, sonst eher solide gebaut nicht gerade spritzig und auf eff Kilometet abspulen nicht gerade ausgelegt.

Ghost Lector SF, BMC TwoStroke, Orbea * Alma.

Das Ghost ist schon länger auf dem Markt, speziell von der Geo, 120mm Gabel.
Das BMC ist halt eine bocksteifen Rennfeile in meinen Augen.
Gibt noch ein paar englische Stahlrahmen falls durch Zufall eins findest.
 
Wie ist denn das Ghost Lector bezüglich der Größe? Käme ich da mit L hin? Da gibts gerade ein paar Angebote, XL ist deutlich seltener und teurer.
 
Wie ist denn das Ghost Lector bezüglich der Größe? Käme ich da mit L hin? Da gibts gerade ein paar Angebote, XL ist deutlich seltener und teurer.
Ist in L so groß wie andere in XL. Bin 1,86m, SL 88cm aber 3-4 cm längere Arme. Hab L und XL probiert.
Wenn kein großes Bike willst von den Vorlieben kann L passen. Ist nicht so riesig, wie es auf dem Papier klingt.
Wenn dein Oberkörper nicht überdurchschnittlich ist im Vergleich zur Schrittlänge, könnte L passen.

Ich wollte das XL umbauen, Sattelstütze ohne Versatz rein und kürzeren Vorbau. Hab aber es gerne etwas größer wegen meinen längeren Armen im Sitzen, dazu mag ich steilere Sitzwinkel.
 
Wenn ein Budget genannt wird würde das helfen. Nach der Beschreibung des TE sehe ich auf keinen Fall ein Fully. Budget und Gewicht, vermengt mit wenig Wartung und Spritzigkeit, das in seiner Region, das schreit nach HT. Sportive und technisch versierte Fahrer nehmen eher ein leichtetes Gravel mit 45mm Reifen *.
 
ich hab letztes Jahr ein 120er Cube hpc race von 2017 auf KA für 650€ ergattert. Stand da wie neu - offensichtlich mehr gewartet als gefahren 😜 Volle XT Ausstattung. Hab inzwischen drei davon - zwei gebraucht gekauft. Für Rumpelpisten hab ich noch ein 160er, aber mit nichts bin ich schneller am Gipfel wie den drei Cubes. Die Räder sind immer mal wieder auf dem Markt, teilweise aber auch zum doppelten Preis. Da ist Geduld gefragt. Ich will jetzt nicht zu Cube drängen, ist nur ein Beispiel. Außerdem schau ich mir beim Gebrauchtkauf nicht nur das Rad genau an, sondern auch den Verkäufer 😉
Evtl hat man vor dem Kauf auch die Gelegenheit zu einer ausgiebigen Testfahrt. Wäre halt zu vereinbaren.
Noch ein großer Vorteil beim Gebrauchtkauf ist, dass man nicht viel Geld verliert, sollte das Rad nach einiger Zeit nicht mehr oder doch nicht passen. Vorausgesetzt, man hat gut verhandelt...
 
Gravel kann ich ja nach dem Test hier nun ausschließen, das macht bei den Wurzeln gar kein Spaß. Wie gesagt, Wurzelslalom. Ein Budget zu nennen ohne die Bike Kategorie zu kennen ist schwierig, bis 1000€ wäre nicht schlecht.
 
Wo ist dir Performance wichtiger?
Willst du lieber, dass es richtig gut zum Strecke machen auf Straße und Schotter ist und bist bereit, dafür Abstriche auf Trails zu machen oder ist dir wichtiger, dass es auf Trails mehr Spaß macht, dafür aber beim Strecke machen etwas langsamer und weniger spritzig ist?
 
Trails sind ein weites Feld. S2 aufwärts kann ich mir in Hannover kaum vorstellen. Vlt. Leine rauf und runter oder um den Maschsee 🤣 Spaß beiseite, aber 120/130mm Federweg sollten ausreichen. Fully nice to have, Teleskop-Sattelstütze must have. Das Ganze möglichst unter 13kg. Wäre mir wichtig.
 
Als Anregung hier mal mein Custom Aufbau, 12,3kg. 120mm Federweg vorne und 100mm hinten. Mehr brauch ich nicht mehr und möchte die Federung hinten nicht mehr missen.

Ein 2018er Neuron bekommt man für wenig Geld und mit ein paar Umbauten hast du ein Rad welches für deinen Einsatzzweck ausreicht.

 
Trails sind ein weites Feld. S2 aufwärts kann ich mir in Hannover kaum vorstellen. Vlt. Leine rauf und runter oder um den Maschsee 🤣
Wenn in Hannover gestartet wird und die üblichen 2,5h Zeit nach Feierabend möglich sind muß man ein MTB, gerade Fully, wirklich wollen. Und für 1000€ ist das dann tonnenschwerer Ramsch oder als Gebrauchtbike eher abgelatscht.
 
Das kommt darauf an wer es wie gefahren ist. In Verkaufsanzeigen ist ja alles wie neu und grad eingefahren :D
mein Lieblingsverkäufer ist kein junger sportlicher Draufgänger und hat Original-Rechnung plus sämtliche Wartungsbelege fein säuberlich im Tütchen vorbereitet und erzählt, er möchte endlich aufs EBike umsteigen 🤗
 
Wo ist dir Performance wichtiger?
Willst du lieber, dass es richtig gut zum Strecke machen auf Straße und Schotter ist und bist bereit, dafür Abstriche auf Trails zu machen oder ist dir wichtiger, dass es auf Trails mehr Spaß macht, dafür aber beim Strecke machen etwas langsamer und weniger spritzig ist?
Strecke machen auf Straße hatte ich eigentlich nicht vor, dafür hatte ich bereits ein Gravel und das ist nicht mein Ding. Sowohl Gravel als auch Strecke machen. Ich dachte bei Perfomance eher an Bergauf fahren.

Trails sind ein weites Feld. S2 aufwärts kann ich mir in Hannover kaum vorstellen. Vlt. Leine rauf und runter oder um den Maschsee 🤣 Spaß beiseite, aber 120/130mm Federweg sollten ausreichen. Fully nice to have, Teleskop-Sattelstütze must have. Das Ganze möglichst unter 13kg. Wäre mir wichtig.
Das es solche Trails in und um Hannover nicht gibt, wird wohl so sein. Ist aber auch nicht geplant, wie gesagt als Selbsteinschätzung BIS S2 könnte ich mir noch vorstellen. Irgendwelche großen Sprünge oder Downhillgeballer bin ich zu alt für, dann könnte ich auch weiter Motorrad fahren ;)

Ich gucke mir eure Vorschläge mal an und stöbere bei Kleinanzeigen.
 
Sonst hab ich gerade noch ein Orbea * Alma entdeckt, natürlich auch wieder in L. Laut Größentabelle bin ich wieder zwischen L und XL...
Das aktuelle Alma ist in L nicht gerade lang. Könnte, muss aber nicht.

Gravel kann ich ja nach dem Test hier nun ausschließen, das macht bei den Wurzeln gar kein Spaß. Wie gesagt, Wurzelslalom. Ein Budget zu nennen ohne die Bike Kategorie zu kennen ist schwierig, bis 1000€ wäre nicht schlecht.
Für 1.000€ würde ich mich eher ein solides und für fairen Preis gebrauchtes HT holen wie ein Lector SF statt ein Fully mit alter Geo, Kinematik die früher oft schnell den Federweg freigegeben hat.

Sowohl Gravel als auch Strecke machen. Ich dachte bei Perfomance eher an Bergauf fahren.
HT mit moderner Geo, Dropper, 2,35 oder 2,4 leicht rollende Reifen * tubeless. Kann Trails und man kann flott auf Schotter oder Asphalt KM abschrubben.
 
Ich würde ein wenig gefahren es ca. 1 Jahr altes Cannondale Habit HT oder Rose Bonero kaufen. Hab selber eins ergattert, wie gerade aus dem Laden für 750€. Da geht fast kein Geld verloren falls du dann doch mal ein fully möchtest. Diese Hardtails mit 1x Schaltung gehen auch ein S2 Trail runter, wegen der modernen Geo. Ohne Erfahrung kein altes Fully und schon gar nichts mit Umwerfer.
 
Danke, hört sich sinnvoll an. Ich halte die Augen offen nach passenden HTs. Das Lector für 1000€ ist mir leider noch nicht über den Weg gelaufen...
 


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