Craft Bike Days 2019: „Kleine Marken machen die Vorarbeit.” – Giacomo Großehagenbrock von Kavenz im Interview

Craft Bike Days 2019: „Kleine Marken machen die Vorarbeit.” – Giacomo Großehagenbrock von Kavenz im Interview

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Vielen Lesern ist die „Wir entwickeln einen Fahrradrahmen-Serie“ bereits bekannt – nur über Giacomo Großehagenbrock, Entwickler des Kavenz-Bikes und Chef von 77designz, steht bisher nicht ganz soviel in den Artikeln. Zeit, mal nachzuforschen, wer Giacomo eigentlich ist: Was treibt ihn an, einen Rahmen zu bauen und dabei selbst bei Rissen und Rückschlägen größtmögliche Transparenz walten zu lassen? Hier ist das spannende Interview mit Giacomo Großehagenbrock von Kavenz.

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Craft Bike Days 2019: „Kleine Marken machen die Vorarbeit.” – Giacomo Großehagenbrock von Kavenz im Interview
 
Ich richte da doch keine Kritik in die Richtung anderer Firmen. Es sind doch ganz wunderbare Produkte. Wenn ich mir einen Transition Rahmen kaufe, ist dieser halt einfach auf dem gleichen Level wie ein Kavenz, was wohl auch sowas wie David gegen Goliath entspricht. Dem einen ist es eben wichtig, dass der Hinterbau auf Bremsneutralität optimiert ist, dem anderen ist es wichtiger, dass die Kennlinie nicht zu progressiv ist. Gut sind beide, keiner wird ein Rennen mehr oder weniger gewinnen wenn er mit dem einen oder anderen fährt. Und die Federgabeln sind doch auch alle ähnlicher als man denkt. Die Gleitbuchsen sind aus dem selben Material(meist aus der gleichen Firma), die Rohre auch, die Beschichtungen sind quasi gleich (harteloxiertes Aluminium), die Gewichte sind ähnlich, die Luftfedervolumina entsprechen sich zu 95%, alle dämpfen mit den gleichen Shims aus Stahl. Die Dichtungen sind mittlerweile sehr viele von SKF.

Eine MotionRide oder Trust ist was anderes, das funktioniert wirklich anders.

Es war nicht meine Absicht über mein Zeug zu quatschen, ich habe nur Interesse hier dem Giacomo etwas Schützenhilfe zu geben, was die Verurteilung der negativen Komponente der offenen Marketingstrategie angeht.

Danke dir für deine Schützenhilfe wir beiden ziehen da ja an einem Strang, bei deinem Vergleich zum Transition muß ich aber deutlich widersprechen:

Die Motion Ride und die Trust unterscheiden sich doch in erster Linie durch den Achs- Pfad zu konventionellen Gabeln. Genau darin unterscheidet sich das Kavenz aber auch von den konventionellen Hinterbauten anderer Bikes, insofern verstehe ich nicht warum unser Rad nicht anders (Besser) Funktionieren wird als ein Transition. Das Transition ist ein super Bike aber du kannst die Performance Werte wie Anti Squat, Pedal Rückschlag und Raderhebungskurve einfach nicht gleichsetzen da ist das Kavenz einfach immer überlegen.
 
es bleibt jeden selber überlassen wie er die firma darstellt und wie er sie ausbaut. mich persönlich interessieren grosse firmen eher weniger. ich bin nicht mtb news und firmen wie spezialized, fox oder pivot sind so gross das sie ihre zeit sicher nicht damit verschwenden mit mir zu reden.
giacomo hat mich in riva einfach mal aufs bike steigen lassen und mir die unterschiede seiner kinematik zu meiner ganz schlüssig erklärt. sowas gefällt mir. mit den entscheidern ganz normal reden.
ansprechbarkeit ist für mich ein klarer bonus.
im endeffekt interessiert mich dann aber auch am ende die funktion und das produkt und nicht nur der weg.

mein persönlicher weg wäre das teil bei einer etablierten firma fertigen zu lassen. kalle wär hier die wahl für deutschland, lv und raw die wahl wenns um eine gute taiwanconnection geht. das ganze dann als kavenz evo linie laufen lassen. dann könnte man sich auf die kernkompetenzen, der ideen, dem besonderen marketing und der kinematik konzentrieren. die firmen sind kooperationen normal nicht abgeneigt und man kann gegenseitig profitieren wenn man es sauber trennt und vertraglich regelt.
was noch wichtig wäre sind testevents. 90% der leute die auf eine trailversion warten oder davon schreiben würden merken das sowas nicht notwendig ist. das teil ist antrittsstark und geht locker flockig aufs hinterrad. da ist keine 140mm version notwendig.

wünsche weiterhin gutes gelingen im prüfstandtest. meiner meinung nach könnte man das ganze abkürzen wenn man leute mit erfahrung in dem bereich dran lässt. will man sein eigenes baby haben, steiniger weg. auch ok aber die welt dreht sich weiter und was heute heiss und cool ist kann in 1-2 jahren schon lauwarm sein. siehe frankentrail.

Danke dir. Freut mich wie korrekt du unsere Kernkompetenzen erkennst, sehe ich genau so. Wir hatten auch Anfangs vor das Projekt zu verkaufen, aber es wollte keiner dran. Ist eben doch für die meisten noch etwas zu heiß das Thema. Jetzt gehen wir halt den etwas steinigeren Weg und lernen dabei viel neues und Entwickeln weitere Kompetenzen. Am Ende haben wir dann unsere eigene Bike Schmiede, was ja auch sehr cool ist.

Das Frankentrail funktioniert als Vergleich leider nicht da hier nur eine Geometrie verändert wurde und es keine Langzeittest zur Haltbarkeit gibt.
 
wenn ich höre "ingenieure" gehen mir die nackenhaare hoch. wie oft hab ich vor maschinen gesessen und mir gedacht "was ein fehlkonstrukt". nach änderungen durch den 'blöden' facharbeiter lief das teil dann meist fehlerlos, obwohl es vorher dauerprobleme hatte. aber nu gut, ingenieure brauchen auch helden...

als vergleich... ingenieure haben den PzKpFw VI "Tiger" konstruiert... ein ungelernter den T-34... :lol:
Jaja, der ewige Zwist zwischen Ingenieuren und den Facharbeitern... Finde das immer etwas albern.

Ich schlichte da mal am Beispiel der Elektrotechnik. Sowohl Ampere wie auch Faraday waren wohl gleichermaßen an der Entwicklung dieser Disziplin beteiligt. Der eine ein Theoretiker wie er im Buche steht... Der andere ohne akademische Ausbildung, ein Meister des Experiments.

Was will ich damit sagen... Ein bündeln sich ergänzender Kompetenzen ist doch prima ?
 
Danke dir für deine Schützenhilfe wir beiden ziehen da ja an einem Strang, bei deinem Vergleich zum Transition muß ich aber deutlich widersprechen:

Die Motion Ride und die Trust unterscheiden sich doch in erster Linie durch den Achs- Pfad zu konventionellen Gabeln. Genau darin unterscheidet sich das Kavenz aber auch von den konventionellen Hinterbauten anderer Bikes, insofern verstehe ich nicht warum unser Rad nicht anders (Besser) Funktionieren wird als ein Transition. Das Transition ist ein super Bike aber du kannst die Performance Werte wie Anti Squat, Pedal Rückschlag und Raderhebungskurve einfach nicht gleichsetzen da ist das Kavenz einfach immer überlegen.

Antidive, Steifigkeiten, Kennlinien ?

Ich glaube tatsächlich, dass bei Linkage Gabeln mehr Unterschied zu konventionellen Produkten ist wie zwischen deinem Rahmen und dem Transition. Aber du hast eben auch Argumente dafür, die man technisch verstehen und nachvollziehen kann, diese sehe ich bei Transition mit der SBGeometrie nicht, ehrlich gesagt aber auch deswegen weil ich sie nicht verstehe und ich noch keinen getroffen habe, der mirs erklären konnte. Das mit deiner Kinematik verstehe ich tatsächlich schon und halte ich daher auch für sinnvoll ;) trotzdem ist und bleibt es ein Fahrradrahmen, und ich denke dass man mit keinem der beiden Rahmen schlecht bedient ist.

Und wer auf die SBG anspringt, weil er das gut findet(warum auch immer), wird er wohl damit noch glücklicher sein als mit deinem :)
 
Jaja, der ewige Zwist zwischen Ingenieuren und den Facharbeitern... Finde das immer etwas albern.

Ich schlichte da mal am Beispiel der Elektrotechnik. Sowohl Ampere wie auch Faraday waren wohl gleichermaßen an der Entwicklung dieser Disziplin beteiligt. Der eine ein Theoretiker wie er im Buche steht... Der andere ohne akademische Ausbildung, ein Meister des Experiments.

Was will ich damit sagen... Ein bündeln sich ergänzender Kompetenzen ist doch prima ?

da sprichst du mir aus der seele. übrigens direkt auch in meinem eigentlichen beruflichen fachgebiet.
wenn einem der ingenieur grosskotzig entgegen kommt, hat man leider aber als facharbeiter nichts mehr zu sagen. ausser das fluchen, weil er den theoretisch funktionierenden bullshit ausbügeln darf.
traurig ist auch, was manche ingenieure heutzutage lernen, wenn man für nen maschinenbauingenieur nen fahrrad reparieren darf z.b. weil er es nich gebacken kriegt. aber da behaupte ich nun von mir, das ich mir gerne und auch schnell wissen aneignen kann, da ich aufgrund diverser hintergründe, die ich nun nicht näher erörter, autodidaktische eigenschaften hab.


wird bzgl des kavenz eigentlich noch was DH mässiges kommen?
 
Die große Kunst ist doch, vor dem Respekt zu haben was man nicht kennt. Der theoretiker ist ohne den praktiker nix und umgekehrt. Keiner ist perfekt, und wenn sich wer blöd aufführt, ist es halt ein blöder zeitgenosse, aber er ist nicht blöd weil er mal studiert hat.

Wenn du autodidaktische züge hast, mehr verstehst als deine vorgesetzten, dann zieh doch los, selbstständig machen, bikemarke gründen, besser machen ;)
 
Die große Kunst ist doch, vor dem Respekt zu haben was man nicht kennt. Der theoretiker ist ohne den praktiker nix und umgekehrt. Keiner ist perfekt, und wenn sich wer blöd aufführt, ist es halt ein blöder zeitgenosse, aber er ist nicht blöd weil er mal studiert hat.

du sagst es. hab manchmal das gefühl, die geilen sich dann dran auf. gibt da aber auch genug, die wirklich was drauf haben, praktische erfahrungen haben und vor diesen habe ich dann auch respekt, da sie sich diesen erarbeiten.

Wenn du autodidaktische züge hast, mehr verstehst als deine vorgesetzten, dann zieh doch los, selbstständig machen, bikemarke gründen, besser machen ;)

ach, ich geh nu stramm auf die 40 zu (vor 10 jahren hätte ich dir voll zugestimmt, da sah für mich die welt auch noch besser aus) und muss sagen, ich hab wenig lust, mich nochmal so reinzuknien. davon ab das mir die aktuellen entwicklungen wie 650b, 29", 1x12 antriebe, boost, etc nicht unbedingt gefallen... ich gebe da offen zu, das ich da eher ein ewiggestriger bin, für mich braucht ein dämpfer an sich keine 2 druck- und zugstufen, weniger empfinde ich da als mehr. gleiches bei bremsen z.b. ... werkzeuglose griffweitenverstellung, druckpunktverstellung und was weiss ich... das stell ich einmal ein und dann bleibt das so. die wirklich für mich sinnvolle erfindung der letzten jahre ist die vario-sattelstütze, da sie für mich auch auf alte systemen funktioniert sowie einen deutlichen funktionszuwachs erzeugt.

weiterhin wäre allerdings dort eh noch die frage, WENN, in welche richtung ich gehen sollte... für rahmenbau oder federelementfertigun fehlt mir da doch massiv der maschinenpark um das ganze einigermaßen kosteneffizient zu machen. nur ahnung von was zu haben heisst noch lange nicht, das man auch direkt was fertigen kann.
insgesamt wird sich das ganze wohl eher auf das hobbymässige basteln beschränken, sofern ich da in naher zukunft eine bezahlbare lösung für fräsarbeiten finde.

aber denke das war in der form nun genug offtopic.
 
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Danke dir. Freut mich wie korrekt du unsere Kernkompetenzen erkennst, sehe ich genau so. Wir hatten auch Anfangs vor das Projekt zu verkaufen, aber es wollte keiner dran. Ist eben doch für die meisten noch etwas zu heiß das Thema. Jetzt gehen wir halt den etwas steinigeren Weg und lernen dabei viel neues und Entwickeln weitere Kompetenzen. Am Ende haben wir dann unsere eigene Bike Schmiede, was ja auch sehr cool ist.

Das Frankentrail funktioniert als Vergleich leider nicht da hier nur eine Geometrie verändert wurde und es keine Langzeittest zur Haltbarkeit gibt.

Auch top, eure fahrwerksanalysen in der bike. Dadurch hab jetzt sogar ich den unterschied zwischen dem scott und yeti begriffen und begreife die unterschiedlichen konzepte. Bleibt dran.
 
da sprichst du mir aus der seele. übrigens direkt auch in meinem eigentlichen beruflichen fachgebiet.
wenn einem der ingenieur grosskotzig entgegen kommt, hat man leider aber als facharbeiter nichts mehr zu sagen. ausser das fluchen, weil er den theoretisch funktionierenden bullshit ausbügeln darf.
traurig ist auch, was manche ingenieure heutzutage lernen, wenn man für nen maschinenbauingenieur nen fahrrad reparieren darf z.b. weil er es nich gebacken kriegt. aber da behaupte ich nun von mir, das ich mir gerne und auch schnell wissen aneignen kann, da ich aufgrund diverser hintergründe, die ich nun nicht näher erörter, autodidaktische eigenschaften hab.


wird bzgl des kavenz eigentlich noch was DH mässiges kommen?

Na klar doch, sobald das erste Ding auf den Trails ist sind wir schon sehr gespannt wie weit man das Konzept ausdehnen kann. Das VHP 16 ist aber sicher auch für die meisten Deutschen DH Rennen mehr als nur ausreichend.
 
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