War "Rasieren" eigentlich schon??
Bringt am Ende wieder nichts bzw. je nach Anwender. Der bestbezahlteste Rennradler der Welt P. Segan ist ewig mit behaarten Beinen gefahren.
Teils ist ein Vollbart schneller als jemand ohne Gesichtsbehaarung, da es einen Bereich in dem sich Luftverwirbelungen sammeln und damit negativ Drag erzeugen können. Ein Bart füllt günstig diesen Raum wodurch hier keine Verwirbelungen entstehen können bzw diesen Raum genommen wird.
Mein Beitrag ist bei Leibe nicht vollständig und topgenau, ich möchte euch aber einen Denkanstoß mitgeben.
Im Windkanal testet man bei rund 40-50km/h Windgeschwindikeit um die Messungenauigkeiten/Rauschen in den Messungen zu verringern
. Beim Rennrad macht es noch bis zu einem bestimmten Maß Sinn auf Aerodynamik am Renner zu setzen, beim MTB selbst ist es Perle vor die Säue.
Schon beim Rennrad sieht man das der größte Gewinn beim Fahrer liegt.
Specialized hat sich ja schon selbst "entlarvt" auf ihrem Youtubechannel. Sie haben ein 25 Jahre altes nicht aerodynamisch optimiertes Rennrad gegen einen ihrer Topaerorennräder antreten lassen. Der Vintagerenner war etwas schlechter, wäre aber gegenüber ihr Mittelklassemodell aus einem anderem Video wieder auf Augenhöhe gewesen. Würde man dem Vintagerenner nun Aeroräder und ein aerodynamische Lenkeinheit verpassen, hätte es unter Umständen dem Topaerorad das Wasser gereicht.
Wie angesprochen steigt der Vorteil einer besseren Aerodynamik mit der Geschwindigkeit, für einen MTBler ist die Zeit und Geschwindigkeit meist marginal und statt für diesen Zeitpunkt in Teile zu investieren, bringt es viel mehr an der Körperposition zu arbeiten.
Schon auf dem Rennrad ist zu erkennen, dass die richtig sitzende Klamotte mehr bringt als der beste Satz Aeroräder.
Den Körper einfach Richtung Boden zu drücken bringt ebenso nichts.
Wenn man sich die derzeitig schnellen Timetrialräder der Profis anschaut, erkennt man super wie die supertiefen Fronten der End80er (meist 26" Laufräder an der Front), nicht so effizient waren und wohin die Reise heute geht. Klar fahren die Pros kleinere Rahmen um die Front tiefer zu bekommen. Aber die letzten Jahre sieht man wie die Lenkeinheiten bzw. Unterarmauflagen in die Höhe wandern. Wieso? Aerodynamik und die tiefste Front sind nicht alles, der Mensch muss sich auch in einer Position befinden in dem er seine Leistung auf die Straße bekommt. Wenn er nun nur hin und her schwankt und dadurch Schlangellinien fährt kann er zwar schneller sein, seine Schlangellinienfahrt verlängert aber die Wegstrecke. Ebenso kostet eine suboptimale ,anstrengende, Aeroposition Kraft, Kraft die wieder nicht auf der Straße landet.
Gut zu sehen an den derzeitig höheren Fronten der Pro TT-Bikes gegenüber der Vergangenheit.
Auch ist Aeroposition A und B nicht unbedingt die optimale für Person X und Y.
Mal ein Beispiel aus dem MTB-Bereich? Specialized hat es mal getestet, über um die 100 Meilen, war eine geduckte Haltung, mit Griff um den Lenker in Nähe des Vorbaus um die 3 Minuten schneller, als Hände an der Gabelkrone.
Bezieht man nun noch den Verlust an Kontrolle ein, wäre der Griff am Lenker nochmals flotter, aber wer fährt schon 160km in einer solchen Position. Die Klamotte würde über die gleiche Distanz schon um die 10 Minuten bringen, ohne das man sich flach macht. Dabei ist jedoch noch nicht eingerechnet, dass wir auch mal langsamer fahren als die für den Windtunnel meist genutzten 40-50kmh. (darunter gibt es zu viel Rauschen in den Messungen)
Am Rad selbst sprechen wir, aus meiner Sicht, immer von "marginal gains" und deren Summe kann man sich durch einen schlecht gewarteten Antrieb oder viel Kettenschräglauf schon fast wieder kaputt machen
Es ist ein riesiges Feld und ich bin gespannt wohin die Reise geht, ich hoffe das nicht alle hechelnd dem Trend hinterher rennen und denken sie haben einen riesen Nach- oder Vorteil....