Es macht doch keinen Unterschied, wie groß die Scheibe ist. Bei gleicher Bremsstärke (und damit meine ich nicht Fingerkraft, sondern Beschleunigung des Rades) ist der Moment, der über die Bremsscheibe und damit auch über die Bremsaufnahme übertragen wird immer gleich groß. Am Vorderrad kann man mittlerweile mit den meisten aktuellen Bremsen das Rad blockieren und einen Überschlag verursachen (oder das Rad zum rutschen bringen), was dem maximalen übertragbaren Moment entspricht. Eine größere Scheibe reduziert lediglich die Kraft am Bremshebel, die notwendig ist, um den selben Moment zu erzeugen. Wenn man also eine 200mm Scheibe verbietet, sollte man auch Bremsen wie die Saint verbieten, die ja auch wesentlich größere Kräfte erzeugen können als beispielsweise eine Juicy 3.
Ich behaupte die Begrenzung des Scheibendurchmessers ist teils ein "das war schon immer so" und teils eine Einschränkung des Einsatzgebietes. Wenn man nur 180er Scheiben an einer Gabel Fahren darf, schreckt man die Leute ab, die primär bergab fahren. Die nehmen dann die Gabel mit mehr Federweg und dickerem Casting, die für 200er Scheiben zugelassen sind und demensprechend mehr halten.
Kurz: Die maximale Bremskraft am Vorderrad ist begrenzt durch die Traktion zwishcen Vorderrad und Boden oder durch ein Überschlagen des Fahrrads. Eine größere Scheibe ändert zwar die Fingerkraft, nicht aber die wirkenden Kräfte an Gabel und Nabe.