@Wolfi: Es gab Spaghetti Bolognese - ohne Pferdefleisch.
So, weiter.
3. Pferde SIND Fluchttiere. Auch, wenn sie längst domestiziert sind und diese ganzen Instinkte nicht mehr brauchen, sind die immer noch da und werden sich auch nie ganz verdrängen lassen! Nicht durch Vertrauen und nicht durch Erziehung.
D.h. wenn ihr euch leise und schnell von hinten nähert, denkt das Pferd, es wird angegriffen und will weglaufen. Die meisten Reiter werden das ihren Pferden zwar ausreden können, aber man muß es ihnen doch nicht unnötig schwer machen und sie unnötig (in teilweise nicht unerhebliche) Gefahr bringen, oder? Rechtzeitig genug abbremsen, die Reiter (und Pferde) ansprechen bzw. rufen (singen ist auch gut
) und dann langsam überholen. Ein vernünftiger Reiter wird anhalten, wenn er ein nervöses Pferd hat, oder die mit den weniger nervösen Pferden werden auf die Seite gehen und euch so vorbeilassen. An der Reaktion der Reiter (eher locker läßig oder lieber auch Nummer sicher gehen) könnt ihr auch abschätzen, ob ihr ein wenig zügiger fahren könnt (aber immer noch nicht mit 20 km/h!) oder ob ihr lieber ganz langsam machen solltet.
4. Pferde sind nicht unbedingt von unten besser zu kontrollieren! Das Verhältnis Pferd-Reiter ist ein ganz anderes als Pferd-Führer! Und außerdem, wenn man Pferd wegrennen will, ist es immer noch besser, dabei zu sein, als hilflos seinem Pferd nachzuschauen, daß gerade über alle 7 Berge abhaut.. Und ungefährlicher ist es auch nicht. Lieber ein gepflegter Abgang als ein Huf am Kopf... Zumal die meisten Reiter auch gar nicht so leicht fliegen wie ihr vielleicht denkt.
Von oben habe ich mein Pferd meist innerhalb kürzester Zeit wieder beruhigt, von unten kann es sein, daß es einfach weg ist und ich keinen Einfluß mehr auf es habe. Das ist von Pferd zu Pferd verschieden, also überlasst diese Entscheidung doch bitte dem Reiter und trefft hier keine pauschalen Aussagen!
5. Ich finde es schon fast ein wenig unverschämt von euch, zu "entscheiden", welche Reiter ins Gelände dürfen und welche nicht! Nicht alles, was unkontrolliert aussieht ist es auch! Ein schneller Gallop muß kein durchgehen sein, ein nervös tänzelndes Pferd kann man immer noch unter Kontrolle haben...
Nur weil ihr nach außen unkontrolliert einen Single-Trail runterrauscht oder schnell um eine Kurve geschossen kommt empfiehlt euch ja auch niemand, lieber noch ein wenig im Hof zu üben, oder?
Fakt ist doch, daß wir alle das selbe im Wald wollen: Entspannung, Ablenkung, Erholung, aber auch Training (in dem Fall halt für die Pferde
). Auch Reiter haben kaum Rechte, an manchen Stellen sogar weniger als die Reiter (siehe z.B. die erwähnten Nummernschilder, die in einigen Bundesländern vorgeschrieben sind). Wenn sich jetzt alle ein bisschen an die Regeln halten und Rücksicht nehmen, gibt es auch keine Probleme! Da in dem Fall immer noch der Faktor Pferd dazukommt, ist es doch auch nicht zu viel verlangt, auch darauf Rücksicht zu nehmen und nicht zu verlangen, daß ein Pferd wie eine Maschine immer zu funktionieren HAT! Kein Reiter sitzt gerne auf einem erschreckenden Pferd, die machen das also sicher nicht mit Absicht. Und wenn die schleifende Scheibe oder der ratternde Freilauf Probleme bereitet, warum dann nicht kurz anhalten und kurz warten? Schließlich bringt ihr euch damit irgendwo auch selbst in Gefahr.
Und nicht, daß ihr denkt, ich wüßte es nicht: Es gibt auch unter den Reitern schwarze Schafe, die im gestreckten Gallop an Fußgängern vorbeirasen, auf ausgewiesenen Reitwegen kleine Kinder fast umereiten ("Die haben da nix verloren, also ist es nicht mein Problem") und auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen. Auch die, die ihre Pferde wirklich nicht unter Kontrolle haben und besser noch ein paar Reitstunden nehmen sollten, gibt es immer wieder. Aber der Großteil der Reiter weiß sehr wohl, was er da tut und nimmt auch auf andere Rücksicht!
So, ich denke, daß war alles.
Wenn ihr noch fragen haben solltet, dann fragt ruhig, ich versuche euch nach Möglichkeit alles zu erklären, damit wir in Zukunft alle mehr Spaß im Wald haben.