Starrgabel vs. Federgabel

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Bike der Woche
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Hallo,

ich möchte keine Grundsatzdiskussion lostreten, nur mal aus für mich gegebenem Anlass* fragen, wie groß der Unterschied zwischen einer Starr- und ner guten Mittelklassefedergabel ist.

Ich bin bisher noch nie mit einer Federgabel, aber schon sehr viel mit Starren (vorwiegend Stahl) gefahren und nun frage ich mich, ob der Unterschied so gravierend ist.

Nico.

*Sehr lange mit dem RR und Crosser unterwegs und bald endlich wieder mit dem MTB allerdings vorerst wieder starr.
 
Hallo,

ich möchte keine Grundsatzdiskussion lostreten,......
:lol:
Zu spät;)
Wenn Du informatives zu Deinem aktuellen Anlass haben möchtest, wären ein paar Zusatzinfos hilfreich:
-Was für Pisten?
-Was für ein Fahrstil?
-Was für Reifen?
-Was für eine "MittelklasseFedergabel" (z.B. was für ein Federweg?)

Für gemütliches Dahinrollen auf mässig bockigen Pfaden mit angemessenen Reifen, die halt auch was schlucken, ist eine Federgabel eher nicht nötig (jaja, ich weiß, heuer brauchts eigentlich ein Fully zum standesgemässen Brötchenholen).
Wer möglichst schnell auch über stark buckelige Pisten möchte, womöglich auch holprige Trails runterbrettert bekommt von einer vernünftigen Federgabel ab ca. 100mm ein erhebliches Mehr an Kontrolle und Traktion. Das Fahren wird auch ermüdungsfreier. Wenn grössere Drops und echtes Downhill angesagt sind ist mehr Federweg auch mehr von obigem, dann wird auch langsam eine Hinterbaufederung sinnvoll.

Die Touren, für die viele ältere Herrschaften heuer 29er XC-Fullies (möglichst aus Carbon) anschaffen kannst Du i.a. mit dem Crosser (falls Du QFER meinst) besser und flotter fahren:D:D:D
 
Naja... ich bin letzte Woche mit einer MTB Gruppe mitgefahren und da ging es ab und an eine Schotter-/ Geröllpiste runter, bei der ich schon Probleme hatte auf dem Rad zu bleiben.

Ich schrieb Mittelklasse Federgabel, habe aber auch keine richtige Ahnung, was dies eigentlich bedeutet. Federweg? Keine Ahnung... 80-100.

Ich bezieh mich hier eher auf Cross Country Fahren und nicht auf Downhill, Bikepark oder ähnliches.

Nico.
 
Am besten probierst du es aus. Abhängig vom Untergrund kann der Unterschied gewaltig sein. Angefangen habe ich vor >15 Jahren auf Starr-MTBs, die letzten Jahre nur vollgefedert mit Entwicklung Richtung Enduro/DH. Leztes Jahr habe ich mir ein starres 29er als Winter-/Trainingsbike aufgebaut. Da war eine große Umstellung nötig. Hinten starr war kein großes Problem, aber ich hatte mir angewöhnt das Vorderrad durch Druck auf den Lenker zu belasten um max. Grip zu erreichen. Das war mit Starrgabel erstmal übel und ich musste wieder umlernen um mir die Handgelenke nicht zu zertümmern. Das Problem beim Umstieg auf Starr ist auch, dass man die höheren Geschwindigkeiten mit dem Fully gewohnt ist. Da muss ich mir bei jeder Abfahrt bewusst machen, dass ich auf dem Starrbike sitze (sonst wird es gefährlich, wenn man z.B. wie gewohnt einfach mit Schwung in eine Treppe rein fährt).

Auf flachen Trails geht starr ganz gut, da lernt man schnell die Schläge mit den Armen zu schlucken und mit dem Gewicht nach hinten zu gehen um das VR zu entlasten um weniger Schläge einzufangen. Da bin ich bei nicht zu grobem Geläuf nicht viel langsamer als mit Federung. Aber steil bergab auf der Bremse über gröbere Wurzeln, wenn man sich zwangsweise am Lenker abstützen muss, ist es ein großer Unterschied zu einer Federgabel. Gerade wenn man sonst aggressiv fährt muss man mit dem Starrbike deutlich langsamer fahren, kann nicht so hart bremsen und muss auch früher bremsen weil das Bike viel mehr springt. Das ist für mich nach Umgewöhnung fast der größte Unterschied, das Starrbike baut auf ruppigem Untergrund viel weniger Grip auf weil die Reifen nur wenig dämpfen (Schwingungsdämpfung!) und wie ein Ball hüfpen und den Bodenkontakt verlieren.

Also in richtigem Gelände hätte ich nicht immer Lust mit Starrgabel zu fahren, aber ab und zu macht es Spaß und ist ein sehr gutes Fahrtechniktraining! Man lernt zwangsweise lockerer auf dem Bike zu stehen und aktiver zu fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eine Grundsatzdiskussion, tut mir Leid.

Ich würde auf keine Federgabel mehr verzichten wollen.
So wie ich das lese, fährst du hauptsächlich auf Feldwegen und Straßen.
Da würde ich dir eine Federgabel mit 80- 100mm und Lockout empfehlen.
So hast du, falls es mal holpriger Reserven, kannst aber auf der Straße die Gabel sperren.

Ein Fully macht zwar Spaß, aber würde es an deiner Stelle nur kaufen, wenn du vor hast öfters in gröberes Gelände vor zu dringen.

Wenn du nur ab und zu mal auf ein Trail unterwegs bist, gehts mit einem Hardtail auch ohne Probleme
 
So wie ich das lese, fährst du hauptsächlich auf Feldwegen und Straßen

Schrieb ich das irgendwo?

Ich fahr mit dem RR auf der Straße, wenn es aber auf das MTB geht, dann wird es auch artgerecht ausgeführt, wenngleich es hier kaum bzw. keine Strecken gibt, die ein Fully rechtfertigen würden. Daher habe ich mich auch wieder für ein Harttail entschieden, welches im Moment mit einer Starrgabel ausgestattet ist und (ach Gott) auch noch ohne Schaltung. :D

Nico.
 
Naja... ich bin letzte Woche mit einer MTB Gruppe mitgefahren und da ging es ab und an eine Schotter-/ Geröllpiste runter, bei der ich schon Probleme hatte auf dem Rad zu bleiben.
--> einfach mal mit einem der anderen Fahrer tauschen.

Bringt mehr als jegliche theoretische Überlegungen.

Ich würde jedenfalls zum normalen Biken kein Rad ohne Federung - zumindest vorne - mehr wollen.
 
Wenn ich ans biken denke, würde ich auch mein Fully nicht mehr missen wollen!

Für die Stadt und Feldwege reicht ein Starrgabel Fahrrad völlig aus, vorallem weil es wartungsärmer ist.
Wenn ich mir angucke wieviele Leute mit gefederten Bikes durch die stadt rollen, wo die Federgabeln aussehen wie durchgerostete Dönerspieße, dann muss ich lachen :D
 
Naja... ich bin letzte Woche mit einer MTB Gruppe mitgefahren und da ging es ab und an eine Schotter-/ Geröllpiste runter, bei der ich schon Probleme hatte auf dem Rad zu bleiben.

.
Genau sowas war gemeint, Schotter/Geröllpiste runter, aber flott, dann bringt Dir eine 100er Federgabel wie oben geschrieben:
Kontrolle und Traktion. Klar, daß man damit dann auch besser dranbleibt.
Ansonsten nimm den Tip von FloimSchnee. Auch wenn ich bei 4 von 5 Zweirädern keine Federgabel brauche, aber die fahr ich halt (wo)anders.
 
Mein Einstieg ins gefederte MTBiken war vor 15 Jahren mit einer Suntour-Billigstfedergabel, so eine, die mangels Zugstufen-Innenleben eben nur federte. Schon damals war für mich der "Aha"-Effekt, als ich mit relativ hohem Tempo einen Waldweg runterfuhr und der Lenker bzw. das Vorderrad aufgrund der Federung nicht unkontrolliert rumhüpfte und flatterte, sondern "relativ" in der Spur blieb.
Mit steigender Freude am neuen Hobby kaufte ich vor ca. 7 Jahren an den neuen Rahmen eine Marcocchi Bomber Comp Eta (die ich übrigens immer noch fahre). Das war natürlich der Schritt in eine andere Dimension. Hier hatte ich mein "Aha"-Erlebnis, als ich im unbekannten Terrain unterwegs war, mit hohem Tempo einen Wanderweg runterdüste und sich nach einer Kurve mitten im Weg eine quer verlaufende Wasserrinne auftat. Ich erinnere mich noch an den Gedanken "Bloss kein Genickbruch :lol:" , dann war ich auch schon durch, ohne die Rinne groß gespürt zu haben. Seither ist für mich eine Federgabel ein Muss am Bike.
(Das gehört jetzt eigentlich nicht mehr zur Eröffnungsfrage, aber als ich vor zwei Jahren aufs Fully umstieg, zweifelte ich anfangs öfters, ob es notwendig war, weil etwas schwerer usw., bis ich mal schnell ein Fahrrad brauchte und das HT von meinem Sohn nahm. Da merkte ich, das so ein Fully eben auch ein Stück Komfort ist, und da ich schon lange keine zwanzig mehr bin, sehe ich klar die Vorteile für den Rücken).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm... scheint ja doch ein großer Sprung nach vorn zu sein mit einer Federgabel.

Was ist denn eine gute Mittelklassefedergabel für mich 80kg und meine Anforderungen, die Geröllpisten und gelegentliche Singletrails nicht überschreiten?

Mit wie viel Geld muss ich rechnen?

Danke,
Nico.
 
Rock Shox: Tora, Recon, Reba
Suntour: Epicon, Raidon
Manitou:R7
So 200-400 ökken....oder gebraucht für nen Bruchteil
Von Fox und Marzocchi und so hab ich keine Ahnung, aber da gibbet bestimmt auch was günstiges...oder RST eben xD

Gruß

Ps: falls Du V-Brakes fährst wirds schwerer da noch ne (vernünftige)Federgabel zu finden
 
Ich fahre sowohl mit Federgabel als auch Starrgabel.
Da das MTB ja artgerecht bewegt werden soll, würde ich eine Federgabel nehmen. Eine Starrgabel macht für mich nur auf flachen Feldwegen oder einfachen Waldwegen Sinn. Bergauf ist es auch toll, aber spätestens bei einer verblockten Abfahrt hört der Spaß auf.
 
[...]
Ich bezieh mich hier eher auf Cross Country Fahren und nicht auf Downhill, Bikepark oder ähnliches.

Nico.

  • Auf CC-Kursen gibts heute auch ruppige Passagen
  • CC ist eine Renndisziplin, also muss man schneller als alle anderen sein
  • im CC ist Reifen-Lockout üblich, also leichte Reifen auf schmalen Felgen, die unnötig viel Druck brauchen
Diese 3 CC-Eigenschaften in Kombination machen eine Federgabel unabdingbar.

Federgabel ist gut für's Rasen, Starrgabel ist eher was für Leute die anspruchsvolle Passagen langsam und mit Technik und Balance fahren.
 
Und dann noch die Frage , willst du eine Federgabel in ein vorhandenes Stahlbike einbauen ?
Wenn ja , welche Bremse hast und ist das Bike für eine Federgabel ausgelegt ?
 

Danke für den Tip zum RCZ Bikeshop. Krass wie billig die sind aber es gibt ja nur gute Meinungen zu ihnen im Schnäppchenthread.

Nachdem wir gestern mit der MTB Runde technisch (für mich) Anspruchsvolle Sachen gefahren und mir bei den Wurzeltrails fast die Hände abgefallen sind, habe ich mir mal die oben verlinkte Gabel bestellt. Mal sehen wie das so ist, mit einer recht guten Federgabel rumzufahren. Schön ist, dass der Remote auch dabei ist. So geht es bergauf in der gewohnten Geschwindigkeit.

Nico.
 
und mir bei den Wurzeltrails fast die Hände abgefallen sind,

Lösung1: Die schon erwähnte Federgabel.

Lösung2:

6972029273_79502afae1_b.jpg
 
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