Sinter Beläge einbremsen

[mtbjet]

Bei meinen SRAM Code Silver Stealth sind die SRAM Sinter Bremsbeläge 00.5315.023.010 verbaut. Das Einbremsen entsprechend der SRAM Anleitung hat bei der Vorderradbremse gut geklappt, die Bremse packt nun sehr kräftig zu und das anfängliche Quietschen ist weg. Bei der Hinterradbremse hat das Einbremsen nicht so gut geklappt, das Quietschen ist zwar deutlich weniger geworden, aber eben nicht weg. Meine Vermutung liegt jetzt darin, dass bei der Vorderradbremse die Einbremstemperatur bei Belägen und Scheiben erreicht wurde und bei der Hinterradbremse nicht so ganz. Bei der Hinterradbremse kann man nicht so stark zudrücken, weil das Hinterrad einfach schneller blockiert.

Hat evtl. jemand von Euch einen Tipp, wie man das mit dem Einbremsen auch beim Hinterrad hinbekommt? Oder wäre es sinnvoll, am Hinterrad organische Beläge zu verwenden, weil man da eigentlich nie so viel Bremskraft wie am Vorderrad braucht?

 

[kurt8791]

Wechsel doch einfach die Beläge von hinten nach vorne. Vorne fertig einbremsen, erledigt.

 

[Sportler 69]

Mit dem Hinterrad bremst man mehr als mit dem Vorderrrad. Die Max Bremskräfte sind aber am Vorderrad höher.
Suche Dir einfach eine gute Abfahrt und werfe ein paar mal in leichten bis stärkeren Dosierungen den Anker, dann passt das auch mit dem Einbremsen hinten. Das mit dem quietchen besonders bei Nässe ist bei Sinterbelägen völlig normal.

 

[Rockside]

Mit dem Hinterrad bremst man mehr als mit dem Vorderrrad. Die Max Bremskräfte sind aber am Vorderrad höher.

Das würde ich nicht verallgemeinern. Kann sein, daß das manche Fahrer so machen.

 

[Rockside]

Oder wäre es sinnvoll, am Hinterrad organische Beläge zu verwenden, weil man da eigentlich nie so viel Bremskraft wie am Vorderrad braucht?

Die Sram Organic Quiet sind eigentlich vollkommen OK, auch für vorne.

Metall wird eigentlich nur an sehr abfahrtslastigen Bikes gebraucht, gegen Fading wenn die Bremsen heisslaufen.

 

[Sportler 69]

Das würde ich nicht verallgemeinern. Kann sein, daß das manche Fahrer so machen.

Ist auf jeden Fall in den meisten Situationen sicherer. Mit dem Vorderrad bremse ich nur stärker bei absolut trockenen Bedingungen oder auf absolut gerader Strecke bei fast allen Bedingungen. Ansonsten 60 % Hinten, 40% vorne

 

[Rockside]

Wenn man die Bremsen gut dosieren kann, dann ist richtiges bremsen mit 2 Bremsen auch kein Problem, bzw. sogar klar besser.

 

[Orby]

Geht es um Geräusche oder Bremsleistung?
Alle meine Sram Bremsen wollte immer min 200 Tiefenmeter, erst recht mit sinter.

Einige haben bei neuen Belägen, die nicht eingebremst waren, klares Wasser was in der Trinkflasche war auf die Beläge am Traileingang. Ob es was bringt? Hab es selbst nicht probiert.

Kannst auch die HR Bremse mit Gefühl mitschleifen lassen, mit Gefühl also nicht verglasen die Beläge. Oder einfach nur dir HR Bremse nutzen ohne VR. Halt auf Asphalt und nicht im steilen Trail

 

[Orby]

Ist auf jeden Fall in den meisten Situationen sicherer. Mit dem Vorderrad bremse ich nur stärker bei absolut trockenen Bedingungen oder auf absolut gerader Strecke bei fast allen Bedingungen. Ansonsten 60 % Hinten, 40% vorne

Wenn in steilen und technischen Sektionen unterwegs bist, wird dir nur umgedreht übrig bleiben, eher sogar 70 vorne. Sonst hast keine Bremsleistung.
Mit der hinteren kannst maximal den Speed kontrollieren, aber nicht mehr. OK, andriften noch.

 

[Rockside]

Mit der hinteren kannst maximal den Speed kontrollieren, aber nicht mehr.

Sogar das mache ich immer mit beiden, damit ich mir bei der Dosierung nix schlechtes angewöhne.

 

[mtbjet]

Die Sram Organic Quiet sind eigentlich vollkommen OK, auch für vorne.

Metall wird eigentlich nur an sehr abfahrtslastigen Bikes gebraucht, gegen Fading wenn die Bremsen heisslaufen.

Das Problem hat sich heute bei meinen Abfahrten gelöst. Bei dem Specialized Levo SL waren die Sinter-Beläge schon serienmäßig verbaut. Neue Beläge einfach auszuwechseln, ohne sie vorher zumindest zu testen, erschien mir nicht so sinnvoll. Wenn es gelegentlich mal mit 60km/h bergab geht, dann packen die auch zuverlässig zu. BTW: Ich bremse immer mit beiden Bremsen, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rad blockiert geringer. Die Hinterradbremse steuert zwar aufgrund der Fahrphysik nur ca. 30 bis max. 40% der gesamten Bremsleistung bei, aber das kann schon den Unterschied zwischen "einfach anhalten" oder "Kontakt der 3. Art mit einem Baum" ausmachen.
Der einzige Nachteil der Sinter-Beläge besteht offenbar nur darin, dass man sie auf jeden Fall einbremsen muss und dass sie beim Bremsen im kalten Zustand eine gewisse Geräuschkulisse produzieren.

Bei meinem Univega Bio-Bike und dem Conway eWme3.9 sind organische Beläge verbaut, die habe ich nie eingebremst, funktionieren aber bei deren Usecases gut genug, verglast ist da auch nichts. Das Univega ist nur für Straßen oder nicht zu grobe Feldwege gut, das Conway fährt sich auf dem Trail eher wie ein Panzer, so richtiger MTB Spaß will sich bei mir mit dem Conway nicht einstellen. Für die Fahrt zur Arbeit ist das Conway aber ok.

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, einige davon waren für mich auch nützlich.