man kann ja alles übertreiben
Wenn es sich um eine stark absturzgefährdete Stelle handelt auf 2000m Höhe, dann würde ich so eine detaillierte Beschreibung durchaus haben wollen. Einfach, um zu wissen, ob ich da im Notfall mit dem Radl in der Hand ohne Kletterseil runter komme, oder ob ich wieder umdrehen muss.
Für alles andere würd ich nicht so viel vertheoretisieren. Sowas wie h4wk schreibt würde mir, obigen Fall ausgenommen, komplett ausreichen. Für einen Trialer ist so eine ausfürhliche Beschreibung der Schlüsselschwierigkeit beim Wettkampf ja vielleicht schon wichtig
![Wink ;) ;)](/forum/styles/legacy/smilies/wink.gif)
, wenn ich Biken geh, dann lass ich's grundsätzlich lieber auf mich zu kommen. Wenn ich es dann doch mal genau wissen will, dann hab ich ja immer noch die Möglichkeit, das Radl weg zu legen und erst mal zu Fuß gucken zu gehen.
Hauptsache man kennt die generelle Schwierigkeit dessen, was da auf einen zukommt. Darum geht's doch bei einer Klassifizierung, oder? Etwas möglichst vereinfacht aber dennoch verständlich darzustellen. Generalisierungen, Vereinfachungen und Verkürzungen sind dabei nicht nur erwünscht, sondern auch notwendig.
Wenn wir uns jetzt darüber streiten wollen, ob eine S3-Stufe 78 oder 95cm haben muss, geht dann überhaupt noch wer biken, oder muss man dann mit dem Meterstab und Winkelmesser aufm Trail rumkrabbeln?
Die grundsätzliche Schwierigkeit, die ich in der Diskussion bisher schon öfter gesehen habe ist doch die:
es mag ja sein, dass die Skala bislang zu grob ist und nicht ausreichend. Aber schon diese Skala wird von den meisten Leuten nicht, falsch oder zu subjektiv angewendet, und die meisten würden wahrscheinlich nicht mal ansatzweise beschreiben können, was "S3" überhaupt sein soll, benennen aber trotzdem Trails als S3. Das wird sich nicht ändern, wenn die Skala erweitert wird, höchstens verschärfen, da es dann noch komplizierter wird.
Beschreibungsorgien wie oben gewünscht sind in Hinblick auf die Subjektivität auch nicht viel besser, wenn man nicht fordert, dass jede Stufe und jede Kurve ausgemessen wird. Ich hab mir auch schon total krasse Absätze in fast unfahrbaren Steilstücken beschreiben lassen, und musste dann bei 20% Gefälle das Stüfchen suchen. Lustiger Weise geht das fast nur in die eine Richtung (also viel krasser beschrieben als erlebt). Leute, die etwas besser fahren, beschreiben meiner Erfahrung nach lieber etwas "vorsichtiger", sehr korrekt, oder im Zweifelsfall gar nicht, als dass sie unter- oder übertreiben.